Der Sommer

Unsere Großpilze im Wandel der Jahreszeiten

Der Sommer

(Juli – Mitte August)

Der Hochsommer ist die Zeit vieler bunter Täublinge, Wulstlinge und Röhrlinge. Besonders Laubwälder und Parkanlagen können jetzt reich an Pilzen sein. Hier gibt es zahlreiche Täublinge: Papagei Täubling (Russula ionochlora), Speise Täubling (Russula vesca), Frauen Täubling (Russula cyanoxantha), Grüngefelderter Täubling (Russula virescens) und die stattlichen Ledertäublinge, um nur einige zu nennen. Charakteristisch, wenn auch nicht besonders häufig, ist der Langstielige Pfeffermilchling (Lactarius pargamenus). Wulstlinge = Knollenblätterpilze sind jetzt durch essbare Perlpilze (Amanita rubescens), Graue Wulstlinge (Amanita excelsa), Scheidenstreiflinge (Amanita fulva) und giftige Pantherpilze (Amanita pantherina) sowie den gefährlichsten aller Giftpilze, dem Grünen Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) vertreten. Von den Röhrlingen gedeiht vor allem die wärmeliebende „SteinpilzVerwandtschaft“ wie Sommer Steinpilz (Boletus reticulatus), Flockenstieliger HexenRöhrling (Boletus erythropus), Netzstieliger HexenRöhrling (Boletus luridus), die seltenen AnhängselRöhrlinge (Boletus appendiculatus), Fahle Röhrlinge (Boletus impolitus), Wurzelnde BitterRöhrlinge (Boletus radicans) und der sehr seltene und giftige SatansRöhrling (Boletus satanas). Mitunter gibt es viele Gallenröhrlinge (Tylopilus felleus), die mit ihrer Bitterkeit schon so manches Pilzgericht verdorben haben. Auch die beliebten Pfifferlinge haben um diese Zeit Hochkonjunktur. Wer also gerne einmal Pfifferlinge sammeln möchte, sollte die Sommermonate dafür nutzen. Im Herbst gibt es meist schon wieder weniger dieser schmackhaften Pilze und es laufen auch viel mehr Sammler durch die Wälder.

  • Übrigens dürfen in Deutschland Pfifferlinge aus Artenschutzgründen nur in kleinen Mengen für den Eigenbedarf gesammelt werden!
Sommersteinpilze vom feinsten. Fotografiert am 30. Mai 2013 im Sternberger Seenland. So schön siue aber auch aussehen, Sommersteinpilze sind meist stärker von Maden befallen als andere Steinpilz - Arten. Wir finden diese Art von Mai bis September, selten auch noch im Oktober, unter Eichen und Buchen, sehr selten, nach meiner Erfahrung auch unter Linden oder Haselnuß. Das Fleisch frischer Sommersteinpilze verströmt einen überaus angenehmen Duft, der an Waldmeister erinnern soll.

Sommersteinpilze (Boletus reticulatus) vom feinsten. Fotografiert am 30. Mai 2013 im Sternberger Seenland. So schön sie aber auch aussehen, Sommersteinpilze sind meist stärker von Maden befallen als andere Steinpilz – Arten. Wir finden diese Speisepilze von Mai bis September, selten auch noch im Oktober, unter Eichen und Buchen, sehr selten, nach meiner Erfahrung, auch unter Linden oder Haselnuss. Das Fleisch frischer Sommersteinpilze verströmt einen überaus angenehmen Duft, der an Waldmeister erinnern soll.

Typische Pilzarten für diesen Aspekt sind:

Weißer AnisChampignon (Agaricus arvensis) Sehr guter Speisepilz, reichert aber giftige Schwermetalle an!

Riesen Champignon (Agaricus augustus) Guter Speisepilz, der in Wäldern wächst (Fichte, Eiche).

Kahler Krempling (Paxillus involutus) Kann unter Umständen schwere Allergien auslösen, roh giftig!

Gemeine Stinkmorchel (Phallus impudicus) Jung als Hexenei essbar, reif ungenießbar.

Gallenröhrling (Tylopilus felleus) Ungenießbarer, gallebitterer Doppelgänger von Steinpilzen.

Rotbrauner Milchling (Lactarius rufus) Nur nach besonderer Zubereitung genießbar (Paprikapilz!)

Riesenporling (Meripilus giganteus) Jung essbar, alt ungenießbar und zähfleischig. Das weiße Fleisch läuft allerdings schwarz an.

Besonders kühle, regenreiche Sommer lassen die Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) so richtig sprießen

In heißen, trockenen Sommern gibt es häufig einen „Hungeraspekt„, so dass die Pilzflora oft sehr verarmt ist. Wer dennoch nicht auf seine frischen „Wald – und Wiesenfrüchte“ verzichten möchte, sollte das Wetter etwas genauer im Auge behalten. Auch in den trockensten Sommern gibt es regional, in Verbindung mit Gewittern, immer auch mal kräftigere Niederschläge, so dass es, zumindest vorübergehend und gebietsweise, durchaus lohnenswert Pilze geben kann. Kommt es nach wochenlanger Trockenheit zu einem flächendeckenden, länger anhaltendem und ergiebigen Landregen, lohnt es sich nicht gleich am nächsten oder übernächsten Tag in die Pilze zu gehen. Das Pilzgeflecht im Boden beginnt jetzt erst wieder neue Fruchtkörperanlagen zu bilden und es vergehen in der Regel 10 – 14 Tage bis das Pilzwachstum wieder einsetzt. Dann aber oft explosionsartig und es kann praktisch von heute auf morgen eine regelrechte „Pilzschwämme“ geben.