Öffentlich im Rosenower Wald

12. September 2020 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr der Gemeinen Stinkmorchel

Sie führte durch den Rosenower Wald

Der Rosenower Wald an diesem sonnigen Septembertag.

Treff war am Sonnabend, dem 12. September 2020, um 08.00 Uhr auf den unterteilten Parkflächen am ZOB in Wismar, Wasserstraße/Ecke Kopenhagener Straße. Zweittreffpunkt gegen 09.15 Uhr in Lioz (Raum Sternberg/Witzin, im Landkreis Ludwigslust – Parchim) in Waldrandnähe, an der Weggabelung Bungalowsiedlung /Lindenweg.

Der Rosenower Wald ist nicht zu verwechseln mit den Rosenower Fichten, in denen wir im August unterwegs waren, und die zwischen Schwerin und Rehna liegen. Unser Zielgebiet war im Raum Sternberg zu finden. In früheren Zeiten gehörte das überwiegend sandige Revier zum damaligen Großkomplex der Staatsforst Turloff. Auch das Archäologische Freilichtmuseum Groß Raden grenzt an das Waldgebiet. Vor Jahren war es Ziel mehrerer  Lehrwanderungen, die am Freilichtmuseum ihren Anfang nahmen und ihr Ende fanden. Wir finden hier klassische Pilzsucher – Reviere vor. Kiefernforste können reich an Maronen sein. Besonders unter den Eichen, Buchen und Fichten sind Steinpilze zu hause. Aber da es eine Lehrwanderung ist, soll unser Augenmerk nicht nur diesen Klassikern gelten, sondern allem, was für den Pilzfreund wichtig und interessant sein kann. Unter dem Motto viele Leute und auch recht viele Pilze erlebten wir heute die beste Lehrwanderung des Jahres bisher. Sowohl die Kochtopf – Mykologen, wie auch die wissbegierigen Lehrlinge kamen auf ihre Kosten.

Ein typischer Perlpilz (Amanita rubescens). Er darf in der Küche Verwendung finden. Gut durchgaren, da roh giftig!

Besonders in den sandigen Kiefernforsten starteten hier die Steinpilze (Boletus edulis) durch.

Sie schoben einfach die dicken Moospolster beiseite und machten sich Luft. Standortfoto im Rosenower Wald bei Loiz.

Da gab es kein halten mehr. Aufmerksam wird der Wald nach Steinpilz und Co. abgesucht.

Dekorative Klebrige Hörnlinge (Calocera viscosa). Bei einigen Mykophagen durchaus beliebt, obwohl eher von der minderwertigen Fraktion, was den Speisewert anbelangt. Eher etwas für`s Auge.

Dann schon eher ein Birkenpilz (Leccinum scabrum), wenn er nur nicht so betagt wäre!

Auch der Falsche Pfifferling (Hygrophoropsis aurantiaca) gibt nicht viel her.

Der Graublaue Reiftäubling (Russula parazurea) ist im Mischgericht durchaus willkommen.

Glücklich, wer so schöne und junge Maronen – Röhrlinge (Xerocomus badius) in den Korb legen konnte. Sie gehören zu den volkstümlichsten und auch geschmackvollsten Pilzarten unserer Laub- und Nadelwälder.

In den klassischen und sauren Kiefern- und Fichtenforsten sind zwischen den Maronen auch leckere Täublinge zu finden, so wie dieser Orangeroten Graustiel – Täubling (Russula claroflava).

Zwischen den ursprünglich monotonen Kiefernforsten wächst zunehmend ein vielseitigerer Baumbestand heran.

Auf einem alten, bemoosten Laubholzstubben, erfreuten uns einige frische Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis). Mit das Leckerste, was unsere Wälder zu bieten haben.

Immer wieder schön, die kleinen Scheibchen – Tintlinge (Coprinus spec.).

Auch der Ohrlöffel – Stacheling (Aurisscalpium vulgare) ist einer näheren Betrachtung wert. Leider ist er meist so unscheinbar, das er oft übersehen wird.

In den Körben der fast 30 Teilnehmer sieht es am Ende oft recht bunt aus.

Hier ist nichts gefährliches dabei.

Trotzdem muss am Ende der Wanderung jeder noch einmal seine Beute vorlegen, da mit ich sicherstellen kann, dass das auch bei jedem so ist.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!