Solo in den Questiner Tannen

04. April 2020 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr der Gemeinen Stinkmorchel

Sie sollte durch die Questiner/Panzower Tannen führen

Die Querstiner Tannen (Fichten) am 04. April 2020.


Aufgrund der momentanen Krisenlage wegen des Corona – Virus musste diese Veranstaltung als öffentliche Wanderung leider ausfallen. Ich bitte um Verständnis.


Nun ist es wieder soweit. Der Winter liegt hinter uns und wir wollten mit der heutigen Pilzwanderung ganz offiziell die Saison 2020 eröffnen. Die Eindämmung des Corona – Virus verbietet derzeit alle öffentlichen Veranstaltungen. So zog ich alleine meine Kreise durch die Questiner Tannen. In punkto Frischpilze war es bei weitem nicht so erfolgreich wie im letzten Jahr zur Saisoneröffnung bei Jesendorf. Damals füllten sich die Körbe der Pilzsammler doch schon reichlich mit Speisepilzen und es war bis weit in den Hochsommer hinein die erfolgreichste Wanderung des vergangenen Jahres. Geschuldet dem milden Spätwinter und der Tatsache, dass es sich ohnehin um ein für diese frühe Jahreszeit vielversprechendes Gebiet handelte. Aber auch die sandigen Waldgebiete der Panzower- und Questiner Tannen könnten im Frühling schon mit dem einen oder anderen Frischpilz überraschen und das taten sie heute auch. Zwei taufrische Rehbraune Dachpilze waren im Angebot. Zwar sehen mehrere Augenpaare sicherlich einiges mehr, aber grundsätzlich ist es im Vergleich zum letzten Jahr zu dieser Zeit deutlich bescheidener. Hier einige Impressionen von meiner heutigen Solo – Tour:

An einem liegenden Birkenstamm wuchsen zahlreiche Konsolen des Samtigen Schichtpilzes (Stereum subtomentosum). Oberflächlich betrachtet ähneln sie durch ihre bunte Zonierung den Schmetterlings – Trameten. Sie besitzen auf der Unterseite allerdings keine Poren, sondern nur eine glatte Schicht = Schichtpilze.

Auch die Vielgestaltige Kohlenbeere (Hypoxylon multiforme) bevorzugt die Birke als Substrat.

Dem Winter – Stielporling (Polyporus brumalis) schmeckt totes Birkenholz ganz vorzüglich.

Hier ist nicht ganz klar, welche Nahrungsquelle diese beiden Rehbraunen Dachpilze (Pluteus atricapillus) nutzten, wuchsen sie doch am Rande eines Fichtenbestandes. In der Regel finden wir sie fast ganzjährig an Laubholz, sie verschmähen aber auch das Holz der Fichte nicht. Essbar.

Windgetrocknet sehen wir hier an einem alten Birkenstamm eine Konsole der Rötenden Tramete (Daedaleopsis confragosa).

Und selbstverständlich ausschließlich an Birke fruktifizierend, der Birken – Zungenporling (Piptoporus betulinus). Frische Fruchtkörper werden von einigen Menschen zur Linderung von Magenbeschwerden verwendet. Ansonsten ist der zähe Pilz komplett ungenießbar.

Und wir verabschieden uns von den Questiner Tannen.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!