Milchlinge = Lactarius
Die Milchlinge gehören mit den Täublingen zu den „Sprödblättlern“. Ihre Farbgebung fällt im allgemeinen dezenter aus als bei den Täublingen. Wie diese, sind auch sie Mykorrhizapilze und Leben mit Bäumen in Symbiose. Im Gegensatz zu den Täublingen, sondern die Milchlinge bei Verletzung einen milchigen Saft ab, der oft weiß ist, aber auch rötlich (echte Reizker) oder wässrig sein kann. Mitunter schlägt die weißliche Farbe der Milch in gelb, violett oder auch rosa um. Einige Vertreter der Gattung sind im Sommer und Herbst zeitweise als Massenpilze anzutreffen. Viele Arten schmecken bitter oder scharf und sind deshalb nach herkömmlichen Zubereitungsmethoden ungenießbar. Einige zählen zu den besten Speisepilzen, allen voran die beliebten Edel – Reizker mit ihrem rötlich Milchsaft. Es gibt mehrere Arten mit roter Milch. Am besten sind der Edel- und der Blutreizker. In Europa kommen etwa 95 Arten vor.
Edel – Reizker (Lactarius deliciosus). Neben dem Blutreizker ist er der wertvollste und schmackhafteste Milchling. Wir finden ihn von Juli bis November unter Kiefern, dort wo der Sandboden etwas kalkhaltiger ist. Daher gerne in ehemaligen Kiestagebauen, die mit Kiefern aufgeforstet wurden. Auch an Straßenrändern und an Waldwegen. Der große Milchling ist sehr ergiebig. Am Besten die Hüte scharf braten, er ist dann eine Delikatesse!
Etwas kleinwüchsiger und weniger kompakt sowie kaum zoniert, dafür stärker grünend, ist der Fichten – Reizker (Lactarius deterrimus). Wie der Name schon zum Ausdruck bringt, finden wir ihn nur unter Fichten auf Kalk- und Silikatböden. Sein rötlicher Milchsaft verfärbt sich nach einiger Zeit weinrot und ist ziemlich bitter. Daher ist er im Vergleich mit dem Edel – Reizker minderwertiger. Scharf gebraten kann der Pilz aber dennoch empfohlen werden. Mitunter ist er ein regelrechter Massenpilz, wird aber in Mecklenburg in absehbarer Zeit immer seltener, da Fichten kaum noch aufgeforstet werden.
Nordischer Milchling (Lactarius trivialis). Der Blaureizker, wie er auch genannt wird, ist ein großer Milchling der besonders in Skandinavien und im Alpenraum verbreitet sein soll. Er meidet Kalkböden und liebt feuchtere bis moorige Standorte. In Mecklenburg zerstreut unter Birken in Gewässernähe oder in Mooren. Die weiße Milch schmeckt scharf. Er wird aber in Osteuropa zum Einsalzen verwendet und gilt dort als beliebter und in dieser Form auch als guter Speisepilz. Besonders junge Exemplare sind kräftig violettblau gefärbt. Im Alter wird er blasser und geht ins bräunliche über. Er ist sehr schmierig, besonders bei feuchten Wetter sogar schleimig.
Flatter – Milchling (Lactarius tabidus). Unter Birken und Fichten ist dieser relativ kleine, braune Milchling häufig in großen Scharen zu finden und nicht selten ein Massenpilz. Seine weißliche und milde bis leicht schärfliche Milch verfärbt sich besonders auf weißem Papier schwefelgelb. Im Zentrum des rosabräunlichen Hutes ist oft ein kleiner Buckel vorhanden. Essbar, aber geringwertig.
Lila – Milchling (Lactarius lilacinus). Die Art wächst immer unter Erlen in Bruchwäldern und Seeuferbereichen und ist zerstreut verbreitet. Er kann jahrelang ausbleiben. Standortfoto am 21. 10. 2009 am Langen See im Sültener Forst, MTB 2236/4. Essbar.
Welker- oder Graufleckender Milchling (Lactarius vietus). Dieser vilolettgraue bis lilagraue Milchling wächst im Herbst truppweise unter Birken auf sauren Böden. Gern in Gewässernähe. Seine zunächst weiße Milch trocknet bei Verletzung zu graubraunen Flecken ein, beispielsweise auf den Lamellen. Sie scheint bei einer Kostprobe zunächst mild, wird aber bald kratzend und scharf. Daher als Speisepilz nicht zu empfehlen.
Der rotbraun gefärbte Kampfer – Milchling (Lactarius camphoratus) wächst im Sommer und Herbst in rohhumusreichen Buchen- und Fichtenwäldern. Gut zu Erkennen ist er besonders an seinem starken Geruch nach Maggie – Würze oder Liebstöckel. Standortfoto im Oktober 2009 im Sültener Forst unter Fichten. Er kann als Würzpilz Verwendung finden.
Flaumiger Milchling (Lactarius pubescens). Dieser strenge Birkenbegleiter wächst im Herbst oft sehr gesellig unter seinem Symbiose – Partner. Im Gegensatz zum ähnlichen Birken – Reizker, bevorzugt er kalkhaltige Böden in Laub- und Nadelwäldern, Parkanlagen und See – Uferbereiche. Seine weiße Milch ist sehr scharf und somit ist der Pilz als ungenießbar einzustufen. Standortfoto in der Kiefernaufforstung bei Perniek im September 2009.
Sehr ähnlich ist der Birken – Reizker (Lactarius torminosus), der ebenfalls unter Birken, auf eher sauren Böden wächst. Da er weiße und sehr scharfe Milch besitzt, ist er genau so ungenießbar bis giftig und die Bezeichnung Reizker ist eigentlich unangebracht, da sie Arten mit rötlichem Milchsaft vorbehalten sein sollte. Birken – Milchling wäre also vorzuziehen. Seine recht großen Fruchtkörper sind wesentlich farbintensiver ins ziegelrötliche tendierend und die Hüte obendrein noch deutlich zoniert. Besonders in der Jugend ist auch sein Hut besonders zum Rand hin stark wattig/flaumig behangen. Standortfoto.
Braunfleckender Milchling (Lactarius fluens). Dieser gebietsweise recht häufige, graue Milchling, gedeiht auf besseren, kalkhaltigen bis neutralen Böden in Laubwäldern, wo er fast nur unter Hainbuchen vorkommen soll. Er ähnelt sehr dem viel häufigeren Graugrünen Milchling, ist aber insgesamt etwas größer, kompakter und festfleischiger. Die Lamellen bräunen bei Verletzung, nachdem zunächst ein weißlicher, scharfer Milchsaft austritt. Ungenießbar.
Rotbrauner Milchling (Lactarius rufus). Dieser Milchling ist mitunter ein Massenpilz unter Kiefern und Fichten. Ich habe ihn allerdings auch schon unter Laubbäumen gefunden. So in einem Birkenmoor am Roten See bei Brüel oder in einem Roteichen – Jungwald bei Klein Labenz. Rotbraune Färbung, relativ schlanker Habitus und in der Hutmitte meist ein kleiner, spitzer Buckel sowie die weiße, brennend scharfe Milch kennzeichnen ihn recht gut. Auf Grund seiner schärfe wird er auch Paprikapilz genannt. Nach besonderen Zubereitungsmethoden wird er besonders in Osteuropa auch als Speisepilz verwertet, ansonsten ist er nach herkömmlicher Zubereitung ungenießbar.
Sehr ähnlich kann der Braunrote Milchling (Lactarius badiosanguineus) aussehen. Er schmeckt ebenfalls scharf und seine wässrig – weiße Milch verfärbt sich meist gelblich. Hut rotbraun bis leberbraun, mitunter auch gebuckelt. Wie glatt poliert wirkend. Blätter ockerlich und nicht besonders dicht stehend. Stiel ähnlich wie der Hut gefärbt. Abwärts meist sich verjüngend. Geruch schwach nach Blattwanzen. Im gesamten Alpenraum in Nadelwäldern häufig. Im Flachland nur sehr selten. Ungenießbar. Die Pilze hat Wilhelm Schulz am 11.10.2015 am Stappitzer See bei Mallnitz, in Österreich, fotografiert.
Leberbrauner Milchling (Lactarius hepaticus). Dieser markante Milchling aus dem Kiefernwald erscheint erst im Herbst und wird daher auch Später Milchling genannt. Die dunkle, leberbraune Färbung hellt bei trockenem Wetter stark auf, trotzdem bleibt das charakeristische Braun zu erahnen. Die weiße, milde Milch, verfärbt sich nach kurzer Zeit gelb. Essbar.
Süßlicher Milchling (Lactarius subdulcis). Einer der häufigsten Mykorrhiza – Pilze unserer Buchenwälder. Besonders im Herbst kann er hier als Massenpilz in Erscheinung treten. Der kleine bis mittelgroße Pilz ist einheitlich dunkel bis hellbräunlich gefärbt. Die wässrig – weiße Milch schmeckt mild und nur selten im Nachgeschmack etwas herb. Der Geruch ist unbedeutend, wird aber als an Blattwanzen erinnernd beschrieben. Nach meiner Erfahrung aber wesentlich schwächer als beim ähnlichen Eichenmilchling.
Wässriger Milchling (Lactarius serifluus). Rotbraune bis schwarzbraune, höckerig . runzlige Hutoberfläche. Meist kleine Art mit 2 – 6 cm Hutdurchmesser. Blätter holzgelblich mit fleischfarbener Tönung, gedrängt und ungleich lang. Stiel zimtgelblich bis bräunlich, nach unten zu dunkler. Fleisch ähnlich gefärbt wie der Fruchtkörper selbst. Wässriger Milchsaft und Geruch nach Beerenwanzen. Vorkommen im Sommer und Herbst, stets unter Eichen und gern gesellig. Essbar. Foto im Seeblickpark Wismar.
Langstieliger Pfeffer – Milchling (Lactarius pargamenus). Dieser markante, recht große Milchling, mit den sehr dicht stehenden Lamellen und seinem pfeffrig scharfen Geschmack, ist eine Charakterart besserer, hochsommerlicher Buchenwälder. Er ist einheitlich milchweiß gefärbt. Nach besonderer Zubereitung, z. B. auf Speck gebraten, mit Salz, Zwiebeln und Petersilie, soll er auch essbar sein.
Der berühmte Brätling (Lactarius volemus) ist in unserer Region ein seltener Gast. Nur wenige mal fand ich diese schöne Art bisher in unseren besseren und wärmeliebenden Buchenwäldern. Früher soll der Pilz häufiger gewesen sein. Meist wächst er einzeln oder in wenigen Exemplaren. Unzerschnittene Hüte werden gebraten, er soll dann recht gut schmecken. Auch wird empfohlen, ihn roh mit Salz zu bestreuen und gleich so zu verspeisen. Foto und Fundort im Haushalt Forst am 28.07.2010.
Der große Rosascheckige Milchling (Lactarius controversus) ähnelt auf dem ersten Blick dem viel häufigeren Wolligen Milchling, der besonders unter Buchen wächst. Diese Art ist streng an die Pappel gebunden und bevorzugt sandige Böden. Die Lamellen schimmern von Anfang an rosa und mit zunehmenden Alter wird die Hutoberfläche rosascheckig. Der Milchsaft ist sehr scharf und daher gilt die Art als ungenießbar. Seine Wachstumsphase hat er im August und September. Standortfoto im August 2010.
Wolliger Milchling (Lactarius vellereus). Ähnlich obigem, aber ohne rosa Farbtöne und nicht unter Pappeln, sondern vorwiegend im Buchenwald, gelegentlich auch im Nadelwald, beispielsweise unter Kiefern, wachsend. Natürlich bildet er in der Regel keine Doppelstöckigen Fruchtkörper wie auf dem Foto aus. Derartiges kommt auch bei anderen Pilzarten gelegentlich vor. Hier wird ein eng benachbarter Fruchtkörper einfach vom schneller wachsenden Artgenossen auf die „Schulter“ genommen. Der große Hut ist mittig vertieft und meist mit Waldboden und Humus verunreinigt, der in die wollige Huthaut mit einwächst. Die reichlich enthaltene Milch schmeckt etwas unangenehm, aber nicht besonders scharf. Trotzdem ist er nach unseren herkömmlichen Zubereitungsmethoden ungenießbar. Gleichwohl findet er in Osteuropa und Sibirien nach besonderer Vorbehandlung in der Küche Verwendung. Standortfoto in der Schwinzer Heide.
Scharfer Wollmilchling (Lactarius bertillonii). Den Pilz hat Wilhelm Schulz am 22.10.2015 bei Flattachberg in Österreich fotografiert. Er wuchs bei Kiefern und Fichten, soll aber auch im Laubwald vorkommen. Er ähnelt sehr dem Wolligen – Milchling, unterscheidet sich aber besonders mikroskopisch deutlich von jenem. Die Milch soll noch schärfer sein und typisch sind auch die mit zunehmender Alterung immer häufiger werdenden orangebraunen Flecken, besonders auch in den Lamellen. Die chemische Reaktion mit KOH ist auch ein gutes Unterscheidungsmerkmal. Sie fällt deutlich orange aus, während sie beim Wolligen Milchling negativ verläuft. Ungenießbar. In Deutschland bisher nur selten nachgewiesen.
Goldflüßiger Milchling (Lactarius chrysorrheus). Dieser hübsche, kleine bis mittelgroße Milchling, wächst bei uns in Mecklenburg zerstreut unter Eichen. Nach Süden zu auch unter Esskastanien. Ich habe ihn bisher meist im Herbst gefunden, wo er zum Hauptschub des allgemeinen Pilzwachstums auftaucht und dann oft nochmals Ende Oktober/Anfang November einen zweiten Wachstumsschub bekommt. Seine zunächst weise Milch schlägt zum Beispiel bei Verletzung der Lamellen, wie auf dem Foto von Wilhelm Schulz gut dargestellt, nach kurzer Zeit zu goldgelb um, so dass der Pilz gut bestimmbar ist. Da er bitter und scharf schmeckt, gilt er als Ungenießbar. Das Foto entstand vom bereits erwähnten Fotografen am 13.10.2013 bei Pöllan im Drautal in Österreich.
Rußfarbener Milchling (Lactarius fuliginosus). Dieser dunkle Milchling mit der feinsamtigen Oberhaut, den chreme – ocker Lamellen und der weißen, nicht verfärbenden und schärflich schmeckenden Milch finden wir in unseren Kalkbuchenwäldern im Sommer und Herbst relativ häufig. Das Foto verdanken wir Wilhelm Schulz. Er hat den Pilz am 12.08.2012 fotografiert. Kein Speisepilz.
Orangebrauner Milchling (Lactarius mitissimus). Dieser kleine bis mittelgroße Milchling ist weit verbreitet, in unserem Kartierungsgebiet aber eher zerstreut. Die orangebraune Farbe des Fruchtkörpers und die glatte, glänzende Außenhaut und ein relativ gleichmäßiges Wachstum sowie die weiße, etwas schärfliche Milch, sind recht gute Kennzeichen. Aber mitunter ist die Abgrenzung zu ähnlichen Arten trotzdem nicht ganz einfach. Minderwertig, was den Speisewert anbelangt. Das Foto stammt von Wilhelm Schulz. Er hat die Pilze am 05.10.2012 fotografiert.
Pechschwarzer Milchling (Lactarius picinus). Diese Art wird man in M-V wohl vergeblich suchen. Der sehr dunkle Milchling ist in Bergnadelwäldern zu hause, wo er vor allem in den Alpen und im Schwarzwald vorkommen soll. Das Foto schickte mir wieder Wilhelm Schulz. Er hat die Pilze am 21.10.2012 bei Flattach – Schattseite in Österreich fotografiert. Ungenießbar.
Der Mohrenkopf – Milchling (Lactarius lignyotus) ist leider bei uns an der Küste nicht zu finden. Dazu muss man sich schon in gebirgige Regionen begeben und einen alten Fichtenbestand aufsuchen. Die sehr hübsche Art zeichnet sich durch ihr samtiges schwarz und die dazu im starken Kontrast stehenden, weißen, herablaufenden Lamellen aus. Milch weiß und sich an der Luft rosa verfärbend, mit bitterlichem Nachgeschmack. Essbar. Die Pilze hat Wilhelm Schulz am 18.07.2014 bei Königshütte im Harz fotografiert.
Der Wechselblaue Edel – Reizker (Lactarius quieticolor) ist mir in Mecklenburg noch nicht aufgefallen. Er soll unter Kiefern wachsen und kann leicht mit dem Edel – Reizker verwechselt werden. Dieser hat aber mehr rötliche Farbtöne und die Hutzonen sind nicht bläulich. Außerdem braucht der Edelreizker neutrale bis kalkhaltige Böden, während die hier vorgestellte Art saure Standorte benötigt. Natürlich ist auch dieser Reizker essbar. Das Foto schickte mir Wilhelm Schulz aus Duisburg. Er hat die Pilze bei Habichsthal im Spessart fotografiert.
Sehr ähnlich dem obigen Milchling ist der Grünspanfarbene Kiefern – Reizker (Lactarius semisanguifluus). Er wächst laut Michael/Hennig/ Kreisel, Bd. V vorwiegend auf Kalkgestein unter Kiefern. Essbar. Auch dieses Foto hat Wilhelm Schulz aufgenommen. Er hat die Pilze bei Pöllan an der Drau in Österreich fotografiert.
Diesem schönen Milchling werden wir in unseren mecklenburgischen Fichtenwäldern wohl nicht begegnen. Es handelt sich um den Montanen Zonenmilchling (Lactarius zonarioides). Wie der Name schon andeutet, wächst er im Gebirge. Von oben ähnelt er auf dem ersten Blick einem Edelreizker. Dieser hat aber rötlichen Milchsaft, wo hingegen die Milch dieses Pilzes weiß ist und brennend scharf schmeckt. Somit ist er ungenießbar. Das Foto schickte uns Wilhelm Schulz. Er fotografierte die Pilze am 14.08.2012 im Teuchel bei Penk im Mölltal in Kärnten/Österreich.
Klebriger Violett – Milchling (Lactarius uvidus). Der schmutzig gelbliche bis graubräunliche Hut, der auch dunkler gefleckt sein kann, ist recht schleimig. Der nicht ganz so schleimige Stiel weist meist etwas hellere Färbungen auf. Seine weiße, bitterlich scharfe Milch, verfärbt sich rasch violett. Die hier gezeigten Pilze wuchsen in Norwegen, unweit der Stadt Voss, in einem Fichtenwald. In Mecklenburg habe ich die Art bisher noch nicht finden können. Ungenießbar.
Maggipilz (Lactarius helvus). Eigentlich Bruch – Reizker, weil er sehr brüchig ist und auch in Brüchen und Mooren zuhause sein kann. Allerdings sollte die Bezeichnung Reizker nur den rotmilchenden Arten vorbehalten sein, was soviel wie rötend bedeuten soll. Der Milchsaft dieser Art ist eher sperrlich vorhanden und wässriger, farbloser Natur. Der recht große Milchling ist in Mecklenburg zerstreut anzutreffen. Gern in sauren Nadelwäldern mit Kiefern und Fichten, aber auch in Birkenmooren. Hier kann er sehr gesellig sein und große Trupps bilden. Der gelbrötlich gefärbte Pilz wirkt matt und auf dem Hut oft körnig – flockig oder feinschuppig filzig aufreißend. Sein starker Liebstöckel – Geruch führte zu dem Volksnamen Maggipilz. Als Reingericht oder frisch genossen kann er eine Magen – Darmvergiftung herbeiführen. Getrocknet und pulverisiert ist der Maggipilz in kleinen Mengen ein ausgezeichneter, sehr intensiver Würzpilz.
Olivgrüner Milchling (Lactarius turpis). Im Sommer und Herbst unter Birken und Fichten. Mitunter ist dieser große, olivbräunliche bis dunkel graugrüne Milchling ein Massenpilz. Seine weißliche Milch schmeckt brennend scharf und selbst nach besonderer Zubereitung ist dieser Pilz unangenehm bitter und terpentinartig im Geschmack, so dass er nach keiner Zubereitungsmethode zu genießen ist.
Hasel – Milchling (Lactarius hortensis). Grauoliv gefärbter Milchling mit violettlichem oder braunem Einschlag. Hut 4 – 11 cm breit. Stiel 3 – 7 cm lang und etwa 1 cm dick. Lamellen hellocker mit fleischrötlicher Tönung und nicht besonders dicht stehend. Die reichlich vorhandene, weiße Milch, schmeckt brennend scharf und reagiert mit KOH rasch goldgelb bis orangeocker. Der recht verbreitete Pilz wächst von August bis November ausschließlich unter Haselsträuchern auf neutralen bis sauren Böden. Ähnlich kann der unter Hainbuchen vorkommende Brennreizker aussehen. Er besitzt ebenfalls weiße, sehr scharfe Milch. Ungenießbar.
Blasser Duftmilchling (Lactarius glyciosmus). Der kleine Milchling ist ziemlich einheitlich lilagrau bis rosagrau gefärbt und besonders auf dem Hut samtig – seidig. Der Milchsaft fließt nicht sehr reichlich und ist auch eher wässrig. Am besten gekennzeichnet wird er durch seien ausgesprochen angenehmen Geruch nach Kokosflocken (Kokosflockenmilchling). Er riecht also zum reinbeißen gut, schmeckt bei dieser Gelegenheit aber eher unangenehm schärflich. Als Speisepilz kommt er dadurch nicht in Betracht. Er wächst im Sommer und Herbst, meist in kleinen Gruppen, an feuchteren Stellen unter Birken.