Wetter/Pilze August 2020

Wetter und Pilze im Raum Nordwestmecklenburg

Tagebuch Wetter und Pilze August 2020

Der unterkühlte Juli 2020 neigt sich dem Ende zu. Das Foto entstand am Abend des 30.07.2020 am Dorfsee in Demen.

Zunächst noch einige Worte zum vergangenen Juli. Obiges Stimmungsfoto sollte eigentlich am Ende des Juli – Tagebuches stehen. Aber im Bearbeitungsmodus hat sich ein mir unerklärlicher Fehler eingeschlichen. Dort existiert das Juli – Tagebuch 2020 einfach nicht mehr. Ich weiß nicht, ob ich die Speicherkapazität dieser Rubrik zu stark ausgereizt habe, so wie es in der Vorgängervision von WordPress einmal war. Deshalb hatte ich damals die Tagebücher auch zweigeteilt. Wie dem auch sei, das Juli – Tagebuch ist zum Glück noch sichtbar, auch wenn ich es nicht mehr bearbeiten kann. Glück gehabt, denn es wäre sehr schade bei aller Arbeit, die ich mir mit dieser Tagebuchseite gemacht habe und vor allem geht uns nicht die Dokumentation dieses wichtigen Sommermonats verloren.

Wichtig auch deshalb, da es in diesem Juli nach den Totalausfällen der letzten beiden Jahre wieder Frischpilze gab. Durch die unterkühlte Witterung und gelegentlichen, teils ergiebigen Regenfällen, konnte sich einiges an der Pilzfront entwickeln. So gab es nicht nur in den Parkanlagen reichlich Sommerpilze, sondern vor allem auch in unseren sandigen Nadelwäldern, die normalerweise im heißen Juli nicht viel zu bieten haben. Dafür sind unsere besseren Buchenwälder nicht in gange gekommen. Ihnen fehlte offensichtlich die Wärme und von den Regenfällen wurde manches durch die Baumkronen abgefangen. So möchte ich den Juli 2020 in Mecklenburg als recht guten Pilzmonat werten, auch wenn wir schon ganz andere Kaliber erlebt haben, in denen es zur Sache ging wie im Herbst.

Einer der Pilzarten, die in unseren Nadelwäldern kaum zu übersehen sind, legte einen außergewöhnlichen Wachstumsschub hin. Die wunderschönen Samtfuß – Kremplinge (Paxillus atrotomentosus). Mehr was für`s Auge als für den Gaumen.

Sonnabend, 01. August – Der August scheint das werden zu wollen, welches der Juli nicht vermocht hat, nähmlich ein echter Hochsommer – Monat. So erlebten wir heute endlich mal wieder, wie sich Sommer eigentlich anfühlen sollte. Sehr warm, mit viel Sonne am Vormittag und zunehmend bewölkt und schwül zum Nachmittag hin. Sollten dann in der Nacht noch Gewitter aufkommen, haben wir einen vollwertigen Hochsommertag, so wie es sich gehört. Stichpunkt Gewitter: Wie soll es auch anders sein in diesem Sommer. Sie vertreiben die Sommerluft wieder und ersetzen sie durch kühlere Meeresluft. Echte Sommertage scheinen in diesem Jahr bei uns an der Küste seltene Eintagsfliegen zu sein. Aber die Hundstage dauern ja noch bis fast zum Ende des Monats. Und tatsächlich scheinen sie es allmählich zu schaffen die Großwetterlage umzukrempeln. So soll sich im laufe der Woche neuerlich heiße Luft bis zu uns in den Norden auf den Weg machen. Diese könnte dann unter Hochdruckeinfluß vieleicht etwas länger bleiben. Die Ostsee – Urlauber dürfte es freuen. Wir Pilzfreunde können uns dann allmählich zurück lehnen und die uns auferlegte Sommerpause genießen. Aber vieleicht wird das Frischpilzaufkommen nicht gänzlich versiegen durch die zunehmende Hitze. So besteht wohl immer mal wieder die Gelegenheit, dass einige Schauer und Gewitter auftauchen, die örtlich einiges an Regen im Gepäck haben könnten. So zieht heute Nacht und morgen eine Kaltfront durch. Im Vorfeld und in ihrem Bereich selbst können sich gebietsweise starke Gewitter bilden. Die Unwetterzentrale bewarnt unser Einzugesgebiet ab morgen früh 5.00 Uhr vor Gewittern der Stufe rot. http://www.unwetterzentrale.de Einige Wettermodelle sehen die Hauptgewittergefahr in Mecklenburg jedoch bereits in der kommenden Nacht bis in die Frühstunden. Unsere für morgen geplante Vereinsexkursion fällt daher aus! In den ausführlichen Erläuterungen zur aktuellen Gewitterlage wurde dargelegt, das durch eine relativ trockene Grundschicht, auch gerade im Norden die Gefahr von Downburst und einzelnen Tornados als zumindest leicht erhöht anzusehen ist. Downburst sind schwere Gewitterböen bis hin zu Orkanstärke bei plötzlich einsetzenden Wolkenbrüchen. Regen und Hagel stürzen wie ein Wassersack auf den Erdboden und die starken Fallwinde breiten sich seitwärts aus. Ähnlich einem Steinwurf in eine Wasserfläche. Darin besteht die Hauptgefahr bei Gewitterlagen im Wald. In den möglichen Gewittern kann es also punktuell zu hohen Regenmengen kommen und vieleicht treffen diese auch das eine oder andere Pilzrevier.

Hier noch ein Foto aus der Schwinzer Heide vom 29.07.2020. An einer kalkhaltigen Stelle im eigentlich sauren Mischwald wachsen die links zu sehenden Blassen Laubwaldpfifferlinge (Cantharellus cibarius var. pallidus). Wenige Meter weiter gibt es die rechts liegende Normalform. Die blasse Variante wird hier offensichtlich immer wieder herausgersissen und weggeschmissen. So auch die zu sehenden Pilze. Sie werden vom offensichtlich wenig kundigen Pilzsammler nicht als Pfifferlinge erkannt.

Am Findlingsgarten in Raben – Steinfeld begrüßte mich dieser Schopf – Tintling (Coprinus comatus). 02.08.2020 am Standort fotografiert. Jung essbar.

Sonntag, 02. August – Heute stand eine Vereinsexkursion der Pilzfreunde auf dem Programm, die ich, wie gestern schon erwähnt, aufgrund von Unwettervorwarnungen vor Gewitter der Stufe rot ausfallen ließ. Letztendlich ist es nicht zu den möglichen Unwettern gekommen. aber die Erfahrung aus dem Juni, als es während einer öffentlichen Pilzwanderung eine Gratwanderung zwischen den zunächst schwachen und später unwetterartigen Gewittern war, hat gezeigt, dass wir solche Wetterwarnungen ernst nehmen sollten. Niemand weiß vorher, ob ein Unwetter gerade das Zielgebiet zum Zeitpunkt einer Wanderung trifft oder nicht. Sicher ist sicher! Wenn man weiß, dass es ungemütlich oder gar gefährlich werden könnte, ist es besser das Unterfangen garnicht erst zu starten. Tut mir leid, aber allzuoft kommt es wetterbedingt ja nicht vor. Gewitter gab es in der vergangenen Nacht und auch heute tagsüber reichlich in vielen Regionen Deutschlands. Bei uns in M-V zündete es gestern am späten Abend. Um 23.02 Uhr registrierte ich von Wismar aus den ersten Blitz. Weitere sollten stundenlang die Nacht erhellen, aber insgesamt lief es doch eher moderat ab. Sowohl was die elektrische Aktivität betraf, wie auch die sonstigen Begleiterscheinungen. Es hatte sich ein Multiclustersystem entwickelt, das im laufe der Nacht immer stärker und umfangreicher wurde. So haben Teile von Vorpommern, insbesondere die Insel Rügen, recht hohe Regenmengen abbekommen. Spitzenreiter war Barth mit 43 l/qm. In unserem Einzugsgebiet kamen im Durchschnitt zwischen 2 und 5 Liter vom Himmel. Örtlich aber auch deutlich mehr. Ab dem Morgen zogen von Süden weitere Cluster auf, die örtlich neuen, teils gewittrigen Starkregen brachten.

Auch diese, durch den Regen wieder aufgefrischten Nelkenschwindlinge (Marasmius oreades) wuchsen auf der Rasenfläche am Findlingsgarten. Standortfoto: 02.08.2020. Sehr guter Speisepilz.

Pantherpilz (Amanita pantherina) im Regen. Schön ist die oberseits ungeriefte Manschette zu sehen, die leider nur selten so ideal ausgebildet ist. Standortfoto am 02.08.2020 in der Nossentiner/Schwinzer Heide. Stark giftig!

So bin auch ich in das neuerliche Geschehen hinein geraten und ordentlich nass geworden. Der Grund war, dass es am morgen in Wismar ruhig und trocken zuging. Da unsere Veranstaltung auch in der Presse bekannt gegeben wurde, machte ich mich deshalb auf den Weg zu unseren Treffpunkten  in Wismar und in Raben – Steinfeld. Nicht jeder hat Internet und verfolgt zeitnah mögliche Änderungen. Weder in Wismar, noch am Findlingsgarten in Raben – Steinfeld fand sich ein Pilzfreund ein. Ich drehte eine kleine Info – Runde im angrenzenden, etwas besseren Laubwald. Außer einem Wurzelrübling konnte ich auf die Schnelle keine Frischpilze ausmachen. So überlegte ich mir, doch noch einmal in die Schwinzer Heide herüber zu fahren. Zuvor mußte ich aber noch ein Weilchen in einer Wanderhütte am Findlingsgarten ausharren, da es anfing zu regen. Es war zwar nur leichter Regen, aber während der Fahrt reicht auch dieser zum nass werden aus. Schließlich startete ich durch und hatte Glück, dass ich einigermaßen trocken in der Zielregion ankam. Dann ging es aber wieder zur Sache. Es schüttete wie aus Kübeln, zum Glück hatte ich einen Schirm dabei, denn die schönen Parasole, die am Straßenrand standen, waren meist noch geschlossen und somit als Regenschirm nicht zu gebrauchen. Ich suchte mir in der Nossentiner/Schwinzer Heide zwei Bereiche aus, die ich noch nicht durchwandert hatte. Zunächst ein Mischgebiet mit Buchen, Kiefern und Fichten und schließlich ein Märchenwald, wie er im Buche steht, mit Altkiefern und Altfichten. So etwas findet man meist nur noch in Skandinavien oder in natürlichen Gebirgswäldern. Fast schon zu schön und idealisiert.

Hier möchte ich noch von Wald sprechen, nicht von einem schnöden Forst. Entsprechend interessant scheint sich hier auch die Pilzflora zu geben, da ich Pilze entdeckte, die ich heute nicht erwartet hätte. Natürlich gab es hier auch Pfifferlinge. Nossentiner/Schwinzer Heide am 02.08.2020.

Pilzsucher lieben derartige Standorte ganz besonders und daher sind diese, zumindest was Speisepilze anbelangt, oft ganz schön ausgeräumt. Aber heute war kaum jemand unterwegs und das allgemeine Frischpilzaufkommen ist ohnehin stark rückläufig. Aber es gibt hier und da immer mal etwas frisches, welches sich aus dem Waldboden schiebt. In beiden Bereichen, in denen ich heute unterwegs war, waren Pfifferlinge, bis auf einen Steinpilz und wenigen Sandpilzen, die einzigen Vertreter, die der volkstümliche Kochtopfmykologe in den Korb legen würde. Vieleicht noch Gallen – Röhrlinge, weil sie so verführerisch aussehen. Ansonsten nur sehr wenige Täublinge, kaum noch Scheidenstreiflinge und Perlpilze. Dafür waren giftige Pantherpilze frisch am Schieben. 

Allerdings hätte der etwas versiertere Kochtopf – Mykologe und Feinschmecker Luftsprünge beim Anblick dieser Zigeuner gemacht. Zählen sie doch zu den beliebtesten und schmackhaftesten Speisepilzen. Leider unterliegen sie durch die weiter fortschreitende Nährstoffanreicherung in unseren armen Wäldern einer Rückgangstendenz. Auch ich habe mich riesig über diesen Fund im oben abgebildeten Wald gefreut. Reifpilz (Rozites caperatus) am 02.08.2020 in der Nossentiner/Schwinzer Heide.

Neben der Idealausführung eines Schopf – Tintlings im oberen Tagebuch – Eintrag, fand sich auch dieses märchenhaft zerzauste Exemplar.  Ein Schopf – Tintling (Coprinus comatus) in seiner Autolyse – Phase. 02.08.2020 Raben – Steinfeld.

Montag, 03. August – Offiziell ist nun mein Urlaub, der keiner war, beendet. Das Info – Zentrum ist also wieder regulär zu den angegebenen Sprechzeiten geöffnet. Auch habe ich die Frischpilzausstellung heute wieder hochgefahren. Sie ist recht ansehnlich. Es liegen ingesamt 96 Pilzarten auf den Moosflächen. Aber viel Sinn dürfte es nicht haben, sich diese Arbeit zu machen, da durch die Maskenpflicht die Leute kaum Lust verspüren, sich in eine Ausstellung zu begeben. Das wird wohl auch im Hinblick auf unsere herbstlichen Großpilz – Schauen zu bedenken sein, denn eine Lockerung scheint nicht in Aussicht zu stehen, angesichts der wieder steigenden Infektionszahlen. Das war aber durch die Urlaubsreisen abzusehen. Außerdem würde sich anbieten, gerade in der nächsten Zeit das Info – Zentrum abzuschließen und an den Strand zu fahren, um sich sotten und braten zu lassen. Eine ausgewachsene Hitzewelle rollt nähmlich auf uns zu! Seit dem Frühjahr hatten sommerliche oder gar heiße Temperaturen bei uns kaum eine Chance. Das soll sich nun ändern, und zwar nachhaltig. Heute Nacht und morgen ist nochmal durchlüften angesagt, danach dürfte es schwieriger werden, zumindest wenn man keine klimatisierten Wohnverhältnisse aufzuweisen hat. Selbst die Nächte können tropisch werden, mit kaum unter 20 Grad. Tagsüber geht es auf um die 30 Grad rauf. An einzelnen Tagen kann es selbst direkt am Strand so heiß werden. Die Hitzespitzen können im ungünstigsten Fall auch bei uns bis auf 36 Grad hochfiebern. Ab Mittwoch geht es los und aus heutiger Sicht ist kein Ende der Hitze abzusehen. Das heißt, es bleibt bis mindestens zum Ende der nächsten Woche heiß. Heute morgen waren sich die Metereologen b.z.w. die Modelläufe noch nicht ganz sicher, ob es ab Sonntag bei uns im großen Nordwesten eine Abkühlung geben könnte. Dieses Szenario scheint heute Abend vom Tisch. Es bleibt auch in der nächsten Woche bei uns hochsommerlich. Allenfalls könnte am Sonnabend/Sonntag eine Gewitterstörung über Norddeutschland die Temperaturen an der Küste etwas drücken. Dann wären wir mit „nur noch“ 25 – 30 Grad aber immernoch gut bedient. Dazu wird die Sonne von einem meist nur leicht bewölkten Himmel herunterbrennen und die meisten Frischpilze dürften sich ziemlich schnell verabschieden.

Weinroter Graustiel – Täubling (Russula vinosa) gestern in der Nossentiner/Schwinzer Heide. Immer unter Fichte auf sauren Böden. Guter Speisepilz.

Ich habe am Abend mal wieder in die Mittelfristprognose bei Kachelmann – Wetter für Wismar hereingeschaut. Dort fand ich auch als höchsten Ausschlag nach oben die möglichen 36 Grad. An Niederschlag wird bis zum 17.08. im Mittel mit 12,4 l/qm gerechnet. Das ist angesichts des heißen Wetters nichts weiter als der berühmte Tropfen auf der Heizplatte. Da wären die möglichen Maximalmengen von 61 Litern schon besser. Im Minimum sind auch nur 0, 4 l/qm möglich, also nichts. Bei den eventuellen Gewittern am Wochende wird ein Cape (Energiewert) von bis zu 450 gerechnet. Das ist etwas mehr als bei den Gewittern vom vergangenen Wochenende. Vor wenigen Tagen war das kommende Ereignis schon einmal im Hauptlauf auf bis fast 2000 Cape hoch. Das wäre schon ein schweres Unwetter. Der Wasserdampfgehalt bei den möglichen Gewittern am Wochenende wird heute mit bis zu 36 Kg auf den Quadratmter gerechnet. Anders ausgedrückt, es können bei den Gewittern bis zu 36 Liter pro qm fallen. Das wäre eine Hausnummer und würde einem Totaleinbruch an der Frischpilzfront entgegen wirken. Aber wie so oft, wenn überhaupt, wohl eher nur eng begrenzt. Immerhin heizt es an den sonnigen Waldkannten, die als Standort von Sommersteinpilzen bekannt sind, richtig rein. Kommt es dann bis spätestens Mitte September zu einem grundsteinlegenden Niederschlagsereignis, kann es doch noch einen maximalen und finalen Schub dieser beliebten Dickröhrlinge geben. Obwohl, ich kann bisher auch nicht klagen. Heute ging ein Päckchen mit Trockenpilzen auf Reisen.

Der zu den Schmierröhrlingen gehörende Sandpilz (Suillus variegatus) ist nur bei Regenwetter etwas schmierig. Sobald es trockner wird, ist auch sein Hut trocken und völlig schleimlos. Damit bildet er in seiner Gattung eine Ausnahme. Auch das leicht blauende Fleisch ist für diese Röhrlingsgruppe untypisch. Foto am 02.08.2020 in der Nossentiner/Schwinzer Heide. Essbar.

Spindeliger Rübling (Collybia fusipes) am Fuße einer Eiche bei der Klabusteruuhl in der Schwinzer Heide am 02.08.2020. Gut ist der spindelig auslaufende Stiel zu sehen, der für seine Namensgebung verantwortlich zeichnet. Geringwertiger Speisepilz, wenn gleich von einigen Gaumenakrobaten geschätzt.

Dienstag, 04. August – Am Vormittag war Haushaltshalbtag angesagt und um 14.00 Uhr wurde das Info – Zentrum geöffnet. Tatsächlich hat sich kaum jemand für die Pilzausstellung interessiert. Bei anfänglichem Interesse schreckten mal wieder die 2 Euro Eintritt ab. Aber auch das sonnige Wetter ist nicht hilfreich und in den nächsten Tagen wird das Interesse an Pilzen gegen null gehen. Auch die Beratungen haben wieder nachgelassen, da der letzte Pilzschub in den Anlagen längst abgeklungen ist. So könnte ich nun tatsächlich wieder in den Urlaubsmodus gehen. Allerdings nimmt allmählich die Veranstaltungsdichte zu und diesbezüglich auch noch einige Vorbereitungen im Vorfeld. Insbesondere was unsere Nachtwanderung durch die Pfifferlingstannen am 21. August anbelangt. Die Genehmigung der zuständigen Forstbehörde Friedrichsmoor liegt seit einigen Tagen vor. So ist grünes Licht für die stimmungsvollste Pilzwanderung des Jahres gegeben worden. Nun gilt es die auf der Karte eingezeichnete und daher genehmigte Route bei Tageslicht abzuwandern und auch zu schauen, wo wir unseren Mitternachtsimbiss einnehmen können. Hier gibt es beispielsweise im Wockertal Sitzgelegenheiten bei den dortigen Fischteichen. Dafür wird dann allerdings eine gesonderte Fahrgenehmigung nötig sein, die ich noch kurzfristig beim Forstamt beantragen muss. Eine Genehmigung dafür wurde mir immerhin in Aussicht gestellt, zumindest für den Darzer Weg. So werde ich zwischen den vorherigen Terminen und den Sprechzeiten im Info – Zentrum noch mindestens zwei mal in die Pfifferlingstannen fahren müssen, um mir die Wegeroute bei tage einzuprägen. Aber bisher hat es in den immerhin schon 8 Vorgängerwanderungen bei Nacht immer gut geklappt und so sollte es auch diesesmal sein.

Zweisporiger- oder Garten – Champignon (Agaricus bisporus) am 02.08.2020 am Straßenrand bei Bossow. Er ist die Typusart unserer Supermarkt – Egerlinge.

Echter Pfifferling (Cantharellus cibarius) am 02.08.2020 in der Nossentiner/Schwinzer Heide.

Ob uns bei der nächtlichen Aktion in den Pfifferlingstannen tatsächlich reichlich Pfifferlinge und andere Waldkobolde erfreuen werden, liegt ganz entscheidend in der Wetterentwicklung der nächsten 10 Tage. Sollte es innerhalb dieses Zeitraums keine nenneswerten Regenfälle geben, sieht es bei der zu erwartenden Hitzewelle schlecht aus. Einige Gewitter stehen zwar in Aussicht, aber ob sie über den Pfifferlingstannen niedergehen und dann auch noch reichlich Wasser dort ablassen, steht in den Sternen. Auf jedenfall hoffe ich auf gutes Nachtwetter, so wie in den Vorjahren und der Rest wird sich finden. Es hat immer viel Spaß gemacht, auch in pilzarmen Zeiten. Ein Unsicherheitsfaktor besteht jedoch noch. Sollte im Hinblick der trockenen und heißen Witterung die höchste Waldbrandwarnstufe ausgerufen werden, können wir unsere Nachtwanderung zu den Akten legen. Darauf wird ausdrücklich in der Genehmigung hingewiesen. Und da dieses Gebiet auf sandigen Böden mit hohem Nadelholzanteil steht, ist das auch vollkommen nachvollziehbar. Daher ist es immer sinnvoll, noch einmal zeitnah in die Veranstaltungsankündigung unter „Termine“ zu schauen, ob es kurzfristig zu Änderungen gekommen ist. So mußte auch unsere Vereinsexkursion am Sonntag wegen möglicher Unwettergefahr einen Tag voher abgesagt werden. Das gilt auch für unsere Nachtwanderung, nicht nur bezüglich der Waldbrandgefahr, sondern auch bei einer möglichen Gewitter- oder Sturmlage, was ich jedoch nicht hoffen möchte.

Seien Sie vorsichtig wenn Sie im Sommer auf der Suche nach leckeren Speisepilzen unsere Wälder durchstreifen. Insbesondere in moosreichen Fichtenwäldern sind nicht nur unsere Fichten – Steinpilze zu hause, sondern ganz besonders auch die hier gezeigten Gallen – Röhrlinge (Tylopilus felleus). Laden Sie sich zum Festschmaus lieber keine Gäste ein oder noch schlimmer, wenn sie einen Teil ihrer Ausbeute an gute Bekannte verschenken. Das könnte nicht nur peinlich werden, sondern auch Freundschaften unzuträglich sein. 02.08.2020 in der Schwinzer Heide.

Heute erfreute mich dieser Gallen – Röhrling (Tylopilus felleus). Ein schöner Röhrling und da keiner von uns am verhungern ist, sollte es doch reichen, wenn die Augen satt werden beim Anblick eines „echten Pilzes“ im Steinpilz – Gewand. 05.08.2020 im Wald bei Radegast.

Mittwoch, 05. August – Eine ganz andere Region steht nun zu meinen Mittwochsexkursionen auf dem Plan. Ging es wochenlang in die südlichen Regionen um Plau am See und Krakow am See, mit ihren sandigen Gebieten der Nossentiner/Schwinzer Heide, war heute der erste Quadrant der Topographischen Karte Satow = 2037 an der Reihe. Insgesamt ein waldarmes Meßtischblatt. Kleinere Waldflächen sind praktisch wie ein Flickenteppich über das Gebiet verteilt. So auch im ersten Quadranten. Hier suchte ich mir die Wäldchen bei der Ortschaft Radegast aus. Landschaftlich eine durchaus reizvolle, hügelige Ecke mit kleinen Ortschaften, Feldern, Wiesen und kleinen Wäldern. Auch die Bodenqualität ist hier eine andere und nicht so sandig wie in den zurückliegenden Exkursionsgebieten. Die letzten, ergiebigeren Regenfälle liegen hier schon etwas länger zurück. Das wußte ich natürlich und bereitete mich auf eine frischpilzarme Tour vor. Was mir schließlich geboten wurde lag noch deutlich unter meinen bescheidenen Erwartungen. Es gab kaum frisches Material und selbst an Porlingen oder Schichtpilzen war sogut wie nichts zu holen. Eine Luftnummer! Das Exkursionsgebiet setzt sich aus Laubwald und Nadelholz – Forste zusammen. Dominant sind hier Fichten, Buchen und einige Eichen. Zwischengeforstet als Jungwuchs wurden Douglasien. Teils sind die Waldflächen stark verkrautet, insbesondere von Brombeer- und Himbeerranken, teils eutrophiert von Brennnesseln und allerhand anderem Unterwuchs. Es gab aber kleinere Bereiche, die durchaus für den Kochtopf – Mykologen etwas zu bieten haben dürften. In den krautfreien Fichtenbeständen im Herbst sicherlich Maronen und unter den Buchen und Eichen möglicherweise auch einige Steinpilze und natürlich viele andere Pilzarten bei entsrechenden Bedingungen. Und die Wachstumsbedingungen werden sich nun allgemein rasch verschlechtern, denn Sonne und Hitze werden in den nächsten Tagen richtig zuschlagen. Als positiver Nebeneffekt der Hitzewelle dürften endlich auch unsere größeren Waldflächen auf schweren Böden, mit ihrem dichten Laubdach, eine Erwärmung erfahren. Auf der Fahrt zu meinem Zielgebiet durchfuhr ich den Züsower Forst. Da ich kurzärmlich mit meinem Leichtkraftroller unterwegs war, war die Durchfahrt durch diesen schattigen Wald bei ansonsten sommerlich warmen Temperaturen wie ein kleiner Kälteschock. Es schienen Kühlschrank – Temperaturen zu herrschen. Kein Wunder, dass sich Sommerpilze hier schwer tun.

Direkt an einer asphaltierten, kaum befahrenen Nebenstraße gab es einige Bauchpilze des Leopardenfell – Hartbovistes (Scleroderma areolatum). Ein Vertreter der giftigen Kartoffelboviste, mit denen manchmal schon Trüffeln gefälscht worden sein sollen. 05.08.2020 Im Wald bei Radegast.

Ab heute nahm nun die erste Hitzewelle des Jahres, wenn auch noch sehr moderat, an Fahrt auf. Bereits morgen können wir mit Hitzespitzen von knapp über 30 Grad auch direkt am Strand der Ostsee rechnen. An den Stränden könnte es vieleicht schon der heißeste Tag werden, da wir ablandigen Wind haben. An den Folgetagen kann sich dann zeitweise Seewind einstellen, und die Temperaturen etwas dämpfen. Nach jetzigem Stand dauert die Hitzewelle bei uns bis mindesten Mitte nächster Woche. Nennenswerter Regen ist nicht in Sicht. Das ECMWF – Modell rechnet in den nächsten 10 Tagen nicht mit meßbarem Niederschlag im großen Nordosten. Allerdings wird die Luft am Wochenende etwas feuchter und labiler, so dass örtlich doch einige Feuchtepakete aufsteigen können und sich in Form von Hitzegewittern entladen. Ganz besonders in den Mittelgebirgen, aber auch bei uns im großen Nordosten. Vom 08. – 10. August steigen die Cape – Werte zeitweise bis über 700. Gut für eine mögliche Gewitterbildung. Dennoch, diese werden eher örtlicher Natur sein und angesichts der Hitze dürften die gefallenen Niederschläge fast so schnell wieder verdunsten, wie sie vom Himmel gefallen sind. Erst in der zweiten Hälfte der nächsten Woche scheint eine Art Gewittertief zumindest über den Westen und Süden Deutschlands in den Alpenraum zu ziehen. Mit etwas Glück könnten wir davon gestreift werden. Aus heutiger Sicht sieht es eher so aus, als wenn das ganze westlich von uns nach Süden rutscht und nach einer kleinen Abkühlung die hochsommerliche Hitze wieder von Südosten her in den Nordosten Schaufeln könnte. Wie dem auch sei, der Pilzsommer 2020 scheint hinter uns zu liegen. Geht es nach ergiebigen Regenfällen irgendwann wieder los, starten wir in den Herbst. 

Auch diese beiden Rißpilze standen an besagtem Straßenrand. Hier ist das Feuchteangebot oft größer, da schon leichtere Regenfälle vom undurchlässigen Asphalt zu den Rändern abfließen. Ich gab ihnen im Feld den Arbeitstitel Gefleckter Rißpilz (Inocybe maculata). Mich störte jedoch das gelblich verfärbte Fleisch an den Frasstellen. Aber das darf er haben, wie sich in der Nachbereitung des Fundes herausstellte. Auch die mikroskopische Untersuchung zeigte die typischen, bohnenförmigen Sporen. Ebenfalls stimmte der aromatische, nicht spermatische Geruch nach Sommertrüffel. Die Art soll kaum Muskarin enthalten und ist daher im Vergleich zu vielen anderen Rißpilzen harmlos. 05.08.2020 im Wald bei Radegast.

Donnerstag, 06. August – Nochmal kurz zu meinen Mittwochsexkursionen. Ich habe die Karten im letzten Winter neu ausgelost, da ich mir noch einige dazu bestellt hatte und die einzelnen Meßtischblätter kräftig durchmischt und dann sozusagen die Lose (Karten) in der Reihenfolge, wie ich sie zog, in eine Liste eingetragen und diese Liste wird nach und nach abgearbeitet. Immerhin sind es 56 Topographische Karten im Maßstab 1.25 000, die jeweils noch in vier Quadranten unterteilt wurden. Damit sind praktisch 224 Quadraten entstanden und ich werde in mindesten genau so vielen Wäldern unterwegs sein. Da sage noch jemand, Mecklenburg – Vorpommern sei ein waldarmes Bundesland! Einige wenige Quadranten bestehen allerdings aus Ostseewasser. Auch darin gibt es eine marine Pilzflora, die mir allerdings nicht geläufig ist und außerdem besitze ich auch nicht die entsprechende Taucher – Ausrüstung.  Damit habe ich mindestens bis Ende 2026 zu tun. Dann bin ich schon altersarmer Rentner und wer weiß ob ich bis dahin überhaupt noch in der Lage bin, in den Wald zu gehen um Pilze ausfindig zu machen. So schleicht sich bei mir allmählich eine wehmütige Abschiedsstimmung zu meinen geliebten Pilzen und deren Lebensräume ein. Das Augenlicht macht mir ganz besonders zu schaffen. Trotz grauer Star OP, mit wieder helleren Bildern, habe ich permanente Sehstörungen und ein Flimmern in den Augen, das zeitweise, insbesondere bei der konzentrierten Pilzsuche, sehr nervt. Auch kann ich keine Feinheiten mehr erkennen. Beispielsweise mußte ich die oben zusehenden Leopardenfell – Hartboviste erst einmal fotografieren, um überhaupt ihre Struktur zu erkennen. Das war vor der OP deutlich besser. Die neuen Linsen haben eine Nahsicht – Unschärfe, die sicher mit einer neuen Brille zu korriegieren wäre. Aber die Kasse würde sie mir nicht mehr bezahlen, da ich anstatt minus 16 Dioptrin, nur noch etwa – 3, 5 an Kurzsichtigkeit habe. Ich habe also mit erschwerten Wahrnehmungen zu kämpfen und am liebsten sind mir dann doch noch die echten Großpilze, da sie bei mir in klareren Bildern ankommen. Wie dem auch sei, ich hoffe jedenfalls, dass ich mein Vorhaben noch wie geplant durchziehen kann. Wenn möglich, werden die Karten danach neu gemischt und vieleicht geht es in die nächste, dann aber finale Runde. Jedenfalls freue ich mich sehr auf diese Touren, da kein überlegen, wo es hin gehen soll und wo es gerade am sinnvollsten ist. Der Plan steht und daran wird sich gehalten.

Wenn sich nach möglichen, ergiebigen Regenfällen nach der Hitze der Neustart an der Pilzfront abzeichnet, gehören diese Bauchpilze zu den ersten. Wiesen – Staubbecher (Vacsellum pratense) am 02.08.2020 in der Schwinzer Heide. Hier sind nach den immer wieder kräftigen Regenfällen einige Wachstumsschübe durcheinander geraten. Aber die Hitze wird auf Dauer auch hier ihre Spuren hinterlassen. Jung essbar.

Zum Wetter: gestern war sommerlich warmer Übergangstag, heute schlug die Hitze auch in Wismar voll zu. Es war der bisher heißeste Tag in der Hansestadt bis hinauf an den Strand. Und so geht es auch weiter. Nach allen Modelläufen auf jedenfall bis nächste Woche Dienstag/Mittwoch. In der Tabelle für Wismar auf Wetter – Online droht danach ein richtiger Temperatursturz und am übernächsten Wochende dürfen wir demnach nur noch mit angenehmen 20 Grad als Höchstemperatur rechnen. Die 20 Grad werden in den kommenden Nächten, zumindest in den Städten, kaum noch unterschritten. Die Nächte werden tropisch und es wird zunehmend belastend. Stichwort belastend, der neueste Trend im ECMWF – Modell sieht die Entwicklung ganz anders. Demnach geht es in der 2. Hälfte der nächsten Woche bei uns in Wismar und in M-V erst richtig aufwärts. Hier werden für Sonnabend, dem 15. August, selbst in der Hansestadt und am Ostseestrand 35/36 Grad im Schatten erwartet. Mit anderen Worten, die Hitze hält zunächst praktisch unvermindert an um sich in Richtung übernächstes Wochende weiter zu steigern. Dazu wird die Luft zeitweise feuchter und das ganze noch unerträglicher. Mit etwas Glück findet die Hitze dann mit kräftigen Gewittern ihren Abschluß. Die Niederschlagsprognose wird für Wismar am heutigen Abend wie folgt berechnet. Im Mittel bis zum 20. August knapp 24 Liter, maximal fast 90 Liter und minimal nix.  Wir sind Optimisten und hoffen auf die 90 Liter! Aber wollen wir uns nicht lächerlich machen, von wegen belastend. Anderswo wird es noch heißer mit bis zu 38 Grad im Westen Deutschlands und 40 Grad in Frankreich. Der Hochsommer ist endlich da und die Pilzsaison findet zunächst ihr Ende.

Die gewürztechnisch wertvollen Küchenschwindlinge (Marasmius scorodonius), die gleich neben den Wiesen – Staubbechern wuchsen, werden in Trockenstarre verfallen und nach neuerlichem Regen wieder aufleben und wie frisch gewachsen erscheinen. 02.08.2020 in der Schwinzer Heide.

Freitag, 07. August – In einer Vorabinformation sandte mit Frau Karin Montag, die Herausgeberin der Pilzzeitschrift „Der Tintling“ und damit die Redaktionschefin des Tintlingsverlages http://www.tintling.de, per E – Mail zu, dass ich zwei Exemplare der neuesten Ausgabe 4/2020 erhalten würde, weil von mir dort eine Arbeit oder ein Foto erschienen ist. Eine Arbeit kann es nicht sein, die beiden größeren Artikel über die Pilzberatung in der Hansestadt Wismar und über den Steinpilz – Wismar liegen schon etliche Jahre zurück. Also konnte es nur ein Foto von dieser Hompage sein. Gestern Abend steckten nun die beiden Exemplare druckfrisch im Postkasten und wie immer Tage vor dem eigentlichen Erscheinungsdatum, dem 15. August 2020. Nun hieß es blättern, welches meiner vielen, eher drittklassiken Fotos, Print – tauglich war. Es dauerte ein weilchen, bis mir dann doch ein Foto von Scharfen Honig – Täublingen bekannt vorkam. Es wurde in Folge 24 der Serie zu Ehren nahmhafter Pilzforscher und Mykologen eingefügt, dessen Verdienste sich in der Biologie und Mykologie in Form der ehrenhaften, wissenschaftichen Namensgebung wiederspiegeln. Anders ausgedrückt, denen zu Ehren ein Pilz aus einer Bestimmten Gattung, zu denen sie eine besondere Beziehung hatten, benannt wurde. In diesem Fall war es der Böhmische Botaniker Victor Felix Schiffner (1862 – 1944), dem zu Ehren der Scharfe Honigtäubling – Russula schiffneri benannt wurde. Heute hört der Pilz auf die wissenschaftliche Bezeichnung Russula veternosa. Aber ganz verschwunden scheint sein Name diesbezüglich nicht zu sein. Es soll eine blasse Form dieses Täublings im Kaukasus geben – Russula veternosa f. schiffneri. Ihm zu Ehren sollen ingsgesamt 18 Taxa verliehen worden sein, insbesondere für Flechten. Schiffner beschäftigte sich aber vor allem mit Lebermoosen und hatte sich auch Verdienste in der Pilzkunde erworben. Er war Professor am Institut für Systematische Botanik an der Universität Wien. Er wies in der Zeit des 1. Weltkrieges auf den Wert von Pilzen als Nahrungsmittel hin und gründete 1918 gemeinsam mit Thomas Cernohorsky und Heinrich Lohwag in Wien die Gesellschaft für Pilzfreunde, ab 1929 Österreichische Mykologische Gesellschaft.

Scharfer Honig – Täubling (Russula veternosa). Vor einigen Jahren im Kaarzer Holz unter Buchen und Eichen auf kalkhaltigem Sandboden am Standort fotografiert. Leichter Honiggeruch und sehr scharfe Lamellen. Typisch ist auch oft eine rosabräunliche Ringzone auf dem Hut mit blasserer Mitte und die creme bis orangen Lamellen. Der Pilz soll entgegen meiner Erfahrungen laut Verbreitungskarte der DGfM in M-V kaum vorkommen. So ist Chef – Kartierer Benno Westphal der Ansicht, das es sich nicht um R. veternosa, sondern um den Weinroten Dottertäubling (Russula decipiens) handeln dürfte.

Ob nach meinem Ableben auch eine Pilzart ehrenhalber mit meinem Namen bedacht wird? Vielleicht Russula krakowii? Ganz sicher nicht, denn mit Pilzen befasse ich mich zwar mein ganzes Leben lang, aber nur auf äußerst flachem, unwissenschaftlichem Niveau. Kein Studium an irgendwelchen botanisch, biologischen Lehreinrichtungen. Dazu wäre ich interlektuell auch garnicht fähig! Einfach nur volkstümliche Pilzkunde- und Aufklärung. Und es kommt noch schlimmer. Da ich in erster Linie eine Pilzberatungsstelle betreibe, geht es tatsächlich meist nur um  essbar oder giftig. Weit unter Niveau eines wirklichen Mykologen. Aber ich versuche zumindest ansatzweise über den Tellerrand hinaus zu blicken, um Auge und Hirn für das eigentlich bedeutsame schärfen zu helfen. Pilze gab es lange bevor der Mensch die Bühne des Lebens betrat und sie haben dazu beigetragen, dass es so kommen konnte und es hoffentlich auch so bleibt. Der Schlüssel unseres Wohlergehens liegt in den Händen der Menscheit. Gier, Dummheit und Profit bestimmen das Handeln und wenn sich das nicht ändert, gibt es in absehbarer Zeit für uns keine Zukunft. Die Pilze werden uns überleben. Aber Victo Felix Schiffner hat sich ja auch ein Verdienst um die volkstümliche Pilzaufklärung erworden. Der Unterschied, er hatte studiert und promoviert. Wie dem auch sei, meine Kenntnisse sind tatsächlich nur für den volkstümlichen Gebrauch und auch meine Artenkenntnis kann gerne angezweifelt werden. Auch wenn Frau Montag meiner Kompetenz zum Thema Täublinge anscheinend vertraut, tun es andere eher nicht oder sind vorichtig. Täublinge sind sicher ein weites und schwieriges Feld, aber man kann sich mit Beobachtungsgabe und Fleiß auch hier eine solide Artenkenntnis verschaffen, auch ohne Hochschul – Studium. Der Scharfe Honig – Täubling gilt allgemein als seltener Sprödblättler und soll nach der Verbreitungskarte der DGfM große Lücken über Deutschland aufweisen. Auch in M-V ist nur ein alter Fundpunkt im Süden Mecklenburgs angegeben. Nach meiner Erfahrung gehört dieser Täubling nicht zu den Seltenheiten. Sicher keine sehr häufige Art, aber keinesfalls eine Rarität, wie es uns die Verbreitungskarte weiß machen möchte. Vieleicht liegt es daran, dass ich in meiner Serie „Daten und Verbreitungskarten“ noch nicht bei den Täublingen angelangt bin. Dafür habe ich nur im Winter Zeit. Ich weiß aber auch, dass unser Chef – Kartierer Benno Westphal es ablehnt, Funde dieses Täublings, der seiner Meinung nach nicht bei uns vorkommt, in die Datenbank mit aufzunehmen. Nun, dass ist seine Entscheidung und er hat es sicher nicht leicht, als Koordinator bei der Sichtung vieler Datensätze aus M-V Fehlbestimmungen auszufiltern. Andererseits tritt der Täubling plötzlich im Nachbarland Schleswig – Holstein wieder häufiger in Erscheinung. Ob hier noch der ehemalige Eiserne Vorhang eine Rolle spielt?

Hier ein sommerliches Stimmungsfoto kurz nach Sonnenuntergang von der Wismarer Seebrücke mit Blick hinaus auf die Wismarbucht. 06.08.2020.

Auch dieser, ansich sowas von typische und leicht bestimmbare Täubling, mit seinem gelben Hut mit gummieartiger Oberhaut und zumindest gelegentlich violett angehauchtem Stiel, kommt in so vielen Farbvarianten vor, dass aus ihm gleich mehrere Arten hervorgegangen sind. Violettstieliger Täubling (Russula violeipes) Essbar. 08.08.2020 im Staatsforst Tarnow.

Sonnabend, 08. August – Ich habe heute mit Benno Westphal ausgiebig über oben gezeigten Täubling philosophiert. Die meisten Nachweise des Scharfen Honigtäublings in Schleswig – Holstein seien Fehlbestimmungen. Ihm ist nur ein echter Nachweis dieser Art aus S-H bekannt. Auch meine Bestimmung ist falsch. Es soll sich bei unseren Funden immer um den Weinroten Dottertäubling (Russula decipiens) handeln. Den habe ich aber leider nicht auf dem Sender. In der Literatur und auch im Internet gelangt man anhand der Beschreibungen und des Standortes meist zu R. veternosa. Benno ist der Ansicht, das der Scharfe Honig – Täubling bei uns garnicht vorkommt. Außerdem soll er auf sandigen, sauren Böden wachsen. Meine Kollektionen stammen alle aus basenreichen Laubwäldern, also von guten Standorten, wo in der Regel eine sehr interessante Pilzflora zu beobachten ist. Daher kann die Bestimmung so nicht richtig sein. Es gibt auch Mikromerkmale, die durch das Mikroskop abgefragt werden können. Auch chemische Reaktionen sind hilfreich. Außerdem sind die Lamellen der Pilze auf meinem Foto zu sehr gelblich. Das darf so nicht sein. Fast alle Beschreibungen, die ich in diesem Zusammenhang studiert habe, weisen auf den Scharfen Honigtäubling hin. Lamellenfarbe laut Bon lebhaft gelb. Standort nicht sauer, sondern kalkreicher Buchenwald. Geschmack scharf, bei R. decipiens nur leicht schärflich bis mild, ähnlich dem Apfel – Täubling. Tatsächlich ähneln sich beide offensichtlich im Erscheinungsbild. Da ich die neuesten Bestimmungsschlüssel über Täublinge nicht habe und auch nicht den Täublingsband von Ehardt Ludwig, wo sicher einige Arten neu bewertet wurden, muss ich Benno`s Meinung zunächst akzeptieren. Auch die Sequenzierung vieler Arten hat die klassische Systematik teilweise erheblich auf den Kopf gestellt und ganz neue Tatsachen geschaffen. Hier wird meiner Meinung nach zum Teil maßlos übertrieben, um vieles bis in`s letzte Detail aufzuschlüsseln. So entstehen neue Arten und Abarten sowie völlig neue und überraschende Verwandschaftsverhältnisse, die kein Mensch mehr im Feld nachvollziehen kann, weil die Unterschiede nur im genetischen Code erkennbar sind. Mag für einige Bereiche der Wissenschaft sicher sehr sinnvoll sein, in der Taxonomie der Großpilze stiftet dieses Vorgehen jedoch mehr Chaos als Klarheit.  Auf jedenfall werde ich drann bleiben und sobald mir dieser Täubling wieder über den Weg läuft, ihn mir ernsthaft zur Brust nehmen.

Ein Bild von heute. Der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) wächst hier an Fichte. So wird er auch Fichtenporling genannt, obwohl er auch an anderen Hölzern vorkommt. 08.08.2020 im Staatsforst Tarnow.

Wie auf den Bildunterschriften ersichtlich, war ich heute im Staatsforst Tarnow. Eine öffentliche Lehrwanderung stand auf dem Programm. Trotz Hitze waren mit meiner Person 6 Pilzfreunde bereit, bei diesen Verhältnissen durch den Wald zu gehen. Da es sich um schattigen Buchenwald handelte, war es bis zum Mittag noch einigermaßen erträglich. Das Gebiet gehört zu unseren besseren Wäldern, die bisher kaum Frischpilze hervorbrachten. Möglicherweise tut ihnen die Hitzewelle gut und sie können sich endlich besser erwärmen. So zeigte sich heute zumindest ein zaghafter Aufbruch. Es war ein kleiner Schub von Rotfüßchen im gange. Auch einige Täublinge waren am Start. An den Wegrändern Rißpilze und sonst noch der eine oder andere Wurzel – Rübling oder auch einige Grünblättrige Schwefelköpfe. Wer Pilze sammeln möchte, ist hier allerdings derzeit fehl am Platz. Langes Suchen für eine kleine Mahlzeit wäre angesagt. Für eine Lehrwanderung war es gerade noch akzeptabel. Der Wald war auch nicht zu trocken. Hier ist in der letzten Zeit noch einiges an Regen niedergegangen. Ganz gute Ausgangssituation, um in Verbindung mit der Wärme endlich etwas aus dem Boden zu locken. Ein kleiner Bericht folgt in Kürze.

Auffallend war heute ein leichter Wachstumsschub von Rotfuß – Röhrlingen (Xerocomus chrysenteron). 08.08.2020 im Staatsforst Tarnow.

Zum Wetter: die Hitze hat uns voll im Griff und das wird auch noch bis zum nächsten Wochenende so bleiben. Noch mindesten bis Freitag Temperaturen um die 30 Grad, auch bei uns an der Küste. Nur wo der Seewind an den Strand weht, wird es etwas erträglicher. Dafür wird die Luft aber unerträglicher, weil feuchter und somit schwüler. So nimmt auch das Gewitterrisiko zu. Nahezu täglich kann es jetzt irgendwo in Deutschland besonders am Nachmittag und Abend krachen. Los geht das Donnerwetter zunächst bei uns im großen Nordosten. Morgen und vor allem am Montag sind auch in Mecklenburg – Vorpommern Hitzegewitter möglich. So wird heute beispielsweise für Wismar am Montag mit einem Energiewert (Cape) von  über 1700 J/Kg gerechnet. Gut für beachtliche Unwetter! Die Gewitter werden sich aber kaum vom Fleck bewegen, also dort, wo die Konvektion empor schießt, wird sie sich auch abregnen b. z. w abhageln. Das Unwetterkriterium wird also hauptsächlich in hohen Regenmengen in kurzer Zeit liegen. Bei der Hitze können die Gewittertürme sehr weit in die Höhe schießen und daher sind Downburst nicht ausgeschlossen. Damit könnten auch starke Gewitterböen ein Thema werden und es muß bei diesen hohen Ernergiewerten mit heftigem Blitzschlag gerechnet werden. Also am Montag lieber nicht in den Wald gehen. Ein Strandbesuch sollte wohl meist störungsfrei verlaufen. Danach soll die gewitteranfällige Luft in anderen Regionen Deutschlands ihr Unwesen treiben. Ab Mitte nächster Woche können dann von Westeuropa Gewittersysteme auf Deutschland übergreifen. Diese sollen aber nach jetzigem Stand nicht über die Elbe voran kommen. Bis Hamburg kann es heftig schütten, bei uns bleibt es wohl trocken und heiß. Erst zu Beginn der übernächsten Woche könnten die Gewitter dann auch auf M-V übergreifen. Sie haben dann das Potenzial für hohe Regenmengen. So wird aus heutiger Sicht am 16./17. August im Mittelwert für Wismar um die 50 l/qm berechnet. Wohlgemerkt der Mittelwert! Aber das ist noch lange hin und kann morgen schon wieder rausgerechnet sein. Sollte es jedoch so kommen, kann das der Startschuss in die Hauptsaison des Jahres, also in den Herbstaspekt sein.

Was soll das den werden?, lautete die Frage der Pilzfreunde während unserer Wanderung. Ein noch junges Gebilde und es ist manchmal schwer, in diesem frühen Entwicklungsstadium die Artzugerhörigkeit zu klären. Ich tippe mal auf Grauweißer Saftporling (Oligoporus tephroleucus). Ein recht häufiger Besiedler von totem Buchenholz. Ungenießbar.08.08.2020 Staatsforst Tarnow.

Mamma – Wolken heute Abend über den Pfifferlingstannen. Mammatus – Wolken entstehen auf der Unterseite der Eisschirme mächtiger Gewitterwolken. In diesem Fall sind es Reste heftiger Hitzegewitter, die den äußersten Süden von M-V am Abend streiften.

Sonntag, 09. August – Am Nachmittag fuhr ich mit Irena nach Parchim. Ziel war das Wockertal mit seinen Seen. Hier gibt es zwei Rast- b. z. w. Anglerplätze, die für unseren Mitternachtsimbis in Frage kommen könnten. Da Irena dabei den Hut auf hat, mußte sie entscheiden, welcher der beiden Standorte am besten geeignet wäre. Zunächst schauten wir uns den Platz bei Voigtsdorf an. Direkt am Ufer eines LAV – Gewässers mit Bänken und fast einem Bar – Tresen, der bestens geeignet wäre, für die Ausgabe unseres Nachtmahls. Ein Manko besitzt er allerdings, denn die Sitzbänke an diesem wunderschönen See, namens Karpfenteich, sind etwas am Ufer verteilt. Auch ist keine Überdachung vorhanden, falls es regnen sollte. Der zweite Standort am nächst folgende See ist überdacht. Eine klassische Wanderhütte aber bei mehr als 8 Pilzfreunden wären die Sitzgelegenheiten erschöpft. In beiden Fällen müssen wir also noch Klappstühle einplanen und eventuell einen großen Schirm, falls mit Regen zu rechnen ist. Aber letzteres Problem stellte sich bei allen unseren Nachtwanderungen in den Vorjahren bisher nicht und ich hoffe auch diesesmal auf gutes Wetter. Für die 2. Lösung müßte ich noch eine Fahrgenehmigung vom Forstamt einholen, die mir für den Darzer Weg auch in Aussicht gestellt wurde. Die Zufahrt für den Rastplatz bei Voigtsdorf ist allgemein offen und hier kann jeder mit dem Auto vorfahren. Allerdings hat der Anglerverband etwa 100 m vor dem Imbissstand eine Schranke mit Schloß gesetzt. Das ist sehr unpraktisch und deshalb haben wir uns mit dem Anglerverband in Verbindung gesetzt und es wäre möglich, am Tage/Nacht unserer Nachtwanderung die Schranke zu öffnen, so dass Irena mit ihrem Auto bis zum Stand vorfahren kann. Dafür schon mal vorab ein herzliches Dankeschön. Damit haben wir auch diese Frage geregelt und die geplante Route durch die Pfifferlingstannen wurde uns bereits vom Forstamt genehmigt. Ein Unsicherheitsfaktor ist noch die Waldbrandgefahr. Sollte die höchste Warnstufe gelten, dürfen wir leider nicht in den Wald umd müßten kurzfristig unsere Unternehmung absagen. Deshalb hoffe ich, dass es bis dahin noch mal kräftig regnet, denn die Pfifferlingstannen waren heute bereits stark ausgetrocknet. Kein Wunder nach den Hitzetagen und ein Ende der Hitzewelle liegt noch in ferner Zukunft. Allerdings gab es im Wockertal heute auch Frischpilze: Mürblinge, Schwefelköpfe, Perlpilze.  

Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) erleben momentan einen leichten Wachstumsschub. 09.08.2020 im Wockertal. Giftig!

Montag, 10. August – Auch heute war wieder Schwitzen angesagt. Die Hitzewelle geht weiter. Nur die Hochdruckgebiete haben gewechselt. Ein neues Hoch bestimmt in den nächsten Tagen das Wetter bei uns im Nordosten. Mit dem Hochwechsel lief heute ein Kurzwellentrog in der Höhe als Ausläufer einer über Osteuropa südostwärts schwenkenden Kaltfront zu uns herein. Damit war auch ein Windsprung an der Ostsee verbunden. Eine Konvergenzzone bildete sich heraus, an der es im südlichen Mecklenburg und im nördlichen Brandenburg, Sachsen – Anhalt und Niedersachsen zu heftigen Hitzegewittern kam, so wie schon seit Tagen berechnet. Etwa um 15.00 Uhr herum kam es an ihr linienhaft zur Auslöse. Besonders in einem Streifen von Berlin bis Hamburg zogen teils schwere Unwetter durch. So wurde bei Rotenburg, in Niedersachsen, ein ganzes Waldstück flach gelegt. Einfach niedergewalzt, auch der dickste Baum mußte innerhalb von Sekunden fallen. Ausgelößt von einer Downburst, zu deutsch, eines heftigen Fallwindes ausgehend von einem Wolkenbruch und kalten Höhenwinden, die dabei herunter gemischt wurden. Genau das ist das gefährliche und unberechenbare bei Gewitterlagen. Daher werde ich auch weiterhin bei Vor- und Akutwarnungen vor möglichen Gewittern unsere Pilzwanderungen vorsorglich absagen. Solche Extremereignisse sind zwar recht selten, aber kommen immer wieder vor und lassen sich im Vorfeld nicht eingrenzen. Im Wald kann das ein Todesurteil sein.

Im Info – Zentrum ist bei diesem Hitzewetter nichts los. Weder eine Ausstellung wird sich angeschaut, noch kommt jemand zur Beratung. Ich erledigte meine Routine – Arbeiten, kochte mir am Nachmittag noch meinen Kaffee und schloss den Laden gegen 16.00 Uhr ab. Spannendes Wetter stand an und ich brach mal wieder zu einer Gewitterjagd auf. Das Wismar noch etwas von den Hitzegewittern abbekommen würde, zweifelte ich an, da hier bereits trocknere Luft mit nördlichen Winden eingeflossen war. Ich mußte also in Richtung Konvergenz. Da diese schon sehr weit südlich lag, habe ich mir allerdings nur geringe Chancen ausgerecht, noch in die lebhafte Gewitterstimmung hinein zu geraten. Aber laut Regenradar könnten zumindest die Pfifferlingstannen davon etwas abbekommen haben. Das wäre im Hinblick auf unsere Nachtwanderung sehr wünschenswert und ich wollte überprüfen, ob dem so sei. Ich startete etwa gegen 16.15 Uhr in Richtung Parchim.

Während in südwestlicher Blickrichtung die Eisschirme der Gewitter im Raum Hamburg zu sehen waren, fing die Luft in Höhe Jesendorf auch über meinem Standort an zu brodeln.

Schnell begannen sich lienienförmige Strukturen aufzubauen, das System schien sich zu organisieren. Da es nördlich der eigentlichen Konvergenz war, zweifelte ich zunächst daran, das hier nocht etwas möglich sei.

Es wurde am Himmel immer wilder und kurz vor Crivitz hatten die nun schon sehr zahlreichen Gewittertürme fast ihr Reifestadium erreicht. Der Gewitterausbruch steht beim Anblick solcher Strukturen, hier im Wald aufgenommen, unmittelbar bevor.

Die selben Wolken einige Kilometer südlicher, zwischen Crivitz und Friedrichsruhe fotografiert. Es ist soweit, gut sind die Fallstreifen zu erkennen.

In Friedrichsruhe war zunächst Schluß. Ich mußte mir einen Unterstand suchen. Zunächst war es das kleine Bushaltestellen – Häuschen ganz am Bildrand rechts oben.

Dieses lief schon nach wenigen Minuten voll. Zum Füße – Baden nicht schlecht, aber gegenüber ist ein Verkaufsmarkt mit Überdachung und gemütlicher Sitzecke. Warum nicht gleich dort hin?

Es schüttete was vom Himmel kommen kann.

Zeitweise herrschte Weltuntergangsstimmung und die schwüle Hitze kochte regelrecht am Himmel. Es hatte sich ein kleines Multiclustersystem entwickelt. Ich war glücklich und voller Hoffnung, das auch die Pfifferlingstannen ähnliches abbekommen haben könnten.

Ein professioneller Gewitter – Jäger ist natürlich mit einem Auto unterwegs. Man wird nicht nass und ist außerdem vor Blitzschlag geschützt. So ist es mit dem Roller immer eine Gratwanderung und um einiges gefährlicher.

Gleich neben dem Roller – Standort befindet sich ein Gedenkpunt. Entlang dieser Route führte kurz vor Ende des 2. Weltkrieges der Todesmarsch erschöpfter KZ – Häftlinge aus dem Konzentrationslager Sachsenhausen, bei Oranienburg. Viele, die zu geschwächt waren, wurden dabei von Hitlers SS – Verbrechern ermodet.

Ich fuhr von Friedrichsruhe bis Domsühl, wurde ganz gut nass, aber hier mußte ich dann doch wieder Schutz suchen, da das nächste Gewitter niederging. Am Ortsrand Parchim wurde gerade mal die Straße etwas nass, aber in den Pfifferlingstannen war es schon wieder feuchter. Dieses Foto entstand unweit von Grebbin, wo die Warnow entspringt. Auch hier kam einiges vom Himmel und die Gewitterreste regnen sich nun entspannt ab.

Bis in Höhe Brüel hatte es die konvektive Stimmung in Richtung Norden geschaft. Die Luft ist feucht und dunstig.

Die Sonne geht unter und ein spannender Wettertag neigt sich dem Ende zu.

Dienstag, 11. August – Strahlender Sonnenschein und heiße Temperaturen bei trockenem, lebhaftem Ostwind erinnern kaum noch an die gestrigen Gewitterschauer. In den Meßdaten von M-V sind diese auch kaum auszumachen und nicht der Rede wert. In Friedrichsruhe jedenfalls kam einiges vom Himmel und sicherlich auch an anderen Orten, wo kein offizieller Meßbecher steht. Bei solchen konvektiven Wetterlagen ist es auch kein Wunder. Hier sind Auswertungen der Niederschläge vom Regenradar sicher aufschlußreicher. Wie dem auch sei, bei der anhaltenden Hitzewelle, die sich bei uns im Nordosten bis in die nächste Woche hinein fortsetzt, ist es tatsächlich nicht mehr als der Tropfen auf den heißen Stein gewesen. So hoffe ich zumindest, dass der kräftige Schauer, der auch über den Pfifferlingstannen niedergegangen ist, zumindest die namensgebenden Eierschwämme an geschützen Standorten etwas aufgefrischt hat und ihr Durchhalten, sofern vorhanden, etwas begünstigen werden. Es wäre schade, wenn wir wieder durch eine vertrocknete Waldwüste wandern sollten. Großes wird ohnehin nicht zu erwarten sein, denn nennenswerter Regen ist für uns erst in Richtung Wochenende möglich. Zwar geht die Gewitter- und Unwetterlage unvermindert weiter, aber heute beispielsweise mehr in der Südhälfte Deutschlands. Die Gewitterschwerpunkte springen täglich etwas hin und her. In den nächsten Tagen rückt aber vor allem der Westen und Nordwesten in den Blickpunkt. Von Frankreich und BeNeLux nähert sich ein Gewittertief. So wird die Wetterlage noch brenzliger mit weiterer Erhöhung der Unwettergefahr. Im Verlauf rückt uns diese labile Zone auch wieder näher, tut sich aber zunächst schwer, über die Elbe zu springen. In Richtung Wochenende könnte zumindest Westmecklenburg in ihren Bereich geraten, so dass auch bei uns wieder einiges möglich ist. Bis Vorpommern scheinen die Gewitter jedoch nicht voran zu kommen. Das Hoch blockiert hier, so dass die Gewitterstörungen bei uns in Mecklenburg zum stehen kommen und zeitweise sogar wieder nach Westen rückläufig werden. Aber es rollen von Westeuropa immer neue Gewitterwellen heran, so dass sie bis Freitag nächster Woche auch bei uns einiges an Regen bringen könnten. Teils sind in unserem Einzugsgebiet über 60 Liter auf den Quadratmeter möglich. Siehe bei den akkumulierten Regenmengen oben links.

Hoffen wir, das wir in der nächsten Zeit solche Wolkentürme wieder häufiger über unseren Köpfen sehen. Gewitterhimmel gestern Abend bei Friedrichsruhe.

Mittwoch, 12. August – Das Meßtischblatt Satow ist derzeit mittwochs in Arbeit. Es ging heute also wieder zu einer Mittwochsexkursion in südöstliche Richtung. Das größte Waldgebiet im zweiten Quadranten befindet sich zwischen der A 20 und dem Windpark Hohen Luckow. So ist hier mit wirklicher Waldesruh nicht allzuviel los. Entweder sind die monotonen Dauergeräusche der großen Windräder zumindest dezent zu hören, andererseits bei entsprechender Windrichtung die Autobahngeräusche. Dennoch ist das teilweise dshungelartige Waldgebiet ein beliebter Rückzugsort von Wildtieren, welches auch durch zahlreiche Ansitzstände zu vermuten ist. Es gibt aber nicht nur dickicht, sondern auch durchaus interessante Bereiche mit Buchen, Hainbuchen und alten Eichen. Perlgras-/Waldmeisterlaubwald. Guter, schwerer Boden ist vorhanden und wäre es feuchter gewesen, hätte hier bereits eine vielseitige Frischpilzflora für Abwechslung sorgen können. Ansonsten ist dieses Gebiet wohl eher etwas für den Spätherbst, Winter und Vorfrühling. So hielt sich das Frischpilzaufkommen sehr in Grenzen. Einzig Kartoffelboviste und Grünblättrige Schwefelköpfe konnte ich ausmachen. Die Artenliste fiel beschämend gering aus. Vielleicht hätte ich eher dem Gutspark am Herrenhaus Hohen Luckow einen Besuch abstatten sollen. Aber aufgrund der Hitze dürften inzwischen auch die meisten Parkanlagen ihr sommerliches Pilzwachstum eingestellt haben. Das Herrenhaus Hohen Luckow hat vor nicht allzulanger Zeit, nähmlich im Juni 2007, Weltgeschichte geschrieben. Hier hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel die 7 großen der Welt während des damaligen G 7 Gipfels in Heiligendamm zum Wildscheinessen geladen. Ob die Schweine wohl aus dem Heidenholz stammten? Das Gut Hohen Luckow ist eines der größten landwirtschaftlichen Güter Mecklenburgs mit weitläufigen Ackerflächen, ausgestattet mit sehr fruchtbaren Boden. Das war heute nachvollziehbar, denn große Teile sind derzeit mit Mais bestellt und der ist in diesem Jahr wirklich prächtig gewachsen. So hatte ich teilweise Schwierigkeiten meinen Exkursionswald zu sichten, da mir der fast drei Meter hohe Wald aus Maispflanzen die Sicht versperrte.

Das Heidenholz bei Satow am 12. August 2020.

Beim Wetter gab es heute kaum neues. War gestern von der montäglichen Gewitterluft überhaupt nichts mehr zu spüren, versuchte heute zumindest eine leicht labile Zone in die eingeflossene, trockene Ostluft hinein zu laufen. Bis in Höhe Wismar drückte sich dieses durch leichte Konvektion am Nachmittag aus, welche aber nicht über den Entwicklungsgrad von Schönwetterwolken hinaus kam. War es am Nachmittag dadurch in Wismar wieder drückend heiß, frischte während der Fahrt in Richtung meines Zielgebietes der Ostwind kräftig auf. Die Luft wurde trockener und auch etwas kühler, welches sich derzeit besonders in den Nächten bemerkbar macht. Es kühlt doch auf angenehmere Werte ab.

Häufig an alten Eichenstubben ist der Rotbraune Borstenscheibling (Hymenochaete rubiginosa). Düster, unscheinbar und leicht zu übersehen. Schaut man aber näher hin, ein durchaus sehenswerter Schichtpilz. 12.08.2020 im Heidenholz bei Satow.

Donnerstag, 13. August – Wie geht es an der Pilzfront weiter? Das ist unklar und kann derzeit nicht beantwortet werden. Alles liegt an der Wetterentwicklung und dort herrscht unvermindert Hochsommer mit Trockenheit und Hitze. Der Pilzsommer liegt ohnehin hinter uns (Juli – Mitte August). Er war insgesamt garnicht so schlecht, zumindest in den Regionen auf leichteren Böden, die immermal Regen bekommen haben. Da wir vor der Hitze meist unterdurchschnittliche Temperaturen hatten, taten sich klassische Sommerarten etwas schwer. Auch Sommersteinpilze hätten bei den zeitweiligen, stärkeren Niederschlagseignissen, durchaus zahlreicher wachsen können. Selbst Pfifferlinge waren meiner Meinung nach höchstens durchschnittlich dabei. Dafür zeigten sich Echte Steinpilze und Maronen schon etwas häufiger, die kühleres Wetter durchaus vorziehen. Freunde von heftigen Wachstumsschüben dürfte es freuen, dass durch die Hitzewelle ein Schnitt gemacht wurde und sollte es in den nächsten Wochen ein markantes, großflächigeres Regenenereignis geben, besteht durchaus die Möglichkeit eines heftigen Wachstumsschubes. Die oben gerechneten Regenmengen, immerhin bis um die 60 Liter auf den Quadratmeter bis zum 21.08., würden derartiges bewirken können. Nur habe ich sehr große Zweifel, dass dieses auch so eintrift. Dann hätte sich die seit Tagen über Deutschland wabernde Gewitterluft auch wieder zu uns verlagern müssen, so wie es vor wenigen Tagen noch angedeutet wurde. Davon ist nicht mehr viel übrig geblieben. Allenfalls morgen besteht ein leichtes Schauerrisiko und eine geringe Gewittergefahr. Danach setzt sich das Hoch erneut durch und drückt die Gewitterluft wieder nach Süden. Ein kleiner Hoffnungsschimmer besteht noch für den kommenden Dienstag. Dann kann eine Wetterfront von Westen her mit neuen Gewittern vielleicht auch bis zu uns durchstoßen. Wieviel dann an nennenswertem Regen dabei sein könnte, ist noch unklar. Bis zum 28. August werden aktuell für Wismar im Mittel 27,1 l/qm gerechnet. Maximal sind 78,1 l/qm möglich, minimal aber nur 1,2 Liter. Die 27 Liter wären zwar nicht schlecht, würden aber für den gewünschten Erfolg nicht ausreichen. Für eine fundamentale Wachstumswelle sind auch fundamentale Niederschläge erforderlich. Ansonsten geht es eher gesitteter an den Neustart. Zu erwähnen wäre noch, das mit dem Tiefausläufer Dienstag/Mittwoch die Hitzewelle ihr Ende findet. Und diese war für unsere Region schon historisch, denn wir dürften wohl etwa 10 Tage am Stück an die 30 Grad heran gekommen sein, teils auch noch etwas darüber. Sicher haben wir keine Rekorhitze mit Spitzen wie in den letzten Jahren, die bis an die 38 Grad reichten, erlebt, aber die Serie an heißen Tagen in Folge ist schon rekordverdächtig.

Übrigens sieht es laut der mittelfristigen Berechnungen des ECMWF – Modells nur nach einer kurzen Abkühlung aus. Zum 21. August, also am Tag unserer Nachtwanderung, soll sich wieder extrem heiße Luft auf den Weg nach Deutschland machen. Zumindest in Westdeutschland sind dann wieder bis zu 37 Grad möglich. Auch in Wismar kann es auf über 30 Grad hinauf gehen. So braucht niemand zu befürchten, dass er auf unserer nächtlichen Pilztour frieren muss. Zum Start, gegen 20 Uhr, dürften es noch um die 30 Grad sein und bis Mitternacht könnte es sich auf 25 Grad abgekühlt haben. Allerdings ist für den Hitzeschub wohl auch eine neue Wetterfront verantwortlich. Die Cape Werte sind für diesen Tag laut den heutigen Berechnungen zwar am Boden, aber dass will noch nicht viel bedeuten. Es könnte sich durchaus eine Gewitterlage aufbauen und unserer Nachtwanderung vieleicht zu nahe kommen.

Inzwischen liegt der neue Modellauf des ECMWF für europäische Mittelfristvorhersage vor und bestätigt meine Vermutung. Bereits zu Beginn unserer Nachtwanderung könnten Gewitter aufziehen. Natürlich ist das Ganze mit Vorsicht zu genießen und andere Wettermodelle, wie beispielsweise die Wochenprognose von http://www.wetter-online.de wollen von einem neuerlichen Hitzeeinschub nichts wissen und vielleicht bleiben dann auch die Gewitter aus. Aber wie sich hier zeigt, es sind immerhin die aktuellesten Berechnung von heute Abend, müssen wir wohl damit rechnen.

Dünnschaliger Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma verrucosum). 12.08.2020 im Heidenholz bei Satow. Giftig!

Der Herr Krakow im Wockertal auf der Erkundung des besten Rastplatzes für unsere Nachtwanderung am vergangenen Sonntag. Man sieht ihm die altersbedingte Hinfälligkeit allmählich an. Einige, wenige Jahre, muss er noch durchhalten. Foto: Irena Dombrowa.

Freitag, 14. August – Heute habe ich mal die Einträge beim Pilz – Ticker durchgeschaut. In den meisten Bundesländern scheint in punkto Passion Pilzesuchen und Sammeln nicht viel los zu sein. Kein Wunder bei der Hitze. In weiten Teilen ist es zu dem viel zu trocken. Anders im Süden von Bayern, dort hatte es doch Anfang August teils massiv geregnet. Dort könnte in den nächsten Tagen trotz Hitze einiges möglich sein, zumal regional immer wieder starke Gewittergüsse niedergehen. Aktuelle Beiträge habe ich aus folgenden Bundesländern gefunden: Baden – Württemberg – dort wachsen zumindest stellenweise Pfifferlinge, Semmelstoppelpilze und es hat der 2. Wachstumsschub von Schwefelporlingen begonnen. Schleswig – Holstein: im Norden des Nachbarlandes wurden dieser Tage Pfifferlinge und auch die erste Krause Glucke gefunden. Weitere Einträge stammen aus Österreich, hier sorgten die beliebten Brätlinge für Freude und in der Schweiz scheint es regional schon richtig gut zu sein: Es wird von bunten Täublingen berichtet, dazwischen einige Sommersteinpilze, Hexen – Röhrlinge und sogar Raritäten, wie Purpurröhrlinge wurden entdeckt. Im Berner Oberland, auf 1 500 m höhe, gibt es nach tagelangem Gewitterregen die schönsten Brätlinge, herrliche Fichtensteinpilze und viele Pfifferlinge. Also auf in die Schweizer Berge in luftige Höhen. Dort dürfte es auch etwas angenehmer sein, als in den Tälern oder bei uns an der Ostsee. Obwohl, trotz leichter Schwüle, war es durch die dunstigen und zeitweise wolkigen Verhältnisse heute nicht ganz so heiß. Auch der auf nördliche Richtungen gedrehte Wind hielt die Temperaturen etwas flacher. Damit ist ab morgen aber wieder schluß. Die Sonne wird kräftiger einheizen können, da die Luft wieder trockener wird und die letzten Wolken vertreibt. Bis Anfang nächster Woche sind wir dann die Hitze – Hochburg Deutschlands. Selbst bis direkt am Strand kann die 30 Grad Marke wieder geknackt werden, voraus gesetzt, es weht kein Seewind. Erst Dienstag und Mittwoch können auch bei uns einige Schauer und Gewitter etwas Abkühlung bringen, bevor es ausgerechnet in Richtung Freitag, wie gestern schon angedeutet, mit den Temperaturen wieder steil nach oben gehen kann. Allerdings wird die heißeste Luft aus heutiger Sicht südlich an uns vorbei geführt, so dass wir maximal mit 30 Grad rechnen können. Auch die mögliche Entwicklung mit den nachfolgenden Gewittern wird derzeit sehr unterschiedlich interpretiert. Wetter – Online sieht diese am kommenden Freitag sehr weit nördlich, also nur im Küstensaum. Andere Wetterdienste sind zurückhaltender und warten die Entwicklung ab. Der oben mit dem Wetterwidged verlinkte Anbieter läßt jedoch schon im Tagesverlauf schwere Gewitter aufziehen, die möglicherweise zum Start der Nachtwanderung bereits durch sein könnten. Ist ist also noch alles offen.

Hier sehen wir den Baumarkt – Porling (Daedalea quercina). Besser bekannt unter der Bezeichnung Eichenwirrling. Warum Baumarktporling? Da ich ihn sowohl in Baumärkten, wie auch in Bastel – Shops eingeschweißt in duchsichtigen – Plastetüten im Angebot gesehen habe. In der Tat eignet sich dieser Eichenholzbewohner bestens zum Basteln von Gestecken, da er im laufe der Zeit nicht von Insekten zerfressen wird. Standortfoto am 12.08.2020 im Heidenholz bei Satow.

Sonnabend, 15. August – Heute stand laut Terminplanung eine Themenführung Pilze in Zusammenarbeit mit der Interessengemeinschaft Schloßensemble Wiligrad auf dem Programm. Diese wurde wegen der Corona – Krise vom Hauptveranstalter abgesagt. So wollte ich eigentlich die Route für unsere Nachtwanderung abwandern, aber Irena hatte in Keez einen Bagger bestellt und mich zum Arbeitseinsatz verpflichtet. Es soll ein neues Wegenetz und auch ein Fischteich angelegt werden. So wurde das halbe Grundstück auf den Kopf gestellt und von einer grünen, naturnahen Oase in eine Sandwüste verwandelt. Wie dem auch sei, ich kam nicht mehr in den Wald und mußte am Nachmittag wieder nach Wismar, um die Sprechzeiten des Info – Zentrums zu gewährleisten. Man mag meinen, bei der Hitze wäre das kaum erforderlich. Zwecks Pilzberatung mag das stimmen, aber es sind Urlauber aus anderen Regionen an der Ostsee, die entweder aus Interesse, aufgrund der Kenntniss dieser Hompage, vorbei schauen und manchmal auch eine kleine Spende darlassen oder sie wollen sich mit unserer Pilzwürze und Trockenpilze eindecken.

Beim heutigen Arbeitseinsatz fiel mir ein altes Brett in die Hände, welches mit einem pilzlichen Belag überzogen war. Ich fotografierte den resupinaten Holzbewohner und auf dem Foto zeigte sich mir dieses schöne Muster. Es könnte sich um eine Ceriporia, beispielsweise um den Netzartigen Wabenporling (Ceriporia reticulata) handeln. 15.08.2020 Keezer Schmide.

So werde ich mich morgen auf den Weg zu einer Hitzeschlacht in die Pfifferlingstannen machen. Die Serie von Hitzetagen reißt bei uns nicht ab. Bis Montag ist noch schwitzen angesagt und es bleibt trocken. Zwar versuchen sich die Gewitter ab morgen Abend von Westdeutschland her wieder nach Nordosten durchzuarbeiten, laufen aber zunächst vergeblich gegen die trockenheiße Luft bei uns an der Ostsee an. Sie verpuffen wieder oder weichen nach Norden und Süden aus. Erst in der Nacht zu Dienstag scheint es ihnen zögerlich gelingen zu wollen, nach Mecklenburg hereinzuziehen. Zögerlich ist gut. Dadurch besteht die Möglichkeit, und so deutet es der Lauf des signifikanten Wetters heute an, dass die Gewitterzone wohl den ganzen Tag zu tun hat, bis nach Vorpommern voran zu kommen. Bei der langsammen Zuggeschwindigkeit könnte sie mit Glück einiges an Regen abladen, zumindest örtlich bis regional. Weitere Schauer und Gewitter folgen am Mittwoch. In Verbindung mit einem neuen Hitzeeinschub können dann ausgerechnet zum Termin unserer Nachtwanderung neue folgen. Aus heutiger Sicht müssen wir wohl mit gewittrigem Starkregen rechnen und die Hauptgewitterzone könnte südlich von M-V nach Südosten ausgreifen. Noch ist es eine weile hin und die Nachtwanderung bereits jetzt in Frage zu stellen, wäre ein wenig voreilig. Warten wir`s ab.

Während mich obige, poröse Überzüge an Holz wirklich begeistern und ich es bedauere, dass ich zu Zeiten unserer Intensivkartierungen zu wenig von unserem Porlingsexperten Jürgen Schwik gelernt und übernommen habe, so sind diese beiden Arten von jedem Pilzfreund ohne weiteres ansprechbar. Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma citrinum) mit seinem Parasiten, dem Schmarotzer – Röhrling (Xerocomus parasiticus). Die Aufnahme sandte mit Ostseepilz Christian Ehmke zu.

Sonntag, 16. August – Trotz anhaltender Sommerhitze fuhr ich heute in Richtung Parchim, um den Pfifferlingstannen und Teile des Wockertals mit seinen Fischteichen einen Besuch abzustatten. Es wurde endlich Zeit, dass ich die für unsere Nachtwanderung vorgesehene Route bei Tageslicht abwanderte. Ich startete an unserem möglichen Ausgangs- und Endpunkt am Karpfenteich bei Voigtsdorf.

Der Karpfenteich bei Voigtsdorf. Möglicher Ausgangs- und Endpunkt unserer diesjährigen Nachtwanderung, vom Rastplatz aus fotografiert. 15.08.2020.

Zunächst ein Stückchen feuchter Bruchwald des Wockertals und dann hinauf nach Voigtsdorf. Von dort weiter, etwas ansteigend in den eigentlichen Zielwald. Zunächst eher unattraktiver Kiefern – Jungwald, der aber rasch in ein sehr schönes Fichten/Buchenrevier übergeht. Geradezu wie geschaffen für die schönsten Steinpilze und Pfifferlinge. Ganz ideal, aber zur Zeit knochen trocken, so dass wir gerne unserer Phantasie freien Lauf lassen dürfen.

Links Fichtenforst, rechts sauer, ausgehagerter Buchenwald. Hier dürften zu gegebener Zeit die Steinpilze nicht nur links und rechts des Weges stehen, sodern sogar auf dem Mittelstreifen.

Weiter in gemischten Beständen, die teils Bebauungsreste ehemaliger, militärischer Nutzung erkennen lassen. Daher sind hier erhöhte Kalkanteile im Boden, die zu besseren Zeiten unter den dortigen Kiefern Körnchen – Röhrlinge und Kupferrote Gelbfüße wachsen lassen. An einer Buchenkannte daneben wieder saurer und häufig bestanden von schönen Flockenstieligen Hexenröhrlingen. Daneben ein Fichtenareal, wo vor einigen Jahren, während einer Pilzwanderung, unsere Pilzfreundin Helga Köster schöne, junge Steinpilze fand.

Links Steinpilz – Fichten, rechts Pfifferlingsbuchen. Wenn es zuvor nochmals raufregnen sollte, besteht zumindest eine geringe Möglichkeit, dass einige von ihnen in den dicken Moospolstern die Hitzeperiode überlebt haben könnten.

Weiter geht es rechts entlang durch Mischwälder, aber auch vielversprechende Fichtenbereiche und immer wieder moosreiche Idealplätze nicht nur für Giftpilze. Nach einer längeren Gerade erreichen wir einen Hochsitz und dann schlagen wir den Weg wieder nach rechts ein. In diesem Gebiet, den eigentlichen Pfifferlingstannen, märchenhafte, fast noch Jungfichtenbestände mit schönen Mooskannten. Ein Auslaufmodell in mecklenburgischen Wäldern und bald nicht mehr zu finden. Im Herbst leuchten hier die schönsten Fliegenpilze und um die Steinpilze zu ergattern, muss man wohl schon sehr früh morgens unterwegs sein.

Wir sind im Zentrum der Pfifferlingstannen angelangt. Die Tannen sind übrigens Fichten und Kiefern, die in Mecklenburg oftmals als „Dannen“ bezeichnet werden.

Weiter durch zunehmend hügeliges, abwechslungsreiches Gelände. Saure Buchenwälder, Birken, Altkiefern und Fichten.

Herrlicher, abwechslungsreicher Pilzwald.

Immer wieder Bereiche mit dicken Moospolstern. Vieleicht hat doch der eine oder andere Pfifferling die Dürre überlebt. Wir befinden uns immerhin in den Pfifferlingstannen!

Schließlich ereichen wir den Darzer Weg und queren diesen, um gegenüber einen ausgehagerten Pfifferlings – Buchenwald vorzufinden.

Ausgehagerter Buchenwald. Bei Mykophagen äußerst beliebt.

Es geht eine recht steile Steigung empor, die dann zum Wockertal mit seinen Fischgewässern abfällt. Hier erreichen wir einen malerischen, schmalen See mit einem Bilderbuch – Wanderweg, der zu besseren Zeiten ganz sicher mit den schönsten Stein- und Birkenpilzen aufwarten dürfte.

Ein Paradies für Angler und Pilzsucher.

Nach einer kleinen Wegstrecke erreichen wir eine überdachte Rastplatz – Hütte. Hier könnte bei möglichem Regen unser Imbiss stattflinden und bei einer solchen Wetterlage auch der Start- und Endpunkt unserer Nachtwanderung sein.

Überdachter Rastplatz bei möglichem Regenwetter.

Leider werden wir in der Nacht so wunderbare Farb- und Lichtpiegelungen nicht bewundern können. Der wieder zunehmende Mond wird noch nichts in die Nacht legen können.

Sollte es trocken bleiben, geht es nach einer kleinen Verschnaufpause einen etwas abenteuerlicheren Weg oder besser Damm entlang, der beiderseits zum Wasser abfällt und von mächtigen, alten Baumriesen bestanden ist. Durch Baumwurzeln und Stubben besteht hier eine gewisse Stolpergefahr, so dass auf den letzten Metern nochmal erhöhte Konzentration erforderlich ist.

Zum Endspurt geht es schließlich diesen Damm entlang.

Wir sind auf der Zielgeraden.

Alsbald erreichen wir wieder den Karpfenteich, wo bei trockenen Verhältnissen unser Nachtmahl serviert werden soll. Geplant sind Pilzbouletten und möglicherweise auch eine herzhafte Waldpilzsuppe. Bänke sind ausreichend vorhanden und der Platz ist gerade vor kurzem von der Parchimer Angeljugend während eines Arbeitseinsatzes auf Vordermann gebracht und gemäht worden.

Hier kann der Mitternachtsimbiss serviert werden. Zusätzliche Stühle werden vorhanden sein.

Soweit einige Impressionen von unserer diesjährigen Strecke der Nachtwanderung bei Tageslicht. Leider hat die lange Hitzewelle dafür gesorgt, dass wir nur wenige Pilze finden werden, aber eine Waldwanderung unter nächtlichem Sternenhimmel hat ja auch etwas für sich. Obwohl, die Sterne könnten von Wolken verdeckt sein, die nach einem heißen Freitag aufziehen könnten. Hauptsache sie haben keine Gewitter im Gepäck, aber das muss noch beobachtet werden.

Der Karpfenteich bei Voigtsdorf in der Abenddämmerung. 15.08.2020.

Montag, 17. August – Das waren nun 12 Hitzetage mit Höchsttemperaturen um die 30 Grad in Folge. Die Metereologen sprechen von einer historischen Hitzewelle. Historisch deshalb, weil alle heißen Tage ohne Unterbrechung in Serie aufgetreten sind. Das gab es seit Beginn der Wetteraufzeichnungen noch nie. Die Natur ist, so meine Meinung, längerfristig auf Ausgleich bedacht. So hatten wir seit Beginn des Sommers kaum mal einen Tag dabei, der überhaupt als vollwertiger Sommertag (25 Grad) gelten konnte. Nun haben im August die Hundstage gezeigt, was in ihnen stecken kann. Ab morgen bringen Schauer und Gewitter vorübergehend etwas kühlere Luft, bevor es wieder steil bergauf geht. Am Freitag dürften wir wieder die gewohnten 30 Grad erreichen und vieleicht sogar überschreiten. Diesbezüglich schwanken die Modelle noch von Lauf zu Lauf. Mal müssen wir uns mit 30 Grad zufrieden geben, mal geht es bis auf 35 Grad rauf. Wie dem auch sei, der Freitag wird nochmal ein schweißtreibender Tag. Unsere Nachtwanderung wird allso mollig warm, sofern sie überhaupt stattfinden kann, denn uns sitzt eine Kaltfront im Nacken. Auch hier schwanken die Modelle hinsichtlich ihrer genauen Ankunft und Intensität immer noch erheblich. Von weitgehend trocken über leichten Regen bis hin zu ergiebigeren, teils von Gewittern durchsetzten Regenfällen ist alles dabei. Selbst eine schwere Unwetterlage ist  möglich, wenn gleich aus heutiger Sicht eher unwahrscheinlich. Fakt ist, dass die Wetterlage auf jedenfall brisant ist und mit einer ausgewachsenen Gewitterlage verbunden sein kann. Danach sieht es zumindest in der großen Südosthälfte Deutschlands aus. Unsere Nachtwanderung steht deshalb weiterhin auf wackligen Füßen. Ich gehe aber vom Stand heute Abend davon aus, dass sie stattfinden kann. Morgen soll unsere diesjährige Abendwanderung starten. Der Farpener Stausee soll das Ziel sein. Auch hier müssen wir sehen, wie sich die Wetterlage am Abend darstellt. Ab heute Nacht und bis morgen Abend kann es immer wieder zu Schauern und Gewittern kommen. Die ganz großen Unwetter werden das nicht sein, aber örtlich kann es trotzdem ganz schön zur Sache gehen. Ich hoffe zumindest in punkto Regen. Bis zum 01. September werden heute für Wismar im Durchschnitt 37,3 l/qm, maximal 122,8 l/qm oder minimal 12,0 l/qm gerechnet.

Es ist nicht so, dass ich auf meiner gestrigen Exkursion in Vorbereitung unserer Nachtwanderung keine Pilze gefunden habe. Es kann durchaus etwas im Schein unserer Lampen in der Finsternis entdeckt werden. Einen Sammelkorb braucht man aber wohl nicht dabei zu haben. Samtfuß – Krempling (Paxillus atroptomentosus) am 16.08.2020 in den Pfifferlingstannen.

Dienstag, 18. August – In der 2. Nachthälfte gab es erste Schauer im südwestlichen Bereich von Mecklenburg. Gegen morgen aktivierte sich eine Konvergenzone in etwa vom Raum Parchim/Seenplatte bis hoch zum Raum Wismar, die relativ stationär teils mehrstündigen Regen und örtlich auch starke Gewittergüsse brachte. Am Nachmittag waren dann Teile von Vorpommern von heftigen Gewittern betroffen und gegen Abend schoßen die Wolkentürme an einer neuerlichen Konvergenz in Westmecklenburg empor und es bildete sich ein Gewitterlinie, die sich fast stationär bis weit in die Nacht hinein abregnete. Ein Anfang ist also gemacht, auch wenn es nicht der ganz große Regen war. Immerhin wird es wohl ab nächster Woche schon in einigen Regionen Deutschlands deutlich bergauf gehen, vor allem in den Gebieten, die in den zurückliegenden Tagen von starkem Gewitterregen getroffen wurden. Bei uns werden die Niederschläge, falls es die Nachfolgewitterung zuläßt, um den Monatswechsel herum greifen. Vorher, in gut einer Woche, sollten die Wiesen – Champignons vieleicht einen starken Wachstumsschub bekommen. Sie lieben heiße und trockene Sommer. Nun war zwar der Sommer bei uns alles andere als heiß und trocken, aber die zurückliegende Hitzewelle dürfte einiges richten. Die Meßstation Kirchdorf, auf der Insel Poel, meldete bis 20.00 Uhr 12 l/qm. Das waren die Niederschläge von heute morgen, denn die Gewitterfront zog erst danach auf. Lange hatte ich gebraucht, mir endlich auf dem Hinterhof des Steinpilz – Wismar einen Regenmesser hinzustellen. Heute Mittag besorgte ich mir endlich einen und so habe ich um 23.00 Uhr 10 Liter im Becher gehabt und es regnet immernoch. Da Kirchdorf durchaus für Wismar stellvertretend mit einbezogen werden kann, dürften auf einer Linie Kirchdorf – Wismar – Parchim heute verbreitet 15 – über 20 Liter gefallen sein. Am späten Abend informierte mich noch Irena über den Wasserstand in Keez. Hier kamen am morgen 6 Liter zusammen und ein sehr heftiges Gewitter am Abend brachte nochmals 21 Liter. Die 27 Liter sind schon eine ganz gute Hausnummer, wie ich meine. Wir können also wieder zuversichtlicher in die nächste Zeit blicken.

Ruhig und bleiern liegt der Farpener Stausee an diesem gewitterschwülen Abend vor uns.

Heute stand übrigens unsere traditionelle Abendwanderung auf dem Programm. Dafür interessierten sich auch Urlauber aus Süddeutschland, die mal unsere Pilzflora im Norden kennen lernen wollten. Da ich ihnen keinerlei Hoffnung machen konnte,  überhaupt einen Frischpilz zu Gesicht zu bekommen, haben sie es sich doch anders überlegt. So fanden sich auch nur drei Pilzfreunde aus Wismar ein, um eine abendliche Runde durch den Wald am Farpener Stausee zu drehen. Einzig Kartoffelboviste waren an Frischpilzen dabei. Wir hatten dazu mit dem Wetter gerade noch Glück. Die Gewitter bauten sich am westlichen Horizont bereits auf, als wir von Wismar aus starteten. Ich wieß auf das mögliche Donnerwetter hin, aber die beiden hatten sich auf die abendliche Tour gefreut und wir wagten die Gratwanderung, die uns schließlich auch durch die geringe Verlagerungsgeschwindigkeit der Konvergenz geglückt ist. Auf der Rückfahrt war für mich als Zweiradfahrer jedoch Duschen angesagt.

Die Dickschaligen Kartoffel – Hartboviste (Scleroderma citrinum) sind die einzigen, erdbewohnenden Frischpilze, die einigermaßen unbeschadet die trockene Hitzewelle überstanden haben. Standortfoto am 18.08.2020 am Farpener Stausee.

Dienstag ist überigens mein Tag für die Öffentlichkeitsarbeit. Damit meine ich nicht die tägliche Berichterstattung über Wetter und Pilze auf dieser Homepage, sondern die Versendung der nächsten Veranstaltungstermine an diverse Tageszeitungen. Da wäre unsere Nachtwanderung am kommenden Freitag der nächste Termin. Weil mir aber die Wetterlage Freitag Abend und in der Nacht zum Sonnabend kopfzerbrechen bereitet, warte ich noch bis morgen ab. Bekanntlich bekommen wir am Donnerstag/Freitag wieder einen Einschub sehr heißer Subtropikluft, die bei uns in der Nacht zum Sonnabend von einer Kaltfront rasch verdrängt werden soll. In welcher Form und in welcher Heftigkeit dieses Geschieht, steht heute leider immer noch nicht fest. Die Wettermodelle sind sich noch nicht einig. Einige lassen es ruhig angehen. Andere sehen etwas Regen am Abend und in der Nacht. Wieder andere sehen Schauer und Gewitter und ein weiteres Modell läßt es über ganz Mecklenburg zum Zeitpunkt unserer Wanderung krachen. So werde ich die Modelläufe morgen nochmal kritisch auswerten und mich entscheiden müssen, ob wir Nachtwandern oder den Termin absagen.  

Gewitter – Aufzug über dem Farpener Stausee. Leider ist es mir nicht gelungen, einen Blitz einzufangen.

Eine Info – Tafel informiert über das Beketal.

Mittwoch, 19. August – Das Beketal mit dem Grünen Rad war heute Ziel meiner Mittwochsexkursion. Damit habe ich den dritten Quadranten des Meßtischblattes Satow abgearbeitet. Allerdings ist wohl der Begriff abgearbeitet etwas übertrieben, denn Pilze gab es kaum und Frischpilze schon garnicht. Dabei habe ich mich schon im Winter, während der Terminplanung, ganz besonders auf dieses Gebiet gefreut, denn ich war bisher sowohl wegen der Kartierung, wie auch zu öffentlichen Pilzwanderungen, nur im Frühling und im Spätherbst hier unterwegs. Mich hätte sehr interessiert, was hier im Hochsommer zu erwarten gewesen wäre. Leider hat die Trockenheit mal wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht. Dabei ist es ein sehr interessantes Gebiet, das teilweise auch unter Naturschutz steht. Das Flüßchen Beke hat hier ein beeindruckendes Bachtal geschaffen, das stark meandert und von mächtigen Buchen, Eichen, Hainbuchen und Eschen bestanden ist. Wie überall sterben die Eschen hier ab, aber die tollen, ausgehagerten und teils kurzmoosigen Hänge des Eichen/Buchenwaldes sehen sehr vielversprechend aus. Nicht nur für Fans von Steinpilz und Co. sondern sicher schlummert hier noch so manche Rarität, die auf ihre Entdeckung wartet.

Herrliche Buchenbereiche mit ausgehagerten Trockenhängen im Beketal. 19.08.2020.

Zur geplanten Nachtwanderung könnte es gewittern, deshalb wird sie vorsorglich abgesagt. Diesen Blitz hat Irena Dombrowa gestern Abend über Keez fotografiert.

Übrigens ist von den gestrigen Regenfällen im Beketal nichts angekommen. Der Waldboden war knochenhart und staubtrocken! So ist es immer wieder bei konvektiven Niederschlägen. Wen`s trifft! Daher wird der zaghafte Aufbruch in den nächsten 10 – 14 Tagen auch nur sehr regional möglich sein. Ein echter Durchbruch zum Pilzherbst 2020 ist keinesfalls gemacht. Regen ist zwar weiterhin in Sicht, aber die großen Mengen werden es wohl nicht sein. Morgen kann eine Warmfront ein wenig getröpfel bringen und in der Nacht zum Sonnabend kann eine Kaltfront vieleicht etwas mehr Regen im Gepäck haben. Regen vor allem auch im Zeitraum unserer Nachtwanderung ab Freitag Abend. Ich habe mich deshalb entschloßen, den Termin abzusagen. Es ist sehr schade und ich tue dieses äußerst ungern, da es für mich die schönste Veranstaltung des ganzen Jahres ist, in die ich auch viel Vorbereitung im Vorfeld stecke.

Alles ist genehmigt und gestern habe ich sogar die kurzfristig beantragte Fahrgenehmigung vom zuständigen Forstamt für unser Versorgungsfahrzeug bis zum Rastplatz bekommen. Selbst vom zuständigen Anglerverband, der die Picknickplätze bewirtschaftet, haben wir günes Licht bekommen. Frischpilze hätte es ohnehin kaum gegeben, aber eine nächtliche Waldwanderung hat trotzdem ihren Reiz. Ungemütlich wird es hingegen bei Regen und möglichem Gewitter. Die Unwettergefahr wird zwar aus heutiger Sicht nicht besonders hoch eingeschätzt, da die Bedingungen für unwetterartige Gewitter nur sehr bedingt gegeben sind. Aber einige Wettermodelle haben schon seit Tagen Gewitter auf der Agenda. Insbesondere das ECMWF – Modell läßt es ordentlich krachen und symbolisiert sogar Schwergewitter. Sollte tatsächlich die Deckelung durchstoßen werden, sind heftige Unwetter möglich, da die Windscherung deutlich erhöht ist. Das heißt schwere Sturmböen und Hagel wären dann neben Starkregen möglich. Grund genug, die Veranstaltung abzusagen. Es tut mir leid, aber selbst wenn es ohne Gewitter abgehen sollte, regnen dürfte es sehr wahrscheinlich und das wäre auch nicht gerade das Gelbe vom Ei.

Beeindruckende Konstruktion eines Zimtfarbenen Weichporlings (Hapalopilus rutilans) heute an einem toten Buchenstamm am Standort im Beketal fotografiert. Der einzig bekannte Giftpilz unter den Porlingen, aber zum Färben von Wolle bestens geeignet.

Donnerstag, 20. August – Das wird nochmal eine schwierige Nacht mit dem Schlafen. Meine kleine Wohnung steht seit 2 Wochen gut aufgeheizt bei etwa 30 Grad Zimmertemperatur. Nachts wird das Fenster weit zum Schlafen aufgerissen und es hat meist für eine moderate Abkühlung gereicht. Aber die Luftmasse, die mit dem heutigen Warmfront – Gewölk herein gekommen ist, ist einfach klebrig und stickich und wird sich kaum abkühlen. Immerhin dürften wir morgen keine Hitzespitzen jehnseits der 30 Grad bekommen, da viele Wolken die Einstrahlung zurückhalten dürften. Dennoch wird der Tag sehr schwül und belastend. Erfrischung gibt es wohl erst am Abend oder in der Nacht zum Sonnabend, wenn die Kaltfront durchzieht. Die große Unwetterlage ist damit wohl nicht verbunden, da es der vorlaufenden Konvergenz durch eine mögliche Deckelung der feuchtwarmen Luft schwer gemacht wird, zur Auslöse zu gelangen. Die Deckelung, ich habe es heute nochmal nachgelesen, wird nicht von der Warmluft ausgelöst, sondern von der heranrückenden Kaltluft, die die Warmluft überströmt, anstatt sie zu unterlaufen, um damit die feuchtwarmen Luftpakte anzuheben. Nur dann kann es zur Auslöse kommen. Die einzelnen Wettermodelle sind sich weiter unschlüssig, wie der Kaltfrontdurchgang verlaufen soll. Einige Modelle haben allenfalls mal einige Regentropfen auf der Agenda, andere rechnen vor allem bei uns in M-V mit Gewittern. Da sieht das Schweizer Modell einiges bei uns, während das ECMWF – Modell etwas zurück gerudert ist, aber weiterhin einiges an Gewittern für morgen Abend auf dem Sender hat. Selbst das hochauflösende Super HD, welches von Gewittern an den Vortagen nichts wissen wollte, zeigt inzwischen Signale für zumindest einzelne Zellen über M-V. Wetter – Online sieht die größte Gewittergefahr für morgen über unserem Bundesland. Der deutsche Wetterdienst hat nur schauerartige Regenfälle im Programm. Sicher scheint jedoch zu sein, wenn die Konvektion es schaffen sollte, die Deckelung zu durchbrechen, besteht Unwettergefahr durch schwere Sturmböen und Hagel sowie hohe Regenmengen in kurzer Zeit. Der ML – Cape (die zur Verfügung stehende Energie) hat sich im Vergleich zu gestern auf etwa 500 erhöht. Die Wasserdampfsäule steigt unmittelbar vor Frontdurchgang auf etwa 45 kg/qm. Mit anderen Worten, bei möglichen Entwicklungen können innerhalb einer Stunde bis zu 45 Liter Regen auf den Quadratmeter zusammen kommen. Das ist schon eine kleine Sturzflut! Bei diesen Aussichten ist es einfach unverantwortlich mit einer Gruppe von Menschen durch den Wald zu gehen. Sicher ist sicher, auch wenn im nachhinein nicht viel passieren sollte. Hier noch schnell die mögliche Niederschlagsentwicklung bis zum 04. September für Wismar. Wir dürfen durchschnittlich mit 37 Litern rechnen. Bestenfalls können bis dahin knapp 180 Liter auf den Quadratmeter fallen und im ungünstigsten Fall wären es nur 14 l/qm.

Ich weiß, dass wir früher, zu Zeiten unserer Intensiv – Kartierungen, auch der Gattung Dentrothele unsere Aufmerksamkeit schenkten, oder besser gesagt, Porlings- und Baumpilzexperte Jürgen Schwik hat sich darum gekümmert. Hier ist oft auch eine mikroskopische Untersuchung unerläßlich. Bei der derzeitigen Frischpilz – Armut habe ich mich gestern doch mal an eine Dendrothele, die am Fuße eines alten Ahorns die Rinde bevölkerte, heran getraut. Bei der Bestimmung spielt der Wirt oft eine entscheidende Rolle. An Feldahorn, den wir gerne an Waldrändern, Auwäldern und Bachtälern finden, ist der Feldahorn – Baumwarzenpilz (Dendrothele acerinum) zu hause. Sicher keine Seltenheit, aber für mich doch der beste Fund meiner gestrigen Mittwochsexkursion durch das Beketal und dem Grünen Rad. 19.08.2020.

Freitag, 21. August – Die große Hitzespitze ist heute an uns vorbei gegangen. Eine leicht verwellte Luftmassengrenze waberte den ganzen Tag über unseren Köpfen und sorgte für einige Regentropfen. Extrem heiße Luft südöstlich und kühlere Luft von Westen her hätte eigentlich eine ausgewachsene Gewitterfront produzieren sollen. Warum war das nicht so? Die Bedingungen waren recht ungünstig, da die kältere Luft anstatt sich unter die heiße Subtropikluft zu schieben um diese anzuheben, diese eher in der Höhe überlief und somit die Konvektion deckelte. Durch die leichte Verwellung der Luftmassengrenze wurden allerdings kleine Kurzwellentröge iniziert, die stellen- und gebietsweise zur Auslöse reichten und die Deckellung durchstoßen konnten. Es ist ohnehin schwierig Gewitter genau vorherzusagen, zumindest die engere Region einzugrenzen, wo es zur Zündung kommen kann und bei der heutigen Wetterlage war dieses fast unmöglich. So wurde die Situation von den einzelnen Wetterdiensten auch etwas uneinheitlich interpretiert. Eine latente Gefahr war allerdings real, so dass es richtig war, unsere diesjährige Nachtwanderung abzusagen. Gegen 17.30 Uhr kam es schließlich zwischen Wismar und Rostock zur Auslöse. Schnell entwickelte sich eine markante Gewitterzone, die zunächst die Ostseeküste entlang schleifte und dann unter weiterer Verstärkung durch das warme Ostseewasser auf diese hinaus zog. Um 18.00 Uhr hatte die Region um Bad Doberan starke Schauer und gegen 18.45 Uhr gewitterte es zwischen Graal – Müritz und Rügen kräftig. Insbesondere der Nordteil von Rügen war im Verlauf betroffen. Zur selben Zeit schossen kleinere Zellen über Nordrhein – Westfalen und Niedersachsen in die Höhe, die bis Mitternacht nach Norden, in Richtung Dänemark, abzogen. Hier waren sehr giftige Zellen dabei, die beispielsweise im Kreis Diepholz, in Niedersachsen, an einigen Orten schwere Schäden hinterließen und zahlreiche, dicke Bäume umwarfen. Darin lag die Hauptgefahr dieser Gewitter, sollte es zur Zündung kommen. In der Höhe lag eine gute Windschererung vor und dieser starke Höhenwind kann dann heruntergemischt werden. Es bestand sogar eine geringe Gefahr zur Bildung von Superzellen – Gewitter. Die gefährlichsten Gewittersysteme der Welt, die nicht nur in den USA immer wieder für Tornados sorgen. Da es nun zumindest vereinzelt gefährlich wurde, rechtfertigt die Absage unserer Nachtwanderung. Es blieb in den Pfifferlingstannen zwar ruhig und trocken, aber das kann man im Vorfeld bei einer derart unübersichtlichen und potentiel gefährlichen Wetterlage nicht wissen. Ich fuhr mit Irena trotzdem dort hin, weil man ja nicht wissen kann, ob doch der eine oder andere am Zweitreffpunkt auf uns wartete, also die kurzfristige Absage nicht mitbekommen hat. Dem war offensichtlich nicht so. Wir fuhren in Parchim kurz einkaufen und machten es uns an unserem für den Mitternachtsimbiss vorgesehenen Rastplatz im Wockertal gemütlich und genossen die zunehmend dunkle und ruhige Stimmung. Auf der Rückfahrt konnten wir die Blitzshow in Form von Wetterleuchten der niedersächsischen, schleswig – holsteinischen Gewitter verfolgen, die für einen romantischen Ausklang des Abends sorgten. Vieleicht war es auch gut so, denn Frischpilze standen ohnehin nicht in Aussicht. Hoffen wir auf das nächste Jahr. Dann wird diese schöne Tour wieder auf dem Plan und hoffentlich unter einem günstigeren Stern stehen.

Hier machten wir es uns in der hereingebrochenen Dunkelheit gemütlich und genossen die stimmungsvolle Waldesruhe im Wockertal.

Sonnabend, 22. August – Am Vormittag zogen noch eine Schauer und Gewitter von Niedersachsen nach Mecklenburg herein und am Nachmittag gab es in Vorpommern einige Gewitterschauer. Am Abend näherte sich noch aus dem Hamburger Raum eine Regenzone. Alles in allem haben höchstens die Küstenregionen zwischen Rostock und Rügen bei der aktuellen Gewitterlage von nennenswertem Regen profitieren können.

Morgen enden die Hundstage und sie haben uns in diesem Jahr gezeigt, was in ihnen stecken kann. Die größte Hitze des Sommers scheint damit Geschichte zu sein, obwohl es auch im September noch heiß werden kann und sommerliche Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad sind noch bis Ende Oktober möglich. Sommerwetter sollte daher noch lange nicht abgeschrieben werden. In der Aspektabfolge eines Pilzjahres befinden wir uns bereits im Herbst und auch wettertechnisch geht es nun in diese Richtung. Mit anderen Worten, wir kehren wieder zu unserem diesjährigen Normalwetter zurück, wie wir es aus dem Juni und Juli her gewohnt waren. Tageswerte um die 20 Grad bei wechselhafter Witterung. Die Antlantik – Tiefs werden nun auch stärker und Mitte der kommenden Woche droht bei uns an der Küste sogar der erste Herbststurm. Dabei wird immer wieder hochreichend kalte Polarluft über das warme Wasser der Nord- und Ostsee geführt, die für starke Konvektion sorgen wird. Immer wieder bilden sich über den Meeren Schauer und Kaltluft – Gewitter, die auch auf die Küstenregionen und dem angrenzenden Binnenland übergreifen können. Besonders an der Nordeseeküste kann in den nächsten Tagen viel Regen dabei sein, aber auch in M-V dürfte es häufig Schauern, so dass für Feuchtenachschub gesorgt sein wird. Auch Mittelfristig geht diese Großwetterlage ähnlich weiter, mit teils kräftigen Tiefdruckgebieten, die vieleicht auch mal ergiebige Regengebiete dabei haben könnten. Alles in allem wird es im laufe der nächster Woche an der Pilzfront wieder lebhafter werden. Zunächst sehr differenziert und nur dort, wo die Niederschläge vom Wochenanfang am ergiebigsten waren. Eine große Substanz ist allerdings noch nicht im Boden, so dass der große Durchbruch wohl noch auf sich warten lassen dürfte.  

Schauer- und Gewitterwolken schieben sich über Mecklenburg zusammen. 22.08.2020 bei Tarzow.

Der essbare Orange – Scheidenstreifling (Amanita crocea) ist eine in Mecklenburg nur sehr zertreut nachgewiesene Amanita – Art. In Vorpommern fehlt er offensichtlich. Häufiger finden wir den schönen Pilz beispielsweise im Harz. 23.08.2020 in den Rosenower Fichten.

Sonntag, 23. August – Ausnahmsweise ging es heute einmal am Sonntag zu einer öffentlichen Lehrwanderung an den Start. Die Verschiebung von Sonnabend auf Sonntag hängt mit unserer Nachtwanderung zusammen. Da es ein ungewöhlicher Wochentag war und auch die Erwartungen an die Pilzfront immer noch am Boden sind, fanden sich heute auch nur drei Menschen zu einem Waldspaziergang durch die geschichtsträchtigen Rosenwower Fichten ein. Außer meiner Wenigkeit waren das jeweils eine nette Dame aus Grevesmühlen und aus Schwerin. Die Rosenower Fichten finden sich auf halber Strecke, an der B 104, zwischen unserer Landeshauptstadt Schwerin und Gadebusch. Wir trafen uns  gegen 09.00 Uhr an der Theodor Körner Gedenkstädte, mitten in diesem Waldgebiet, in dem außerdem der Waldhof Stadler zum Urlaub in fast unberührter Natur einlädt. Wie der Name schon vermuten läßt, überwiegen hier tatsächlich noch Fichten und ich hoffe, es wird auch noch ein weilchen so bleiben. Trotz Trockenschäden, Buchdrucker und Waldumbau. Natürlich finden sich hier auch andere Bäume wie Kiefern, Lärchen, Douglasien, Buchen, Eichen, Birken u.s.w. Die Fichte ist aber noch dominant. Oftmals sind die Bestände aber recht krautreich, aber immer wieder auch mit moosigen Bereichen durchsetzt. Für Freunde von Maronen, Rotfüßchen und Ziegenlippen, sicher ein lohnendes Revier und im Herbst kommen vielerlei weitere Arten dazu.

Auch der Stiel des Orange – Scheidenstreiflings (Amanita crocea) ist orange genattert b.z.w. beflockt.

Heute sah es für den Mykophagen erwartungsgemäß düster aus, aber für den Hobby – Mykologen hellte sich der Horizont schon wieder auf, da sich vereinzelt bereits etwas regte bis in den Raritäten – Status. Die Rosenower Fichten haben inzwischen wieder einen zufriedenstellenden Feuchtehaushalt erreicht und innerhalb der nächsten Tage, Wochen und Monate wird es hier deutlich bunter werden. Wer mit den wichtigsten Speisepilzen nicht vertraut ist, findet hier einen vielseitigen Lehrpfad mit Naturtafeln vor, so auch zum Thema Pilze. Allerdings sind hier die Arten, die wir heute fanden, nicht erläutert. Hier und da die ersten frischen Waldfreund – Rüblinge und kleine Nadelschwindlinge. Vereinzelt auch schon wieder Täublinge. Natürlich Kartoffel – Boviste, aber auch Tigel – Teuerlinge und zwei Arten, mit denen ich absolut nicht gerechnet habe und mit denen man auf Grund ihrer Seltenheit ohnehin nie rechnet. Wunderschöne, elegante Orange – Loreleias und ein ebenfalls Orange – Scheidenstreifling. Die Farbe orange begeisterte mich heute in Form zweier seltener Pilzarten.

Auch der Orangerote – Loreleia (Loreleia postii) ist in Mecklenburg nur zerstreut nachgewiesen und in Vorpommern über weite Strecken ohne Nachweis. Früher stand er in der Gattung der Nabelinge (Omphalina). Die Sequenzierung hat aber erstaunliches ergeben. Er ist mit den Borstenscheiblingen (siehe weiter oben – Rotbrauner Borstenscheibling) verwandt. Er wurde aus der Gattung Omphalina heraus genommen und zu Loreleia gestellt. Diese lebt übrigens oft mit Lebermosen in Symbiose. Foto: 23.08.2020 am Standort in den Rosenower Fichten.

Vom Wetter her war es heute optimal für eine Pilzwanderung. Angenehme Temperaturen, Schauer kamen erst am  Nachmittag und Abend auf und der lebhafte Wind störte im Wald nicht. Am Mittwoch könnte er aber möglicherweise doch zu lebhaft für einen Waldspaziergang b.z.w. einer Mittwochsexkursion werden. Lassen wir es heran kommen. Aus heutiger Sicht könnte das stärkste Windfeld eher südlich von M-V durchlaufen. Die ganze Woche und darüber hinaus kann es immer wieder regnen. Meist konvektiver Natur durch das warme Meereswasser, teils aber auch durch Wetterfronten, die einiges an Regen dabei haben könnten.

Zusammenfallende Konvektion mit letzten Niederschlagsschleiern heute Abend zum Sonnenuntergang an der Wismar – Bucht. 23.08.2020.

Montag, 24. August – Zahlreiche, teils kräftige Schauer und Gewitter zogen heute über M-V. Nicht nur direkt im Küstenumfeld, sondern auch bis weit in das Landesinnere hinein. In meinen Meßbecher in Wismar waren bis 20 Uhr 4 Liter gefallen. Unterdrückt das noch kalte Meereswasser im Frühling und Sommer die Konvektion, so ist dieses im Spätsommer und Herbst ganz anders. Die Wärme des Sommers ist hier gespeichert und streicht labil geschichtete Luft über das warme Wasser, bilden sich dicke Quellwolken mit Schauern und Gewittern. Meist gehen diese über dem Wasser nieder, aber je nach Wetterlage und Strömung können diese auch bis in das Binnenland voran kommen. Besonders ausgeprägt ist dieses an der Nordseeküste, wo, wie derzeit auch, besonders hohe Regenmengen niedergehen. Aber nicht nur diese Schauer, sondern auch Tiefdruckgebiete steuern derzeit direkt auf uns zu. Am Mittwoch droht sogar der 1. Herbststurm der Saison. Neben viel Wind hat er auch reichlich Regen im Gepäck, zumindest für uns Nordlichter. Es folgen im Verlauf weitere Tiefdruckgebiete und bescheren uns weiteren Regen. Besonders ganz im Süden Deutschlands und bei uns im Norden. Für Wismar werden heute Abend bis zum 07. September im Mittel 46,6 l/qm berechnet. Maximal können es 73,9 l/qm werden, minimal immerhin noch 20,9 Liter auf den Quadratmeter. Nach den aktuellsten Berechnungen könnte zum kommenden Wochenende ein markanter Kaltluftvorstoß über Westeuropa in`s brühwarme Mittelmeer bevorstehen. Im Gegenzug wird heiße Luft über Osteuropa nach Norden geführt. Dazwischen kann es zur Ausbildung einer 5b – Wetterlage kommen und der Kenner weiß, was das bedeutet. Das 5b – Tief könnte nicht wie üblich über Polen nach Nordosten ziehen, sondern nach Nordwesten ausscheren und zur westlichen Ostsee herein ziehen. Also an der polnischen Grenze nach Norden und dann mit seinem Starkregenfeld nach M-V herein, so dass es vor allem entlang der Oder und bei uns im Nordosten zu sehr hohen Regenmengen kommen kann. Mit etwas Glück könnte nicht nur Vorpommern, sondern auch Mecklenburg von der möglichen Wasserflut profitieren. Gute Aussichten und sollte es so kommen, könnte der diesjährige Pilzherbst ganz groß werden.

In den Wäldern herrscht noch die Ruhe vor dem Sturm. Aber allmählich zeigen sich Kleinarten wie diese Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila). In wenigen Tagen bricht allerdings die Overture des Pilzherbstes 2020 los. Das Foto entstand in den Rosenower Fichten am 23.08.2020.

Noch steckt Familie Steinpilz im Waldboden und trifft Festvorbereitungen. Bald ist es soweit, und sie versammeln sich zu lustigen Trupps nicht nur an Waldrändern. Aber sie müssen obacht geben, damit sie nicht der Habgier des Menschen zum Opfer fallen um schließlich in der heißen Bratpfanne ihre Herrlichkeit zu enden. Bild: Rudolf Schneider Verlag Zittau – „Familie Steinpilz“.

Wir starten also in den Pilzherbst 2020. Spätestens ab dem kommenden Wochenende geht es los. Eventuell auch schon unter der Woche, beispielsweise mit ersten Champignons. Da kein Schönwetterhoch in Sicht ist und es weiterhin wechselhaft, mit teils ergiebigen Regenfällen weitergehen soll, werden wir in den kommenden Wochen auf den Gipfel des Pilzjahres zusteuern. Die Niederschläge kommen rechtzeitig genug, um noch einiges an Sommerpilzen auf den Plan zu rufen. Ich rechne mit dem stärksten Schub von Sommersteinpilzen in diesem Jahr. Möglicherweise gibt es sogar eine regelrechte Steinpilz – Schwämme, denn beim Sommersteinpilz herrscht immer noch Nachholebedarf und gleichzeit dürfte der Fichtensteinpilz in den kommenden Wochen sein Jahresmaximum bekommen. Überhaupt starten ab der nächsten Woche fast alle volkstümlichen Klassiker in vollen Zügen durch. Natürlich je nach Art durchaus differenziert. In zwei bis drei Wochen sollte der Pilzherbst zur Vollblüte auflaufen. Mit anderen Worten, die Vielzahl der Pilzarten wird dann kaum mehr kaum zu überblicken sein. Noch herrscht die Ruhe vor dem Sturm, wie es scheint nicht nur bei uns im Nordosten. Ich habe heute mal wieder den Pilz – Ticker durchgeschaut. Hier ist noch nicht viel Bewegung zu erkennen. Aber im Schwarzwald starten sehr schöne Fichtensteinpilze durch. Im Berner Oberland, in der Schweiz, soll es Fichtensteinpilze in hervorragender Qualität geben, wohin das Auge blickt! Auf 1 700 m Höhe!  In Hessen wachsen die schönsten Wiesen – Champignons und mit denen dürfte es nun auch bei uns losgehen. Außerdem nimmt der Mond gerade wieder zu. Die Mondphasen – Theoretiker werden sich wieder bestätigt fühlen. Ruhe herrscht derzeit auch noch in der Pilzberatung. Das wird sich spätestens in der nächsten Woche rapide ändern, wenn überall die große Ansammlungen der Karbol – Champignons das Interesse der Zufallsfinder wecken oder die boletoiden Netzstieligen Hexenröhrlinge die Parkanlagen unter Linden und Birken bevölkern. Aber sobald den Mykophagen etwas von tollen Waldpilzfunden zu Ohren kommt, geht die Depesche wie ein Lauffeuer herum und die Wälder werden gestürmt und dann oft auch die Pilzberatungsstellen.

In den Rosenower Fichten schoben sogar schon wieder erste Täublinge. Pfirsich – Täubling (Russula violeipes). Essbar und am Standort fotografiert am 23.08.2020.

Dienstag, 25. August – Da uns morgen der erste Herbststurm der Saison bevorsteht und außerdem den ganzen Tag über mit kräftigen Regenfällen zu rechnen ist, habe ich mich am Nachmittag kurz entschlossen, die für morgen geplante Mittwochsexkursion vorzuziehen. So fuhr ich am späten Nachmittag noch in den letzten Quadranten des Meßtischblattes Satow. Hier stehen zwei kleinere Waldgebiete zur Auswahl. Zunächst eines südlich Jürgenshagen, praktisch als Verlängerung des Beketals, und zum anderen ein Wald bei Klein Belitz. Ich entschied mich für letzteren. Hier war ich vor vielen Jahren, zu Zeiten unserer Intensivkartierungen, schon einmal im Frühling mit Jürgen Schwik. Es handelt sich um Laubwald mit Eichen, Ahorn, Platanen, Eschen und Birken. Buchen sind in der Minderheit. Ein etwas außergewöhnlicher Laubwald, aber wenn es hier nicht so trocken gewesen wäre, sicher ein überaus interessantes Gebiet für dem Hobby – Mykologen. Ich denke, hier könnte einiges zu finden sein, welches nicht zu den Alltäglichkeiten zählt. Für den Kochtopfmykologen gibt es hier sicher auch einiges im laufe eines Pilzjahres. Wer aber auf Steinpilz und Co. aus ist, wäre hier deplatziert. Wie schon erwähnt, hier ist es einfach noch zu trocken. Es hat kürzlich zwar auch etwas geregnet, aber ich denke, morgen sollte endlich auch hier der Grundstein zum Pilzherbst gelegt werden.

Begrüßten mich gleich zu Anfang und haben mich sehr erfreut: Schmutzbecherlinge (Bulgaria inquinans). Meist an dicken, noch recht frischen Eichenstämmen, so wie hier auf einem Holzstapel am Waldwegrand. Sammelt man sie ein, bekommt man durch den schwarzen Sporenstaub schmutzige Finger. 25.08.2020 im Wald bei Klein Belitz.

Das kräftige Sturmtief wird uns vor allem mit seinen Starkniederschlägen treffen, wohingegen das Hauptwindfeld südlich an M-V durchziehen soll. Trotzdem ist auch bei uns Vorsicht geboten, denn in kräftigen Schauern kann der starke Höhenwind herunter gemischt werden. Das kann schon in der kommenden Nacht der Fall sein, wo sich im Vorfeld des eigentlichen Sturmtiefs ein kleines Gewittertief bildet. Ab etwa Mitternacht kann es anfangen zu gewittern und die Gewitter können auf dem Weg nach Vorpommern sogar zahlreicher werden. Morgen gibt es dann den ganzen Tag über kräftige, schauerartige Regenfälle. Wir können in unserem gesamten Einzugsgebiet mit 20 – 30 l/qm rechnen. Das wäre schon eine ganz gute Hausnummer, denn zunächst ist der mögliche Aufbruch an der Pilzfront, wie ich schon des öfteren erwähnt habe, sehr differenziert zu erwarten. Nur in den Regionen, die in der letzten Woche von nennenswerten Regenfällen getroffen wurden, dürfte es losgehen. Siehe dazu die Karte von Kachelmannwetter. Der große Regen des möglichen 5b – Tiefs scheint nun doch nicht zu uns zu kommen. Heute rechnete nur noch das US – Wettermodell damit, dass das Regentief nach Norddeutschland herein ziehen kann. Zunächst wird es aber große Teile der Schweiz und teilweise auch Österreichs einen bombastischen Wettersturz bescheren. Schwere Gewitter und sintflutartige Regenfälle mit bis zu 200 Litern auf den Quadratmeter! Danach scheint es eher östlich über Polen nach Norden zu ziehen, aber die Südosthälfte Deutschlands könnte noch einiges an Regen abbekommen. Ganz vom Tisch scheint nicht zu sein, das eventuell noch Vorpommern davon profitieren könnte.

Diese beiden Halsband – Schwindlinge (Marasmius rotula) waren die einzigen, wirklichen Frischpilze heute im Wald bei Klein Belitz.

Mittwoch, 26. August – Wie erwartet blitzte und donnerte es in der Nacht stellenweise recht ordentlich. Während die Gewitter im südwestlichen Mecklenburg eher noch entwicklungsfähig, aber blitztechnisch recht impulsiv waren, bildete sich im Verlauf eine geschlossene Regenzonne aus, die besonders über der Mitte von M-V einiges an konvektivem Niederschlag brachte. Gegen morgen folgte dann das Sturmtief. Der Wind wehte bei uns nicht besonders stark, durch die Nähe zum Tiefkern, wird aber in der Nacht noch kräftig auffrischen. Zudem werden weitere Schauer- und im Verlauf der Nacht auch Gewitter – Bänder von der Ostsee und Dänemark her auf die Küstenstreifen treffen. Insbesondere östlich von Wismar und vor allem die Insel Rügen wird in der Nacht noch richtig gut bewässert werden. Die heutigen Regenmengen hielten sich in unserem Einzugsgebiet in Grenzen. Es war also vielfach nicht überbordernd, aber in den Regionen (siehe die Kachelmann – Grafik oben), wo vorher schon einiges vom Himmel kam, zeigt der Daumen ab dem Wochenende nach oben. Hier wird durchgestartet. Die braun eingefärbten Gebiete haben nun auch Wasser bekommen, für einem massiven Aufbruch allerdings noch zu wenig. In 10 – 14 Tagen sollte aber auch hier der Damm gebrochen sein.

Einige Meßwerte der letzten 72 Stunden (bis heute 14.00 Uhr) aus M-V: Goldberg: 13, Kirchdorf/Poel: 14, Rostock/Warnemünde: 15, Boltenhagen: 18 und Schwerin: 27 Liter auf den Quadratmeter. In meinen Meßbecher, in der Wismarer Innenstadt, waren bis 18.00 Uhr 14 Liter gefallen.  Der Modellauf des ECMWF rechnet ab heute Abend 20.00 Uhr bis zum 10. September für Wismar nochmals mit 43,8 l/qm, maximal mit 74,5 l/qm und minimal 21,6 l/qm. Sollte es so kommen, kann sich ein solides Pilzwachstum im September herausbilden und wir können einem guten Pilzherbst entgegen blicken. Zumindest was den September betrifft. Ein Unsicherheitsfaktor besteht noch in einer möglichen, beständigen Hochdrucklage, die der mittelfristige Modellauf seit gestern andeutet. Dann würde es wieder trockner und sommerlich warm werden. Zunächst kein Problem, aber über Wochen darf diese Wetterlage, so sie denn überhaupt kommt, nicht anhalten. Aber das alles geht nun in den Bereich der Spekulation und wir halten uns lieber an die Tatsachen und diese signalisieren uns den Aufbruch!   


Die neuen 72 – stündigen Meßwerte von 20.00 Uhr: Kirchdorf/Poel: 16 l/qm, Boltenhagen: 18 l/qm, Rostock/Warnemünde: 22 l/qm, Goldberg: 25 l/qm und Schwerin 29 l/qm.


Der Echte Zunderschwamm (Fomes fomentarius) ist nicht zwingend auf Regen angewiesen. Er zieht seine Nährstoffe aus dem Holz, so wie hier aus einem toten Birkenstamm. Standortfoto am 25.08.2020 im Wald bei Klein Belitz.

Es wird Zeit, dass es losgeht. Der Mond ist schon halb voll!

Donnerstag, 27. August – Das war schon mal ein kleiner Vorgeschmack auf den Herbst, wettertechnisch, versteht sich. Spitzenreiter, was die Regenmengen der letzten drei Tage anbelangt, wurde die Wetterstation in Rostock/Warnemünde mit 67 Liter! Der warmen Ostsee sei dank! Aber auch sonst können wir uns mit verbreitet 20 – 30 l/qm sehen lassen. Zwar kommen in den nächsten Tagen, insbesondere wohl auch bei uns im Nordwesten, noch einige Liter zusammen, der ganz große Regen durch die 5b – Wetterlage geht hingegen im Alpenraum nieder. Teils über 200 Liter auf den Quadratmeter. Auch der Süden und Südosten Deutschlands bekommt unwetterartige Regenmengen ab. Rechnette das ECMWF – Modell heute morgen noch damit, das am kommenden Mittwoch auch M-V vom 5b – Tief mit nennenswertem Regen erfaßt wird, rudertete es am Abend wieder zurück. Trotzdem können Mitte nächster Woche aber noch einige Liter für uns dabei sein. Ansonsten deuten die Mittelfristmodelle zaghaft die Rückkehr des Sommers an. Sonniges Wetter bei Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad könnten in Richtung Mitte September wieder ein Thema werden. Aber das ganze ist noch nicht in trockenen Tüchern, es könnte auch wechselhaft weitergehen. Wie dem auch sei, zunächst dürfen wir die Ankunft des Pilzherbstes erwarten und es wird mal wieder spannend, wo und wann es zuerst losgeht. Derzeit herrscht diesbezüglich noch die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm. Die meisten Wälder sind praktisch pilzleer. So berichtete mir Christian Ehmke von http://www.ostseepilze.de, dass er während seiner heutigen Inspektion durch mehrere Waldgebiete nicht einen einzigen Frischpilz sah. So kennen wir es aus den Vorjahren. Meist absolute Ruhe, aber dann! Es sind ja auch erst 9 Tag nach dem ersten, halbwegs ordentlichen Regen und dieser war höchstens sehr örtlich schon mal optimaler. Die Faustregel lautet nach 10 – 14 Tagen geht es los. Demnach könnten sich erste Tendenzen am kommenden Wochenende zeigen und im laufe der nächsten Woche deutlicher werden. Der allgemeine Durchbruch wird aber erst Mitte September erfolgen, wenn die jüngsten Niederschläge greifen. Wo es in den kommenden Tagen schon besser werden könnte, kann man der Graphik von Kachelmannwetter vom 25. August entnehmen. In den brauen Regionen dürfte es erst im laufe der 2. September – Woche starten. Da haben wir aber abnehmenden Mond. Laut Mondphasen Theoretiker wird das also nix! Da müssen wir dann wohl noch mindestens eine Woche in die Verlängerung gehen und wenn bis dahin kein nennenswerter Regen mehr gefallen ist, wird das auch nix!

Stellenweise frische Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila) im Kiefernforst bei Perniek. Essbar. Standortfoto 27.08.2020

Wie dem auch sei, ich bin heute Abend noch kurz zur Info in den Raum Neukloster/Perniek gefahren. Ich besuchte eine Zeigerstelle im ehemaligen Kiestagebau. Es war trostlos, von Aufbruch – Stimmung kaum eine Spur. Das kaum bezieht sich auf einige Trupps von Waldfreund – Rüblingen, die sich als einzige Frischpilzart bereits zeigte. Hier ist in punkto Feuchtigkeit in den letzten Tagen ein guter Grundstein gelegt worden. Mit anderen Worten, eventuell in den nächsten Tagen schon ein erster Start an dieser Stelle und ab der übernächsten Woche geht es hier richtig rund.

Danach suchte ich eine Champignon – Wiese auf, aber keine weißen Tupfen im Grün der Wiese auszumachen. Dort wo der Rasen aber grüner als grün war, standen immerhin köstliche Leckereien vom Nelkenschwindling. Auch erste Ackerlinge zeigten sich und auch mal ein Häubling. Immerhin schon etwas, wenn auch noch kein Durchbruch! 

Auf einer Wiesenfläche bei Pinnowhof zeigten sich wahre Delikatessen. Genommen werden nur die Hüte, die Stiele sind leider zu zäh. Nelkenschwindling (Marasmius oreades) am Standort fotografiert. 27.08.2020.

Etliche Nestlinge heute auf Holzresten zwischen Moos im Park am Seeblick in Wismar. Gestreifter Teuerling (Cyathus striatus). Es darf orakelt werden! Standortfoto am 28.08.2020.

Freitag, 28. August – Am Vormittag regnete es zeitweise schauerartig. In meinem Meßbecher in Wismar fanden sich 4 Liter ein. Allgemein, so denke ich, dürften meist zwischen 3 und 5 l/qm gefallen sein. Ganz vereinzelt gab es am späteren Nachmittag noch einen Gewitterschauer. Gegen morgen können weitere Schauer und Gewitter von Südwesten her durchziehen. Also nicht wundern, wenn es in den frühen Morgenstunden, zum Sonnenaufgang, Blitzen, Donnern und Schütten sollte. Ich hoffe nicht, dass sich dadurch einige Pilzfreunde abhalten lassen, sich morgen gegen 09.45 Uhr am Roten See, bei Brüel, zu unserem traditionellen Vereinstreffen einzufinden. Viele werden es ohnehin nicht werden, da sich wohl vom Rehnaer Pilzverein kaum jemand blicken lassen wird. Es ist keine Einladung an die Mitglieder ergangen, auch aufgrund des Speisepilz – Mangels. Die Leute wollen ihre Körbe mit essbarem beladen und das dürfte morgen äußerst schwierig werden, denn noch halten sich die ansehnlichen und fleischigen Arten zurück. Zumindest in der Region um Wismar herum. In Keez hatte es am 18. August immerhin 27 Liter geregnet und der Rote See sowie der Deichelsee liegen nur etwa drei bis vier Kilometer Luftlinie entfernt. Das war deutlich mehr, als im Wismarer Umland am selben Tag, beim ersten Niederschlags Hotspot nach der Hitze, vom Himmel kam. Insofern liegen die Dinge hier etwas günstiger und wir werden morgen sehen, ob wir erste Anzeichen des beginnenden Pilzherbstes ausmachen können.

Fast unzählige Scheibchen – Tintlinge (Coprinus spec.) eröffnen derzeit in den Wismarer Parkanlagen den Pilzherbst 2020.

In Wismar sind  immerhin die ersten Zärtlichkeiten erschienen. Ich suchte heute zwei Parkanlagen auf. Zum einen den Turnplatz und zum anderen den Seeblickpark. Es läuft hier gerade ein Scheibchen – Tintlings/Mürblings Aspekt. Also die ersten kleinen, filigranen Arten starten durch. Natürlich nichts für den Kochtopf, aber es lohnt sich einmal näher hinzuschauen, denn die Scheibchen – Tintlinge sind wirklich kleine Schönheiten, die mehr Beachtung verdienen. Warum geht es nur immer um`s essen? Ist wohl ein Urinstinkt, den wir einfach nicht los werden. So standen die kleinen Tintlinge heute teilweise wie angesät, besonders am Turnplatz. Im Seeblickpark überwogen stellenweise große Mengen von Mürblingen auf Holzmulch, der in den Parkgebüschen ausgebracht wurde. Viele alte Täublingsruinen erinnerten noch von der Pilzpracht des Hochsommers, aber in wenigen Tagen wird es auch hier wieder bunter. Ein Anfang ist jedenfalls gemacht und wir starten ganz klassisch mit filigranen Zärtlichkeiten.

Im Rindenmulch des Wismarer Seeblickparkes wimmelt es stellenweise von Mürblingen (Psathyrella spec.). Eine schwierige Gattung, daher kann ich allenfalls die Art vermuten, um die es sich handeln könnte. Der Tonblasse Mürbling (P. fatua) könnte in Frage kommen. Er steht dem im Frühling häufigen Schmalblättrigen- oder Frühlingsmürbling nahe. Unter den Mürblingen sind keine giftigen Arten bekannt. 28.08.2020 am Standort fotografiert.

Eine Schönheit ist der filigrane und zarte Purpurschneidige Bluthelmling (Mycena sanguinolenta). Er findet bei kaum einem Pilzsucher die ihm gebührende Beachtung. Die wahre Schönheit offenbart sich erst im Detail. Das es sich um keinen Speisepilz handelt, versteht sich von selbst. 29.08.2020 am Hohlsee bei Brüel.

Sonnabend, 29. August – Zum 15. mal waren heute die Pilzfreunde des einzigen Pilzvereins Mecklenburg – Vorpommerns – Heinrich Sternberg Rehna e.V. und die Pilzfreunde innerhalb der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. zu ihrem alljährlichen Vereinstreffen am Roten See, bei Brüel, eingeladen. Das Wetter war einfach herrlich. Angenehm temperiert, viel Sonne und kaum ein Lufthauch und eine herrlich frische und würzige Waldluft nach den intensiven Regenfällen der vergangenen Tage. Das alleine wäre es schon wert gewesen, unser Jubiläumstreffen würdig zu begehen. Leider fanden sich so wenig Pilzfreunde auf dem Parkplatz am Roten See ein, wie wir es bisher noch nicht einmal bei schlechtesten Wetterbedingungen erlebt haben. Ganze 7 Pilzbegeisterte waren es! Wir starteten vor 15 Jahren mit einer Teilnehmerzahl von etwa 50! Seit dem hatte sich die Beteiligung der Pilzfreunde auf ein verträgliches Maß von etwa 20 bis 25 eingepegelt. Es war zwar oft eine Zitterpartie, was das Angebot von Frischpilzen anbelangt, da es oft noch zu trocken durch die August – Hitze war. Heute war es zwar nicht zu trocken, aber es herrschte noch die Ruhe vor dem (Pilz-) Sturm. So dürften als Hauptgründe des geringen Interesses wohl in erster Linie der Mangel an Frischpilzen gewesen sein und sicher spielen auch die Auswirkungen der Corona – Krise eine nicht unerhebliche Rolle. Es wird inzwischen immer deutlicher, das diese Infektionsgeschichte nicht nur in unseren Vereinen eine Zesur hinterlassen wird. Schon zu Beginn der Corona – Beschränkungen hieß es, nichts wird wieder wie davor sein. Darin liegt ganz sicher eine Übertreibung, aber es ist auf jedenfall zu spüren. Unsere alten Hasen können zwar nicht mehr an unseren Wanderungen und Exkursionen teilnehmen, sie kommen nun auch nicht mehr zu unseren Zusammenkünften, sprich Vereinsabenden, da viele zur Corona – Risikogruppe gehören.

Diese, nach Hühnerstall „duftenden“ und leicht giftigen Ranzigen Trichterlinge (Clitocybe pheaopthalma), säumten einen basenreichen Waldwegrand mit zahlreichen Exemplaren. Standortfoto in Nähe des Roten Sees am 29.09.2020.

Nach den Zärtlichkeiten, die den Aufbruch zum Pilzherbst signalisierten, dann dieses. Ein Paukenschlag! Der erste Körnchen – Röhrling (Suillus granulatus) an einem Hohlweg unter Kiefern. 29.08.2020.

Glücklicherweise haben wir in der letzten Zeit auch jüngere Mitglieder in unseren Reihen begrüßen können, die sich auch gerne bei größeren Aktionen, wie der Großpilzausstellung, einbringen würden. Diese muß  nun leider auch ausfallen, da ich keine Lust habe, mich zwecks der strengen Hygiene – Auflagen in die Nesseln zu setzen und unseren beliebten Pilzimbiss dürfen wir schon garnicht anbieten. Das frustriert zusätzlich und schwächt den Vereinszusammenhalt. Ich hoffe trotzdem, dass wir einigermaßen unbeschadet aus der Krise hervorgehen und vielleicht sieht es im nächsten Jahr zum Sommerende und Herbstbeginn schon wieder besser aus, so dass unser Treffen am Roten See wieder zu dem werden könnte, was es über die Jahre hinweg war. Ein schöner und würdiger Höhepunkt im Leben unserer beiden Vereine. Ansonsten lief alles wie gehabt ab. Nach kurzer Begrüßung starteten wir zu einer knapp dreistündigen Waldexkursion. Tatsächlich hätten heute nur Waldfreund – Rüblinge zu kulinarischen Zwecken eingesammelt werden können. Wer sich aber für die kleineren und zarteren, nicht unbedingt essbaren Vertreter unter den Großpilzen interessiert, und das mußten wir heute sowieso, konnte  durchaus interessantes entdecken. So beispielsweise hunderte Gesäte Tintlinge, die sich  gerade aus dem Waldboden neben alten, mordrigen Holzstubben herausschoben oder der Wuchstrategie des Gemeinen Wurzelrüblings auf die Spur kommen. Ein Bericht folgt in Kürze.

Der schmierig – zähe Klebrige Hörnling (Calocera viscosa) ist eine markante und kaum zu übersehende Pilzgestalt in unseren Nadelwäldern. 29.08.2020 am Standort fotografiert. Geringwertig.

Weißer Anis- oder Schaf – Champignon (Agaricus arvensis) am 29.08.2020 bei Weberin/Wendorf am Standort fotografiert.

Sonntag, 30. August – Am 18. August fielen die auslösenden Niederschläge für den neuen Wachstumsschub – dem Aufbruch zum Pilzherbst 2020! Bekanntlich gilt die 10 – 14 Tage Regel. Filigrane, zärtlichere Arten starten natürlich schon etwas früher. Wie vor vielen Jahren bereits beobachtet, strecken am 11. Tag nach den Auslöse – Niederschlägen an bekannten Zeigerstellen die ersten Körnchen – Röhrlinge ihre Köpfchen aus dem Waldboden und auch Champignons sind nun am Start. Der Beginn des neuen Pilzschubes hält sich also peinlich genau an diese Vorgabe. Man könnte die Uhr danach stellen. Gestern hatten wir den 11. Tag!

Halskrausen – Erdsterne (Geastrum triplex) am 29.08.2020 bei Weberin/Wendorf.

Weniger in Wäldern, sondern eher in Parkanlagen oder unter Allee – Bäumen findet sich der Duft – Täubling (Russula odorata). Er ist ein Eichenbegleiter. Während die noch blassblättrigen Exemplare kaum dufteten, roch das reife Exemplar, mit den orangen Lamellen, deutlich fruchtig. Minderwertig. 29.08.2020.

Nach dem Roten See fuhr ich gestern noch zu einigen Zeigerstellen und auch hier schoben die jungen Körnchen – Röhrlinge aus dem Waldboden. Auch voreilige Täublinge waren dabei. Im Raum Weberin – Wendorf leuchteten die weißen Hüte von Schaf – Champignons am Straßenrand. Das zwang mich zum Stopp und ich ging eine Eichenkannte ab, die auch für ihren Reichtum an Sommersteinpilzen bekannt ist. Diese sah ich zwar noch nicht, aber überall frische Bauchpilze, allen voran junge Wiesen – Staubbecher, Bleigraue Boviste und Kastanienbraune Stäublinge. Etliche Exemplare der recht seltenen Duft – Täublinge. Waldfreund – Rüblinge und Nelkenschwindlinge sowie die vorzüglich schmeckenden Lilablättrigen Mürblinge. Selbst prächtige Halskrausen – Erdsterne lachten mich an. Danach fuhr ich nach Keez, wo noch Tiefbau – Arbeiten auf dem Grundstück von Irena bis in den Mondschein hinein angesagt waren. Und der Mond hat inzwischen schon reichlich zugelegt. Es wird also Zeit, dass die Pilze durchstarten, damit auch die Mond – Theoretiker zu ihrer Bestätigung kommen. Soweit noch zu gestern.

Diese Trockenwiesen bei Groß Raden sind ein Pilz – Paradies!

Ich schaute heute auch kurz in der Kiefernaufforstung bei Perniek nach dem rechten. Auch hier starten die Körnchen – Röhrlinge (Suillus granulatus) nun durch. 30.08.2020.

Am Vormittag suchte ich die Trockenhänge bei Groß Raden auf, die schon im Juli massenhaft Acker – Schirmpilze und auch Gedrungene Champignons im Angebot hatten. Zur Großpilzausstellung im Herbst des Vorjahres organisierten wir von hier aus auch unsere Wildpilzpfanne zum Imbissgeschäft. Was soll ich sagen, Schirmpilze und Champignons starteten hier schon unter der Woche durch, viele waren schon aufgeschirmt, und inzwischen leuchten die weißen Pilzhüte bereits wieder so weit das Auge blickt. Wären wir hier gestern im Zuge unserer Vereinsexkursion hergefahren, hätten auch 50 Teilnehmer ihre Körbe voll bekommen, und das unabhängig vom Fassungsvermögen ihrer Behältnisse! Zur Zeit sind neben einigen Nelkenschwindlingen fast ausschließlich Acker – Schirmpilze und Gedrungene Champignons vertreten. Ausglelöst natürlich von den Niederschlägen am 18. des Monats. Da es in der nun vergangenen Woche nochmals massiv geregnet hat, wird nicht nur hier, auf diesen Wiesen, der beginnende Wachstumsschub von Nachhaltigkeit geprägt sein. Mit anderen Worten, in den nächsten Wochen wird die Unzähligkeit des Pilzsegens hier wohl noch in`s Monströse ausufern, da sich zu genannten Arten noch die großen Riesen – Schirmpilze und die üppgigen Strohgelben Champignons hinzu gesellen dürften. Nachhaltig wird der kommende Wachstumsschub auch in den Wäldern sein. Durch die neuerlichen Niederschläge wird der Entwicklungsschub gestützt und es kann zu einer satten und üppgigen Wachstumperiode kommen. In den nächsten Tagen werden Röhrlinge immer  häufiger und die Fans von Steinpilz und Co. dürfen dem Hauptschub des Jahres entgegen fiebern. Ab sofort sollten die Standorte unter Beobachtung gestellt werden, denn wer zuerst kommt…!

Bei dieser Kollektion könnte es sich auch um den Schuppenlosen Riesenschirmpilz (Macrolepiota heimii) handeln. Er unterscheidet sich vom Acker – Schirmpilz praktisch nur durch seinen schuppenlosen Hut. Da er magere Böden bevorzugen soll, stimmt auch die Ökologie. Für den Gaumen- und Magenbotaniker mag das egal sein, denn beide Arten sind essbar. 30.08.2020 Trockenrasen bei Groß Görnow.

Durch die Doppel – Auslöse (in Keez waren in den letzten Tagen immerhin nochmals 34 Liter zusammen gekommen, 27 Liter waren es am 18.08. = 61 l/qm), könnte ein über Wochen anhaltender Röhrlingschub in gange kommen und da der Regen früh genug einsetzte, werden sowohl Sommer- wie auch der Gemeine Steinpilz ihren Maximalaspekt des Jahres bekommen. Mit den Steinpilzen geht es los, wenn an den Straßen – und Waldrändern die Parasole ihre Schirme aufspannen. In zwei – bis drei Wochen sollte dann auch die große Vielfalt des Herbstes eingesetzt haben unter dem Motto bunt sind schon die Wälder! Die Nachfolge – Witterung dürfte aus heutiger Sicht wieder positiver als zuvor zu beurteilen sein. Der trockene und warme Spätsommer scheint wohl zunächst nicht bei uns im Norden vorbei schauen zu wollen. Allenfalls Süddeutschland könnte in der nächsten Woche einige schöne und warme Spätsommertage bekommen. Aber das macht dort garnichts, nachdem die 5b – Wetterlage viele Gebiete bewässert hat. Bei uns könnte es im Verlauf wieder wechselhafter mit zumindest gelegentlichen Regenfällen werden. In der 14 – Tage Mittelfrist – Prognose deutet sich aus heutiger Sicht zum Ende des Vorhersage – Zeitraumes ein neues Mittelmeer – Tief an, das mit seiner feuchten und regenträchtigen Dampfluft Kurs auf Norddeutschland nehmen könnte.   

Gedrungener Champignon (Agaricus spissicaulis) am Standort fotografiert. Wie ein Wiesen – Champignon, nur fleischiger und kompakter, ebend gedrungen. 30.08.2020 bei Groß Raden.

Neben Champignons, Riesenschirmpilzen, vielen Kleinarten und natürlich ersten Röhrlingen, blasen derzeit auch einige Bauchpilze die Eröffnungs – Fanfaren des Pilzherbstes 2020. Hier sind es von links der Wiesen – Staubbecher (Vacsellum pratense) und der Bleigraue Bovist (Bovista pumbea).

Montag, 31. August – Nun haben wir bereits einen weiteren Monat der diesjährigen Saison hinter uns. Drei folgen noch und die müssen das Pilzjahr retten, damit es nicht zu den schlechteren gehören muss. Den August können wir pilztechnisch in den Skat drücken. Er startete zwar noch mit einigen Erfolgsaussichten, besonders in den südlicheren, sandigen Regionen Mecklenburgs, die zwischenzeitlich immer noch mal nennenswerten Regen bekommen haben, während es in vielen anderen Regionen schon zu Beginn des Monats viel zu trocken geworden war. Und dann kamen die Hundstage mit Macht und bescherten uns eine historische Hitzewelle mit einem nahezu Totalzusammenbruch des Frischpilz – Wachstums als Folge. Ein klarer Schnitt zwischen dem Sommer- und dem nun beginnenden Herbstaspekt wurde gezogen. Freunde von deutlichen bis starken Wachstumsschüben dürften sich gefreut haben, da ein neuerlicher Aufbruch an der Pilzfront mit entsprechenden Erfolgsaussichten berechenbarer wurde und auch die Schübe nach so einer heißen und trockenen Phase meist an Substanz gewinnen, sollte in der Folge ausreichend Regen fallen. Und das hat nun ganz gut geklappt, so dass der September in diesem Jahr sehr wahrscheinlich als vollwertiger Pilzmonat gleich von Beginn an durchstarten kann. Da der weitere Witterungsverlauf aus heutiger Sicht als günstig bezeichnet werden kann, stehen uns sehr wahrscheinlich die pilzreichsten Wochen des Jahres bevor. So dürften die nächsten 4 – 6 Wochen wohl die Krönung der Pilzsaison 2020 werden, sehr wahrscheinlich auch mit einem üppgigen Röhrlingsschub. Sollte die Witterung mitspielen und die Bedingungen für die Dauer dieses Zeitraums günstig bleiben, können wir danach entspannt in den Spätherbst übergehen und uns auf die wirklichen Herbstpilze freuen. So werden zunächst noch einmal viele Arten des Sommers dabei sein und überhaupt wird die Vielfalt wohl riesig werden, da natürlicherweise eine Vielzahl Pilzarten aus fast allen Gattungen in den kommenden Wochen ihr Jahresmaximum erreichen. Auch für viele, teils seltene Mykorhizza – Pilze, die den Hobby – Mykologen begeistern können, kamen die Niederschläge gerade noch rechtzeitig.

An einem noch berindeten Kloben von Laubholz, wahrscheinlich Erle, den ich in einer Blumenrabbatte, an der Hauswand auf dem Hinterhof des Info – Zentrums stehen habe, fruktifizieren bereits seit Jahren diese Gallertfleischigen Stummelfüßchen (Crepidotus mollis). Bisher war Ruhe, aber nun starten sie mit Macht durch, so viele, wie nie zuvor auf einem Schlag. Wenn das kein gutes Omen ist! 31.08.2020. Keine Speisepilze.

Fortsetzung unter „Pilze/Wetter September 2020“.