24. Oktober 2015 – Öffentliche Pilzlehrwanderung
Öffentliche Pilzlehrwanderung
Ziel war der Wald zwischen Grevesmühlen und Börzow
![k-p1140451 So viele Autos standen wohl selten am Waldweg an der Bahnschranke zwischen Grevesmühlen und Börzow. Viele Menschen nutzte auch angesichts des schönen Wetters das Angebot mit dem Fachmann zu einer spätherbstlichen Pilzwanderung aufzubrechen.](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/10/k-p1140451.jpg)
So viele Autos stehen wohl nur selten am Waldweg an der Bahnschranke zwischen Grevesmühlen und Börzow. Viele Menschen nutzten, auch angesichts des schönen Wetters, das Angebot mit dem Fachmann zu einer spätherbstlichen Pilzwanderung aufzubrechen.
Am Sonnabend, dem 24. Oktober 2015, lud das mykologische Informationszentrum in Wismar wieder zu einer geführten Pilzwanderung ein. Ziel waren heute die sandigen Wälder zwischen Grevesmühlen und Börzow. Mit den vorhandenen Autos starteten wir von Wismar aus in Richtung Grevesmühlen. Wir fuhren auf der B 105 durch Grevesmühlen durch und bogen nach etwa 2 Km links ab in Richtung Börzow. Hier ging es dann geradeaus durch den beginnenden Wald, über die folgende Straßenkreuzung hinweg und schließlich erreichten wir einen Bahnübergang. Wir hatten unser Ziel erreicht. Interessenten aus der Region waren reichlich erschienen, um sich uns anzuschließen. Dazu gesellte sich auch noch eine Gruppe von Naturfreunden um Christopher Engelhard, die im Ramen der 1. mecklenburgischen Pilzreise von „birdingtours“ an unserer Wanderung teilnehmen wollten. Es war heute sozusagen eine kombinierte Doppelveranstaltung. Wir wanderten einen Rundkurs durch dieses sandige Laub- und Nadelwaldgebiet. Der Wald ist nicht nur bei den Grevesmühlenern sehr beliebt, ist es doch ein klassisches Speisepilzrevier was Maronen, Birkenpilze, Pfifferlinge, Steinpilze und natürlich auch Butterpilze anbelangt. Aber es ist hier mitunter auch sehr artenreich und für eine pilzkundliche Lehrwanderung bestens geeignet. Das allgemeine Pilzaufkommen war zwar noch recht ordentlich, aber von den klassischen Speisepilzen war außer wenigen, Derben Rotfüßchen, Maronen und Pfifferlingen kaum noch etwas zu finden. Selbst Hallimasch entzog sich unseren Blicken. Dennoch entwickelte es sich zu einer sehr schönen Tour. Hier einige Eindrücke:
![k-p1140458 Zunächst streiften wir durch ein Buchenstück, wo es viele dieser Gallen - Täublinge (Russula fellea) gab. Der Name weist schon auf ihre Unschmackhaftigkeit hin und der ungenießbare Srödblättler sollte lieber nicht in die Speise geraten. Er kann leicht mit dem essbaren Gelbweißen Täubling verwechselt werden.](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/10/k-p1140458.jpg)
Zunächst streiften wir durch ein Buchenstück, wo es viele dieser Gallen – Täublinge (Russula fellea) gab. Der Name weist schon auf ihre Unschmackhaftigkeit hin und der ungenießbare Sprödblättler sollte lieber nicht in die Speise geraten. Er kann leicht mit dem essbaren Gelbweißen Täubling verwechselt werden.
![k-p1140461 Auch hier sehen wir einen brüchigen Sprödblättler, der aber bei Verletzung eine milchige Flüßigkeit absondert, also ein Milchling. Schmeckt diese mild, so kann ein Milchling gegessen werden, so wie dieser Süßliche Milchling (Lactarius subdulcis). Ein Massenpilz des Buchenwaldes.](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/10/k-p1140461.jpg)
Auch hier sehen wir einen brüchigen Sprödblättler, der aber bei Verletzung eine milchige Flüssigkeit absondert, also ein Milchling. Schmeckt die Milch mild, so kann ein Milchling gegessen werden, so wie auch dieser Süßliche Milchling (Lactarius subdulcis). Ein Massenpilz des Buchenwaldes.
![k-p1140463 Zwei essbare Röhrlinge. Oben ein junges Derbes Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus), ohne rotes Füßchen! Unten ein Maronen - Röhrling (Xerocomus badius).](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/10/k-p1140463.jpg)
Zwei essbare Röhrlinge. Oben ein junges Derbes Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus), ohne rotes Füßchen! Unten ein Maronen – Röhrling (Xerocomus badius).
![k-p1140469 Ein jung essbarer Bauchpilz - der Flaschen - Stöubling (Lycoperdon perlatum), bestzt von vielen kleinen perlartigen Grieskörnchen. Ist er noch Druckfest und innen weißfleischig darf er in den Sammelkorb gelegt werden.](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/10/k-p1140469.jpg)
Ein jung essbarer Bauchpilz – der Flaschen – Stäubling (Lycoperdon perlatum), besetzt von vielen kleinen, stachelartigen Grieskörnchen. Ist er noch Druckfest und innen weißfleischig, darf er in den Sammelkorb gelegt werden.
![k-p1140470 Ein ausgefallenes Kunstwerk der Natur nicht nur in der Färbung. Der Grünspan - Träuschling ist wirklich eine ausnehmend schöne und gelungene Kreation der Natur.](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/10/k-p1140470.jpg)
Ein auffallendes Kunstwerk der Natur, nicht nur in der Färbung. Der Grünspan – Träuschling (Stropharia aeruginosa) ist wirklich eine ausnehmend schöne und gelungene Kreation der Natur.
![k-p1140474 Seine spangrüne, schleimig - zähe Huthaut läßt sich wie eine Badekappe abziehen und er kann dann im Mischericht der Zubereitung zugeführt werden.](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/10/k-p1140474.jpg)
Seine spangrüne, schleimig – zähe Huthaut lässt sich wie eine Badekappe abziehen und er kann dann im Mischgericht der Zubereitung zugeführt werden.
![k-p1140487 In den Buchenwäldern hat nun starker Laubfall eingesetzt, der das Pilzesuchen zu einer schwierigen Angelegenheit macht.](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/10/k-p1140487.jpg)
In den Buchenwäldern hat nun starker Laubfall eingesetzt, der das Pilze suchen zu einer schwierigen Angelegenheit macht.
![k-p1140489 Der Zitronenblättrige Täubling oder Tränen - Täunling (Russula sardonia) wird wegen seines violettblau überlaufenes Stieles wegen auch Säufernase genannt. Er wächst im Herbst ausschließlich unter Kiefern und schmeckt brennend scharf, ist also ungenießbar.](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/10/k-p1140489.jpg)
Der Zitronenblättrige Täubling oder Tränen – Täubling (Russula sardonia) wird wegen seines violettblau überlaufenen Stieles auch Säufernase genannt. Er wächst im Herbst ausschließlich unter Kiefern und schmeckt brennend scharf, ist also ungenießbar.
![k-p1140499 Herzlichen Glückwunsch zu diesem schönen Fliegenpilz. Er gilt als Glücksymbol und als Dekoration wird er bald wieder in vielen Advenstgestecken auftauchen. Das er giftig ist, weiß schon jedes Kind. So durfte ich auch dieses Exemplar für meine Pilzausstellung mitnehmen.](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/10/k-p1140499.jpg)
Herzlichen Glückwunsch zu diesem schönen Fliegenpilz! Er gilt als Glücksymbol und auch als Dekoration wird er bald wieder in vielen Adventsgestecken in künstlicher Form auftauchen. Das er giftig ist, weiß schon jedes Kind. Daran ändern auch Fraßstellen von Tieren nichts! So durfte ich dieses Exemplar für meine Pilzausstellung mitnehmen.
![k-p1140501 Dafür darf diese ansehliche Marone zum Essen mit nach hause genommen werden. Auch dir ein Glückwunsch, denn der Pilz wird dir gebraten sicherlich gut schmecken!](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/10/k-p1140501.jpg)
Dafür darf diese ansehnliche Marone zum Essen mit nach hause genommen werden. Auch dir ein herzlichen Glückwunsch, denn die „Braunkappe“ wird gebraten sicherlich gut schmecken!
![k-p1140520 Wunderschön, diese jungen Gelben Knollenblätterpilze (Amanita citrina). Aber warum gelb, sie sind doch weiß! Wir sehen hier die häufige weiße Variante der noch viel häufigeren, zitronengelbn Normalform dieses leicht giftigen und muffig, nach rohen Kartoffeln riechenden Wulstlings. - ka](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/10/k-p1140520.jpg)
Wunderschön, diese jungen Gelben Knollenblätterpilze (Amanita citrina). Aber warum gelb?, sie sind doch weiß! Wir sehen hier die weiße Variante der viel häufigeren, zitronengelben Normalform. Die leicht giftigen und muffig, nach rohen Kartoffeln riechenden Wulstlinge, enthalten des Krötengift Bufotenin, das beim Erhitzen zerfällt. Der Pilz wäre theoretisch gut durchgegart essbar, dürfte aber kaum munden und auch die Verwechslungsgefahr zu tödlich giftigen Arten wäre zu hoch.
![k-p1140526 Wunderschön harmonisch ist die Architektur des Hutes dieses Violetten Lacktrichterlings (Laccaria ametystea). Sie erinnert etwas an einen aufgeschirmten Fallschirm. Der Pilz ist essbar.](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/10/k-p1140526.jpg)
Wunderschön harmonisch und geschwungen ist die Architektur des Hutes dieses Violetten Lacktrichterlings (Laccaria ametystea). Er erinnert etwas an einen aufgeschirmten Fallschirm. Der Pilz ist essbar.
![k-p1140534 Unser Abschlußfoto. Wie man sieht waren wir heute fast 40 Leute. Trotzden war es auch für mich eine sehr schöne und harmonische Lehrwanderun. Es hat sehr viel Spaß gemacht und auch das Wetter war super! 24. Oktober 2015.](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/10/k-p1140534.jpg)
Unser Abschlussfoto. Wie man sieht, waren wir heute fast 40 Leute. Trotzdem war es auch für mich eine sehr schöne und harmonische Wanderung. Es hat sehr viel Spaß gemacht und auch das Wetter war super! 24. Oktober 2015 im Börzower Wald.
Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!