Flaute im Törber Holz

31. Mai 2014 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Heute war das Törber Holz bei Grevesmühlen dran

Ein ansich viel versprechendes Mischwaldgebiet, das Törber Holz, war heute Ziel unserer letzten Frühlingswanderung in diesem Jahr. Wie in vielen anderen Wäldern zur Zeit, herrschte hier heute absolute Flaute.

Ein an sich viel versprechendes Mischwaldgebiet, das Törber Holz, war heute Ziel unserer letzten Frühlingswanderung in diesem Jahr. Wie in vielen anderen Wäldern zur Zeit auch, herrschte hier fast absolute Flaute.

Zur letzten Frühlingswanderung des Jahres 2014 lud Reinhold Krakow vom Steinpilz – Wismar wieder sehr herzlich ein. Ziel war das Törber Holz bei Grevesmühlen. Wir trafen uns dazu um 08.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz am ZOB in Wismar. Mit einem PKW und einem Motorrad brachen wir nach einer kurzen Begrüßung in Richtung Grevesmühlen auf. Von Grevesmühlen aus ging es über Börzow, Bonnhagen und Volkenshagen direkt zum Zielwald. In den 1990er Jahren war ich hier schon einmal mit dem Pilzexperten Jürgen Schwik auf Kartierungstour. Das war auch das einzige mal, dass ich diesem Gebiet bisher einen Besuch abstattete. Es ist also für uns im großen und ganzen Neuland und wir durften gespannt sein, was das Törber Holz um diese Jahreszeit zu bieten hat. Und das war praktisch nichts! Pilztechnisch, sprich in der Aspektabfolge des Pilzjahres, befinden wir uns Ende Mai/Anfang Juni ein bisschen zwischen den Stühlen und das war heute deutlich zu spüren. Die Frühlingspilze waren weg und die Sommerpilze hielten sich bedeckt. Das schienen auch viele Pilzfreunde zu ahnen, denn entsprechend wenige hatten heute Lust, mit uns auf Pilzpirsch zu gehen. Mit nur vier Pilzfreunden waren wir heute genauso unterbesetzt, wie das aktuelle Pilzaufkommen in diesem Gebiet.

Dafür genossen wir das schöne Wetter - die anfänglich grauen Wolken lichteten sich alsbald und machten der Sonne Platz - und wir konnten sogar noch in einer versteckten Ecke den letzten Raps der Saison bewundern.

Dafür genossen wir das schöne Wetter – die anfänglich grauen Wolken lichteten sich alsbald und machten der Sonne Platz – und wir konnten sogar noch an einer versteckten Ecke den letzten Raps der Saison bewundern.

Bewunderung brachten wir dieser mächtigen und uralten Eiche entgegen. Wie ein Relikt aus einer vergangenen Zeit wirkte sie zwischen all den jugendlichen Bäumen um sie herum.

Bewunderung brachten wir auch dieser mächtigen und uralten Eiche im Hintergrund entgegen. Wie ein Relikt aus einer vergangenen Zeit wirkte sie zwischen all den jugendlichen Bäumen um sie herum.

Am Fuß dieser Eiche zwischen Laub und dicken Ästen eine kleine Gruppe Knopfstieliger Rüblinge (Collybia confluens. Die trockene Luft und der Wind der letzten Tage hat sie eintrocknen lassen. Ungenießbar.

Am Fuß dieser Eiche, zwischen Laub und dicken Ästen, eine kleine Gruppe Knopfstieliger Rüblinge (Collybia confluens). Die trockene Luft und der Wind der letzten Tage hat sie eintrocknen lassen. Ungenießbar.

Echte Zunderschwämme (Fomes fomentarius) an einer gar nicht so alten Buche. Es brennt wie Zunder - diesen Spruch hat wohl schon jeder einmal gehört. Er ist auf Eigenschaften dieses Pilzes zurück zu führen.

Echte Zunderschwämme (Fomes fomentarius) an einer gar nicht so alten Buche. „Es brennt wie Zunder“ – diesen Spruch hat wohl schon jeder irgendwann gehört. Er ist auf Eigenschaften dieses Pilzes zurück zu führen.

Für uns unerreichbar auf einem Ast, hochthronend, zwei Stielporlinge. Vermutlich Sklerotien - Porlinge oder Schuppige Porlinge.

Für uns unerreichbar, auf einem Ast in luftiger Höhe hochthronend, zwei Stielporlinge. Vermutlich Sklerotien – oder Schuppige Porlinge.

Zwischendrin märchenhaft schöne Feuchtareale. Hier mit einem ausgedehnten Bestand vom Sumpf - Schwertlilien.n

Zwischendrin märchenhaft schöne Feuchtareale. Hier mit einem ausgedehnten Bestand von Sumpf – Schwertlilien.

Am einzigen Frauen - Täubling (Russula cyanoxantha) taten sich dicke Nacktschnecken gütlich. Sie wissen anscheinend was gut schmeckt.

Am einzigen Frauen – Täubling (Russula cyanoxantha) taten sich dicke Nacktschnecken gütlich. Sie wissen anscheinend was gut schmeckt.

An der Trockenheit ist die Pilzknappheit in diesem Wald nicht fest zu machen. Kräftige Gewittergüsse vor einigen Tagen haben zahlreiche Pfützen hinterlasen und der Waldboden war entsprechend nass. Allerdings ist die Humusschicht durch den tagelangen Wind auch hier abgetrocknet und hat die Kleinarten meist auch vertrocknen lassen.

An der Trockenheit ist die Pilzknappheit in diesem Wald nicht fest zu machen. Kräftige Gewittergüsse vor einigen Tagen haben zahlreiche Pfützen hinterlassen und der Waldboden war entsprechend nass. Allerdings ist die Humusschicht durch den tagelangen Wind auch hier abgetrocknet und hat die Kleinarten meist vertrocknen lassen.

Aber der stärkste Wind hat inzwischen lach gelassen und sogleich trauen sich gleich wieder die ersten, zarten Kobolde aus dem Boden. Hier sehen wir die sehr dekorativen und schnellwüchsigen und ebend so schnell vergänglichen Goldmistpilze (Bolbitius vitelinus).

Aber der stärkste Wind hat inzwischen nachgelassen und so gleich trauen sich wieder die ersten, zarten Kobolde, aus dem Boden. Hier sehen wir die sehr dekorativen, schnellwüchsigen und eben so schnell vergänglichen Goldmistpilze (Bolbitius vitelinus).

Auch diese, ansonsten um diese Jahreszeit so zahlreich auftretenden Breitblättrigen Großrüblinge (Megacollybia platyphylla) waren heute Mangelware. Diese beiden waren die einzigen.

Auch diese, ansonsten zu dieser Jahreszeit so zahlreich auftretenden Breitblättrigen Großrüblinge (Megacollybia platyphylla) waren heute Mangelware. Diese beiden waren die einzigen. Nicht empfehlenswert.

Wenig Pilze - wenig Leute. Unser Abschlußfoto am letzten Maitag des Jahres 2014 im Törber Holz bei Grevesmühlen.

Wenig Pilze – wenig Leute. Unser Abschlussfoto am letzten Maitag des Jahres 2014 am Törber Holz bei Grevesmühlen.

Regionalinformationen unter: www.grevesmühlen.de

www.börzow.de

Wann findet die nächste Pilzwanderung statt? – Siehe unter Termine!