Öffentlich im Lenorenwald

25. Juni 2022 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Roten Fliegenpilzes

Durch den Lenorenwald im Klützer Winkel

Im Lenorenwald am 25. Juni 2022.

Es ist schon einige Jahre her, als wir zu einer teilnehmerstarken Pilzwanderung im Lenorenwald unterwegs waren. Damals führte uns unser Pilzfreund Ulrich Klein durch seinen Hauswald. Dabei statteten wir auch den dort, genau so wie heute, befindlichen Mammutbäumen einen Besuch ab. Der Lenorenwald gilt als sehr launisch im Hinblick auf das Wachstum von Frischpilzen, insbesondere auch von Speisepilzen. Nun, wir haben Frühsommer und da sollte man ohnehin noch nicht mit einem großen Reibach rechnen, aber für den interessierten Pilzfreund gibt es immer etwas zu entdecken und vielleicht auch zu erlernen. Und dass sollte ohnehin das Hauptziel einer vom Fachmann geführten Lehrwanderung sein. Als besonders negativ erwies sich die allgemeine Trockenheit, und dass, obwohl der Klützer Winkel in den letzten Wochen, ja Monaten, etwas mehr Regen abbekommen hat. So waren wir hier heute auch sehr minimalistisch unterwegs. Catrin aus Katelborgen und Reinhold aus Wismar. Hier einige Bilder: 

Stein im Lenorenwald mit Inschrift.

Rostbrauner Feuerschwamm (Phellinus ferruginosus).

Zusammenfließende Kohlenbeere (Hypoxylon cohaerens) auf Buchenholz b. z. w. deren Rinde.

Immer wieder gern gesehen ist die Großporige Datronie (Datronia mollis).

Die Vegetation zeigt hier durch die geringen Niederschläge noch keine Auffälligkeiten.

Hier sehen wir paradoxerweise den Rotrandigen Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) mit hellem Zuwachsrand.

Und dieser Rotrandige ist nahezu gänzlich rot gefärbt.

Rotbuche mit reichlich Buchen – Rindenschorf (Ascodichaena rugosa). Der Baum reagiert bei Befall durch eine verstärkte Korkproduktion, wodurch die Baumrinde brüchiger wird.

Stellenweise war es auf einigen Waldwegen noch recht feucht.

Ein sehenswertes Wanderziel im Lenorenwald sind diese beiden Mammutbäume.

Unweit der Mammutbäume findet sich auch dieser Baum, der die Fantasy des Betrachters anzuregen vermag.

Endlich Regen! Regentropfen fallen hier in die Rückstände des letzten Regens und wir haben den Schirm heraus geholt. Nach 10 Minuten Getröpfel war schon wieder Schluss.

Unverwechselbar: der Eichen – Wirrling (Daedalea quercina).

Die Gelbe Lohblüte (Fuligo septica).

Diese Überreste einstiger Birnen – Stäublinge (Lycoperdon perlatum) lassen nicht wegen der Trockenheit ihre Köpfe hängen. Sie haben einfach ausgedient!

Braun dominiertes Kontrastprogramm. Ein Mehrfachfruchtkörper des Flachen Lackporlings (Ganoderma lipsiense) mit weißer Zuwachskante, reichlich zimtbraunem Sporenstaub und dunkelbraunen Wasserflecken des Kurzzeitregen.

An selbigem, liegenden Buchenstamm auch einige Büschel von Lungen – Seitlingen (Pleurotus pulmarius).

Leider nicht mehr ganz frisch. Typisch ist auch ihr gilben, wenn sie beginnen trocken zu werden. Jung essbar.

Ein Lungen – Händling!

Der Gewöhnliche Silberfleck (Phlyctis argena), den jeder Waldbesucher irgendwie kennt, zumindest vom sehen. An glattrindigen Bäumen, so wie hier an Rotbuche.

Dieser Erlenbruch hat auch schon mal feuchter gestanden.

Ein sehr sehenswerter Flacher Lackporling (Ganoderma lipsiense).

Sobald sich nur einer der wenigen Frischpilze zeigte, waren auch gleich die Schnecken zur Stelle. Violettbrauner Täubling (Russula bruneoviolaceus).

Neben dem brauvioletten Hutfarben besitzen der weißliche Stiel und die Lamellen häufig zitronengelbe Reflexe. Der Täubling schmeckt mild und kann daher gegessen werden.

Diese Rotbuche hat sich prächtig entwickelt.

Die ganzen Jahre haben wir den Halbresupinaten Weichporling als Skeletocutis nivea angesprochen. Dank neuerer Untersuchungen soll es die Art aber nur in Amerika geben. Es soll sich vielmehr um Skeletocutis nemoralis handeln.

Ein großflächiger, brauner und gnubbeliger Überzug an einem Buchenstamm.

Keine Frage! Es kann sich nur um den Knotigen Schillerporling (Inonotus nodulosus) handeln.

Tolles Feuchtrevier!

Mit für Pilzsucher ebenso tollem und ausgehagertem Buchenwald davor.

Außer zwei, drei von Schnecken stark beanspruchten Frauen – Täublingen (Russula cyanoxantha) war hier heute in Bezug auf Frischpilze leider nichts zu machen.

Hat sich hier jemand für schlechte Zeiten eine Zuflucht errichtet?

Soweit einige Impressionen aus dem Lenorenwald.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!