Tagebuch Juli 2010

Wetter und Pilzwachstum im Nordwesten Mecklenburgs

Tagebuch Pilze und Wetter im Juli 2010

01. Juli – Der erste Hochsommermonat startet gleich mit großer Hitze. Heute Nachmittag wurde es schon wieder sehr warm, morgen und übermorgen soll es fast unerträglich heiß werden. Ob die später folgenden Gewitter eine großflächige Überregnung bringen werden, ist aus jetziger Sicht eher unwahrscheinlich. Zumindest örtlich stehen aber starke Güsse in Aussicht. Noch gibt es gebietsweise einige Pilze. Sollte es in der ersten Juli – Dekade keine nennenswerten Regenfälle geben, können wir uns auf eine längere Pause beim Pilzwachstum einrichten. In unserer Ausstellung sind zur Zeit 83 Arten zu sehen.

2. Juli – Der bisher heißeste Tag des Jahres! Aber schon morgen soll es ja noch etwas wärmer werden. Selbst unmittelbar am Strand der Ostsee gab es heute 30 Grad und etwas mehr. Es war praktisch nur noch im Wasser auszuhalten. So fuhr ich heute, anstatt in den Wald, mit meinem kleinen Sohn Jonas an den Strand der Ostseeinsel Poel, genauer gesagt nach Timmendorf. Das Wasser war herrlich! Es hat sich in den letzten Tagen deutlich erwärmt. Um die 20 Grad sind es zur Zeit. Die Wassertemperatur wird wohl noch etwas weiter steigen können, denn es geht auch in der nächsten Woche hochsommerlich weiter. Zwischenzeitliche Gewitter bringen nur vorübergehend eine leichte Abkühlung. Beim Pilzwachstum wird eine längere Pause immer wahrscheinlicher. Es sind für morgen und übermorgen zwar gebietsweise schwere Sommergewitter angesagt, aber ob Mecklenburg davon überhaupt etwas nennenswertes abbekommt, scheint aus jetziger Perspektive eher noch fraglich.

Sohn Jonas zeigt auf einen Pilz, der fast vor der Haustür in Wismar diesen

Sohn Jonas zeigt auf einen Pilz, den er heute fast vor der Haustür unter einer Birke fand. Es ist ein Kahler Krempling. 02. Juli 2010.

03. Juli – Bei sehr heißem Wetter gab es laut Planung bei uns im „Steinpilz“ heute wieder einen Imbisstag mit herzhaften Pilzspezialitäten. Angesichts der Hitzewelle sahen wir allerdings davon ab, eine heiße Pilzsuppe oder Pilzpfanne anzubieten, so gab es nur frische Waffeln und Früchtekuchen. Dazu Kaffee oder einen kühlen Fruchtsaft. – Im Tagesverlauf hat sich über Westdeutschland eine Zone teils sehr heftiger Gewitter gebildet. Sie kommt nur langsam nordostwärts voran. Ob Westmecklenburg im laufe der Nacht oder morgen noch von ihr erfasst wird, ist fraglich. Auch in der nächsten Zeit geht das Hochsommerwetter weiter. Auch Gewitter werden immer wieder mit dabei sein, aber keine flächendeckenden Niederschläge. Es scheint sich eher wieder eine extreme Trockenheit anzubahnen!

04. Juli – Die starken Gewitter erreichten, wie befürchtet, Mecklenburg leider nicht. Dafür kam es gestern und in der Nacht im west- und  süddeutschen Raum zu schweren, niederschlagsreichen Gewittern. Zur Zeit (17.00 Uhr) wird Süddeutschland stellenweise erneut von unwetterartigen Gewittergüssen heimgesucht. Die Temperatur ist, im Vergleich zu den Vortagen, bei uns leicht zurück gegangen. Morgen und in der Nacht zu Dienstag soll eine weitere Kaltfront durchschwenken. Sie könnte uns laut Niederschlagsprognose bis zu 5 Liter auf den Quadratmeter bringen. –  Ich stattete heute der Parkanlage am Seeblick einen kurzen Besuch ab. Es waren noch einige Karbol – Champignons, Kahle Kremplinge, Pantherpilze, Sonnen Täublinge, Netzstielige Hexen – Röhrlinge und ein kerniger Sommersteinpilz zu finden.

05. Juli – Ein wechselnd wolkiger und angenehm warmer Hochsommertag. Am Nachmittag und Abend zog es sich immer mehr zu und es entwickeln sich zur Zeit (20.15 Uhr) immer verbreiteter Schauer. In der kommenden Nacht kann es dann zeitweise schauerartig und gewittrig verstärkt regnen. Laut Niederschlagsprognose kommt aber nur der Vorpommersche Raum in den Genuss größerer Regenmengen von teils über 20 Liter pro Quadratmeter. Das ist gut! Westmecklenburg hingegen muss sich nach dieser Prognose aber mit 2 – 5 Liter begnügen. Das ist zu wenig, um ein nennenswertes  Pilzwachstum zu bewirken. Heute habe ich unsere Pilzausstellung wieder erneuert. Die Artenzahl nimmt ab, es gibt nur noch 68 Pilzarten zu sehen.

Dickröhrlinge können bei Trockenheit noch eine ganze weile wachsen, stärkere Niederschläge in den Vorwochen vorausgesetzt. So auch diese Netzstieligen Hexen - Röhrlinge (Boletus luridus) gestern in der Parkanlage Seeblick in Wismat. Standortfoto am 04. Juli 2010.

Dickröhrlinge können bei Trockenheit noch eine ganze weile wachsen, stärkere Niederschläge in den Vorwochen vorausgesetzt. So auch diese Netzstieligen Hexen – Röhrlinge (Boletus luridus) gestern in der Parkanlage Seeblick in Wismar. Standortfoto am 04. Juli 2010.

06. Juli – Gestern Abend kam es noch verbreitet zu Schauern, die örtlich auch kräftiger waren. Es reichte aber nur für 1 – 4 Liter in unserem Einzugsgebiet. Nichts weiter als ein Tropfen auf den heißen Stein, und nicht nur dieser wird in den nächsten Tagen wieder heißer! Nach dem die Temperaturen heute wohltuende 20 Grad als Höchstmarke anzeigten, geht es ab Morgen wieder kräftig nach oben. Spätestens ab übermorgen herrschen wieder hochsommerliche Temperaturen und das Wochenende soll noch heißer als das letzte werden. Da purzeln sicher wieder neue Temperaturrekorde. Die Gewitterneigung soll dann zwar auch wieder zunehmen, es bleibt aber abzuwarten, ob diese Entwicklung auch mit stärkeren Niederschlägen für unsere Region verbunden sein wird.

Das Getreide reift bei den Hohen Temperaturen und dem trocknen Wetter sehr schnell, so dass Stellenweise frühe Sorten schon gedroschen werden können. Getreidefeld bei Buchholt mit Blick auf den Holdorfer Wald. 04. Juli 2010.

Das Getreide reift bei den hohen Temperaturen und dem trocknen Wetter sehr schnell, so dass stellenweise frühe Sorten schon gedroschen werden können. Getreidefeld bei Buchholz mit Blick auf den Holdorfer Wald. 04. Juli 2010.

07. Juli – Bevor die große Hitze ab morgen wieder erbarmungslos zuschlägt, hatten wir heute nochmals eine erfrischende Nacht und moderate Tagestemperaturen bei heiter bis wolkigem Himmel. Heute war mein mittwöchentlicher Exkursionstag. Ich fuhr wieder in den Haushalt Forst mit seinen Buchenwäldern auf besseren Böden. Inselweise gab es hier reichlich Pilze. Vor allem Sommersteinpilze, Flockenstielige Hexen – Röhrlinge und Kurzstielige Leder – Täublinge waren der Renner. Alles sehr gute Speisepilze! Es dauerte kaum länger als eine Stunde und mein ziemlich großer Korb war schon wieder übervoll. Zwei Dörrgeräte mit Sommersteinpilzen und Flockenstieligen Hexen – Röhrlingen und der große Rest bereichert unsere Pilzausstellung. Vor allem der reichhaltige Aspekt des Kurzstieligen Leder – Täublings war beeindruckend. In diesem Wald gab es im vorigen Jahr kaum Mykorrhiza – Pilze, dass wird in dieser Saison anscheinend gründlich nachgeholt. Damit das Pilzwachstum auch in diesen Biotopen nicht zum erliegen kommt, muss es bald ergiebig regnen!

Sommersteinpilze (Boletus reticulatus) heute im Haushalt Fortst am Standort fotografiert. Eigenartiger weise ist der Madenbefall trotz der Trockenheit und wärme nicht sonderlich stark. Dafür sind die Schnecken zur Zeit um so gefrässiger. 07. Juli 2010.

Sommersteinpilze (Boletus reticulatus) heute im Haushalt Forst am Standort fotografiert. Trotz  Trockenheit und Wärme ist der Madenbefall nicht sonderlich stark. Dafür sind die Schnecken zur Zeit um so gefräßiger. 07. Juli 2010.

08. Juli – Wie erwartet, stiegen heute die Temperaturen schon wieder bis in den unangenehmen Bereich an. Am Himmel zogen harmlose Wolkenfelder vorüber, die in Verbindung mit dem neuerlichen Vorstoß subtropischer Luftmassen stehen. Diese Luft wird sich in den nächsten Tagen bei uns festsetzen und sich sogar noch weiter aufheizen. Dazu steigt die Schwüle allgemein an und die Gewitterneigung nimmt langsam zu. Kein Wetter mehr, um in die Pilze zu gehen! Selbst am Strand der Ostsee geht die Temperatur zeitweise deutlich über 30 Grad. Insbesondere am Sonntag wird es selbst dort nicht mehr auszuhalten sein, höchstens im Wasser. Dieses wird aber meistens auch keine richtige Erfrischung mehr bieten, denn 20 – 25 Grad beträgt die Wassertemperatur vielfach schon jetzt. Zumindest stellenwiese wird das Wasser dann noch wärmer werden. Es befinden sich 75 Pilzarten auf der Ausstellungsfläche.

09. Juli – Die Hitze steigert sich merklich und ein Ende ist laut mittelfristiger Wetterprognose nicht in Sicht. Auch die Trockenheit schreitet stark voran. Eine Auszeit beim Pilzwachstum ist nicht mehr aufzuhalten und flächendeckende Niederschläge sind nicht in Sicht. Allerdings sickert allmählich etwas feuchtere Luft ein, so dass einzelne, durchaus heftige Gewitter in den nächsten Tagen möglich sind. Schon im laufe der kommenden Nacht nähert sich eine Konvergenzlinie, die im Zusammenhang mit einem kleinen Gewittertief über Frankreich steht. Das bedeutet eine leichte Zunahme der Gewitterwahrscheinlichkeit in den nächsten 36 Stunden. Meist wird es aber wohl trocken bleiben. Sollte es dennoch etwas geben, so können diese Gewitter äußerst heftig werden, da die Luftmasse zunehmend sehr energiereich ist.

12. Juli – Der heutige Montag ist in Wismar, zumindest gefühlt, der bisher heißeste Tag in diesem Jahr. Das mag daran liegen, dass die Schwüle heute enorm zugenommen hat. Am Vormittag gab es schon einige kurze Hitzegewitter. Für den Abend und die kommende Nacht bis morgen früh um 05.30 Uhr gelten Unwetterwarnungen vor starken Gewittern mit bis zu 50 Liter Regen auf den Quadratmeter, örtlichem Hagel, schweren Sturmböen und sogar Tornados sind nicht ausgeschlossen. Zur Zeit sind mehrere Schwergewitterbereiche in Deutschland auf Nordostkurs. Auch über uns beginnt es bereits wieder zu brodeln, die Schwüle ist jetzt um 17.30 Uhr nahezu unerträglich! Gegen 18.00 Uhr erreichten uns dann die teilweise schweren Gewitter.

10. Juli – Heute war wieder eine öffentliche Pilzwanderung angesagt. Bei großer Hitze fanden sich tatsächlich 4 Pilzfreunde bereit, durch die staubtrockenen Wälder zwischen Groß Labenz und Klein Görnow zu wandern. Wir sahen nicht einen einzigen Frischpilz, obwohl es welche gab, nähmlich ausgewachsene Stinkmorcheln. Ihr Duft war immer mal wieder zu vernehmen. Siehe auch unter: “ Von Groß Labenz bis Klein Görnow“. Die Gewitterneigung war und ist zur Zeit bei uns noch sehr gering. Am späteren Nachmittag entluden sich südlich von Schwerin, kleine, eng begrenzte Hitzegewitter. Das gestern erwähnte Gewittertief zieht im laufe der Nacht und morgen nach Nordwestdeutschland hinein. Es kann gebietsweise für starken Gewitterregen sorgen. Morgen besteht dann besonders von Ostholstein und Westmecklenburg bis nach Niedersachsen hinein eine hohe Gewittergefahr. Die Wettercomputer haben nach derzeitigem Stand von heute Abend für unsere Region bis zu 20 Liter auf den Quadratmeter berechnet. Hoffen wir, dass es auch so kommt!

11. Juli – Heute bildete sich über Mecklenburg eine Konvergenzlinie aus. Wismar galangte am Nachmittag haarscharf an ihre Westseite. An Konvergenzlinien treffen Winde aus unterschiedlichen Richtungen auf ein ander und zwingen dadurch die Luft zum Aufsteigen. An der Wismarbucht wehte der Wind zeitweise von See her und sorgte für eine dezente, erfrischende Briese. Auf der Ostseite der Konvergenz weht heißer, ablandiger Wind. Mächtige Schauer- und Gewitterwolken waren die Folge. Während Wismar knapp von den Gewittern verschont blieb, gab es in südöstlicher Richtung einige kräftige Schauer. Unsere großen Pilzgebiete um Neukloster, Warin, Blankenberg und Sternberg haben einiges abbekommen. Für die Grundsteinlegung eines ausgeprägten Pilzschubes in den nächsten Wochen reichte es aber bei weitem nicht.

Heftig waren nicht nur die Niederschläge, sonder auch die die stark böigen Fallwinde der Gewitterwolken. Gehwege, so wie hier im Wismarer Stadtteil Wendorf waren stellenweise blockiert durch umgestürzt Bäume, Äste und Zweige. 12. Juli 2010.

Heftig waren nicht nur die Niederschläge, sonder auch die stark böigen Fallwinde der Gewitterwolken. Gehwege, so wie hier im wismarer Stadtteil Wendorf, waren stellenweise blockiert durch umgestürzte  Bäume, Äste und Zweige. 12. Juli 2010.

13. Juli – Von Sonntagabend bis heute morgen (Dienstag) kam einiges an Wasser vom Himmel, so dass großräumig in unseren Pilzrevieren 20 Liter und mehr auf den Quadratmeter zusammen kamen. Das reicht zunächst für einen leichten bis mässigstarken Wachstumsschub im Verlauf der nächsten 14 Tage. Die Großwetterlage steht nach wie vor auf Sommer. Warme bis heiße, zeitweise schwüle Luft schafft immer wieder das Potenzial für kräftige Gewitter mit vorübergehender, leichter Abkühlung. Sollte diese langanhaltende hochsommerliche Hitzephase auch weiterhin mit ergiebigen Regenfällen gekoppelt sein, können wir uns wohl auf ein bemerkenswertes Wachstum wärmeliebender Sommerarten einstellen.

14. Juli – Viel Sonne, trockene Hitze und ein lebhafter Südostwind prägten den heutigen Hochsommertag in Mecklenburg. In der Stadt ist von den kräftigen Regenfällen vom Montag kaum noch etwas zu sehen. An offenen, sonnigen Stellen ist es bereits wieder staubtrocken. In unseren schattigen Laubwäldern sollte es aber noch anders aussehen. Für unsere Pilzstellen in den sandigen Kiefernwäldern werden die gefallenen Niederschläge bei diesem Hitzewetter kaum zum tragen kommen können. Es sei denn, es gibt immer mal wieder Nachschub. Und dieser ist gerade unterwegs. Ein Gewittertief mit zugehöriger Kaltfront hat den Westen Deutschlands ereicht und kommt recht zügig nordostwärts voran. Für den gesamten Westmecklenburger Bereich sind Unwetterwarnungen ausgegeben. In der Zeit von heute Abend 22.00 Uhr bis morgen früh 08.30 kann es zu schweren Gewittern mit Starkregen, Hagel und kräftigen Sturmböen kommen. Da die Front recht zügig voran kommt, kann sie möglicherweise auch in der zweiten Nachthälfte noch recht schlagkräftig sein und zu sehr turbulenten Erscheinungen führen.

15. Juli – Leider schaffte es die nächtliche Gewitterfront nicht mehr bis zu uns. In etwa Höhe des Elbverlaufs war die „Luft“ raus. Nicht mehr genug Energienachschub von unter durch nächtliche Abkühlung. Aber wir können ja noch hoffen. Am Sonnabend droht die nächste Unwetterlage in Deutschland. Morgen wird aus Süden wieder sehr heiße Subtropikluft angezapft und Sonnabend drängt wieder kühlere Meeresluft aus nordwestlicher Richtung nach. Starke Regenfälle und recht verbreitete Gewitter stellen sich ein, auch wieder mit Unwetterpotenzial! Besonders in Vorpommern kann sehr viel vom Himmel kommen. Aber auch für Mecklenburg sind aus heutiger Sicht der Wettercomputer 5 – 10 Liter möglich. Nochmals kräftige Nierdschläge in den nächsten Tagen, würde dem bevorstehenden, wohl eher schwachen Pilzschub, mehr Substanz verleihen und er könnte dann durchaus stärker ausfallen.

16. Juli – Nach einer angenehm erfrischenden Nacht und einem erträglich temperierten Vormittag, steigerte sich am Nachmittag die Hitze erneut in den Bereich von 30 Grad und mehr. Die Luft war aber noch sehr trocken. Am Abend, nachts und morgen wird sie allerdings zunemend feuchter und die Gewitterneigung nimmt in fast ganz Deutschland stetig zu. Anders als bei der letzten Gewitterfront, die ab dem Abend zu schwächeln begann und sich gegen Mitternacht auflöste, ist es dieses mal umgekehrt. Es ist jetzt 20.10 Uhr und erst vor etwa einer Stunde sind ganz im Westen und Südosten unseres Landes sehr vereinzelte Gewitter entstanden. Sie werden jetzt rasch zahlreicher und stärker und breiten sich auf weite Landesteile aus. Zunächst mit Schwerpunkt im Westen und im Osten. Der Mecklenburger Bereich liegt zunächst genau zwischen beiden Gewitterzonen, wird aber im laufe der Nacht und morgen mit einbezogen. Die erwarteten Niederschlagsmengen werden sehr unterschiedlich interpretiert. Nach dem neuesten Model bekommt der Raum Wismar 0 – 1 Liter pro Quadratmeter, also praktisch nichts! Anders als bei ausgeglichenen Regengebieten, sind Niederschlagsprognosen bei Gewitterlagen äußerst schwierig vorher zu sagen und immer mit Vorsicht zu genießen. Genau so ist eine Vorhersage, an welchem Ort sich wann ein Gewtter bilden wird, kaum möglich. Das geht nur unmittelbar vor Ausbruch des Gewitters. Es ist und bleibt immer ein  Lotteriespiel und keiner weis im Vorfeld, ob er Gewinner oder Verlierer in diesem Schauspiel der Natur sein wird. Wo bei man auch hier unterschiedlicher Auffassung sein kann. Für mich zählt als Gewinn, wenn wir vom Gewitter und seinen hoffentlich ergiebigen Niederschlägen getroffen werden. Viele werden aber auch froh sein, wenn nichts passiert und alles vorbei zieht. Aber wir brauchen den Regen für unsere Pilze ganz dringend, egal ob kräftiger Landregen oder heftige Gewittergüsse. Der geschlossene Wald kann auch solche Sturzregen recht gut aufnehmen.

17. Juli – Von den nächtlichen Schauern und Gewittern hat unser Einzugsbebiet, wie schon befürchtet, kaum etwas abbekommen. Ab 3.00 Uhr in der frühe wurde es in unserem Bundesland von Süden her zunehmend gewittrig. Vor allem auf einer Schiene von der Seenplatte bis zur Insel Rügen gab es heftige Gewittergüsse. In Göhren auf Rügen sollen bis zu 40.00 Liter vom Himmel gekommen sein. Im allgemeinen waren die Regenmengen aber auch relativ bescheiden. Dagegen wurde und wird Bayern zur Zeit regelrecht überschwämmt. Da können wir nur neidisch sein. Allerdings gab es dort auch schwere Unwetter mit Riesenhagel, der große Schäden anrichtete. So weit muss es dann doch nicht kommen. – Ich hatte heute keinerlei Frischpilze mehr für unsere Dauerausstellung und fuhr am Nachmittag kurz wieder in den mir noch recht pilzsicher erscheinenden Haushalt Forst, einem unserer besten „Edelwälder“. So wie auch schon bei meinen Exkursionen in den Vorwochen, füllte sich der Korb rasant. Hier braucht man nicht auf einen neuerlichen Schub zu hoffen, den es ohnehin kaum geben wird, sondern nur das der Gewitterregen vom Montag das gute Pilzwachstum in diesem Gebiet noch eine weile aufrecht erhalten kann. Sommersteinpilze gab es keine mehr, aber recht viele Flockenstielige Hexen – Röhrlinge und erste, wärmeliebende und seltene „Edelröhrlinge“ wie den Schwarzhütigen Steinpilz und den Anhängsel – Röhrling, auch Hainbuchen Röhrlinge, die waren aber leider schon dahin. Aspektbildend waren heute zwei typische, wärmeliebende Sommerarten, nähmlich der Rosa – Täubling und der Langstielige Pfeffer – Milchling. Noch nie habe ich letzteren, sonst eher zerstreut wachsenden, sehr schönen Milchling, in derartigen Mengen gefunden, wie heute. Von der extremen Mückenplage einmal abgesehen, ein sehr ergiebiger und beeindruckender Kurztripp in einen unserer besten Sommerwälder.

Schnell füllten sich meine Sammelbehältnisse innerhalb von etwas mehr als 1 Stunde. Gestern hatte ich bereits frisches Moos für unsere Ausstellungsfläche geholt und morgen zu unserem Imbisstag wird die Ausstellunhg wieder frisch gestalltet. 17. Juli 2010.

Schnell füllten sich meine Sammelbehältnisse innerhalb von etwas mehr als 1 Stunde. Gestern hatte ich bereits frisches Moos für unsere Ausstellungsfläche geholt und morgen, zu unserem Imbisstag, wird die Ausstellung wieder frisch aufgebaut. 17. Juli 2010.

18. Juli – Heute hatten wir wieder einem Imbisstag im Programm. Bei sehr freundlichem Wetter mit einigen Quellwolken am Himmel und moderaten Temperaturen, trauten wir uns auch wieder eine heiße Waldpilzsuppe anzubieten, auf die wir wegen der großen Hitze bei den letzten beiden Imbisstagen verzichtet hatten. Sie bestand aus Hallimasch und Austernseitlingen aus dem Gefrierschrank. Eine sehr empfehlenswerte Mischung! Zugleich erneuerte ich unsere Austellung mit frischem Moos und den gefundenen Pilzen vom Vortag.

19. Juli – Wieder ein strahlender Hochsommertag mit schon wieder recht großer Wärme am Nachmittag. In den nächsten Tagen soll sich die Hitze abermals steigern. Mit Beginn der Hundstage am 23.07. ist dann wieder für einige Tage eine Abkühlung in Sicht. Diese wird abermals durch unwetterartige Gewitter eingeleitet. Eigentlich sind die Hundstage die heißeste Zeit des Jahres (23.07. – 23.08.). Sie Starten also in diesem Jahr etwas unterkühlt, aber es war ja in den letzten Wochen schon heiß genug. Längerfristige Prognosen deuten allerdings ab Mitte nächste Woche wieder einen deutlichen Temperaturanstieg an. Flächendeckende Niederschläge, insbesondere für die von Trockenheit betroffenen Regionen bleiben aber weiterhin aus.

Der Langstielige Pfeffermilchling provitiert in diesem Jahr eindeutig von den Hohen Temperaturen. Er ist ein klassischer Hochsommerpilz wie kaum ein anderer. Man findet ihn außschließlich im Juli, maximal auch noch im August.

Der Langstielige Pfeffermilchling (Lactarius pargamenus) profitiert in diesem Jahr eindeutig von den hohen Temperaturen. Er ist ein klassischer Hochsommerpilz wie kaum ein anderer. Er ist leicht an seiner einheitlich milchweißen Färbung und den aüßerst dicht gedrängten Lamellen zu erkennen. Man findet ihn außschließlich im Juli, maximal auch noch im August. So zahlreich wie in diesen Tagen, bin ich ihm in gehaltvollen Buchenwäldern noch nie begegnet. Nach besonderer Zubereitung soll er sogar essbar sein. Zum Beispiel auf Speck gebraten. Standortfoto am 17. Juli 2010 im Haushalt Forst.

20. Juli – Wieder ein sonniger und heißer Hochsommertag. Die Sonneneinstrahlung ist nach wie vor sehr intensiv und die Luft ist trocken. Keine guten Bedingungen für die wenigen Pilze, die möglicherweise nach dem Gewitterregen vom 11./12.07. wachsen werden. Aber anders als noch gestern erwartet, scheinen sich in den nächsten Tagen doch verbreitetere Niederschläge anzukündigen. Bis zum Wochenende versucht seit langer Zeit einmal wieder richtig kalte Meeresluft den Weg nach Mitteleuropa anzutreten und sie wird zumindest Norddeutschland wohl auch erreichen können. Das ganze wird, den Metereologen zur Folge, mit einer ausgeprägten Gewitter- und Unwetterlage einher gehen. An dem Ausräumen der heißen Subtropikluft sind mehrere kleine Gewittertiefs und Kaltfronten beteiligt. Ab morgen Nachmittag geht es im Westen Deutschlands los. Es wird von West nach Ost fortschreitend immer häufiger zu Schauern und Gewittern kommen. Auch zeitweiliger Regen ist möglich. Am Freitag soll sich dann das ganze Zuspitzen und es ist voraussichtlich im ganzen Land mit kräftigen Gewitterschauern zu rechnen. Von Südwest nach Nordost soll sich wahrscheinlich eine richtige Unwetterschneiße über Deutschland bilden mit schwersten Regenfällen, Hagelschlägen und Sturmböen. Es wird also aller Voraussicht nach nicht nur örtliche Regengüsse geben. Am Wochenende können die höchsten Tagestemperaturen bei uns im Norden dann kaum mehr die 20 Grad Marke erreichen. Wir können endlich richtig durchatmen!

21. Juli – Auch der heutige Mittwoch reiht sich wieder in die Serie heißer Sommertage in diesem Juli ein. Heute war eigentlich mein Exkursionstag, aber bei Temperaturen um 30 Grad zieht mich kaum mehr etwas in die Wälder, statt dessen zog ich es vor, mit Sohn Jonas einen Strandbesuch auf der Insel Poel zu unternehmen. Aber auch hier war es praktisch nur im kuschelig warmen Wasser auszuhalten. Auf dem Strandsand konnte man sich die Fußsolen verbrennen oder auch Spiegeleier braten, natürlich dann mit Sand paniert. – Ich habe mich gerade über die aktuelle Wetterentwicklung informiert und bin eigentlich etwas deprimiert. Überall in Deutschland drohen bis Sonnabend sehr starke Niederschläge und heftige Gewitter. Nur in unserer nordwestmecklenburger Region ist laut Niederschlagsprognose von heute Abend kaum etwas zu erwarten. Aber diese Prognosen sind wie immer sehr mit Vorsicht zu genießen. Gestern früh zum Beispiel sah es für unser Gebiet noch sehr gut aus, mit mindesten 30 Litern in vier Tagen. Wie heißt es in einem Sprichwort so schön: Abwarten und Teetrinken! Oder andere kühlende Getränke bei diesem Hitzewetter.

22. Juli – Es ist jetzt 16.30 Uhr. Bei schwülwarmen Temperaturen zieht sich der Himmel immer mehr zu. Von Südwesten naht eine Luftmassengrenze mit schauerartigen und von Gewittern durchsetzten Regenfällen. Besonders an deren Ostrand ist am Abend und in der Nacht mit heftigen Regenfällen, Gewittern und örtlichem Hagel zu rechnen. In Richtung Vorpommern sind bis morgen Mittag 30 – 60 Liter auf den Quadratmeter möglich. Wir liegen leider am Westrand dieser Unwetterzone und können laut Niederschlagsprognose bis morgen früh mit 5 – 10 Litern rechnen. Das ist  eindeutig zu wenig! Örtliche Schauer und Gewitter in den nächsten Tagen werden wohl kaum mehr größere Regenmengen produzieren. – Pilzfreund Peter Kofahl brachte heute 5 Netzstielige Hexen – Röhrlinge zur Ausstellung. Er fand sie beim Einkaufen an einer seiner ergiebigsten Stellen im Wismarer Stadtgebiet. Vor einem Jahr um diese Zeit gab es hier und anderswo einen gewaltigen Wachstumsschub dieser und anderer Pilze. Auch entwickelte sich dieser Tage im vergangenen Jahr ein Massenschub von Sommersteinpilzen, der zum Monatswechsel seinen Höhepunkt erreichte. Davon sind wir in diesem Jahr weit entfernt!

23. Juli – Von den gegenwärtigen, teils enormen Regenfällen bekommen wir leider nichts ab. Tasächlich hat genau unser Einzugsgebiet als einzige Region in Deutschlang keinen meßbaren Niederschlag abbekommen. Im östlichsten Vorpommern gab es aber mindestens 20 Liter  und noch einmal soviel kann dort bis morgen noch fallen. Bei uns wird es in absehbarer Zeit nicht nennenswert regnen. Trotzdem stattete ich heute dem Haushalt Forst wieder einen Besuch ab. Hier zeigte der Gewitterregen vom 11./12. 07. seine Wirkung. Heute schaffte ich nicht einmal meine kleine, obligatorische Runde, mein Korb war auf halber Strecke schon mehr als voll. Das ohnehin recht gute Pilzwachstum der letzten Wochen hat sich hier weiter verbessert. Viele Täublinge, vor allem Rosa –  und Rotstielige Leder – Täublinge und immer noch schöne Pfeffer – Milchlinge. Der damalige Regen rief auch wieder mehr Röhrlinge auf den Plan. Ganz frisch waren stellenweise Rotfuß – Röhrlinge in recht guter Qualität. Am Waldwegrand mit Kalk im Boden standen Netzstielige Hexen – Röhrlinge wie die Soldaten in einer Top Qualität. Schöner können Pilze nicht aussehen und darstehen! Einige Sommersteinpilze waren schon wieder fast durch. Dafür auffallend häufig und auch teils in bildschönen Exemplaren Anhängsel – Röhrlinge, Fahle Röhrlinge, einen Wurzelnden Bitter – Röhrling und den „Old Man Of The Woods“, wie ihn die Engländer bezeichnen, also den Strubbelkopf. Es ist einfach bemerkenswert, was in diesem trockenen Hitzesommer hier für ein reichhaltiger Sommeraspekt stattfindet. Das gab es in diesem Wald schon lange nicht mehr! Ich möchte nicht wissen, wie es hier losgehen würde, wenn wir nur ein Bruchteil der gigantischen Niederschläge, die zur Zeit in der Südosthälfte Deutschlands vom Himmel fallen, bekommen würden.

Anhängsel - Röhrlinge (Boletus appendiculatus) zählte heute zu den häufigsten Röhrlingen im Haushalt Forst. Es soll ein guter Speisepilz sein, darauf sollte aber als allgemeine Seltenheit verzichtet werden. Standortfoto am 23. =7. 2010 im Haushalt Forst.

Anhängsel – Röhrlinge (Boletus appendiculatus) zählten heute zu den häufigsten Röhrlingen im Haushalt Forst. Standortfoto am 23. 07. 2010 .

24. Juli – Heute war öffentliche Pilzwanderung durch die Vierburgwaldung bei Bützow angesagt. Dazu siehe unter „Auf dem Pilzlehrpfad“. Das Wetter war nur mässig warm und sehr windig. Der Himmel war wolkenreich und besonders ab dem Abend gab es auch einige Schauer, die aber nur bis etwa 2 Liter brachten.

25. Juli – Der Wind war heute nicht mehr ganz so stark und es zogen wieder zahlreiche, dicke Quellwolken über den Himmel, ohne aber nennenswerte Schauer zu produzieren. Es soll in der nächsten Zeit wechselhaft weiter gehen, wobei mal hier, mal dort in Deutschland Regen oder Gewitterschauer auftreten können. Großartiges scheint für unser Gebiet aber weiterhin nicht dabei zu sein. Noch ein Tip: Es gibt zur Zeit in einigen Buchenwäldern auf schweren Böden, die am 12. Juli von dem starken Gewitterregen betroffen waren, den Umständen entsprechend relativ gut Pilze!

Aspektbestimmend und Arealweise zu hunderten den Waldboden bevölkernd, trat der essbare Rosa- Täubling (Russula rosea) in Erscheinung. Standortfoto am 24. Juli 2010 im Haushalt Forst.

Aspektbildend und arealweise zu hunderten den Waldboden bevölkernd, tritt zur Zeit der essbare Rosa- Täubling (Russula aurora) in solchen Wäldern in Erscheinung. Standortfoto am 24. Juli 2010 im Haushalt Forst.

26. Juli – Heute ist von Nordwesten ein flaches Gewittertief nach Deutschland hinein gezogen. Dabei ist es nordöstlich der Elbe weitgehend trocken geblieben. In allen anderen Regionen im Land kommt es schon den ganzen Tag verbreitet zu gewittrigen Regengüssen. Wann sind wir endlich dran? Da es auch mittelfristig nur mässig warm und unbeständig bleiben soll, werden wohl auch wir in absehbarer Zeit unseren Regen bekommen. Laut Niederschlagsprognose für die nächsten Tage sieht es jedenfalls auch für unser Gebiet gar nicht so schlecht aus.

27. Juli – Bei warmen Temperaturen und zeitweise dickeren Quellwolken haben sich im Landesinneren vereinzelt schwache Schauer gebildet. Auch die nächsten Tage sollen etwas Regen bringen, aber die Niederschlagsprognosen sind im Vergleich zu gestern wieder deutlich herunter korrigiert worden, so dass nach diesen Berechnungen keine ergiebigen Niederschläge für unser Gebiet in Aussicht stehen! – Unsere Pilzfreunde Angelika Boniakowski und Andreas Herchenbach haben gestern b.z.w. heute dem Haushalt Forst auch einen Besuch abgestattet und waren mit dem Ergebniss recht zufrieden. Sie fanden u.a. Sommer- und Schwarzhütige Steinpilze (Foto siehe unter „Pilzberatung 2010“), Netz- und Flockenstielige Hexen Röhrlinge, Hainbuchen Röhrlinge, Anhängsel – Röhrlinge, Strubbelköpfe und sogar das Europäische Goldblatt!

28. Juli – Heute überquerte uns ein Regenband, brachte aber nur etwa 5 Liter auf den Quadratmeter. Nichts ernst zu nehmendes! Ernst zu nehmen war aber der Wolkenbruch vom 12. des Monats über unseren Pilzgebieten im Haushalt Forst. Das Pilzwachstum ist hier förmlich explodiert. Der Wald steht voll mit unzähligen bunten Täublingen, Pfeffermilchlingen und vielen wärmeliebenden Röhrlingen, allen voran der Anhängsel – Röhrling. Nie zu vor fand ich so viele und dazu noch junge, feste und makellose Exemplare wie heute. Ganze Büschel dieses massigen und schweren Edel – Röhrlings schoben sich aus dem Buchenlaub. Es war eine wahre Pracht! Dazu frische und feste Sommersteinpilze und die schönsten Flockenstieligen Hexen – Röhrlinge, zahlreiche Hainbuchen – Röhrlinge und zwei bildschöne Vertreter der Michlinge, den Brätling. Es ist schon Jahre her, dass ich diesen tollen Edelpilz das letzte mal bewundern konnte. In Bayern scheint diese Seltenheit wohl noch etwas häufiger vorzukommen, denn oftmals vermissen Besucher aus dieser Region den beliebten Speisepilz auf meiner Ausstellungsfläche.

29. Juli – Die Speicherkapazität dieser Seite ist schon wieder mal erschöpft, so dass ich Bilder runter nehmen muss, um das Tagebuch noch zu vollenden. Deshalb auch keine aktuellen Fotos von den schönsten Pilzfunden der letzten Tage. So bald ich Zeit finde, gibt es eine Extrarubrik zu dem tollen Sommeraspekt im Haushalt Forst. – Heut gab es nur wenige, schwache Schauer in unserer Region.

30. Juli – Heute war ich um 08.00 Uhr mit Pilzfreund Andreas Okrent aus Graal – Müritz, in Lübstorf verabredet. In seinen heimatlichen Pilzrevieren überwiegen sandige Nadelwälder und er würde sehr gerne einige Fotos für die Internetseite www.das-naturforum.eu von den zur Zeit im Haushaltforst wachsenden Raritäten machen. Es dauerte nicht lange und er fand bereits den ersten Anhängsel – Röhrling in Bilderbuch – Qualität. Einige andere, tolle Arten, kamen noch hinzu, so dass sich der recht lange Anfahrweg durchaus gelohnt hat.

31. Juli – Eine außergewönlich lange Hitzperiode und Trockenheit prägten den Hochsommermonat Juli. Am Abend des 12. brauten sich zwischen Schwerin und Wismar heftige Gewitter zusammen und zogen Nordwärts zur Ostsee hinaus. In ihren Bereich kam es zu starken Wolkenbrüchen und zum Glück lagen einige unserer besten Wälder, allen voran der Haushalt Forst bei Bad Kleinen, auf ihrer Zugrichtung. Dieses Niederschlagsereigniss und die große Hitze führten in der 3. Juli – Dekade zu einem bermerkenswerten Wachstumsschub wärmeliebender, teils seltener Sommerarten. In den meisten anderen Pilzrevieren links und rechts dieser Unwetterschneise war an Frischpilzen kaum etwas zu holen.

Der Anhängsel Röhrling (Boletus appendiculatus) war im letzten Juli - Drittel der häufigste Röhrling des Haushalt Forstes. In der Literatur wird er als sehr guter Spesepilz empfohlen. Wie ich aber von den Pilzfreunden aus Rehna erfuhr, die ihn testeten, soll er aber absolut nicht schmecken! Standortfoto am 30. Juli 2010 im Haushalt Forst.

Der Anhängsel Röhrling (Boletus appendiculatus) war im letzten Juli – Drittel der häufigste Röhrling des Haushalt Forstes. Standortfoto am 30. Juli 2010 im Haushalt Forst.