Pilztagebuch November 2013/2

Wetter und Pilze im Raum Nordwestmecklenburg

Tagebuch Wetter und Pilze November 2013/2

Diese wunderschönen Schopf - Tintlinge (Coprinus comatus) habe ich heute in Schönlage fotografiert. Solange sie noch nicht in Autolyse (Aufkösung) übergehen und die Lamellen durchgängig weiß sind können sie gegessen werden und sind bei vielen Pilzfreunden hoch geschätzt. Standortfoto 16.11.2013.

Diese wunderschönen Schopf – Tintlinge (Coprinus comatus) habe ich heute in Schönlage fotografiert. Solange sie noch nicht in Sporenauflösung übergehen und die Lamellen durchgängig weiß sind, können sie gegessen werden und sind bei vielen Pilzfreunden hoch geschätzt. Standortfoto 16.11.2013.

Sonnabend, 16. November – Heute war ich zu einer Kurzexkursion im Raum Schönlage/Jülchendorf unterwegs. Das Artenaufkommen nimmt jahreszeitgemäß stetig ab. In der jährlichen Aspekt – Abfolge beginnt jetzt, Mitte November, auch schon der Winter (Mitte November bis Januar). Dennoch wachsen um diese Zeit noch zahlreiche Arten, die nicht unbedingt dem Winter zuzurechnen sind. So auch obige Schopftintlinge, die noch sehr spät im Jahr frisch erscheinen können. Des weiteren fand ich heute einige Täublings- und Milchlingsarten, Erdritterlinge, Körnchenschirmlinge, Trichterlinge, Fälblinge, Steife Korallen, Rötel – Ritterlinge und wenige frische Butterpilze sowie Rote Fliegenpilze, um nur einige zu nennen. Nicht nur in der Aspekt – Abfolge des Pilzwachstums herrscht ab sofort Winter, auch bei der Wetterentwicklung stehen alle Zeichen auf langsamer Einwinterung. Gebietsweise kündigen die Wetterfrösche in der kommenden Woche sogar erste Schneefälle bis ins Flachland an. Morgen steht die letzte Vereinsexkursion der Saison auf dem Programm. Es geht in das Mustiner Holz. Ich bin gespannt, was uns hier erwartet.

Auch dieser delikate Edel - Reizker durchbrach heute noch die Kiefernnsdelstreu. Diese wertvollen Reizker sind trasditionell noch im November zu finden. Da sie aber, wie viele andere Arten auch, im September und Oktober einen gigantischen Wachstumsschub hatten, tun sie sich in diesem Jahr zu so später Zeit schwerer als in anderen Jahren. Es lohnt prakjtisch nicht mehr auf Reizker oder auch Röhrlinge zu gehen. Nur ganz vereinzelt und mit viel Glück kann man z.B. noch auf eine kleine Gruppe Steinpilze oder ähnlichem stoßen. Standortfoto am 16.11. 2013 bei Jülchendorf.

Auch dieser delikate Edel – Reizker (Lactarius deliciosus) durchbrach heute die Kiefernnadelstreu. Diese wertvollen Reizker sind traditionell noch im November zu finden. Da sie aber, wie viele andere Arten auch, im September und Oktober einen gigantischen Wachstumsschub hatten, tun sie sich in diesem Jahr, zu so später Zeit, schwerer als in anderen Jahren. Es lohnt praktisch nicht mehr auf Reizker oder auch Röhrlinge zu gehen. Nur ganz vereinzelt und mit viel Glück kann man z. B. noch auf Einzelstücke oder eine kleine Gruppe Steinpilze und ähnlichem stoßen. Standortfoto am 16.11. 2013 bei Jülchendorf.

Sonntag, 17. November – Heute waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. zur letzten Vereins – und Kartierungsexkursion des Jahres in das Mustiner Holz, bei Sternberg, aufgebrochen. Unser Bützower Pilzfreund Klaus Warning hatte dieses sehr interessante Gebiet, das teilweise den FFH – Richtlinien unterliegt, für uns ausgesucht. Vielseitige Mischwälder und teils steile, mit Rotbuchen bestandene, tief abfallende Hangterrassen zur Mildenitz, hinterließen bei uns einen bleibenden Eindruck. Eine landschaftliche Perle und ein urwüchsiges Stück Mecklenburg! Das allgemeine Artenaufkommen war auch hier schon deutlich reduziert. Als Speisepilze wanderten hauptsächlich Stockschwämmchen, Graublättrige Schwefelköpfe, Kaffeebraune Scheintrichterlinge und Trompeten – Pfifferlinge in die Körbe der Kochtopf – Mykologen. Auch wenige Röhrlinge wie Rotfüßchen oder Marone waren dabei. Ebenfalls noch eine Krause Glucke! – Das Wetter war dazu bestens. Zwar November – typisch grau, aber windstill und angenehm mild. Siehe auch unter „Exkursion durch das Mustiner Holz“.

Der herausragendste Fund unserer heutigen Kartierunsaktion war dieser seltene, an Nadelholz wachsende Porling. Es handelt sich um die Gelbliche Tramete (Antrodia xantha). Wir haben sich auch zu Zeiten unserer aktivsten Kartierung in den 1990er Jahren nur wenige male in Mecklenburg nachweisen können. Standortfoto am 17.11.2013 im Mustiner Holz, MTB: 2237/4.

Der herausragendste Fund unserer heutigen Kartierungsaktion war dieser seltene, an Nadelholz wachsende Porling. Es handelt sich um die Gelbliche Resupinattramete (Antrodia xantha). Wir haben die Art auch zu Zeiten unserer aktivsten Kartierung, in den 1990er Jahren, nur wenige male in Mecklenburg nachweisen können. Standortfoto am 17.11.2013 im Mustiner Holz, MTB: 2237/4.

Montag, 18. November – Heute habe ich einige alte Gestecke aus dem Keller geholt und teils erneuert b. z. w. aufgefrischt, fotografiert und in die Schaufenster gestellt. Zuvor erneuerte ich die Ausstellungsfläche. Es liegen jetzt 61 Arten darauf, die für nunmehr 1 Euro besichtigt werden können. Erstmals in dieser Saison ist der Perlhuhn – Champignon zu sehen. – Beim Wetter stehen die Weichen zunehmend auf Winter. In Staffeln soll diese Woche immer kältere Luft einsickern und auch bei uns drohen in den kommenden Nächten die ersten, leichten Nachtfröste. In einigen Regionen der Republik kann es sogar den ersten Schnee geben.

Von solchen Bildern und funden werden wir uns jetzt für längere Zeit verabschieden können. Diese Butterpilze (Sulillus luteus) fand und fotografierte ich am 16.11.2013 bei Jülchendorf. Es dürften wohl die letzten gewesen sein. Frühestens Ende April können wir die Art an ausgewählten Sonderstandorten wieder zu Gesicht bekommen.

Von solchen Bildern und Funden werden wir uns jetzt für längere Zeit verabschieden müssen. Diese Butterpilze (Suillus luteus) fand und fotografierte ich am 16.11.2013 bei Jülchendorf. Es dürften wohl die letzten der Saison gewesen sein. Frühestens Ende April können wir die Art an ausgewählten Sonderstandorten wieder zu Gesicht bekommen.

Dienstag, 19. November – Heute war es trüb und gelegentlich regnete es etwas. Der Regen steht im Zusammenhang mit einer Kaltfront, die für die nächsten Tage nasskaltes Wetter im Gepäck hat. Besonders im Westen und Süden Deutschlands kann es auch schneien. – Heute sind die ersten frischen Gestecke von Irena aus Keez eingetroffen. Bis in die Nacht hinein habe ich sie mit Kerzen bestückt, fotografiert, aus gepreist und in die Auslage unserer Schaufenster gestellt. Das erste ist heute schon weg gegangen, in der Regel werden unsere Adventsgestecke aber erst in der Woche vor dem 1. Advent und somit nach Totensonntag gekauft. Wem aber jetzt schon ein Gesteck in der Auslage gefällt, sollte sofort zugreifen, da alles nur einmalige Unikate sind! Siehe unter „Adventsgestecke 2013“.

Zurück zu den Pilzen. Diesen späten und stattlichen Pantherpilz (Amanita pantherina) habe ich mit Andreas Okren zusammen am 13. November unter Alleebäumen in Neubukow gefunden und fotografiert. Schön ist hier die Riefung des Hutrandes zu erkennen, dafür ist die flüchtige Manschett am Stiel oberseits ungerieft, was wichtig ist zur Abgrenzung der essbaren Grauen Wulstlinge und Perlpilze. Am Standort fotografiert. Stark giftig!

Zurück zu den Pilzen. Diesen späten und stattlichen Pantherpilz (Amanita pantherina) habe ich mit Andreas Okrent zusammen am 13. November unter Alleebäumen in Neubukow gefunden und fotografiert. Schön ist hier die Riefung des Hutrandes zu erkennen, dafür ist die flüchtige Manschette am Stiel oberseits ungerieft, was wichtig ist zur Abgrenzung der essbaren Grauen Wulstlinge und Perlpilze. Am Standort fotografiert. Stark giftig!

Mittwoch, 20. November – Heute bin ich nicht zu meiner Mittwochs – Exkursion aufgebrochen. Weitere Adventsgestecke standen auf dem Plan. Statt dessen rief mich Angelika Boniakowski an, um mir ihre aktuellen Walderlebnisse zu berichten. Letzte Woche hatte sie noch einige Röhrlinge, z. B. auch drei Rotkappen und einen Flockenstieligen Hexen – Röhrling, finden können. Dazu einige Trompeten – Pfifferlinge und Toten – Trompeten. Heute war sie wieder unterwegs, um ihre Austernseitlings – Stellen zu kontrollieren. Mit Erfolg, sie konnte schon einige Ernten und es kommen noch junge nach. Nun wartet sie auf Frost, der die Austern – Seitlinge zum verstärkten Wachstum stimulieren soll. Und den soll es nun in der Tat ab heute Nacht auch bei uns geben. Bodenfrost hatten wir im Binnenland kürzlich bereits, aber heute Nacht ist nahezu in unserem gesamten Einzugsgebiet mit Luftfrost bis minus 3 Grad zu rechnen. Dann kann so langsam die Winterpilz – Saison durchstarten, denn auch die Samtfuß – Winterrüblinge sollen durch frostige Temperaturen zum verstärkten Wachstum angeregt werden.

Ob der Ansehliche Scheidling (Volvariella speciosa) wohl frostigen Temperaturen gewachsen ist? Wohl eher weniger, obwohl er besonders im Spätherbst aus manchen neu bestellten Ackerflächen zum Massenpilz werden kann. Mitunter könnte man denken, anstatt Getreide hääte der Bauer hier Pilze ausgesät. Die Scheidlinge wuchsen auf einer Rasenfläche in Neubukow am Hellbachtal am Mittwoch letzter Woche, wo ich sie am Standort fotografierte. Ansich ist der Pilz essbar, aber bei Vorkommen auf Ackerflächen sollte man wegen Ausbringung möglicher Pestizide oder ahnlichem sehr vorsichtig sein, lieber stehen lassen!

Ob der Ansehliche Scheidling (Volvariella speciosa) wohl frostigen Temperaturen gewachsen ist? Wohl eher weniger, obwohl er besonders im Spätherbst auf manchen, neu bestellten Ackerflächen, zum Massenpilz werden kann. Mitunter könnte man denken, anstatt Getreide hätte der Bauer hier Pilze ausgesät. Diese Scheidlinge wuchsen auf einer Rasenfläche in Neubukow am Mittwoch letzter Woche, wo ich sie am Standort fotografierte. An sich ist der Pilz essbar, aber bei Vorkommen auf Ackerflächen sollte man wegen Ausbringung möglicher Pestizide oder ahnlichem sehr vorsichtig sein, lieber stehen lassen!

Donnerstag, 21. November – Die erste frostig kalte Nacht liegt hinter uns. Heute morgen war überall Eiskratzen angesagt und die Dächer und Rasenflächen waren weiß bereift. Dafür strahlte bis in den Nachmittag hinein die Sonne von einem blauen Himmel bei fast schon windstillen Verhältnissen. Es war ein traumhaft schöner, aber sehr frischer Novembertag, der sogar gar nicht in diesen, ansonsten so tristen Monat hinein zu passen schien. In einigen Regionen im Süden und Westen Deutschlands war es allerdings grauer und hatte es sogar geschneit b. z. w. schneit immer noch. Von Schneefällen bleiben wir wohl in den nächsten Tagen noch verschont, aber in der kommenden Woche soll es allgemein noch etwas kälter werden.

Unterdessen hat Andreas Okrent wieder einige frische Steinpilze (Boletus edulis) an seiner späten Stelle gefunden. Außer diesen beiden standen noch zwei weitere, etwas ältere Exemplare, sowie einige Maronen, ein frisches Derbes Rotfüßchen sowie Trompeten - Pfifferlinge in der Nähe. Foto: Andreas Okrent.

Unterdessen hat Andreas Okrent wieder einige frische Steinpilze (Boletus edulis) an seiner späten Stelle gefunden. Außer diesen beiden standen noch zwei weitere, etwas ältere Exemplare, sowie einige Maronen, ein frisches Derbes Rotfüßchen und Trompeten – Pfifferlinge in der Nähe. Foto: Andreas Okrent.

Freitag, 22. November – Der heutige Tag war das ganze Gegenteil vom gestrigen. Dunkel und wolkenverhangen. Selbst zur Mittagszeit wurde es gar nicht richtig hell. Zeit, dass man sich am Nachmittag oder Abend in gemütlicher Runde eine Kerze anzündet und in Kürze heißt es sogar wieder: Advent, Advent, ein Lichtlein brennt, erst eins, dann zwei, und so weiter. In diesem Sinne sind heute weitere Gestecke von Irena aus Keez eingetroffen. Ich muss Sagen, sie übertrifft sich mal wieder selbst, eins schöner als das Andere! Mit Kerzen bestücken und Auspreisen, fotografieren so wie in das richtige Licht rücken tue ich sie dann in unserem „Steinpilz“ – Laden. Die ersten Adventsgestecke habe ich in den letzten Tagen bereits verkauft, aber das eigentliche Geschäft beginnt in der Regel erst nächste Woche. Hoffen wir, dass es für uns zumindest ein kleines Geschäft und kein Verlustgeschäft wird. – Morgen steht die letzte öffentlich geführte Pilzlehrwanderung auf dem Programm. Ziel sind die Wittenbecker Tannen bei Kühlungsborn. Ich selber war noch nicht in diesem Waldgebiet und bin sehr gespannt, was uns hier erwartet.

Rötel - Ritterlinge sind charakteristisch auch noch im Spätherbst und Frühwinter. Sie sind relativ Frost unempfindlich und können nach dem Auftauen wieder weiter wachsen. Hier sehen wir den Schmutzigen Rötel - Ritterling (Lepista sordida). Er ist wie alle seine Verwandten essbar. Standortfoto am 13.11.2013 in Neubukow.

Rötel – Ritterlinge sind auch noch charakteristisch für den Spätherbst und Frühwinter. Sie sind relativ Frost unempfindlich und können nach dem Auftauen weiter wachsen. Hier sehen wir den Schmutzigen Rötel – Ritterling (Lepista sordida). Er ist wie alle seine Verwandten essbar. Standortfoto am 13.11.2013 in Neubukow.

Sonnabend, den 23. November – Heute fanden sich neun Pilzfreunde zur letzten Pilzwanderung des Jahres ein. Ziel war ein kleines und freundliches Waldgebiet bei Kühlungsborn, die Wittenbecker Tannen. Laub- und Nadelmischwald auf leichteren Böden dominiert hier. Bei strahlendem Sonnenschein und relativ milden Temperaturen und für Ende November auch recht beachtlichem Frischpilzaufkommen, gestaltete sich die heutige Tour zu einem würdigen Abschluss unserer diesjährigen Pilzwanderungen. Und dazu konnten wir sogar zwei Gäste aus dem Berliner Raum begrüßen. Es war noch ein recht repräsentativer Querschnitt von Röhrlingen, Täublingen, Milchlingen, Helmlingen, Rüblingen, Trichterlingen, Rötel – Ritterlingen über Schirmpilzen und Stubbenpilzen bis hin zu Schlauch- und Bauchpilzen vertreten. Näheres in Kürze in unserem kleinen Bericht von dieser Tour.

Die ersten Pilze über die ich heute fast stolperte waren zwei Flockenstielige Hexen - Röhrlinge (Boletus luridiformis). Wie kaum eine andere Art, wuchs dieser Dickröhrling fast die gesamte Pilzsaison, von Mai an, ununterbrochen in unseren Buchen- und Eichenwäldern. Ausgezeichneter Speisepilz, der aber gut durchgegart werden muss. Standortfoto am 23.11. 2013 in den Wittenbecker Tannen.

Die ersten Pilze, über die ich heute fast stolperte, waren zwei Flockenstielige Hexen – Röhrlinge (Boletus luridiformis). Wie kaum eine andere Art, wuchs dieser Dickröhrling fast die gesamte Pilzsaison, von Mai an, ununterbrochen in unseren Buchen- und Eichenwäldern. Ausgezeichneter Speisepilz (das scheinen auch die Schnecken zu wissen), der aber gut durchgegart werden muss. Standortfoto am 23.11. 2013 in den Wittenbecker Tannen.

Totensonntag, 24. November – Heute war es zwar zeitweise recht sonnig, aber es wehte ein starker, fast schon stürmischer Wind. Er ist verbunden gewesen mit einem Schub arktischer Kaltluft, die sich nun auf den Weg nach Mitteleuropa gemacht hat. Es wird in den nächsten Nächten verbreitet zu leichtem Frost kommen. In Süddeutschland können die Nächte sogar schon richtig frostig werden und dort, wo sich schon eine Schneedecke gebildet hat, schließen die Meteorologen minimal – Temperaturen von minus 10 bis minus 15 Grad nicht aus. Derartige Werte sind bei uns allerdings bei weitem nicht zu erwarten. Die Luft strömt von Norden her ein, also über das immer noch recht warme Meereswasser. – Heute habe ich wieder bis in die Nacht im „Steinpilz“ zu tun gehabt. Ein Wochenende gibt es für mich leider nach wie vor nicht. Die Hochsaison läuft immer noch auf vollen Touren. Heute stand zum einen der Bericht von unserer gestrigen Wanderung auf dem Plan (siehe unter „Durch die Wittenbecker Tannen“), zum anderen mussten weitere Gestecke mit Kerzen bestückt, fotografiert und aus gepreist werden, um schließlich auch noch auf unserer Internetseite untergebracht zu werden. Mittlerweile ist es schon wieder Mitternacht und mindestens eine Stunde habe ich noch zu tun.

Auch einige Maronen - Röhrlinge (Xerocomus badius) waren gestern noch mit dabei. 23.11.2013 in den Wittenbecker Tannen.

Auch einige Maronen – Röhrlinge (Xerocomus badius) waren gestern noch mit dabei. Die Marone soll neuerdings nicht mehr der Gattung Xerocomus = Filzröhrlinge angehören, sondern zur Gattung Boletus = Dickröhrlinge gestellt worden sein. Ich belasse die Art aber weiter bei den Filzröhrlingen, wo sie mir viel besser hinzupassen scheint. Standortfoto am 23.11.2013 in den Wittenbecker Tannen.

Montag, 25. November – Der November zeigt sich in diesem Jahr von seiner sehr wechselhaften Seite. Dunkle, neblig – trübe Tage, wie sie sonst so typisch für diesen Spätherbstmonat sind, gab es bei uns an der Ostsee bisher nur wenige. Dafür Anfangs viel Regen und Wind, aber immer mal richtig schöne und sonnige Tage dazwischen. So auch der heutige. Auch das Nachtfrostrisiko hielt sich bis vor kurzem sehr in Grenzen. Jetzt ist es vorübergehend etwas kälter geworden und in den Nächten friert es ein wenig. Ab Wochenmitte soll es wieder milder und windiger werden. Es sieht so aus, als wenn der November ähnlich enden möchte, wie er begonnen hat, mit viel Wind und Regen. – Ich habe heute wieder unsere kleinere Ausstellung erneuert. Es liegen jetzt 62 Arten auf der Fläche. Erstmals in diesem Jahr ist die Gelbliche Resupinattramete zu sehen.

Krause Glucken (Sparassis crispa) fanden wir auf unserer gestrigen Wanderung durch die Wittenbecker Tannen noch zwei Stück. Während ich bei einer vom Verzehr abriet, weil sie schon recht braun war, ist diese durchaus noch zum Verspeisen geeignet. Standortfoto in den Wittenbecker Tannen am 24.11.2013.

Krause Glucken (Sparassis crispa) fanden wir auf unserer gestrigen Wanderung durch die Wittenbecker Tannen noch zwei Stück. Während ich bei der einer vom Verzehr abriet, weil sie schon recht braun war, ist diese durchaus noch zum Verspeisen geeignet. Standortfoto in den Wittenbecker Tannen am 24.11.2013.

Dienstag, 26. November – Der kälteste Tag des Monats liegt nun fast schon hinter uns. Jetzt, am Abend, ist es, nach leichten Plusgraden und viel Sonne tagsüber, schon wieder leicht frostig geworden. Von Nordwesten nähert sich aber eine Warmfront und bringt ab morgen deutlich mildere Luft mit. Der Hauch von Winter ist dann in den nächsten Tagen erst einmal wieder verschwunden. Dafür wird es windiger und regnerischer. Austern – Seitlinge und Samtfuß – Winterrüblinge werden sich über die leichten Minusgrade „gefreut“ haben, denn es heißt, dass sie besonders nach frostigen Temperaturen und anschließender Milderung besonders gut wachsen sollen. Ihre Hauptwachstumsphase findet in der Regel im Dezember und Januar statt. Ist es in diesen Monaten allerdings besonders winterlich, mit anhaltend frostigen Temperaturen, können sie ihren Maximalaspekt auch später haben.

Austern - Seitling (Pleurotus ostreatus)

Dieses Bild von massenhaft aus dem Buchenholz herausbrechenden Austern – Seitlingen (Pleurotus ostreatus) schickte mir heute Andreas Okrent zu. Solch ein Anblick läßt doch jedem Pilzliebhaber das Herz höher schlagen. Jetzt scheinen sie tatsächlich richtig los zu legen. Das Standort- und Stimmungsfoto hat er allerdings mit seinem Handy aufgenommen und daher entspricht es nicht ganz der von ihm ansonsten gewohnten Qualität, aber trotzdem schön!

Mittwoch – 27. November – Heute morgen hat die angekündigte Warmfront mit dichten Wolken und etwas Regen auf Mecklenburg übergegriffen. Es wurden sogar Glatteiswarnungen herausgegeben, aber in Wismar selbst habe ich keine Glätte feststellen können. In Richtung Süden ist die Kaltluft aber zäher und die Temperaturen sanken hier im Vorfeld noch deutlicher als in Küstennähe. Wir haben jetzt also schon eine für die Wintermonate typische Wetterlage, wenn milde Luft auf Frostluft trifft. Das soll auch das Stichwort bezüglich auf die Entwicklung an der Pilzfront sein. Wir brauchen wohl, bis auf einige Spätherbstarten, die ohnehin gern bis weit in den Winter wachsen können, uns keine weiteren Hoffnungen mehr auf Steinpilz und co. machen. Die restlichen Einzelstücke, die wir in der letzten Zeit noch gefunden haben, werden definitiv die letzten sein, zumal einige, am Wochenende noch jung erschienene Röhrlinge, möglicherweise die frostigen Temperaturen nicht schadlos überstanden haben sollten.

Diese jungen und frischen Derben Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus) fanden wir noch am Sonnabend mit einigen weiteren Fruchtkörpern, Maronen und zwei Flockenstieligen Hexen - Röhrlingen in den Wittenbecker Tannen bei Kühlungsborn. Diese Art wächst traditionell bis weit in den Spätherbst b.z.w Frühwinter hinnen, ist aber nicht frostbeständig. Einmal richt durchgefroren, sinken sie matschig zusammen. Es können allerdings in der Humusschicht geschützte und noch sehr junge Pilze bei einer Milderung nachschieben. Trotztdem sollten Speisepilzfreunde sich jetz wohl endgültig auf unsere winterharten Speisepilze konzentrieren oder bis zum nächsten Frühjahr warten, wenn es z.B. mit Flockenstieligen Hexen - Röhrlingen und Sommersteinpilzen im Mai wieder mit den Klassikern los geht.

Diese jungen und frischen Derben Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus) fanden wir noch am Sonnabend mit einigen weiteren Fruchtkörpern, Maronen und zwei Flockenstieligen Hexen – Röhrlingen in den Wittenbecker Tannen bei Kühlungsborn. Diese Art wächst traditionell bis weit in den Spätherbst b. z. w. Frühwinter hinein, ist aber nicht frostbeständig. Einmal richtig durchgefroren, sinken sie matschig zusammen. Es können allerdings in der Humusschicht geschützte und noch sehr junge Pilze bei einer Milderung nachschieben. Trotzdem sollten Speisepilzfreunde sich jetzt wohl endgültig auf unsere winterharten Arten konzentrieren oder bis zum nächsten Frühjahr warten. Röhrlings – Freunde können sich dann ab Mai wieder auf Flockenstielige Hexen – Röhrlinge und erste Sommersteinpilze freuen. Vorher gibt es schon delikate Morcheln und Maipilze.

Donnerstag, 28. November – Ein recht freundlicher, relativ milder, aber windiger Spätherbsttag liegt hinter uns. Pilzfreundin Angelika Boniakowski hat ihn genutzt, um nochmal dem Wald einen Besuch abzustatten. Das schöne Foto von Andreas Okrent, von den wunderbar frischen Austern – Seitlingen (siehe oben) hat ihr keine Ruhe gelassen. Sie hatte etwa vor einer Woche auch schon sehr junge und zarte Fruchtkörper dieses guten Speisepilzes irgendwo im Züsower Forst entdeckt, aber noch wachsen lassen. Nun waren sie aber bei ihrer heutigen Inspektion kaum weiter gewachsen. Vieleicht haben die leicht frostigen Temperaturen der vergangenen Tage den Wachstumsprozess etwas verzögert oder aber sie stehen an einer exponierten, windigen Stelle, wie z. B. an einem Waldrand. Auch dieser Umstand kann die Entwicklung verzögern. Aber ich Denke, liebe Angelika, es wird schon werden. Der Winter ist ja noch lang.

Danach, do berichtete sie mir heute, suchte sie noch einen ansonnsten recht ergiebigen Standort von Violetten Rötel - Ritterlinge (Lepüista nuda) auf, aber auch hier war das Ergebnis enttäuschent. In diesem Jahr ist hier nicht viel los, so ihre Worte am Telefon. Dieses Foto entstand am Sonnaben, dem 23.11.2013 in den Wittenbecker Tannen. Der Violette Rötel - Ritterling ist ein guter Speisepilz, aber mit einem süßlichen Aroma und er ist roh giftig, soll aber Blutzuckersenkend wirken.

Danach, so berichtete sie mir heute, suchte sie noch einen ansonsten recht ergiebigen Standort von Violetten Rötel – Ritterlingen (Lepista nuda) auf, aber auch hier war das Ergebnis enttäuschend. „In diesem Jahr ist hier nicht viel los“, so ihre Worte am Telefon. Dieses Foto entstand am Sonnabend, dem 23.11.2013, in den Wittenbecker Tannen. Der Violette Rötel – Ritterling ist ein guter Speisepilz, aber mit einem süßlichen Aroma und er ist roh giftig. Es wird ihm auch nachgesagt, dass er Blutzuckersenkend wirken soll.

Freitag, 29. November – Heute überquerten uns gleich zwei Fronten eines Sturmtiefs in rascher Folge. Zunächst gab es um die Mittagszeit in Verbindung mit der Warmfront etwas Nieselregen, schnell näherte sich aber das intensive Regengebiet der Kaltfront. Es regnete einige Stunden richtig kräftig, was sich auch negativ auf unser kleines Adventsgeschäft auswirkte. Die Leute erledigten nur das nötigste in der Stadt und bei dem Wetter hat keiner Lust auf einen ruhigeren Stadt-und  Schaufensterbummel. Da ich unsere beiden Schaufenster weiterhin mit zahlreichen Adventsgestecken bestückt habe, kamen heute im wesentlichen nur Leute, die sich an den Vortagen schon eins ausgeguckt hatten. Aber morgen ist ja auch noch ein Tag und Irena ließ heute Mittag noch sehr schöne Gestecke bringen. Es sind die letzten der diesjährigen Saison und es sind auch wieder sehr schöne mit dabei.

Zurück zu den Pilzen. Diese jungen Horngrauen Rüblinge (Collybia asema) habe ich am 23.11.2013 in den Wittenbecker Tannen fotografiert. Dieser überaus häufige Streuzersetzer kann bei milder Witterung noch bis in den Januar hinnein angetroffen werden. Er ist zwar essbar, zählt aber eher zu den minderwertigeren Speisepilzen, kann aber ein Mischgericht bereichern.

Zurück zu den Pilzen. Diese jungen Horngrauen Rüblinge (Collybia asema) habe ich am 23.11.2013 in den Wittenbecker Tannen fotografiert. Dieser überaus häufige Streuzersetzer kann bei milder Witterung noch bis in den Januar hinein gefunden werden. Er ist zwar essbar, zählt aber eher zu den minderwertigeren Speisepilzen, kann aber ein Mischpilzgericht bereichern.

Sonnabend, 30. November – Nun ist es wieder soweit. Ein ereignisreiches Pilzjahr liegt hinter uns. Ich Denke, wir können im großen und ganzen zufrieden sein. Nach einem Kaltstart mit Eis und Schnee, Anfang April, hat sich die Pilzsaison aber in den Folgewochen rasant entwickelt. Es gab recht ordentlich Morcheln und sehr viele Maipilze. Noch während des laufenden Frühjahrsaspektes, starteten im Mai bereits die Sommerpilze durch. In den Buchen- und Eichenwäldern gab es jetzt stellenweise schon in Mengen Flockenstielige Hexen – Röhrlinge und Sommersteinpilze. Während ersterer mehr oder weniger konstant die gesamte Saison, bis in diese Tage hinein, wuchs, gab es für Sommersteinpilze ab Mitte Juli eine Zwangspause wegen Trockenheit. Nach verstärkt einsetzenden Niederschlägen ab Ende August und im September, entwickelte sich rasch ein Super – Spätsommer/Frühherbstaspekt mit sehr vielen Röhrlingen, allen voran Steinpilze, Maronen und punktuell Edel – Reizkern in nie gekannten ausmaßen. Auch für Raritätenjäger waren nun beste Bedingungen vorhanden und wir bekamen tolle Sachen zu Gesicht. Ab Mitte Oktober ebbte es dann aber ziemlich schnell ab und wir erlebten einen eher schwachen Spätherbst, allerdings liefen nun vor allem Hallimasch und Trompetenpfifferlinge zur Höchstform auf. Alles in allem war es nach meiner Einschätzung ein relativ gutes Pilzjahr. Super hätte es werden können, wenn der Sommer nicht so trocken gewesen wäre. Zwar hätte es dann wahrscheinlich nicht diesen gigantischen Steinpilzschub gegeben, weil sie über eine längere Zeit hinweg gleichmäßiger gewachsen wären, aber wir hätten dann sicherlich noch einen weitaus artenreicheren Sommer- und Herbstaspekt erleben können. Aber das ist ja das spannende an der „Pilzgeschichte“, es gibt immer wieder Überraschungen und nach schwachen Phasen folgen irgendwann immer wieder richtig gute. Insbesondere letztere erhoffen wir uns auch für 2014. Bis dahin allen Lesern des Tagebuches eine gute Zeit.

Mit diesem wunderschönen Stimmungsfoto von Andreas Okrent möchte ich das Pilzjahr ausklingen lassen. Es zeigt einen in Mecklenburg sehr seltenen Bronze - Röhrling oder Schwarzhütigen Steinpilz (Boletus ereus). Der Violette Lacktrichterling (Laccaria laccata9 kann daneben zwar mit seiner Farbe trumpfen, aber trotzdem nimmt er sich dem Dicken gegenüber wie ein Zwerg aus. Das Bild stammt aus dem September 2013.

Mit diesem wunderschönen Stimmungsfoto von Andreas Okrent möchte ich das Pilzjahr ausklingen lassen. Es zeigt einen in Mecklenburg sehr seltenen Bronze – Röhrling oder Schwarzhütigen Steinpilz (Boletus aereus). Der Violette Lacktrichterling (Laccaria ametystina) kann daneben zwar mit seiner Farbe punkten, nimmt sich aber trotzdem, dem „Dicken“ gegenüber wie ein Zwerg aus. Das Bild stammt aus dem September 2013.

Wenn nichts dazwischen kommt, startet das Tagebuch wieder am 1. April 2014!