Tagebuch Juli 2022/2

Wetter und Pilze in Mecklenburg

Tagebuch Juli 2022/2

Das Logo der Leipziger Messe.

Sonnabend, 30. Juli – Nach dem Frühstück setzten wir uns in den Zug und fuhren in die Messestadt Leipzig. Sohn Jonas konnte es kaum erwarten uns durch die Innenstadt zu führen und uns einige, wichtige Sehenswürdigkeiten dieser schönen Stadt zu zeigen. War er doch bereits wenige Wochen zuvor im Rahmen einer vom Gymnasium aus erfolgten Bildungsreise hier unterwegs. Das Wetter war zwar regnerisch, dafür aber nicht so unerträglich schwül wie am Vortag.

Ankunft auf dem Leipziger Hauptbahnhof.

Kreative Fassadengestaltung unweit des Hauptbahnhofes.

Fassadengestaltungen ganz anderer Art werden hier in Augenschein genommen.

Stadt- und Pfarrkirche St. Nikolai. Das älteste und größte Gotteshaus der Stadt. Keimzelle der friedlichen Revolution in der damaligen DDR im Jahre 1989.

Das Leipnitzdenkmal im Innenhof der Universität.

Hier ist der Mitteldeutsche Rundfunk beheimatet.

Hans im Glück.

Das Leipziger Opernhaus.

Der Mendebrunnen auf dem Augustusplatz.

Die Thomaskirche. Weltberühmt ist der Thomanerchor und auch die Gebeine von Johann Sebastian Bach sollen hier ruhen.

Und am Abend war es dann soweit. Wir streben der Messe Arena in Halle zu.

Welche Menschenmenge die Band aus Birmingham doch auf die Beine bringt.

Ein riesiger Lindwurm schlängelt sich dem „Rockpalast“ entgegen.

Geschafft! Wir stehen ziemlich weit vorne und warten auf unsere Metal – Legende.

Aber zunächst heizte diese Vorband die Stimmung an.

Endlich, die Teufelsgabel beginnt zu glühen. Die Metal – Götter erscheinen so gleich auf der Bühne und das höllische Spektakel kann beginnen!

Der Blitz schlägt ein und eine gewaltige Druckwelle lässt die Messe – Arena und unsere Brustkörbe vibrieren. Nicht vom Blitz, vom Donner der E – Gitarren, Schlagzeug und Bass.

Das Feuer ist entfacht.

Und es begann eine Zeitreise durch fünf Jahrzehnte Judas Priest. Hier steht eine Legende auf der Bühne! Ein Lebenswerk, dass sich mehr als sehen lassen kann. Es berührte mich zutiefst, meine Idole wohl ein letztes mal zu erleben. Sie können aus einem unglaublichen Fundus an hervorragenden Kompositionen schöpfen. Ein Lebenswerk vor dem nicht nur ich, sondern alle die heute zugegen waren, ihren Hut ziehen. Musik, die mich fast ein Leben lang begleitete, durch alle Höhen und Tiefen, durch die auch diese Band gehen musste. Danke, für so viele Jahre unglaublich toller Musik! Mein erster Song, aufgenommen auf Spulentonbandgerät Ende der 1970 Jahre von NDR 2 „Musik für junge Leute“ war „Take On The World“ – ein Stampfer vom Album „Killing Machine“. Dann der große Durchbruch Anfang der 1980er mit dem Album „British Steel“. Ich höre noch heute den Kommentar eines Rundfunk – Moderators von Stimme der DDR oder war es dt 64?: „Eines der besten Rock – Platten der letzten Jahre!“ Wie war, die neue Welle des britischen Heavy – Metal hat den Turbo – Gang eingelegt. Eine neue Ära begann.

Das Höllenfeuer ist entfacht. Scott Travis seit 1990 am Schlagzeug.

Legendär die Metal Stunde jeden Sonnabend zwischen 15.00 und 16.00 Uhr auf Stimme der DDR – „Hallo, das Jugendjournal“. Vorher war meist einarmiges Reißen während des Frühschoppens in der Wismarer Kneipe „Schlabenpaul“ angesagt. Mittag Essen, kurzes Schläfchen und ja nicht die Metal – Stunde zum mitschneiden verpassen. Ich weiß noch wie uns so manches mal die Kinnlade herunter klappte, wenn ein neuer Titel von Priest aus dem Lautsprecher schallte und den Weg auf unsere Tonbänder nahm. Ja, wir lebten alternativ, so dass so manches mal der kleinbürgerliche Spießer fluchte und uns verteufelte, weil wir uns so ein Teufelszeug reinzogen. Schließlich stand sogar die Anlage von Ingo in meinem Zimmer und wir coverten die Songs von Priest, Ufo, AC/DC, Black Sabbath u. a. bis die Polizei kam.

In der Metal – Schmiede von Judas Priest.

Als die Grenzen offen waren und Priest zur Painkiller – Tour starteten, gab es endlich auch für uns die Möglichkeit, unsere Idole live zu sehen. 1991 in der Hamburger Sporthalle. Ja, dass sind auch schon gut drei Jahrzehnte her!

Der Gott – Vater des Heavy – Metal, Rob Halford, war heute unerwartet gut drauf und traf auch seine legendär hohen Tonlagen bestens. Das war heute Abend eine glanzvolle Altersleistung, womit wohl kaum noch jemand gerechnet hatte.

Mister Halford in Aktion.

Danke für das tolle Metal – Gewitter! Jonas stand ganz vorne und konnte es kaum fassen, das Rob zu ihm Blickkontakt aufnahm. Die Jugend ist mit dabei und das muss so einem Veteran doch mit Dankbarkeit erfüllen. Ein grandioses Lebenswerk! Ja, das war und ist Musik für Generationen. Mit Herzblut und Leidenschaft, mit viel Rhythmus und Melodie. Ein melodischer, rhythmischer Lärm vom feinsten und vor allem ein göttliches Teufelszeug!  

http://www.judaspriest.com

Sonntag, 31. Juli – Nach dem Frühstück räumten wir unser Quartier und begaben uns zum Bahnhof. Die Rückfahrt stand an und von Wittenberge bis Schwerin war dichtes Gedränge im Zug angesagt. Damit endete auch mein kleiner Sommerurlaub in diesem Jahr. Mehr ist einfach nicht drin. Ab sofort bin ich praktisch rund um die Uhr wieder im Dienst.

Mit 36,8 Litern Monatsniederschlag in meinem Messbecher auf dem Hinterhof des Steinpilz-Wismar haben wir gerade gut ein Drittel des im Monat Juli in Wismar laut Klimatabelle durchschnittlichen erreicht. Das wären 100,8 Liter. Bei nahezu dem höchsten Sonnenstand im Jahr ist die Verdunstungsrate sehr hoch und somit herrschte Trockenheit in Wismar. Zwar hat es bei uns in Mecklenburg auch einige Hotspotts in punkto Regen gegeben, aber auch diese haben im Endeffekt in den vom Starkregen betroffenen Regionen nicht den Monatsmittelwert erreichen können. Entsprechend schlecht, ja trostlos sah es an der Frischpilzfront aus. Ich befürchte, der August wird so weiter machen, wie der Juli und auch die Vormonate aufgehört haben.

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