10. Oktober 2015 – Öffentliche Pilzlehrwanderung
Öffentliche Pilzlehrwanderung
Sie führte heute durch den Brümmersal bei Rehna
![k-p11300331 Fichtenforst, Buchen- und Eichenwälder dominieren den Brümmersal bei Rehna - Ziel unserer heutigen Pilzewanderung.](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/10/k-p11300331.jpg)
Fichtenforst, Buchen- und Eichenwälder dominieren den Brümmersal bei Rehna – Ziel unserer heutigen Pilzwanderung.
Am Sonnabend, dem 10. Oktober 2015, lud der Steinpilz – Wismar erneut zu einer Lehrwanderung zum Thema Pilze ein. Nach kurzer Begrüßung fuhren wir gegen 08.00 Uhr mit den vorhandenen Autos in Richtung Rehna. Ziel war der Brümmersal. Ein interessantes Waldgebiet auf schwerem Boden mit Kalkanteil. Das garantiert eine besonders interessante Pilzflora. Hier gedeiht beispielsweise der Blaue Klumpfuß oder der Schneeweiße Anis – Champignon, die beide selten sind. Diese waren heute aber nicht im Angebot, dafür in Mengen sehr frische Hallimasch in optimaler Qualität, so dass sich die Körbe der meisten Teilnehmer bis zur Kapazitätsgrenze füllten. In manchen Jahren können auch körbeweise Herbsttrompeten geerntet werden, die wir heute aber leider nicht fanden. Das Wetter war zwar sehr kühl, aber dafür sonnig. Der Regen der letzten Tage hatte dem Pilzwachstum gut getan und die meisten Fruchtkörper waren wirklich schön frisch. Mit ca. 25 Leuten war die Wanderung auch gut besucht und der relativ lange Anfahrtsweg hatte sich in jeder Hinsicht gelohnt. Hier wieder einige Bilder:
![k-p1120996 Es dauerte nicht lange und die ersten Büschel von Hallimasch (Armillaria polymyces) durften geenrtet werden. Der Oktober ist in der Regel die Hauptzeit dieses ergiebigen Massenpilzes, der in mehreren Arten Tot- und Lebendholz besiedelt. Roh ist er giftig und muss gut durchgegart werden. Bei empfindlichen Personen wird vorheriges Blanchieren und wegschütten des Kochwassers empfohlen. Für mich persöhnlich ist der Hallimasch einer der schmackhaftesten Speisepilze. Satndortfoto.](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/10/k-p1120996.jpg)
Es dauerte nicht lange und die ersten Büschel von Hallimasch (Armillaria polymyces) durften geerntet werden. Der Oktober ist in der Regel die Hauptzeit dieses ergiebigen Massenpilzes, der in mehreren Arten Tot- und Lebendholz besiedelt. Roh ist er giftig und muss gut durchgegart werden. Bei empfindlichen Personen wird vorheriges Blanchieren und wegschütten des Kochwassers empfohlen. Für mich persönlich ist der Hallimasch einer der schmackhaftesten Speisepilze. Standortfoto.
![k-p1120998 In großen Mengen an und um Laub- und Nadelholzstubben wachsen derzeit auch viele andere büschelige Blätterpilze. Allen voran der giftige Grünblättrige Schwefelkopf. Mit dem Hallimasch dürfte er wohl kaum verwechselt werden. Seine schwefelgelben Farben und der bittere Geschmack sowie sein schmächtigeres Wachstum grenzen ihn gut ab. Auch streut er nahezu schwarzes Sporenpulver ab, wie an den Velumresten am Hutrand gut zu erkennen. Der Hallimasch sport als einziger Stockschwamm weiß!.](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/10/k-p1120998.jpg)
In großen Mengen an und um Laub- und Nadelholzstubben wachsen derzeit auch viele andere büschellige Blätterpilze. Allen voran der giftige Grünblättrige Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare). Mit dem Hallimasch dürfte er wohl kaum verwechselt werden. Seine schwefelgelben Farben und der bittere Geschmack sowie sein schmächtigeres Wachstum grenzen ihn gut ab. Auch streut er nahezu schwarzes Sporenpulver ab, wie an den Velumresten am Hutrand gut zu erkennen ist.
![k-p1130016 Der Zimthautkopf (Cortinarius cinnamomeus) ist recht häufig in moosigen Fichtenwäldern anzutreffen. Seine Lamellen sind lebhaft orange gefärbt. Hautköpf gelten zumindest als Verdächtig und dürfen nicht zum Essen gesammelt werden, aber zum Färben von Wolle werden sie gern genutzt. Ihre Farbstoffe sind bereits in Wasser leicht löslich.](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/10/k-p1130016.jpg)
Der Zimthautkopf (Cortinarius cinnamomeus) ist recht häufig in moosigen Fichtenwäldern anzutreffen. Seine Lamellen sind lebhaft orange gefärbt. Hautköpfe gelten zumindest als Verdächtig und dürfen nicht zum Essen gesammelt werden, aber zum Färben von Wolle werden sie gern genutzt. Ihre Farbstoffe sind bereits in Wasser leicht löslich.
![k-p1130022 Der Milde Milchling zeichnet sich ebenfalls durch orangebraune Farben aus. Bei Verletzung milcht er weiß und da diese mild schmeckt, kann er als Mischpilz Verwendung finden. Er wächst im Flachland zumeist unter Laubbäumen, in Gebirgsregionen soll er Nadelbäume bevorzugen.](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/10/k-p1130022.jpg)
Der Milde Milchling (Lactarius mitissimus) zeichnet sich ebenfalls durch orangebraune Farben aus. Bei Verletzung milcht er weiß und da diese mild schmeckt, kann er als Mischpilz Verwendung finden. Er wächst im Flachland zumeist unter Laubbäumen, in Gebirgsregionen soll er Nadelbäume bevorzugen.
![k-p1130036 Vereinzelt war auch eine schöne Marone (Xerocomus badius) dabei. An Röhrlingen gab es ansonsten hier nur noch Rotfüßchen.](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/10/k-p1130036.jpg)
Vereinzelt war auch eine schöne Marone (Xerocomus badius) dabei. An Röhrlingen gab es ansonsten hier nur noch Rotfüßchen.
![k-p1130045 Ein einzelner Mönchskopf (Clitocybe geotropa) stand in der Laubstreu. In der Regel bildet er imposante Hexenringe aus. Der kroße, schlanke und hochbeinige Blätterpilz zählt zu den Trichterlingen, obwohl er im Zentrum des Hutes immer einen charakeristischen Buckel aufweist. Er ist essbar.](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/10/k-p1130045.jpg)
Ein einzelner Mönchskopf (Clitocybe geotropa) stand in der Laubstreu. In der Regel bildet er imposante Hexenringe aus. Der große, schlanke. etwas zähfleischige und hochbeinige Blätterpilz zählt zu den Trichterlingen, obwohl er im Zentrum des Hutes immer einen charakteristischen Buckel aufweist. Er ist essbar.
![k-p1130047 Der Grünspanträuschling (Stropharia aeruginea) ist ein häufiger und auffallender Blätterpilz. Das er nach abziehen der Huthaut als Mischpilz gegessen werden kann, läßt einige Pilzfreunde immer wieder aufhorchen. Er sieht so giftgrün aus, dass man solches eigentlich kaum vermuten könnte. Zusammen mit dem sehr ähnlichen Blauen Träuschling ist er kaum mit anderen Arten zu verwechseln.](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/10/k-p1130047.jpg)
Der Grünspan – Träuschling (Stropharia aeruginea) ist ein häufiger und auffallender Blätterpilz des Herbstes. Das er nach abziehen der Huthaut als Mischpilz gegessen werden kann, lässt einige Pilzfreunde immer wieder aufhorchen. Er sieht so giftgrün aus, dass man solches eigentlich kaum vermuten könnte. Zusammen mit dem sehr ähnlichen und ebenfalls essbaren Blauen Träuschling ist er kaum mit anderen Arten zu verwechseln.
![k-p1130053 Richtig urwüchsig erscheint der Ockerblättrige Zinnobertäubling (Russula pseudointegra). Im Gegensatz zum Harten Zinnobertäubling ist er weichfleischiger und seine Lamellen verfärben sich ockergelblich. Er ist wesentlich seltener und ist in Laubwäldern und Parks unter Eichen anzutreffen. Er schmeckt bitter und ist daher zum Verspeisen ungeeignet.](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/10/k-p1130053.jpg)
Richtig urwüchsig erscheint der Ockerblättrige Zinnobertäubling (Russula pseudointegra). Im Gegensatz zum Harten Zinnobertäubling ist er weichfleischiger und seine Lamellen verfärben sich ockergelblich. Er ist wesentlich seltener und ist in Laubwäldern und Parks unter Eichen anzutreffen. Er schmeckt bitter und ist daher zum Verspeisen ungeeignet.
![k-p1130068 Mit Stolz und Freude präsentiert uns hier unser jüngster Teilnehmer einen Purpurschwarzen Täubling. Der fünfjährige Junge wuste schon ganz gut bescheid und erläuterte mir gleich zu beginn der Wanderung einen Flaschen - Stäubling. Früh übt sich, wer ein Kenner werden will!](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/10/k-p1130068.jpg)
Mit Stolz und Freude präsentiert uns hier der jüngster Teilnehmer einen Purpurschwarzen Täubling. Der fünfjährige Junge wusste schon ganz gut bescheid und erläuterte mir gleich zu Beginn der Wanderung einen Flaschen – Stäubling. Früh übt sich, wer ein Kenner werden will!
![k-p1130080 Nach der Feldbestimmung laut Buch dentierten Christopher Engelhardt und ich in Bezug auf den Korallenpilz auf die Flattrige Fichtenkoralle (Ramaria flaccida). Sollte sie sich aber grünlich verfärben könnte es sich auch um die Grünende Fichtenkoralle (Ramaria abietina) handeln. Ich habe eine Exemplare im Kühlschrank und werde sie mir am Montag nochmals betrachten.](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/10/k-p1130080.jpg)
Nach der Feldbestimmung laut Buch tendierten Christopher Engelhardt und ich in Bezug auf den Korallenpilz für die Flattrige Fichtenkoralle (Ramaria flaccida).
![k-p1130094 Diese Hallimasch (Armillaria specc.) zeichneten sich durch eine gelbe Halskrause aus.](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/10/k-p1130094.jpg)
Diese Hallimasch (Amillaria spec.) haben sich für uns besonders hübsch gemacht. Sie legten sich eine gelbe Halskrause zu.
![k-p1130102 Der Breitblättrige Rußmilchling (Lactarius rugosus) zeichnet sich durch seine breiten, entfernt stehenden Lamellen aus. Kein Speisepilz.](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/10/k-p1130102.jpg)
Ist es der Breitblättrige Rußmilchling (Lactarius ruginosus)? Er zeichnet sich jedenfalls durch seine breiten, entfernt stehenden Lamellen aus. Kein Speisepilz.
![k-p1130116 Dieser Flaschen - Stäubling (Lycoperdon perlatum) hatte es sich auf einem Laubholz - Ast gemütlich gemacht. In der Regel finden wir diese Bauchpilze nicht an Holz sondern auf dem Waldboden. An Holz wächst der sehr ähnliche Birnen - Stäubling, dem allerdings die auf dem Bild gut sichtbaren und leicht abfallenden Grieskörnchen fehlen. Der Flaschenstäubling ist jung essbar.](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/10/k-p1130116.jpg)
Dieser Flaschen – Stäubling (Lycoperdon perlatum) hatte es sich auf einem Laubholz – Ast gemütlich gemacht. In der Regel finden wir diese Bauchpilze nicht an Holz, sondern auf dem Waldboden. Auf Holzunterlage wächst in der Regel der sehr ähnliche Birnen – Stäubling, dem allerdings die auf dem Bild gut sichtbaren und leicht abfallenden „Grieskörnchen“ fehlen. Der Flaschenstäubling ist jung essbar.
![k-p1130120 Inzwischen waren die meisten Körbe gut gefüllt mit erstklassigem Hallimasch und unsere Pilzexkursion durch den Brümmersal neigte sich dem Ende zu.](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/10/k-p1130120.jpg)
Inzwischen waren die meisten Körbe gut gefüllt mit erstklassigem Hallimasch und unsere Pilzexkursion durch den Brümmersal neigte sich dem Ende zu.
![151010-brummersal-95_tn Dieser Helmling wuchs auf Buchenlaub. Laut Bestimmung von Christopher Engelhardt handelt es sich um den Gilbenden Helmling (Mycena flavescens).](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/10/151010-brummersal-95_tn.jpg)
Dieser Helmling wuchs auf Buchenlaub. Laut Bestimmung von Christopher Engelhardt handelt es sich um den Gilbenden Helmling (Mycena flavescens). Foto: C. Egelhardt.
![k-p1130133 Unser Gruppenfoto am 10.Oktober 2015 im Brümmersal bei Rehna. Mit gut 25 Leuten (einige hatten sich bereits verabschiedet) waren wir heute eine starke Truppe und auch die Körbe der meisten Pilzfreunde füllten sich so gut wie auf keiner anderen Wanderung in diesem Jahr bisher.](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/10/k-p1130133.jpg)
Unser Gruppenfoto am 10.Oktober 2015 im Brümmersal bei Rehna. Mit gut 25 Leuten (einige hatten sich bereits verabschiedet) waren wir heute eine starke Truppe und auch die Körbe der meisten Pilzfreunde füllten sich so gut wie auf keiner anderen Wanderung in diesem Jahr bisher.
Wann geht es wieder in die Pilze? – Siehe unter Termine!