10.09.2025 – MTB 2135/4 bei Trams
Mittwochsexkursion
Messtischblatt Zurow
10. September 2025
Auch für Pilz- und Naturinteressierte Gäste
Im MTB 2135/4 – bei Trams
An einem milden Septembernachmittag trafen sich Anne, Maria, Christian, Julia und Katarina mit ihrer Hündin Berta am Waldrand in Trams zwischen dem Pröbberower und dem Tramser See.
Es stand der letzte Quadrant unserer Kartierung im MTB Zurow auf dem Plan.
Der Weg führte zwischen Kiefern auf sandigem Boden in den Wald und in Richtung des alten Herrenhauses. Wir haben uns zunächst an den Pfad gehalten, da der Wald durch dichte Brombeersträucher und Gestrüpp nur schwer begehbar war. Unsern Blick richteten wir dabei immer wieder auf die Stammfüße der Kiefern, in der Hoffnung, eine Krause Glucke zu entdecken.
Mit der goldenen Stunde und dem Untergang der Sonne neigte sich der Abend langsam dem Ende zu. Die ca. 20 verschiedenen Arten, die wir gemeinsam finden und bestimmen konnten, war weniger als erhofft. Trotzdem hatten wir einen schönen gemeinsamen Nachmittag und jeder hat auch wieder etwas Neues dazugelernt. Wir freuen uns auf den Regen der kommenden Tage und auf die nächste gemeinsame Exkursion.
Julia (Text, Fotoauswahl und -beschriftung, Artenliste)

Gleich zu Beginn unserer Exkursion beiendruckte uns ein schöner solitär stehender Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus) auf einer freien Fläche.
Foto: Christian Boss

Gleich dahinter befand sich die Ruine des alten Herrenhauses. Bis 1996 diente es als Internat, danach kurzzeitig bis 1997 als Förderschule. Im August 2001 brannte das Herrenhaus, das sich in Privatbesitz befindet, zum großen Teil nieder und ist jetzt dem Verfall preisgegeben.
Foto: Julia Richardt

Weiter ging es in Richtung eines jungen Lärchenbestandes. Im Unterholz zeigten sich mehrer Dickschalige Kartoffelboviste (Scleroderma citrinum).
Foto: Julia Richardt

Kurz darauf jubelten Anne und Christian fast zur selben Zeit, da sie Beide auf die ersten größeren Pilze des Tages gestoßen sind. Es handelte sich um Parasole (Macrolepiota procera) verschiedenen Alters am Wegrand.
Foto: Christian Boss

Die jungen Pilze mit dem noch geschlossenen Hut werden wegen ihrer Form auch Paukenschlägel genannt.
Foto: Christian Boss

Brombeeren. Auf den Blättern sehen wir auch einen Pilz – den häufig vorkommenden Brombeerrost (Phragmidium violaceum).
Foto: Julia Richardt

Dazu passt natürlich auch die Raupe des Brombeerspinners (Macrothylacia rubi) – ein Nachtfalter aus der Familie der Glucken (Lasiocampidae).
Foto: Christian Boss

Ein Schwarzhörniger Totengräber (Nicrophorus vespilloides) fungiert hier als Taxi-Unternehmen für Milben, die sich von dem Käfer von einem Fressplatz zum nächsten tragen lassen.
Foto: Christian Boss

Nachdem wir ein wenig umhergeirrt sind, entdeckten wir einen Weg, der uns direkt zwischen einem weiteren Kahlschlag und einem Kiefernwald zum Pröbberower See führte.
Foto: Julia Richardt

Am See erwartete uns neben den vielen Mücken und Spinnen auch ein alter Riesenporling (Meripilus giganteus) an einer großen Rotbuche.
Foto: Christian Boss

Wir sind einem kleinen Pfad entlang des Sees bis an den Waldrand gefolgt, wo eine große Wiese und alte Eichen auf uns warteten.
Foto: Julia Richardt

Danach folgten Hängebirken, die als erste Baumart die Fläche nach einem Kahlschlag erobern
Foto: Julia Richardt

Der Starkblauende Rotfußröhrling ist eine erst seit wenigen Jahren als eigenständig erkannte Art aus dem schwierigen Komplex der Rotfußröhrlinge.
Foto: Julia Richardt

Ein altes von der Trockenheit gezeichnetes Exemplar des Brennenden Rüblings (Gymnopus peronatus).
Foto: Christian Boss

Der Flockige Trompetenschnitzling (Tubaria conspersa) ist nach dem Gemeinen Trompetenschnitzling die zweithäufigste Art dieser Gattung in Mitteleuropa. Beide kommen ganzjährig vor und beide wachsen saprobiontisch auf totem Holz, meistens an dünneren Ästchen, aber auch am Boden an vergrabenem Holz oder Pflanzenresten.
Foto: Christian Boss

Rosablättriger Helmling (Mycena galericulata). Es ist eine der häufigsten Pilzarten, die fast ganzjährig gesellig an Holz, besonders an alten Stubben, anzutreffen sind. Ein Merkmal sind die anastomosierenden Lamellen – also adrige Querverbindungen zwischen den Lamellen.
Foto: Christian Boss

Der giftige Grünblättrige Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare) hat uns den ganzen Tag lang begleitet, sowohl junge Exemplare…
Foto: Julia Richardt

Schon bald darauf befanden wir uns wieder zurück am Start unserer heutigen Exkursion. Da die Zeit allerdings noch nicht weit fortgeschritten und auch die Motivation der Gruppe nicht erloschen war, suchten wir uns noch einen weiteren Weg. Dieser führte uns entlang eines neugebauten Spielplatzes und verschiedenen Obstgehölzen zum Tramser See.
Foto: Julia Richardt

Auf dem mit Gras bewachsenem Pfad wurden wir dann noch einmal mit einigen neuen Funden belohnt…
Foto: Julia Richardt

Einer der Düngerlinge (Panaeolus sp.). Diese Gattung ist mikroskopierpflichtig, um die Pilze auf Artebene zu bestimmen.
Foto: Maria Schramm

Das Sporenpulver der Düngerlinge ist schwarz, die Lamellen sind im reifen Zustand dunkelbraun bis schwarz, aber durch den unterschiedlichen Zeitpunkt der Sporenreife gescheckt.
Foto: Maria Schramm

Christian hatte wohl immer noch nicht genug und holte auf einmal sein Fernglas aus dem Rucksack. Ob er damit am anderen Ufer eine interessante Entdeckung machen konnte? Er hat es uns nicht verraten…
Foto: Julia Richardt

Das Erinnerungsfoto von der heutigen Kartierungsexkursion bei Trams.
V.l.n.r.: Maria, Christian, Julia und Katarina sowie Berta
Foto: Annett Krause
Die Artenliste bei Trams im MTB 2135/4:
Gesäter Tintling (Coprinellus disseminatus), Gemeiner Glimmertintling agg. (Coprinellus micaceus agg.), Weißer Adernnabeling (Delicatula integrella), Waldfreundrübling agg. (Gymnopus dryophilus agg.), Brennender Rübling (Gymnopus peronatus), Grünblättriger Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare), Goldschimmel (Hypomyces chrysospermus), Erdblättriger Risspilz (Inocybe geophylla), Rötlicher Lacktrichterling (Laccaria laccata), Flaschenstäubling (Lycoperdon perlatum), Gemeiner Riesenschirmling (Macrolepiota procera), Riesenporling (Meripilus giganteus), Rosablättriger Helmling (Mycena galericulata), Brombeerrost (Phragmidium violaceum), Ahorn-Runzelschorf (Rhytisma accerinum), Dickschaliger Kartoffelbovist (Scleroderma citrinum), Striegeliger Schichtpilz (Stereum hirsutum), Goldröhrling (Suillus grevillei), Schmetterlingstramete (Trametes versicolor), Flockiger Trompetenschnitzling (Tubaria conspersa), Starkblauender Rotfußröhrling (Xerocomellus cisalpinus)