*** Pilze/Wetter November 2025 ***

Pilze und Wetter November 2025

Wetter und Pilzwachstum in Mecklenburg

Tagebuch zu Pilze und Wetter im November 2025

Der Dunkle bzw. Gemeine Hallimasch (Armillaria ostoyae) wird auch Nadelholz-Hallimasch genannt, da er sowohl lebende als auch frischtote Nadelbäume besiedelt.
Foto: Angeli Jänichen


01.11.2025 – Sonnabend

Der Trompetenpfifferling (Craterellus tubaeformis) ist ein wohlschmeckender und häufig vorkommender Speisepilz mit hohlem Stiel. Er wächst hauptsächlich in feuchten Nadelwäldern, bevorzugt saure Böden und ist von Sommer bis Spätherbst zu finden, wobei er auch nach Frösten noch wachsen kann.
Foto: Catrin Berseck

Heute fand eine private Wanderung mit einer Rostocker Familie mit 3 Erwachsenen und 4 Kindern statt. Diese Wanderung war ein Geburtstagsgeschenk.

Da es mit dem Pilzwachstum in unserer Region noch immer nicht so gut aussieht, entschied ich mich für den Höltingsdorfer Forst –  ein Waldgebiet nahe Passee im äußersten Nordosten des Landkreises Nordwestmecklenburg. Dieses Revier hat für Pilzfreunde einiges zu bieten. Der Wald steht auf besseren Böden. Es gibt Bereiche mit Buchen, Fichten und auch moorige Erlenbrüche – also ein vielseitiges Gebiet.

Und diese Entscheidung war genau richtig – wir konnten tatsächlich einiges an essbaren Pilzen finden. Dabei waren Steinpilze, Rotfußröhrlinge, Lärchenröhrlinge, Trompetenpfifferlinge, Semmelstoppelpilze, Stockschwämmchen, Hallimasch, Anisegerlinge, Schopftintlinge und einiges mehr.

Natürlich geht es auf so einer Lehrwanderung nicht vorrangig darum, Speisepilze zu sammeln. Die Teilnehmer sollen lernen, einige Pilze sicher zu bestimmen. Aber auch, wo und wie man gezielt auf Suche geht. Dazu gehören Tipps zum Habitat, Begleitbäumen und Bodenverhältnissen.

Die Wanderung war erfolgreich – die Teilnehmer konnten viele neue Pilzarten kennen lernen und der Korb war am Ende der Wanderung auch über die Erwartungen gut gefüllt. Hier zeigen wir nur einige schöne ausgewählte Funde der heutigen Wanderung.

Falls ihr auch Jemandem so eine Private Pilzwanderung schenken möchtet – meldet euch einfach bei uns!

Die Kinder freuen sich über einen riesigen Steinpilz (Boletus edulis).
Foto: Catrin Berseck

 

Der vorher erklärte Mehl-Räsling oder Mehlpilz (Clitopilus prunulus) stieß anfangs auf Desinteresse, obwohl er als Steinpilzanzeiger Nr. 1 erklärt wurde…. Nachdem er aber heute tatsächlich zweimal erfolgreich als Anzeiger für Steinpilze seinen Dienst tat, wurde er genauer betrachtet und wird sicherlich in Erinnerung behalten.
Foto: Catrin Berseck

 

Der Semmel-Stoppelpilz (Hydnum repandum) ist ein auch für Anfänger gut zu erkennender Pilz und eine weit verbreitete und häufige Pilzart aus der Familie der Stoppelpilzverwandten.
Foto: Catrin Berseck

 

Der Name des Semmel-Stoppelpilzes bezieht sich auf die gelbliche, an Semmeln erinnernde Hutfarbe und die Stacheln an der Hutunterseite. Die Art ist ein Mykorrhizapilz und wächst gerne unter Buchen und Fichten. Der Semmel-Stoppelpilz gehört zu den Speisepilzen.
Foto: Catrin Berseck

 

Graue Lärchen-Röhrlinge (Suillus viscidus). Um solche Pilze zu erkennen, ist es wichtig, auch die entsprechenden Bäume zu kennen. Dabei kann die Lärche auch – wie in diesem Fall – etwas entfernter stehen…
Foto: Catrin Berseck

 

Kein Speisepilz ist der Schmutzbecherling (Bulgaria inquinans). Seinen Namen hat dieser hübsche, praktisch nicht zu verwechselnde Pilz von den pechschwarzen Sporen, die beim Berühren der Fruchtschicht die Finger schmutzig machen. Er wächst oft herdenweise auf der Rinde frisch gefällter Eichen. Die Pilze eignen sich, um Wolle oder Seide zu färben.
Foto: Catrin Berseck

 

Der Gewimperte Erdstern oder Fransen-Erdstern (Geastrum fimbriatum) ist ein ziemlich kleiner bis mittelgroßer Erdstern mit stark aufgespalteten Sternlappen. Die Scheitelöffnung ist gefranst bis gewimpert und der Sporensack ungestielt. Bei Reife reißt die Außenhülle sternförmig auf und biegt sich nach außen. Dadurch wird der Fruchtkörper aus dem Erdreich herausgehoben und erhält eine typisch sternartige Gestalt. Die Außenhülle besteht dann aus 5–10 sternförmig angeordneten, blass graubraunen bis cremefarbenen Lappen, die sich bald einrollen.
Foto: Catrin Berseck


02.11.2025 – Sonntag

Heute fand ganz kurzfristig eine Öffentliche Wanderung im Rühner Forst statt. Es handelt sich überwiegend um Buchenwälder, die mit Nadelforsten durchsetzt sind.

In der Vorankündigung stand, dass aufgrund der zu lange andauernden Trockenperiode in den Vormonaten nicht mit so vielen Speisepilzen gerechnet werden kann. Irren ist menschlich!

Wir waren genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Das Pilzwachstum ist seit diesem Wochenende auch im Nordwesten Mecklenburgs in vollem Gang. Und zur Krönung gab es neben anderen beliebten Speisepilzen massenweise madenfreie Steinpilze.

Die Teilnehmer waren mehr als zufrieden und fuhren alle mit gut gefüllten Körben nach Hause. Nebenbei gab es natürlich auch noch andere schöne Pilze zu entdecken.

Einen ausführlichen Bericht findet ihr demnächst hier.