Pilztagebuch Juni 2013/2

Wetter und Pilze im Raum Nordwestmecklenburg

Wetter und Pilzwachstum im Juni 2013/2

Diese frischen Perlpilze (Amanita rubescens) fotografierte ich heute im Wismarer Seeblickpark. Am Wochenende war es zeitweise sehr windig, aber es gab auch kräftige Schauer. Der Wind ließ die Außenhaut des größeren Pilzes verhärten und sie platzte schollig/schuppig auf. Der kleinere besitzt die normale Huthautbeschaffenheit mit zahlreichen Hüllresten. Guter Speisepilz! Standortfoto.

Diese frischen Perlpilze (Amanita rubescens) fotografierte ich heute im Wismarer Seeblickpark. Am Wochenende war es zeitweise sehr windig. Der Wind ließ die Außenhaut des größeren Pilzes verhärten und sie platzte schollig/schuppig auf. Der kleinere besitzt die normale Huthautbeschaffenheit mit zahlreichen Hüllresten. Guter Speisepilz! Standortfoto.

Sonntag, 16. Juni – Heute Vormittag stattete ich mal wieder der Parkanlage am Seeblick einen Besuch ab. Es war nicht viel los, aber einige frische Perlpilze schoben sich an mehreren Stellen aus dem Mergelboden. Des weiteren fand ich noch jeweils einen Camenbert – Täubling und einen jungen Netzstieligen Hexen – Röhrling. Am Nachmittag war ich auf dem Wismarer Friedhof unterwegs. Das Grab meiner Mutter hatte mal wieder eine Verschönerung nötig und Irena sowie Jonas brachten noch frische Blumen aus Keez mit. Bei der Gelegenheit schaute ich mich natürlich auch gleich nach Ausstellungspilzen und Fotomotiven um. Zunächst fand ich eine kleine Stelle mit den ersten, stark giftigen Mairißpilzen der Saison. Unter einem  bekannten Eichen – Standort des Fahlen Röhrlings, bei einer Urnengrabstelle, herrschte Hochbetrieb. Etwa acht dieser Dickröhrlinge standen dieses mal in allen Altersstadien hier. Teils versteckt unter einer Rhododendron – Hecke, teils, und das waren auch die größten von ihnen, mit etwa 25 cm Hutdurchmesser und fast Unterarm dicken Stielen, direkt auf den Gräbern. Einer von ihnen schob sogar eine Blumenvase beiseite. Für uns Pilzfreunde ein toller Anblick, für die Angehörigen der Verstorbenen aber wohl eher ein Ärgernis. Ich jedenfalls würde mich freuen, wenn so schöne Pilze später einmal auf meiner Grabstelle wachsen würden. Es wäre eine Ehre! Zum Schluss entdeckte ich noch etwas merkwürdiges und ich traute meinen Augen kaum. Unter einer kleinen Baumgruppe lag reichlich Rindenmulch und dessen Ränder markierte eine merkwürdige Umrandung. Was haben die hier für ein Kraut gepflanzt, dachte ich mir aus einiger Entfernung. Beim näheren Hinsehen offenbarte sich mir die Bescherung. Unzählige, ja sicher über tausend Pilzfruchtkörper, bildeten diese ominöse Umrandung und wuchsen in Büscheln dicht gedrängt. Es handelte sich höchstwahrscheinlich um den Büschelligen Blasssporrübling, einem nahen Verwandten des Waldfreund – Rüblings.

Wie im Hexenring wuchsen diese Büschelligen Blasssporrüblinge genau am Rand des Rindenmulches und bildeten eine imposante Umrandung unter dieser kleinen Baumgruppe. Standortfoto am 16.06.2013 auf dem Wismarer Friedhof.

Wie im Hexenring wuchsen diese Büschelligen Blasssporrüblinge (Collybia acervata) genau am Rand des Rindenmulch – Beetes und bildeten somit eine imposante Umrandung dieser kleinen Baumgruppe. Standortfoto am 16.06.2013 auf dem Wismarer Friedhof.

Montag, 17. Juni – Heute besuchte mich wieder Andreas Okrent, um die prächtigen Fahlen – Röhrlinge, die ich gestern auf dem Friedhof fand, zu fotografieren. Bei der Gelegenheit brachte er mir auch noch einige Sommer- und Echte Steinpilze sowie Pfifferlinge für meine Ausstellung mit. Die Wetterlage spitzt sich in den nächsten Tagen in unserem Interesse zu. Jetzt scheint es nämlich amtlich zu sein, dass die außerordentlich heiße und tropisch schwüle Luftmasse auch bis zu uns an die Küste vordringen kann. Vor allem am Mittwoch und Donnerstag können die Temperaturen, zumindest im Binnenland, auf 30 bis 35 Grad im Schatten, bei gleichzeitig enormer Schwüle, ansteigen. Schwere Gewitter sind dabei ebenfalls vorprogrammiert. Andreas und ich hoffen, dass davon auch der Haushalt Forst mit seiner wärmeliebenden Edelpilzflora profitieren wird. Die kräftigen Niederschläge der letzten Tage, nun gefolgt von zwei bis drei Tagen extrem feuchter Hitze und anschließend erneut kräftig Wasser von oben, sollten in dieser Kombination schon einiges bewirken können. So hoffen wir zumindest, denn wie heißt es so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt! Heute habe ich die Pilzausstellung wieder erneuert. Es liegen 87 Arten auf den Flächen. Erstmals in dieser Saison mit dabei: Angebrannter Rauchporling, Ziegelroter Mairißpilz, Echter Pfifferling, Camenbert Täubling, Widerlicher Täubling und Blaublättriger Täubling.

Hier einige der Fahlen Röhrlinge (Boletus impolitus) mitten auf einer Grabstelle des Wismarer Friedhofs gewachsen. Der große rechts oben brachte sogar eine Blumenvase in Schräglage um sich Freiraum zu verschaffen. Am Standort fotografiert am 16.06.12013.

Hier einige der Fahlen Röhrlinge (Boletus impolitus) von gestern, mitten auf einer Grabstelle des Wismarer Friedhofs gewachsen. Der große, rechts oben, brachte sogar eine Blumenvase in Schräglage um sich Freiraum zu verschaffen. Am Standort fotografiert am 16.06.2013.

Dienstag, 18. Juni – Heute Abend trafen sich einige Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. zum Themenabend „Giftpilze und Pilzgifte“ im Steinpilz – Wismar. Ich stellte die wichtigsten Vergiftungssyndrome und die zugehörigen Giftpilze in Wort und Bild vor und der Ziegelrote Mairßpilz sowie der Pantherpilz konnten sogar im Original bewundert werden. Da ich heute nicht im Feld war, kann ich auch keine neuen Erkenntnisse vom aktuellen Pilzaufkommen zum Besten geben. Morgen ist eigentlich mein mittwöchentlicher Exkursionstag, aber bei der vorhergesagten Hitze werde ich voraussichtlich maximal einigen Parkanlagen einen Kurzbesuch abstatten. War es heute noch angenehm und moderat temperiert, so soll es morgen auch bei uns in zunehmender Schwüle tropisch heiß mit 30 Grad und mehr werden. Ab morgen Abend soll sich dann für viele Regionen Deutschlands eine ausgeprägte Schwergewitterlage einstellen. Siehe unter www.unwetterzentrale.de Im Vorfeld einer von Westen vorrückenden Kaltfront kann es zur Ausbildung großräumiger Gewittercluster kommen, die dann beginnend ab morgen Abend bis Freitag ganz Deutschland von Südwest nach Nordost überqueren werden. Verbreitet ist dann mit heftigen Gewittern und zumindest regional mit schweren Unwettern zu rechnen! Wichtig ist für uns, dass es nach der Hitze nochmals zu einem kräftigen Regenereignis kommen mag, es muss ja nicht gleich Großhagel sein! Aber diesen wird es örtlich wohl auch geben, da die Gewitterwolken in der schwülheißen Luftmasse in besonders große Höhen empor schießen können.

Gestern schickten mir unsere Pilzfreunde Anke und Ulrich Klein dieses Foto. Sie haben momentan sehr viel um die Ohren, denn sie sind mit dem Hausbau beschäftigt. Da tut eine keine Entspannungstour durch den Wald richtig gut, insbesondere wenn einem dann noch so ein kapitaler Fichtensteinpilz (Boletus edulis) begegnet. Ich hoffe er war Madenfrei und hat euch gut gemundet. Foto: Ulrich Klein.

Gestern schickten mir unsere Pilzfreunde Anke und Ulrich Klein dieses Foto. Sie haben momentan sehr viel um die Ohren, denn sie sind mit dem Hausbau beschäftigt. Da tut ein kleiner Waldspaziergang richtig gut, insbesondere wenn einem dann noch so ein kapitaler Fichtensteinpilz (Boletus edulis) „über den Weg läuft“. Ich hoffe, er war madenfrei und hat euch bestens  gemundet. Foto: Ulrich Klein.

Mittwoch, 19. Juni – Wie erwartet hat uns heute die schwülheiße Subtropikluft voll erwischt und wird auch bis morgen noch bei uns verweilen, bevor sie am Freitag durch warme Sommerluft ersetzt wird. Das erfolgt in mehreren Stufen durch eine sich von Westeuropa langsam nähernde Tiefdruckzone. Ein Hitzetief, eine mögliche Konvergenzzone und die eigentliche Kaltfront sorgen ab heute Abend 22.00 Uhr bis Freitag früh 08.00 Uhr in Mecklenburg und in den meisten anderen Teilen Deutschlands für erhöhte Unwettergefahr! Erste Hitzeschauer gab es schon heute Nachmittag. Während der von www.unwetterzentrale.de bewarnten Zeitspanne kann es zu heftigen Gewittern der Warnstufe rot kommen. Das bedeutet in der Einteilung der Unwetterzentrale mögliche Wettererscheinungen wie folgt: Hagel mit einer Korngröße von 1 – 3 cm, Starkniederschlag in einer Größenordnung von 20 – 60 Liter pro Quadratmeter und Gewitterböen von 100 bis 130 Km pro Stunde. Vorwarnungen der Stufe rot können auch zu Schwergewittern der Stufe violett führen. Hier liegen die zu erwartenden Messwerte noch über denen der Warnstufe rot! Violett gab es am späten Nachmittag schon regional im Westen Deutschlands. Es ist die höchstmögliche Unwetterwarnstufe! – Heute Nachmittag war ich bei tropischer Hitze im Seeblickpark in Wendorf. Die Artenvielfalt wird hier langsam aber sicher immer größer. Am häufigsten gab es Perlpilze, die stellenweise mit Pantherpilzen vergesellschaftet waren. Giftige Karbol – Champignons waren wieder frisch erschienen und auf dem nackten Mergelboden einer Eichen und Buchengruppe schoben sich zahlreiche, noch sehr kleine, Flockenstielige Hexen – Röhrlinge aus dem Erdboden. Ein Zeichen, dass es wieder bergauf geht, wobei man sagen muss, dass es ja eigentlich seit Ende Mai, zwar mit Schwankungen, aber dennoch konstant Röhrlinge gab. Jetzt scheint es aber so, dass ab dem Wochenende wieder ein stärkerer Schub bevor stehen könnte. Die Bedingungen sind nahezu perfekt! An Sommersteinpilzen fand ich nur ein junges Exemplar, wobei es sein könnte, dass die Stellen schon besammelt worden sind, denn ein Wismarer Pilzfreund, der zufällig auch im Park unterwegs war um Fotos von Pilzen zu machen, sagte mir, das hier gestern noch viel mehr, insbesondere Perlpilze, standen!

Genau in dem Moment, als ich meine Kamera heraus holte um diese schönen Perlpilze (Amanita rubescens) zu fotografieren, prasselten die ersten dicken Regentropfen aus dicken Schauerwolken auf mich herab. Die rings um mich herum durchbrechenden Hexen - Röhrlinge waren für ein Foto noch zu klein. Guter Speisepilz. Standortfoto am 19.06.2013.

Genau in dem Moment, als ich meine Kamera heraus holte, um diese schönen Perlpilze (Amanita rubescens) zu fotografieren, prasselten die ersten großen Regentropfen aus dicken Schauerwolken auf mich herab. Die rings um mich herum durchbrechenden Hexen – Röhrlinge waren für ein Foto noch zu klein. Guter Speisepilz. Standortfoto am 19.06.2013.

Donnerstag. 20. Juni – Der heutige Tag macht seinem Namen alle Ehre. Es blitzt und donnert fast an allen Ecken und Kannten unseres Landes. Der erste, gewaltige Gewittercluster, zog in der vergangenen Nacht über Norddeutschland. Ab Mitternacht griff das sehr blitzintensive Gewittersystem rasch von Westen her auf Mecklenburg – Vorpommern über. Es herrschte mehrere Stunden ein regelrechtes Blitzfeuerwerk am Himmel. Gegen 1.00 Uhr in der Nacht wurden von der Blitzortung über Deutschland und den angrenzenden Gebieten etwa 111 000 Blitzentladungen in 90 Minuten registriert. Ein Großteil davon entfiel auf unser Gewittersystem. Besonders in Westmecklenburg schüttete es wie aus Kübeln und verbreitet sind mehr als 20 l/qm gefallen. Ich hatte gestern Abend noch schnell einen Regenmesser gekauft und heute morgen befanden sich in Keez, bei Brüel, 21 Liter darin. Ein sehr gutes Ergebnis. Jetzt um 19.00 Uhr steht bereits ein ähnlich starkes Gewittersystem vor unserer Haustür. Auf breiter Front ziehen von Süden widerum schwere Gewitter auf. Um 19.00 Uhr registrierte die Blitzortung ca. 137 000 Entladungen in 90 Minuten! In vielen Regionen Deutschlands haben die neuerlichen Gewitter bereits für Überflutungen und Sachschäden gesorgt. Am Abend und in der kommenden Nacht geht es nun auch bei uns wieder rund. Mal schauen, was da auf uns zukommt! Siehe auch unter www.wetter-online.de . Heute habe ich im übrigen wieder die Pilzausstellung erneuert. Es liegen jetzt 78 Arten auf den Flächen. Erstmals in diesem Jahr mit dabei: Sonnen – Täubling, Strohgelber Rißpilz und Papagei – Täubling.

Mitte Juni bis Mitte Juli ist bei uns in der Regel die Wachstumszeit des sehr giftigen Doppelgängers des Maipilzes, des Ziegelroten Mairißpilzes (Inocybe patouillardii). Er kommt als kaum zur Zeit des Maipilzes vor und der Name Mairißpilz ist zumindest in unserer Region etwas unglücklich gewählt. Spitzkegeliger Hut, erdgraue bis tabackbraune Lamellen, ziegelrötliche Verfärbungen und süßlicher Honiggeruch grenzen ihn eindeutig vom Maipilz ab. Standortfoto am 16. Juni 2013 auf dem Wismarer Friedhof.

Auf Mitte Juni bis Mitte Juli fällt bei uns in der Regel die Wachstumszeit des sehr giftigen Doppelgängers des Maipilzes, des Ziegelroten Mairißpilzes (Inocybe patouillardii). Er kommt also kaum zur Zeit des Maipilzes vor und der Name Mairißpilz, ist zumindest in unserer Region, etwas unglücklich gewählt. Spitzkegeliger Hut, erdgraue bis Tabak bräunliche Lamellen, ziegelrötliche Verfärbungen und süßlicher Honiggeruch grenzen ihn eindeutig vom Maipilz ab. Standortfoto am 16. Juni 2013 auf dem Wismarer Friedhof.

Freitag, 21. Juni – Die Gewitter erreichten gestern Abend und in der vergangenen Nacht auch noch unser Bundesland und haben besonders in den südlichen und östlichen Landesteilen kräftigeren Regen gebracht. In Wismar drohten zwar am Abend auch dunkle Wolken und ab und zu gab es Wetterleuchten mit entferntem Donnergrollen. Die Gewitter schwächten sich aber bald ab und es gab bei uns nur wenig Regen. Das macht aber nichts, denn in der Nacht zuvor waren die Mengen sehr erfreulich. Wir haben jetzt einen soliden Grundstock an Feuchtigkeit im Boden unserer Wälder, die insbesondere auf unseren guten Standort mit gehaltvolleren Böden für Nachhaltigkeit beim sich nun entwickelnden Hochsommeraspekt sorgen wird. Auch auf unseren sandigen Standorten sollte es in den nächsten Tagen wieder deutlich besser werden. Wir erwarten einen neuen Wachstumsschub, der durchaus auch hier solide ausgeprägt sein könnte. Auf diesen Untergründen kann es aber bei einsetzender Trockenheit relativ schnell wieder vorbei sein. In unseren guten Sommer- und Edelwäldern auf besseren Böden, könnte es längerfristig immer pilzreicher werden, zumal hier in den letzten beiden Jahren im Sommer kaum etwas los war. Hier werden die Wachstumsschübe der einzelnen Arten weniger gut vorhersagbar sein, statt dessen wird das allgemeine Pilzaufkommen in den nächsten Wochen stetig zunehmen. So rief mich heute Vormittag Andreas Okrent an, dass er ohne größerer Erwartungshaltung gewagt hatte, von Graal – Müritz aus mal wieder dem Haushalt Forst einen Besuch abzustatten. Seine ersten Worte waren: „Im Haushalt Forst geht die Post ab! Ich stehe hier in Mitten von 30 bis 40 Sommersteinpilzen in allen Alterstadien“. Auch Täublinge sind zahlreicher geworden. Es gab die ersten Hainbuchen – Röhrlinge. Fahle Röhrlinge und Netzstielige Hexen – Röhrlinge sowie eine Handvoll Pfifferlinge. Wenn das nicht zuversichtlich stimmt! Es ist nun nur noch eine Frage der Zeit, bis auch die, für Raritäten – Jäger interessanten Arten, verstärkt auf der Bildfläche erscheinen.

Auch frische Nelkenschwindlinge sind durch den ergiebigen Regen wieder neu erschienen, so wie hier auf einer Rasenfläche im Wismarer Stadtteil Wendorf. Standortfoto am 21.06.2013. Sehr guter Speisepilz, besonders auch zum trocknen geeignet.

Auch frische Nelkenschwindlinge (Marasmius oreades) schoben sich durch den ergiebigen Regen wieder neu durch die Grasnarbe einer Rasenfläche im Wismarer Stadtteil Wendorf. Standortfoto am 21.06.2013. Sehr guter Speisepilz, besonders auch zum trocknen geeignet.

Sonnabend, 22. Juni – Andreas hatte gestern großes Glück, dass er in eine Sommersteinpilz – Oase geraten war, denn nach meiner heutigen Inspektion im Haushalt Forst sah es im allgemeinen eher bescheiden aus. Die Sommersteinpilze von gestern spendierte Andreas für den Trockner, dafür nochmals herzlichen Dank! Es herrscht eigentlich immer noch Übergangszeit und vom beginnenden Hochsommeraspekt war leider noch nichts zu merken. Typisch wären im Haushalt Forst dann z. B. die ersten Rosa – Täublinge, die es hier in Mengen geben kann, oder erste Langstielige Pfeffer – Milchlinge als charakteristischer Juli – Pilz. Das bescheidene Frischpilzaufgebot setzte sich im wesentlichen aus Breitblättrigen Rüblingen und Perlpilzen zusammen und einige prächtige Weißstielige Leder – Täublinge erfreuten mich ganz besonders. Diese können aber auch schon im Mai auftreten. Ansonsten hier und da frische Stockschwämmchen, einen schönen Echten Steinpilz und dazu gleich der ungenießbare Verwechslungspartner, der erste Gallen – Röhrling der Saison. Eine Handvoll Pfifferlinge waren auch mit dabei. Noch kurz zum Thema Pilz – Oasen. Das ist ein von mir gewählter Begriff für kleine „Inseln“, an denen plötzlich, im Gegensatz zum großen Rest des Waldes, auffallend viele Pilze auftreten. Meist sind an solchen Stellen gleich mehrere Arten gemeinsam zu finden. Diese „Inseln“ oder „Oasen“ sind typisch für Zeiten, in denen im großen und ganzen nicht viel los ist. Um so größer ist dann die Freude, wenn man das Glück hat, auf so eine Stelle zu treffen. Dieses Glück hatte heute auch ein junger Mann aus Hamburg, der in einem parkartigen Gelände plötzlich zahlreiche, wunderbar frische Flockenstielige Hexen – Röhrlinge fand und damit zu mir in die Pilzberatung kam. Er kann sich auf ein schmackhaftes Pilzgericht freuen. Auch vielen Dank nochmals an eben diesen jungen Mann, für seine kleine finanzielle Spende zum Erhalt des „Steinpilz – Wismar“.

Obwohl reichlich Niederschlag, scheint es mir bisher, als wollten die Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) in diesem Frühsommer nicht so richtig in gang kommen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden! Standortfoto am 22.06.2013 an einer bemoosten Grabenböschung im Haushalt Forst.

Obwohl reichlich Niederschlag, scheint es mir bisher so, als wollten die Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) in diesem Frühsommer nicht so richtig durchstarten. Aber was nicht ist, kann ja noch werden! Standortfoto am 22.06.2013 an einer bemoosten Grabenböschung im Haushalt Forst.

Sonntag, 23. Juni Heute war ich mit Andreas Okrent am Radebachtal bei Blankenberg verabredet. Von hier aus fuhren wir zunächst mit meinem Kleinkraftroller einige interessante Stellen außerhalb des Radebachtals an. Da heute der 10. Tag nach unserem 30 Liter – Regenereignis vom 13. Juni war, wollte ich mich zuerst im Kiefernforst bei Perniek vergewissern, ob hier vielleicht schon die ersten Körnchen – Röhrlinge, als Zeichen eines neuen Wachstumsschubes, zu sehen waren. Eigentlich erscheinen sie frühestens am 11. Tag nach dem Starkregenereignis, es waren aber tatsächlich schon die ersten kleinen zu sehen. Danach fuhren wir unterschiedliche Wälder, insbesondere aber verschiedene Buchenwald – Standorte an. Es war im allgemeinen sehr bescheiden. Die häufigsten Arten waren Perlpilze und Pfifferlinge. Damit möchte ich meine gestrige Andeutung zum Pfifferlings – Wachstum etwas relativieren. Es sind zwar an den meisten, heute kontrollierten Pfifferlings – Standorten, enttäuschend wenig zu sehen gewesen, aber an einigen, wenigen Stellen, waren doch reichlich Brut und auch schon recht ordentliche, erntefähige Pilze zu sehen. Da Andreas insbesondere nach eher selteneren oder besonders attraktiven Pilzen Ausschau hielt, kam auch er noch auf seine Kosten. An zwei verschiedenen Standorten, beides mit Buchen bestandene Bachtäler, konnten wir wunderschöne, lachsfarbene Korallen finden. Ein Löwengelber Dachpilz im Radebachtal war eine besonders schöne Augenweide und ein hervorragendes Fotomotiv. Es gab auch vereinzelte Flockenstielige Hexen – Röhrlinge, ganz junge Gallen – Röhrlinge, einen alten Birkenpilz, vereinzelte Sommersteinpilze und einige Täublinge. Aber alles sehr bescheiden. Zum Schluss, wir hatten noch etwas Zeit, bevor Andreas sein Zug von Blankenberg fuhr, schlug ich vor, noch einer sehr zuverlässigen und produktiven Stelle von Sommersteinpilzen und interessanten Täublingen in einem Kalkbuchenwald des Revier Weiße Krug, einen kurzen Besuch abzustatten. Unter dem Motto „Das Beste kommt zum Schluss“ stießen wir hier auf eine der wenigen „Pilzoasen“, die es zur Zeit gibt. Obwohl mir Andreas während unserer heutigen Exkursion sagte, dass er eigentlich keine Sommersteinpilze mehr sehen, geschweige denn fotografieren mag, war dieser Vorsatz beim Anblick einer solchen Pracht, die sich uns plötzlich offenbarte, auf der Stelle vergessen. Sommersteinpilze von einer selten gesehenen Üppigkeit standen plötzlich vor uns. Zunächst entdeckte Andreas ein Riesenexemplar von fast 30 cm Hutdurchmesser und der ganze Pilz war noch knackig und fest und die Röhren noch fast weiß. Plötzlich standen wir mitten unter kapitalen, dickbauchigen Sommersteinpilzen mit tief dunkelbraunen, ja fast schon schwarzbraunen Hüten. Da gab es auch für ihn kein halten mehr und die Kamera wurde aufgebaut. Zum Glück, denn mein Akku hatte inzwischen den Geist aufgegeben und ich konnte keine Fotos machen. Auch viele Kurzstielige Leder – Täublinge und Frauen – Täublinge standen plötzlich hier. Es ist zur Zeit in der Tat so, dass im allgemeinen nicht viel, im besonderen aber um so mehr los ist. An 5 von 10 Steinpilzstellen ist gar nichts, an vieren stehen Einzelstücke und an der zehnten darf gefeiert werden! Eigentlich wollte ich dieser Stelle erst im Zuge des ab Mitte bis Ende kommender Woche eventuell zu erwartenden, neuerlichen Wachstumsschubes einen Besuch abstatten, zum Glück habe ich es heute getan, die Pracht wäre bis dahin, dahin.

Eines der kapitalsten und schönsten Exemplare unserer gestrigen Tour. Trotz der besonders dunklen Hutfarbe sind es ein Sommersteinpilz (Boletus reticulatus). Das wie immer hervorragende Foto schoß Andreas Okrent im Revier Weiße Krug am 23.06.2013.

Eines der kapitalsten und schönsten Exemplare unserer heutigen Tour. Trotz der besonders dunklen Hutfarbe ist es ein Sommersteinpilz (Boletus reticulatus). Das wie immer hervorragende Foto schoss Andreas Okrent im Revier Weiße Krug am 23.06.2013.

Montag, 24. Juni – Heute rief mich Andreas Herchenbach aus dem Wald an und war enttäuscht, dass er in Perniek zwar vereinzelte, ganz junge Körnchen – Röhrlinge fand, aber weit entfernt von früheren Schüben an dieser Lokalität. Vor zwei Jahren wurde hier massiv ausgeholzt und der Standort hat sich deutlich verändert. Das allgemeine Aufkommen an Butterpilzen und Körnchen – Röhrlingen hat seit dem deutlich nachgelassen und zum anderen können diese tatsächlich die allerersten eines zumindest moderaten Wachstumsschubes sein. In wenigen Tagen könnten durchaus nennenswertere Mengen erscheinen. Er wollte nach seinem Anruf noch verschiedenen, anderen Pfifferlings – und Steinpilzstandorten einen Besuch abstatten, ich hoffe, er hatte Erfolg. Es gehört momentan eine gehörige Portion Glück dazu! Heute habe ich unsere Ausstellung wieder erneuert. Es liegen jetzt 97 Arten auf den Flächen. Neu in diesem Jahr mit dabei: Bleigrauer Bovist, Hainbuchen – Röhrling, Narzißengelber Wulstling, Grauer Wulstling, Papagei – Täubling, Kurzstieliger Leder – Täubling, Weißstieliger Leder – Täubling, Hainbuchen – Täubling, Gallen – Röhrling, Frühlings – Koralle?, Löwengelber Dachpilz und Gemeiner Wurzel – Rübling.

Unsere gestrige Sommersteinpilz - Ausbeute etwas gealtert auf der Moosfläche unserer Pilzausstellung heute Nachmittag. Am Abend landetren sie auf dem Trockner. Es wurden zwei Dörrgeräte voll. Der große in der Mitte brachte es auf 27 cm Hutdurchmesser.

Unsere gestrige Sommersteinpilz – Ausbeute etwas gealtert auf der Moosfläche unserer Pilzausstellung heute Nachmittag. Am Abend landeten sie auf dem Trockner. Es wurden zwei Dörrgeräte voll. Der große in der Mitte brachte es auf 27 cm Hutdurchmesser.

Dienstag, 25. Juni – Heute war ich mit Sohn Jonas zur Inspektion im Seeblickpark. Das allgemeine Pilzaufkommen war für diese pilzreiche Parkanlage eher bescheiden. Trotzdem scheint sich hinsichtlich eines neuen Wachstumsschubes, der im laufe dieser Woche einsetzt, alles wie erwartet zu entwickeln. Nach 10 bis 11 Tagen waren die ersten Körnchen – Röhrlinge an den Rändern des Kiefernforstes bei Perniek erschienen und unter den Eichen- und Buchengruppen des Seeblick – Parks schoben sich heute teils zahlreiche kirsch- bis walnußgroße Sommersteinpilze aus dem Erdboden. Und zwar an allen mir dort bekannten Stellen. Das soll schon etwas heißen, denn das kommt wahrlich nicht alle Tage vor. Auch junge Flockenstielige Hexen – Röhrlinge waren wieder einige im kommen. Es gab von beiden Arten sicherlich noch viel mehr, aber gestückelte Steinpilzstiele und frisch herausgerissene Täublinge waren Indizien, das hier heute schon vor uns jemand auf Pilzsuche war. Meiner Meinung nach steht ein beachtlicher Schub von Sommersteinpilzen und Co. bevor, der durchaus nachhaltig, wegen zweier Starkregen – Ereignisse relativ kurz hinter einander, ausfallen könnte.

Aber ganz besonders freuten sich Jonas und ich über den ersten Grünen Knollenblätterpilz der Saison. Jetzt wird es also wieder lebensgefährlich, wenn man nicht genau hinschaut, was man einsammelt. Heute gab es außerdem auch Mairißpilze und Patherpilze gemicht mit essbaren Perlpilzen und Sommersteinpilzen.

Aber ganz besonders freuten sich Jonas und ich über den ersten Grünen Knollenblätterpilz der Saison. Jetzt wird es also wieder lebensgefährlich, wenn man nicht genau hinschaut, was man einsammelt. Heute gab es außerdem auch schwer giftige Mairißpilze und Pantherpilze gemischt mit essbaren Perlpilzen und anderen Speisepilzen im Seeblickpark.

Mittwoch, 26. Juni – Heute war ich mit Angelika Boniakowski und Andreas Okrent zur Inspektion zweier Raritätenstandorte verabredet. Zusammen mit Sohn Jonas fuhren wir kurz nach 09.00 Uhr zunächst in den Züsower Forst. Hier hatte Angelika vor einigen Jahren einen Standort der blassen Form des Satans – Röhrlings entdeckt. Wir wollten uns diese Lokalität anschauen, um sie etwas gezielter beobachten zu können. Leider hat sich dieses überaus interessante Gebiet zum forstwirtschaftlichen Schlachtfeld entwickelt und zerspitterte Baumkronen so weit das Auge reichte, machte unsere Tour zu einem anstrengenden Hindernislauf. Ganz besonders wurde an der sensiblen Stelle des Satans – Röhrlings gewütet und wenige hundert Meter weiter kreischten die Kettensägen und es krachten weitere, mächtige Buchen auf den Waldboden und ließen ihn erzittern. Man kann nur noch mit Entsetzen und Wut durch die meisten, unserer einst so schönen Wälder streifen. Wie betitelte es gestern, bei einem Telefonat, Andreas Herchenbach so treffend „Mecklenburg – Vorpommern tut gut“!. Wir plädieren eher für „M-V tat gut“. Gemeint sind natürlich die Urlauber, die den gut organisierten Erlebnis – Tourismus nutzen sollen um möglichst viel Geld hier zu lassen, wie überall auf der Welt, wo der schnöde Mammon regiert und alles tun und handeln der Menschen dem untergeordnet wird. Einen wirklichen Wert besitzt in dieser Gesellschaftsordnung und diesem Wirtschaftssystem nur, was Geld einbringt oder zu Geld gemacht werden kann. Was für einen Wert besitzt da schon ein außerdem noch giftiger Satans – Röhrling? Diesen gab es hier heute erwartungsgemäß noch nicht, dafür aber einige fotogene Schönfuß – Röhrlinge. Danach ging es noch kurz in den Schlemminer Staatsforst, wo uns Angelika eine Lokalität eines weiteren, sehr selten Röhrlings zeigte, der noch nicht näher bestimmt werden konnte. Heute war die fragliche Art ebenfalls noch nicht vertreten, aber wir werden in Zukunft versuchen, diese interessanten Standorte etwas näher im Auge zu behalten, falls die Forst ihnen nicht schon den Rest gegeben hat!

Neben einigen Täublingen, den ersten Milchlingen, Rorfüßchen, Pfifferlingen, Sommersteinpilzen und Grauen Wulstlingen waren hier und da auch einige frische Perlpilze (Amanita rubescens) zu finden. Guter Speisepilz, aber roh giftig!

Neben einigen Täublingen, den ersten Milchlingen, Rotfüßchen, Pfifferlingen, Sommersteinpilzen und Grauen Wulstlingen waren hier und da auch einige frische Perlpilze (Amanita rubescens) vertreten. Guter Speisepilz, aber roh giftig!

Donnerstag, 27. Juni – Heute ist Siebenschläfertag. Zwar nicht allein an diesem, aber an den letzten Juni und ersten Juli – Tagen werden häufig die Weichen für den kommenden Hochsommer gestellt. Nach den neuesten Trendrechnungen der Wettercomputer soll sich nun ab der nächsten Woche zunehmend warmes und stabileres Sommerwetter durchsetzen und abgesehen von gelegentlichen Wärmegwittern sind bis auf weiteres keine flächendeckenden Niederschläge mehr auszumachen. Die Wärme wird unserer hochsommerlichen Pilzflora zunächst sicher gut tun und in unseren wäremeliebende Edelwäldern, auf bessern Böden, das Pilzwachstum ankurbeln. Die sandigen Bereiche werden mittelfristig das Nachsehen haben, aber vieleicht sorgen zwischenzeitliche Gewitter für Entspannung und es dürfte auch hier einiges möglich sein. Möglich ist bei diesem Trend natürlich auch ein insgesamt eher trockener Hochsommer mit den ensprechenden Folgen für`s Pilzwachstum. Lassen wir uns also überraschen! Heute habe ich wieder die Pilzausstellung erneuert. Es liegen 109 Arten auf den Flächen. Davon erstmals in diesem Jahr mit dabei: Langstieliger Schleimfuß, Schwarzflockiger Dachpilz, Kerbrandiger Trichterling, Gelbbräunlicher Trichterling, Langstieliger Knoblauchschwindling, Halsband – Schwindling, Rettich – Helmling, Halbkugeliger Ackerling, Kegeliger Rißpilz, Klebriger Hörnling, Fleischroter Lacktrichterling, Violettbrauner Täubling, Weinroter Herings – Täubling, Buchen Spei – Täubling, Süßlicher Milchling, Kampfer – Milchling, Fleischroter Speise – Täubling, Fransiger Wulstling, Schönfuß Röhrling, Grüner Knollenblätterpilz und Falscher Rotfuß – Röhrling.

Diesem seltenen Dachpilz von besonderer Schönheit durch seine netzartig und schwarzflockig strukurierte Hutoberfläch und ebenfalls schwarzflockigen Lamellschneiden konnten wir gestern im Züsower Forst begegnen. Es handelt sich um den Schwarzflockigen Dachpilz (Pluteus umrbosus). Er wächst an Laubholz - Stubben und steht auf der Roten Liste 3 = gefährdet. Essbar, aber zu schonen!

Diesem seltenen Dachpilz von besonderer Schönheit durch seine netzartig und schwarzflockig strukturierte Hutoberfläche und seinen, ebenfalls schwarzflockigen Lamellschneiden, konnten wir gestern im Züsower Forst begegnen. Es handelt sich um den Schwarzflockigen Dachpilz (Pluteus umbrosus). Er wächst an Laubholz – Stubben und steht auf der Roten Liste 3 = gefährdet. Essbar, aber zu schonen!

Freitag, 28. Juni – Da Sohn Jonas die ersten Ferientage bei Papa in Wismar verbrachte und die meiste Zeit im „Pilzladen“ b. z. w. mit im Wald war, durfte er sich heute aussuchen, was wir machen wollen. Er entschied sich für das Poeler Piratenland, einem Indoor – Spielplatz. Bei der Gelegenheit nutzte ich gleich die Möglichkeit, dem alten Eichenpark und der Lindenallee am Schwarzen Busch einen Besuch abzustatten. In der schönen, alten Parkanlage war höchstwahrscheinlich gerade gestern der Rasenmäher rüber, deshalb nur vereinzelt einige zerstückelte Pilzreste. Das hatte hier keinen Sinn. Ich konzentrierte mich auf die Lindenallee zwischen Kirchdorf und Schwarzer Busch, aber auch hier wurde kürzlich gemäht. Trotzdem konnte ich einige Netzstieliege Hexen – Röhrlinge, verschiedene Täublinge, Olivgelbe Rißpilze, Gilbende Erdritterlinge, Anis – Champignons und verblüffender Weise auch Sommersteinpilze finden. Und die wuchsen hier tatsächlich unter Linden! Weit und breit keine Eiche oder Buche, zumindest nicht dort, wo sich die jungen Sommersteinpilze aus dem Boden schoben. Der Standort scheint sogar bekannt zu sein, denn es wurde geschnitten. Allerdings hatten die meisten Pilze heute schon wieder Trockenschäden durch den lebhaften Wind der letzten Tage zu verbuchen und auch die zur Zeit ungewöhnlich kalten Temperaturen beeinträchtigen das Pilzwachstum erheblich. Aber ab nächste Woche soll ja der Sommer kommen!

Aber der Super - Fund auf der Ostsee - Insel Poel in der Parkanlage Schwarzer Busch war dieser Porling an Buche. In Mitteldeutschland und anderen Region gebietsweise häufig, ist die Braune Borstentramete Coriolopsis gallica bei uns in M-V- eine absolute Rarität! In der Pilzflora der DDR ist nur eine alte Angabe aus dem Jahr 1934 zu finden! Standortfoto am 28.06.2013.

Der heutige Super – Fund auf der Ostsee – Insel Poel, in der Parkanlage Schwarzer Busch, war aber dieser Porling an Rotbuche. In Mitteldeutschland und anderen Regionen gebietsweise häufig, ist die Braune Borstentramete (Coriolopsis gallica) bei uns in M-V eine absolute Rarität! In der Pilzflora der DDR ist nur eine alte Angabe aus dem Jahre 1934 zu finden! Standortfoto am 28.06.2013.

Sonnabend, 29. Juni – Elf pilzbegeisterte aus Mecklenburg, Berlin und der Schweiz trafen sich heute morgen auf dem ZOB in Wismar zu einer öffentlichen Pilzlehrwanderung. Sie führte bei regnerischem Pilzwetter durch das überaus interessante Klaasbachtal bei Neukloster und weiter durch den sogenannten Babster Sack. Überwiegend reiche, vielfach kalkhaltige Laubwälder mit einer großen Artenvielfalt. Diesbezüglich war es heute zwar immer noch recht bescheiden, aber dennoch konnten wir tolle Pilzfunde, teils auch von selteneren Arten, tätigen. Ausführlicher nachzulesen unter: „Durch den Babster Sack“.

Auf der Heimfahrt schauten Pilzfreund Jochen und ich noch kurz im Kiefernforst bei Perniek vorbei, da es praktisch auf dem Weg lag. Hier befindet sich gerade wieder ein schwacher Schub von Körnchen - Röhrlingen (Suiluus granulatus) auf dem Höhepunkt. Standortfoto 29.06.2013. Guter Speisepilz.

Auf der Heimfahrt schauten Pilzfreund Jochen und ich noch kurz im Kiefernforst bei Perniek vorbei, da er praktisch auf dem Weg lag. Hier befindet sich gerade ein schwacher Schub von Körnchen – Röhrlingen (Suilus granulatus) auf dem Höhepunkt. Standortfoto 29.06.2013. Guter Speisepilz.

Sonntag, 30. Juni – Der Frühsommermonat Juni geht zu Ende und aus mykologischer Sicht war er auch recht ordentlich, gemessen an dem, was uns in den zurückliegenden Jahren zum Teil geboten wurde. Insbesondere Röhrlinge, einige Champignons, Täublinge und Wulstlinge gab es vor allem im parkartigen Gelände. Sommersteinpilze waren konstant, wenn auch meist nur sehr punktuell, vertreten. Vereinzelt auch der eine oder andere Fichtensteinpilz. Pfifferlinge taten sich zunächst schwer, legten aber gegen Ende des Monats deutlich zu. Das Wetter spielte in punkto Feuchtigkeit gut mit, nur die Temperaturen ließen meist zu wünschen übrig.

Diese interessanten Getigerten Sägeblättlinge (Lentinus tigrinus) fanden wir am Sonnabend auf unserer Pilzwanderung durch den Babster Sack auf einem Laubholzast der im Wasser schwamm. Die nicht sonderlich häufige Art ist fast immer in unmittelbarer Gewässernähe anzutreffen. Kein Speisepilz. 29.06.2013.

Diese interessanten Getigerten Sägeblättlinge (Lentinus tigrinus) fanden wir am Sonnabend auf unserer Pilzwanderung durch den Babster Sack, auf einem Laubholzast, der im Wasser schwamm. Die nicht sonderlich häufige Art ist fast immer in unmittelbarer Gewässernähe anzutreffen. Kein Speisepilz. 29.06.2013.

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