Pilztagebuch Oktober 2013/2

Wetter und Pilze im Raum Nordwestmecklenburg

Tagebuch Wetter und Pilze im Oktober 2013/2

Edel - Reizker (Lactarius deliciosus). Frieder Gröger schreibt in Pilze und Wildfrüchte: Wohlschmeckender Pilz. Muß aber gebraten werden, paniert oder in Stücken, aber auch in Eierkuchenteig gebacken. Sehr gut auch als Salat zubereitet. Auch für kräftige Pilzsuppen mit dunkler Mehlschwitze, Speck und Kümmel sehr gut. Zum Trocknen nicht geignet!

Edel – Reizker (Lactarius deliciosus). Frieder Gröger schreibt in seinem Büchlein „Pilze und Wildfrüchte“: „Wohlschmeckender Pilz. Muß aber gebraten werden, paniert oder in Stücken, aber auch in Eierkuchenteig gebacken. Sehr gut auch als Salat zubereitet. Auch für kräftige Pilzsuppen mit dunkler Mehlschwitze, Speck und Kümmel sehr gut. Zum Trocknen nicht geeignet!“ Standortfoto am 16.10.2013.

Mittwoch, 16. Oktober – Nach knapp vierwöchentlichem Kanada – Aufenthalt besuchte mich gestern Nachmittag Pilzfreund Jochen. Er wollte heute mit mir in die Pilze um sein Steinpilz und Maronen – Reservoir für den Winter aufzustocken. Leider musste ich ihm etwas ernüchternd mitteilen, dass diesbezüglich nicht mehr viel zu machen ist. Er hatte seinen Urlaub genau zur großen Röhrlingsschwämme genommen und er möge sich wohl lieber mit anderen Pilzen eindecken. Es gibt zwar noch weiterhin einige Steinpilze und Maronen, aber der Hauptschub ist durch. Vereinzelt, vielleicht auch nochmals in einem kleinen Wachstumsschub, wird es in den nächsten Wochen noch welche geben, denn man kann sie in der Regel bis mindestens Mitte November finden. Ich machte den Vorschlag, in den Kiefernforst zu fahren, um nach Edel – Reizker Ausschau zu halten. Diese wachsen in diesem Herbst auch ungewöhnlich zahlreich. Dort angelangt, stolperten wir zunächst über mehrere Hexenringe Pappel – Ritterlinge. Ich stellte ihm die fleischige Art als guten Speisepilz vor und sammelte so gleich einen Korb für den Tiefkühlschrank ein. Der nächste Korb füllte sich innerhalb einer halben Stunde mit Edel – Reizkern. Nach gut einer Stunde waren meine großen Weidenkörbe gefüllt. Jochen nahm sich von beiden Arten nur eine kleine Kostprobe mit, da er diese Pilze bisher noch nicht gegessen hatte. Er wollte dann doch noch in die Maronen fahren, musste aber im Groß Labenzer Gebiet, einem idealen Maronen – Revier, fest stellen, dass es wirklich kaum noch welche gab. Bei dieser Gelegenheit trafen wir auch unsere Pilzfreundin Angelika Boniakowski. Auch sie war schon eine Weile unterwegs und hatte nicht besonders viel. Einige schöne Maronen und ein prächtiger Steinpilz sowie Stockschwämmchen konnte sie allerdings auch vorweisen.

Nach kurzer Zeit waren meine beiden großen Körbe voll. Jochen begnügte sich mit weniger, um sich an diese beiden Pilzarten ersteinmal eran zu tasten. Die Edelrezker werden ganzhütig panniert und eingefroren, die Pappel - Ritterlinge gestückelt, blanchiert und ebenfalls für unsere Imbiss - Aktionen weggefroren. 16.10.2013.

Nach kurzer Zeit waren meine beiden großen Körbe voll. Jochen begnügte sich mit weniger, um sich an diese, für ihn neuen Pilzarten, erst einmal heran zu tasten. Die Edelreizker werden ganzhütig paniert, vorgebraten und eingefroren, die Pappel – Ritterlinge gestückelt, blanchiert und ebenfalls für unsere Imbiss – Aktionen weggefroren. 16.10.2013.

Donnerstag – 17. Oktober – Ein kleines Sturmtief hat uns heute wieder reichlich Regen gebracht und auch der Wind frischte deutlich auf. Es hat einen Hauch der schon frühwinterlichen Kaltluft über Skandinavien im Gepäck. Das bedeutet morgen und auch am Sonnabend deutlich kühlere Luft als an den letzten Tagen. Damit stehen wir dem allgemeinen Trend für den Rest Deutschlands entgegen. Denn nur Nordöstlich der Elbe wird es so kühl, wo anders kommt man fast schon wieder ins Schwitzen, denn von Südwesten fließt in den Rest der Republik Warmluft ein. Aber ab Sonntag soll es auch bei uns deutlich milder werden und der Zustrom noch etwas wärmerer Luft aus subtropischen Breiten soll sich im laufe der nächsten Woche sogar verstärken. Mit etwas Glück sind dann auch bei uns Temperaturen bis an die 20 Grad möglich. Ob das unser Pilzwachstum nochmals etwas anregen kann? Einige Pilzfreunde, die noch vor kurzem kaum mehr Steinpilze sehen wollten, weil es einfach zu viele auf einmal waren, bekommen schon wieder Entzugserscheinungen und hoffen auf den nächsten Röhrlingsschub. Den wird es sicherlich auch noch geben, aber in weitaus moderateren Bahnen, als wir es in den zurückliegenden Wochen erlebt haben. Es werden auch Steinpilze nochmals etwas zahlreicher erscheinen, doch sollte man nicht mehr all zufiel erwarten. Nach so einem starken Schub haben sie es eigentlich nicht mehr nötig. – Andreas Herchenbach berichtete mir heute, dass er nette Post von der Forstbehörde bekommen hat. Er soll ein Verwarngeld in Höhe von 15 Euro berappen, weil er am Straßenrand im Wald bei Blankenberg, an einer Einfahrt zu einer ehemaligen, jetzt leider verfallenen Wander- und Rasthütte, sein Auto geparkt hatte um sich nach Pilzen um zu schauen. Es ist ein breiter Fahrweg mit Wendeschleife. Begründung: Am Fahrbahnrand war die weiße Begrenzungslinie nicht durchbrochen. Sie dürfe also nicht überfahren werden. Liebe Pilzfreunde, Obacht ist angesagt! Es ist schon beschämend, mit welchen Methoden hier gearbeitet wird.

Der Leberbraune Milchling (Lactarius hepaticus) wird auch Später Milchling genannt. Er wächst außschließlich unter Kiefern. Seine weißliche, milde Milch, verfärbt sich nach kurzer Zeit gelb. Essbar. Standortfoto am 16.10.2013 im Revier Weiße Krug.

Der Leberbraune Milchling (Lactarius hepaticus) wird auch Später Milchling genannt. Er wächst ausschließlich unter Kiefern. Seine weißliche, milde Milch, verfärbt sich nach kurzer Zeit gelb. Essbar. Standortfoto am 16.10.2013 im Revier Weiße Krug.

Freitag, 18. Oktober – Heute hat in Keez unser kleines Herbstseminar begonnen. Als Einstimmung bereitete ich schon eine kleine Pilzausstellung vor. Ich fuhr in den Wald bei Schönlage und innerhalb einer Stunde hatte ich einen großen Korb voller Ausstellungspilze zusammen. Es waren auch die ersten schönen Frost – Schnecklinge dabei. Der Spätherbst hat nun wirklich begonnen! Gegen 14.30 Uhr eröffnete dann Ulrich Klein, wie schon in der Vergangenheit, mit der Einführung  in die allgemeine Pilzkunde unser diesjähriges Herbstseminar. 11 Pilzfreunde, einschließlich zweier Kinder, haben sich dazu eingefunden. Morgen brechen wir dann zu unseren Exkursionen auf.

Anfang Oktober gab es in ungeschützten Lagen auf sandigen Böden stellenweise schon geringen Bodenfrost. Er sorgte dafür, dass nun auch schon die ersten Frost - Schnecklinge (Hygrophorus hypothejus) erschienen sind. Vorzüglicher Suppenpilz mit zartem Pilzaroma, aber weichlich schlüpfrig!. Standortfoto bei Schönlage am 18.10.2013.

Anfang Oktober gab es in ungeschützten Lagen auf sandigen Böden stellenweise schon geringen Bodenfrost. Er sorgte dafür, dass nun auch die ersten Frost – Schnecklinge (Hygrophorus hypothejus) erschienen sind. Vorzüglicher Suppenpilz mit zartem Pilzaroma, aber weichlich schlüpfrig!. Standortfoto bei Schönlage am 18.10.2013.

Sonnabend, 19. Oktober – Heute waren wir im Zuge unseres Pilzwochenendes fast den ganzen Tag auf Exkursion. Zunächst ging es in den kalkreichen Buchenwald des Haushalt Forstes. Ein reichhaltiges Pilzaufkommen erwartete uns hier. Viele Täublinge, Milchlinge, Lacktrichterlinge, Fälbling und Schleierlinge, einige Herbsttrompeten und vor allem an zwei Stellen die sehr seltenen Isabellrötlichen Schnecklinge. Auch zwei etwas ältere Dickröhrlinge waren mit dabei. Hier gilt es noch zu klären, welcher Art sie angehören. Nach dem Mittagessen ging es dann in die sandigen Heidegebiete des Landschaftsschutzgebietes Obere Seen bei Sternberg. Hier erwartete uns eine völlig andere Pilzflora. Zahlreiche wunderschöne Fliegenpilze, Frostschnecklinge, Riesenschirmpilze, Grünlinge, Butterpilze, einige Steinpilze und manches mehr begeisterten hier die Pilzfreunde.

Auch den Wässrigen Mürbling (Psathyrella hydrophila) konnte wir heute im Haushalt Forst an Laubholzstubben finden. Der essbare Pilz wird wegen seines büscheligen Wachstums in großen Büscheln auch als Weißstieliges Stockschwämmchen bezeichnet. Standortfoto am 19.10.2013.

Auch den Wässrigen Mürbling (Psathyrella hydrophila) konnten wir heute im Haushalt Forst an Laubholzstubben finden. Der essbare Pilz wird wegen seines büscheligen Wachstums  auch als Weißstieliges Stockschwämmchen bezeichnet. Standortfoto am 19.10.2013.

Sonntag, 20. Oktober – Heute war der dritte und letzte Tag unseres Pilzwochenendes in Mecklenburg. Es sind mehrere Körbe voller Frischpilze auf unseren Exkursionen zusammen gekommen. Diese wurden bereits gestern auf Papptellern geordnet und einiges am Abend bereits in gemütlicher Runde besprochen und bestimmt. Bei einigen kritischen Täublingen erleichterten Chemikalien unsere Bestimmungsarbeit. Heute Vormittag waren wir dann mit weiteren Bestimmungen und dem Aufbau einer kleinen Pilzausstellung beschäftigt. Etwa 140 Arten kamen zusammen. Es wurden ferner vier verschiedene, als essbar deklarierte Pilzarten, einem Geschmackstest unterzogen. Es gab sie zum Mittagstisch. Danach ging es zu einer Abschlussexkursion in eine Kiefernaufforstung bei Neukloster. Ich hatte allen Teilnehmern, die noch mitkommen wollten, Edelreizker zum mit nach hause nehmen versprochen. Nach gut 10 Minuten hatte der erste schon einen wirklich großen Weidenkorb voll. Reizker ohne Ende und in nie gekannten Ausmaßen! Jeder konnte sich die schönsten Aussuchen und so viele mitnehmen, wie er verarbeiten konnte. Die Körbe waren zum Schluss alle voll!  Trotzdem blieben große Mengen von Edel – Reizkern im Wald zurück. Unmöglich, alles mitzunehmen. Keiner von uns, mich eingeschlossen, hatten jemals so viele dieser Edelpilze gesehen!

Schnell füllten sich die Körbe mit Lactarius deliciosus, dem Delikaten Edel - Reizker. Besonders in Spanien weiß man den hohen Speisewert dieses Milchlings zu schätzen und er soll dort eine äußerst beliebte und teuer gehandelte Dilikatesse sein.

Schnell füllten sich die Körbe mit Lactarius deliciosus, dem delikaten Edel – Reizker. Besonders in Spanien weiß man den hohen Speisewert dieses Milchlings zu schätzen und er soll dort eine äußerst beliebte und teuer gehandelte Delikatesse sein.

Montag, 21. Oktober – Gestern war es im Vergleich zu Sonnabend ausgesprochen mild, ja feuchtwarm. In der Nacht zog dann ein kleines Randtief mit kräftigen Schauern und Gewittern durch. Weit über tausend Blitze gingen auch über Mecklenburg – Vorpommern nieder. In Keez kamen 8 Liter vom Himmel. Anderen Orts waren es teils deutlich mehr. Die sehr milde bis warme Witterung soll noch bis zum Wochenende andauern und sich vorübergehend nochmals verstärken. Morgen wird Deutschland weit der wärmste Oktobertag diesen Jahres erwartet. Auch am Sonnabend könnte es nochmals besonders warm werden. Wir dürfen gespannt sein, wie die Pilze darauf reagieren. Wir fanden gestern wieder einzelne frische Parasole und wenige junge Butterpilze. Eine Dame, die heute die Ausstellung besuchte, berichtete mir, dass sie gestern bei Brüel recht viele junge und knackige Birkenpilze fand. Es scheint an der Röhrlingsfront allmählich wieder etwas Bewegung aufzukommen. Ich erwarte allerdings keinen besonders starken Schub mehr. Während der Gemeine Hallimasch vielfach durch ist und weiter abklingt, scheint jetzt der Dunkle- und insbesondere der Honiggelbe Hallimasch in unserer Region stärker loszulegen. – Ich habe heute die Ausstellung erneuert. Es liegen 91 Arten auf den Flächen. Erstmals in diesem Jahr sind mit dabei: Alabaster – Kernling, Kastanienbrauner Schirmling, Spindelstieliger Wasserkopf, Schneepilz und Isabellrötlicher Schneckling.

Der Violette Rötel - Ritterling ist ein sehr guter Speisepilz mit einem etwas süßlichem Aroma. Wir finden ihn in Laub- und Nadelwälder und sogar auf alten Wiesen- und Weideflächen. Er bildet gerne Hexenringe und kann dann recht ergiebig sein. Er ist roh giftig und muß gut durchgegart werden. Standortfoto am 20.10.2013 im Kiefernforst bei Neukloster.

Der Violette Rötel – Ritterling (Lepista nuda) ist ein sehr guter Speisepilz mit einem etwas süßlichen Aroma. Wir finden ihn in Laub- und Nadelwälder und sogar auf alten Wiesen- und Weideflächen. Er bildet gerne Hexenringe und kann dann recht ergiebig sein. Er ist roh giftig und muss gut durchgegart werden. Standortfoto am 20.10.2013 im Kiefernforst bei Neukloster.

Dienstag, 22. Oktober – Heute war ich um 09.00 Uhr mit Schülern einer 4. Klasse der Grundschule Neuburg verabredet. Bei herrlich warmen und goldenen – Oktoberwetter startete ich mit 24 Schülern, der Lehrerin und einer Begleiterin in den angrenzenden Herbstwald. Seit einer Reihe von Jahren führen wir hier im Herbst einen Projekttag Pilze durch. Von der Lehrerin werden die Kinder schon im Vorfeld auf unsere Pilztour vorbereitet und es macht den Schülern immer einen riesigen Spaß. Vor allem, wenn auch reichlich Pilze gefunden werden. Heute war das Angebot mehr als üppig. Pilze auf Schritt und Tritt und von allen Seiten ertönte es über zwei Stunden lang unentwegt „Kann man den Essen?“. Milchlinge, Täublinge, Rüblinge und einiges mehr. Vor allem aber Hallimasch in großen Ausmaßen, so dass sich die Körbe der Kinder und der Lehrerin schnell füllten. Im Klassenzimmer angelangt, schaute ich nochmals alle gesammelten Werke durch und gab noch wichtige Hinweise zur Zubereitung. Auch der giftigste aller Pilze, der Grüne Knollenblätterpilz, den wir heute zum Glück auch fanden, wurde nochmals Thema. Ihn muss jeder Pilzsammler kennen. Nach Möglichkeit schon als Kind!

Der Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) verursacht auch in der heutigen Zeit immernoch sehr schwere, teils tötliche Pilzvergiftungen. Es ist wichtig bei einer Vergiftung, sofort mit einer intensiv - medizinischen Behandlung zu Beginnen, um die Leberzerstörung aufzuhalten. Oft kommt aber jede Hilfe zu spät. Steckbrief: Grünlicher Hut in verschiedenen Abstuffungen. Auch schwarzgrün oder reinweiß! Stiel grünlich überhaucht oder genattert. Mehr oder weniger abgesetzte Stielknolle mit lappiger, häutiger Scheide, dem Rest einer Eihülle, die den jungen Pilz völlig umschließt. Geruch honnigartig. Unter Eichen, Buchen, Linden und Fichtern. Gern an kalkreicheren Standorten. Tödlich giftig!

Der Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) verursacht auch in der heutigen Zeit immer noch sehr schwere, oft tödliche Pilzvergiftungen. Es ist wichtig bei einer Vergiftung, sofort mit einer intensiv – medizinischen Behandlung zu beginnen, um die Leberzerstörung aufzuhalten. Oft kommt aber jede Hilfe zu spät. Steckbrief: Grünlicher Hut in verschiedenen Abstufungen. Auch schwarzgrün oder reinweiß! Stiel grünlich über haucht oder genattert. Mehr oder weniger abgesetzte Stielknolle mit lappiger, häutiger Scheide, dem Rest einer „Eihülle“, die den jungen Pilz völlig umschließt. Weiße Lamellen und weiße, hängende Manschette am oberen Stielbereich. Geruch honigartig. Unter Eichen, Buchen, Linden und Fichten. Gern an kalkreicheren Standorten. Tödlich giftig!

Mittwoch, 23. Oktober – Da sich aufgrund der immer noch andauernden Hochsaison und der vielen Veranstaltungen sowohl zu hause, als auch im Laden, einiges an Arbeit angestaut hat, allem voran die Auswertung unseres Pilzseminars, habe ich heute von einer Exkursion abgesehen. Mich hat es natürlich geärgert, denn das Wetter ist zur Zeit mehr als Spitze, aber es ging einfach nicht. Da ich auch einige Einkäufe zu erledigen hatte, besorgte ich bei dieser Gelegenheit gleich preiswertes Bastelmaterial für unsere Adventsgestecke. Hier traf ich ein älteres, mir bekanntes Ehepaar, das mich darum bat, die auf ihren Grundstück im Rasen, neben einer Fichte wachsenden Pilze, zu begutachten. Da es sowieso auf dem Weg lag, schaute ich sogleich nach. Es handelte sich um eine Gruppe frischer Karbol – Champignons, die durch den vielen Regen und den warmen Temperaturen zum neuerlichen Wachstum angeregt wurden. Bereits im September wuchsen hier zahlreiche Exemplare. Wir dürfen also gespannt sein, wie es sich nach der immer noch anhaltenden, für Ende Oktober ungewöhnlich langen Wärmeperiode, weiter entwickelt.

Auch die Flockenstieligen Hexen - Röhrlinge (Boletus luridiformis) scheinen einfach nicht aufgeben zu wollen. Seit Mitte Mai sind sie unermüdlich am fruktifizieren. Es ist das Jahr der Flockenstieligen Hexen - Röhrlinge und seinen Röhrlingsverwandten. Dieser farbenprächtige, stark blauende Dickröhrling zählt zu den schmackhaftesten Speisepilzen die unsere Wälder beherbergen. Es sollte allerdings gut durchgegart werden. Dieses Standortfoto haben wir Dorothee und Werner Griffel aus Hamburg zu verdanken.

Auch die Flockenstieligen Hexen – Röhrlinge (Boletus luridiformis) scheinen einfach nicht aufgeben zu wollen. Seit Mitte Mai sind sie unermüdlich am fruktifizieren. Es ist das Jahr der Flockenstieligen Hexen – Röhrlinge und ihrer Röhrlings – Verwandten. Dieser farbenprächtige, stark blauende Dickröhrling zählt zu den schmackhaftesten Speisepilzen die unsere Wälder zu bieten haben. Es sollte allerdings gut durchgegart werden. Das aktuelle Standortfoto haben wir Dorothee und Hans – Werner Griffel aus Hamburg zu verdanken.

Donnerstag, 24. Oktober – Heute besuchte mich unsere Pilzfreundin Angelika Boniakowski. Sie brachte mir drei Blumensträuße aus eigenem Anbau mit. Der Rest ihres Blumenangebotes, dass sie vom Verkauf auf dem Markt übrig behalten hatte. Allerdings ist in der Regel Donnerstags sowieso ein Sträußchen für den „Steinpilz“ vorgesehen. Sie erkundigte sich zu den neuesten Entwicklungen an der Pilzfront und hoffte zu hören, dass noch ein Röhrlingsschub bevor steht. Ich sagte ihr, das jetzt vor allem Hallimasch und Edel – Reizker angesagt sind. Nachdem der Gelbschuppige- und Gemeine Hallimasch in den letzten zwei Wochen einen Rekordschub erlebte und jetzt meist am abklingen ist, startet dieser Tage der Honiggelbe Hallimasch voll durch. Es kann stellenweise also weiterhin geerntet werden, was das Zeug hält. In punkto Röhrlinge machte ich ihr nicht mehr all zu große Hoffnung. Das nochmals, zumindest ein leichter Schub bevor steht, gilt aber als sicher. – Am Abend, ich war schon im Begriff zu schließen, wollte noch ein junger Mann eine Pilzberatung haben. Er meinte, Steinpilze gefunden zu haben. Steinpilze waren es zwar nicht, aber ein Gedicht von wunderbar frischen und knackigen Maronen. Eine schöner als die andere. Dickstielig und fest, ein Bild für die Pilzgötter!. Gefunden im Nadelwald in den stadtnahen Rohlstorfer Tannen. Es scheint also doch noch mal Bewegung an der Röhrlingsfront aufzukommen. Sicher werden sie auch andernorts, zumindest punktuell, nochmals frisch erscheinen und auch einige schöne Steinpilze könnten in den nächsten Tagen wieder das Licht der Welt erblicken. Das Wetter soll bis zum Wochenende noch mitspielen. Bis dahin bleibt es warm, bevor sehr wahrscheinlich am Montag ein erster, schwerer Herbststurm, eine Umstellung der Großwetterlage zu deutlich kühlerem Wetter mit zunehmender Nachtfrostgefahr einleiten soll.

Neben einigen Herbsttrompeten scheinen jetz auch verstärkt die Trompeten - Pfifferlinge (Cantharellus tubaeformis) zu kommen. Liegt das Laub der Buchen erst einmal unter, werden bedie Arten besonders üppig, denn sie wollen durch die Blätter hindurch. Trompeten - Pfifferlinge können bis in den Hochwinter gesammelt werden. Diese schöne Stimmungsfoto stammt nochmal von Hans - Werner Griffel aus Hamburg, aufgenommen in einem Buchenwald in der Schaalsee - Region.

Neben einigen Herbsttrompeten, scheinen jetzt auch verstärkt die Trompeten – Pfifferlinge (Cantharellus tubaeformis) zu kommen. Liegt das Laub der Buchen erst einmal unten, werden beide Arten besonders üppig, denn sie wollen durch die Blätter hindurch. Trompeten – Pfifferlinge können bis in den Hochwinter hinein gesammelt werden. Dieses schöne Stimmungsfoto stammt wiederum von Hans – Werner Griffel aus Hamburg. Aufgenommen in einem Buchenwald in der Schaalsee – Region.

Freitag, 25. Oktober – Die letzten richtig milden Tage des Herbstes scheinen nun gezählt. In der Wetterküche kommt in den nächsten Tagen richtig Bewegung auf. Wir dürfen den ersten schweren Herbststurm erwarten. An den Küsten und auf den Bergen ist am Montag sogar volle Orkan – Stärke möglich. Pilzsammler sollten es an diesem Tage unbedingt vermeiden, dem Wald einen Besuch abzustatten, es sein denn, man begibt sich in junge Schonungen. Abbrechende Äste und umstürzende Bäume machen nicht wirklich Laune! Danach soll es deutlich kühler, aber noch nicht frühwinterlich werden. Es ist wohl eher mit für die Jahreszeit angemessenen Temperaturen zu rechen. So sollte sich auch ein bevorstehender, schwacher Röhrlingsschub, trotz tieferer Temperaturen, dennoch ungestört entfalten können. Ob es aber tatsächlich noch einen „richtigen Schub“ geben wird oder ob nur stellenweise einige frische Maronen, Butterpilze, Birkenpilze, Steinpilze u. s. w. auftauchen werden, bleibt abzuwarten.

Wer dieser Tage auf der Suche nach Stockschwämmchen ist, sollte besonders obacht auf den Gift - Häubling (Galerina marginata) geben. Er scheint im Moment besonders häufig zu sein. Wir hatten ihn am Wochenende an Buchenstubben im Haushalt Forst, eigentlich ein Eldorado für Stockschwämmchen und in geroßen Megnen auf Nadelhlozhäcksel in einem Kiefernwald bei Neukloster. Tödlich giftig! Man acht immer auf die charakteristischen Schüppchen unterhald der Ringzone, die abgebildeter Art stets fehlen. Standortdoto am 20.10.2013 im Kiefernforst bei Neukloster.

Wer dieser Tage auf der Suche nach Stockschwämmchen ist, sollte besondere Obacht auf den Gift – Häubling (Galerina marginata) geben. Er scheint im Moment besonders häufig zu sein. Wir hatten ihn am Wochenende an Buchenstubben im Haushalt Forst, eigentlich ein Eldorado für Stockschwämmchen, und in großen Mengen auf Nadelholzhäcksel in einem Kiefernwald bei Neukloster. Tödlich giftig! Man achte immer auf die charakteristischen Schüppchen unterhalb der Ringzone, die der abgebildeten Art stets fehlen. Standortfoto am 20.10.2013 im Kiefernforst bei Neukloster.

Sonnabend, 26. Oktober – Heute stand wieder eine öffentliche Pilzlehrwanderung auf dem Programm. Zielgebiet war die Torfheide bei Zölkow, zwischen Crivitz und Mestlin. Hierzu hatten sich 14 Pilzfreunde bei herrlich warmen und goldenem Oktoberwetter eingefunden. Es handelt sich um Mischwälder mit Buchen, Fichten und Birkenbereichen. Insbesondere das Kerngebiet der Torfheide wird zum Teil von reinen Birkenbeständen geprägt. Das Angebot an frischen Pilzen ließ allerdings schon einen Hauch von Endzeitstimmung aufkommen. Selbst Hallimasch war hier nur verhalten zu finden. Hier und da Stockschwämmchen, Graublättrige Schwefelköpfe, Fuchsige Rötel – Trichterlinge, Graukappen und einiges mehr. Der Rückblick folgt in Kürze. In der Pilzberatung wurden mir heute von Sammlern ganz frische Butterpilze, Maronen, Ziegenlippen und sogar ein wunderbar knackiger Steinpilz vorgelegt. Der erwartete „Röhrlingsschub“ scheint inzwischen voll im Gange zu sein. Auch wir hatten einige junge Maronen und unter Fichten ganz frische Sommer – Rotfüßchen. Wer also noch eine Handvoll von den genannten Röhrlingen und vielleicht mit ganz großem Glück sogar nochmals einen Steinpilz finden möchte, sollte es dieser Tage noch einmal versuchen. Abzuwarten bleibt, ob die eine Woche lang andauernde, fast spätsommerliche Wärme, trotz zurückgehender Temperaturen, das ganze vielleicht in den nächsten zwei Wochen doch noch etwas mehr in Gange bringen könnte. Die Wahrscheinlichkeit ist in diesem Jahr aber gering. Wäre der Hauptschub Ende September/Anfang Oktober nicht so heftig ausgefallen, wäre sicherlich noch einiges möglich gewesen.

Ganz frische und knackige Rotfuß - Röhrlinge in einem moosreichen Altfichtenareal. Auch einige Maronen und Ziegenlippen waren frisch erschienen. 26.10.2013 in der Torfheide bei Zölkow.

Ganz frische und knackige Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus chrysenteron) heute in einem moosreichen Altfichtenareal. Auch einige Maronen und Ziegenlippen waren frisch erschienen. 26.10.2013 in der Torfheide bei Zölkow.

Sonntag, 27. Oktober – Da sich kurzfristig zu morgen Vormittag eine Schulklasse zur Besichtigung und Führung durch die Ausstellung angekündigt hat, musste ich heute nochmals in den Wald fahren, denn das Ausstellungsmaterial von gestern reichte keinesfalls für eine solide Ausstellung. Da ich seit vielen Wochen permanent Überstunden schiebe, meist bin ich nicht vor Mitternacht aus dem „Steinpilz“, schaffe ich es kaum noch Lebensgefährtin Irena und Jonas zu besuchen. Ausnahme das letzte Wochenende zu unserem Pilzseminar. Meine kleine Wohnung nutze ich eigentlich nur noch zum schlafen, und dieser ist meist auch nur sehr begrenzt. So musste ich mich heute wenigsten für einige Stunden in Keez blicken lassen. Dabei hatte ich Glück, ich konnte die beiden überreden, mit mir in den Wald zu fahren. Wir waren im Raum Jülchendorf/Schönlage unterwegs. Hier konnten wir einiges an Frischpilzen ergattern, Röhrlinge gab es bis auf ganz wenige junge Butterpilze und Derbe Rotfüßchen, allerdings kaum. Aber Graukappen, Weiße Raslinge, Fuchsiger – Rötel – Trichterlinge, Flaschen Stäublinge, Riesenschirmpilze, Frostschnecklinge, Edel – Reizker, Hallimasch und vieles mehr waren noch im Angebot. Zum Vergleich zu letzte Woche Freitag, als ich hier für eine kleine Ausstellung anlässlich unseres Pilzseminars, Pilze holte, hatte es aber schon deutlich nachgelassen. Die allgemeine Artenvielfalt nimmt derzeit, trotz der sehr günstigen Wetterlage, rapide ab! Am späten Nachmittag mußte ich dann wieder nach Wismar fahren und die Ausstellung bereits wieder aufbauen. Ansich erfolgt dieses im laufe des Montags, aber das hätte ich bis zum Besuch der Schüler nicht geschafft. Nun ist es auch heute wieder Mitternacht geworden, als ich diese Zeilen schrieb. Was tut man nicht alles als fauler Hartz IV – Empfänger! Es liegen nun 110 Arten auf den Flächen. Erstmals in dieser Saison mit dabei: Gallerartiger Zitterzahn, Elastische Lorchel, Ansehnlicher Scheidling, Lilastieliger Rötel – Ritterling und Goldfarbener Glimmerschüppling.

Auch wenn ich diese Art etwas weiter oben gerade im aktuellen Tagebuch vertreten habe, gaben mir diese beiden Pilze heute zu Denken. An einer segr pilzreichen Stellen mit viel Nadelholzschredder und Kiernennadelstreu rief Jonas plötzlich Papa, hier stehen zwei schöne Stockschwämmchen. Nun hat Jonas schon von frühester Kindheit mit Mama MMengen von Stockschwämmchen gesammelt und müßte sie eigentlich kennen. Von oben sahen sie tatsächlich auch so aus, sogar mit richtiger, für Stockschwämmchen so typischer hygrophaner Randzone. Aber hier war Nadelholz! Es handelt sich um zwei Fruchtkörper des sehr gefährlichen Gift- oder Nadelholz - Häublings (Galerina marginate). Dieser Vorfall bestätigte mir, wie schnell es bei oberflächlicher Betrachtung zu Verwechslungen des wohlschmeckenden Stockschwämmchens mit dem tödlich giftigen Nadelholz - Häubling kommen kann. Immer auf die Schüppchen unterhalb des Ringes achten. Hier sehen wir keine, statt dessen schimmert und gläzt der Stiel mehr oder weniger silbrig! Standortfoto bei Schönlage am 27.10.2013.

Auch wenn ich diese Art, etwas weiter oben, gerade im aktuellen Tagebuch vertreten habe, möchte ich sie heute noch mal hinein nehmen, denn diese beiden Pilze gaben mir heute zu Denken. An einer sehr pilzreichen Stelle mit viel Nadelholzschredder und Kiefernnadelstreu rief Jonas plötzlich „Papa, hier stehen zwei schöne Stockschwämmchen“. Nun hat Jonas schon von frühester Kindheit an mit Mama Mengen von Stockschwämmchen gesammelt und müsste sie eigentlich kennen. Von oben sahen sie tatsächlich auch so aus, sogar mit richtiger, für Stockschwämmchen so typischer, hygrophaner Randzone. Aber hier war Nadelholz! Es handelt sich um zwei Fruchtkörper des sehr gefährlichen Gift- oder Nadelholz – Häublings (Galerina marginata). Dieser Vorfall bestätigte mir, wie schnell es bei oberflächlicher Betrachtung zu Verwechslungen des wohlschmeckenden Stockschwämmchens mit dem tödlich giftigen Nadelholz – Häubling kommen kann. Immer auf die Schüppchen unterhalb des Ringes achten! Hier sehen wir keine, statt dessen schimmert der glatte Stiel mehr oder weniger silbrig! Standortfoto bei Schönlage am 27.10.2013.

Montag, 28. Oktober – Orkan „Christian“ hat sich heute über Nordwesteuropa ausgetobt und leider auch Menschenleben gefordert. In Deutschland sollen mindesten 6 Menschen getötet worden sein. Am schlimmsten hat es die Nordseeküste und die vorgelagerten Inseln sowie das nördliche Schleswig – Holstein getroffen. Aber auch bei uns, an der Mecklenburger Bucht, sollen Spitzenböen von bis zu 130 Kilometer pro Stunde gemessen worden sein. Das ist voller Orkan! Trotz des Sturmes war Pilzfreundin Angelika Boniakowski heute doch in den Wald gefahren. Sie hatte Glück, da sie vor Eintreffen des Hauptwindfeldes schon wieder zu hause war. Ihr telefonischer Bericht viel ernüchternd aus. Hier und da einige, durchaus schöne Maronen, aber meist madig. Drei/vier Steinpilze konnte sie auch ergattern, mehr war nicht drin. Ob die nun zu Ende gehende Wärme bis Mitte November noch einmal in punkto Röhrlinge etwas bewegt? Ich bin da eher skeptisch. In den meisten anderen Jahren ja, aber dieses mal könnte es das wohl gewesen sein, von Einzelstücken einmal abgesehen. Allerdings dürften die Spätherbstarten wie Rötel – Ritterlinge und Graukappen nochmals einen Schub bekommen. Ihnen war es in letzter Zeit ohnehin viel zu warm.

Der Lilastielige Rötel - Ritterling war der Pilz der 1970er Jahre. In unvorstellebaren Mengen wuchs er damals in Mecklenburg auf den zahlreichen alten Viehweiden. Es wird erzählt, das meine Vorgängerin Annalotte Heinrich diesen Pilz als Speise- und Marktpilz, nach selbstversuchen, als Speisepilz in der damaligen DDR eingeführt haben soll. Als Schulkind verdiente ich mir mit einigen Klassenkameraden alljährlich zwischen Ende September und Mitte Dezember ein ansehliches Taschengeld, da wir mit zahlreichen anderen Sammlern den damaligen Bedarf an Frischpilkzen in Wismar abzudecken versuchten. Allei an einem mir noch in Erinnerung gebliebenen Wochenende brachten wir zwei Zentner auf den Markt. Heute ist der Pilz fast eine Rarität und ich freute mich gestern riesig, als ich diese drei Exemplare in einer Parkanlage in Schönlage fand und am Standort fotografieren konnte. Sehr guter Speisepilz.

Der Lilastielige Rötel – Ritterling (Lepista personata) war der Pilz der 1970er Jahre. In unvorstellbaren Mengen wuchs er damals in Mecklenburg auf den zahlreichen alten Viehweiden. Es wird erzählt, dass meine Vorgängerin, Annalotte Heinrich, diesen schmackhaften Pilz, nach Selbstversuchen, als Speise- und Marktpilz in der damaligen DDR eingeführt haben soll. Als Schulkind verdiente ich mir mit einigen Klassenkameraden alljährlich zwischen Ende September und Mitte Dezember ein ansehnliches Taschengeld, da wir mit zahlreichen anderen Sammlern den damaligen Bedarf an Frischpilzen in Wismar abzudecken versuchten. Alleine an einem, mir noch in Erinnerung gebliebenen Wochenende, brachten wir zwei Zentner auf den Markt. Heute ist der Pilz fast eine Rarität und ich freute mich gestern riesig, als ich diese drei Exemplare in einem Park in Schönlage fand und am Standort fotografieren konnte. Sehr guter Speisepilz.

Dienstag, 29. Oktober – Heute morgen bin ich wieder in die Schule am Rietberg, in die etwa 10 Kilometer von Wismar entfernte Ortschaft Neuburg, gefahren. Es stand nochmals eine Pilzwanderung mit Schülern einer 4. Klasse auf dem Programm. Wir statteten dem gleichen Waldgebiet, dass ich genau vor einer Woche, ebenfalls mit Schülern durchwanderte, erneut einen Besuch ab. Gab es hier damals Hallimasch ohne Ende, waren heute nur noch vereinzelt einige frische Pilze dieser Weißsporer zu finden. Überhaupt waren viele Fruchtkörper entweder überständig oder von der derzeit extremen Witterung arg gebeutelt. Erst war es für die Jahreszeit viel zu warm (das mögen Spätherbstpilze gar nicht!), dann gestern morgen starker Regen, der viele Pilze regelrecht aufweichte und danach, am Nachmittag, ein heftiger, trockener Sturm, der schon wieder fast alles in kürzester Zeit an- oder vertrocknen ließ. Es war heute also schwierig, überhaut einige ordentliche Exemplare zu finden. Dennoch gab es für die Kinder laufend etwas zu entdecken. Ich war, wie beim letzten mal, ununterbrochen umringt von den wissbegierigen Schüler und auch dieses mal waren die häufigsten Worte, die ich zu hören bekam: „Kann man den Essen“?. Es waren zwar viele Speisepilze darunter, aber leider oft überständig oder vertrocknet.

Die schönsten Pilze fanden wir aber schon wieder außerhalb des Waldes im Ort. Am Rande einer windgeschützen Kleingartenanlage wuchsen neben unzähligen anderen Pilzen, vor allem verschiedenen Tintlingen, dieses farbenfrohen Orange - Becherlinge (Aleuria aurantia). An ihnen kommt man ohne ein Foto zu machen, kaum vorbei. Standortfoto am 29.10.2013. Essbar, aber weing lohnend und als Naturschönheit lieber schonen. Auch diese Pilze blieben stehen!

Die schönsten Pilze fanden wir aber schon wieder außerhalb des Waldes, im Ort. Am Rande einer windgeschützten Kleingartenanlage wuchsen neben unzähligen anderen Pilzen, vor allem Tintlingen, dieses farbenfrohen Orange – Becherlinge (Aleuria aurantia). Standortfoto am 29.10.2013. Essbar, aber wenig lohnend und als Naturschönheit lieber schonen. Auch diese Pilze blieben stehen!

Mittwoch, 30. Oktober – Heute war ich wieder mit Andreas Okrent zu einer gemeinsamen Exkursion verabredet. Andreas hatte den Wunsch, Bischofsmützen und Parasitische Scheidlinge zu fotografieren. In punkto Bischofsmütze war nichts zu machen. Parasitische Scheidlinge fanden wir zwar auf einer Graukappe, aber sie waren noch nicht voll entwickelt. Sie steckten noch eiförmig in ihrer Volva. Andreas nahm sie mit nach hause und wird die befallene Nebelkappe auf feuchtem Moos in einem Einweckglas betten. Vielleicht entwickeln sie sich weiter. Ansonsten konnte er noch schöne Fotos von Lilastieligen Rötel – Ritterlingen und Rosablättrigen Krempenritterlingen machen. Wie nebenbei füllte sich mein großer Korb mit Ausstellungstücken. Einen frischen und wahrlich gigantischen Riesenschirmpilz bekam ich leider nicht in den Korb. Ich versteckte ihn etwas im Gebüsch, so dass ihn Irena und Jonas, nach meiner Beschreibung, am Nachmittag mit dem Auto abholten. Auch einige, wenige Röhrlinge, waren dabei: Butterpilz,  Marone, Birkenpilz, Buntfärbender Birkenpilz, Wollstiel – Birkenpilz, Flockenstieliger Hexen – Röhrling und Echter Steinpilz. Es lohnt nach unseren heutigen Erkenntnissen aber nicht, speziell auf Röhrlinge zu gehen. Es gibt einfach zu wenige! Auch haben die Wälder innerhalb weniger Tage ihr Aussehen radikal verändert. Vom goldenen Oktober fast schon in den grauen Winter. Der Sturm hat fast alle Laubbäume, auch die Buchen, entlaubt. Es sieht jetzt schon aus wie in den meisten Jahren Mitte November. Steinpilzfreunde brauchen wohl kaum noch zu hoffen. Der Zug dürfte in diesem Jahr abgefahren sein, bis auf Einzelstücke!

Der herrausragende Fund der heutigen Exkursion war der Rosablättrige Krempenritterling. Diese sehr seltene Art wuchs mehrfach unter einer Lindenallee bei Weitendorf. Die Lokalität ist mir aber schon seit einigen Jahren bekannt und cwir fuhren gezielt dort hin. Andreas war sofort von der Schönheit dieses Pilzes beeindruckt. Er ähnelt etwas dem Mehlpilz, der ebenfalls etwa graurosa in den Lamellen sein kann, aber nicht so ein sauberes und leuchtndes rosa aufweist. Etwas Standortversetzt am 30.10.2013 fotgrafiert. Kein Speisepilz.

Der herausragende Fund der heutigen Exkursion war der Rosablättrige Krempenritterling (Leucopaxillus rhodoleucus). Diese sehr seltene Art wuchs mehrfach unter einer Lindenallee bei Weitendorf. Die Lokalität ist mir aber schon seit einigen Jahren bekannt und wir fuhren gezielt dort hin. Andreas war sofort von der Schönheit dieses Pilzes beeindruckt. Er ähnelt etwas dem Mehlpilz, der auch grau – rosa in den Lamellen sein kann, aber nicht so ein sauberes und leuchtendes rosa aufweist. Etwas Standortversetzt am 30.10.2013 fotografiert. Kein Speisepilz. Die Art scheint überall in Deutschland ausgesprochen selten zu sein und wird daher auf einigen Roten Listen entsprechend als Rarität geführt.

Donnerstag, 31.Oktober (Reformationstag) – Da die Speicherkapazität dieser Rubrik schon wieder am Ende ist, muss ich mich kurz fassen. Hinter uns liegt ein pilzreicher Herbstmonat, der Anfänglich noch vom dem großen Röhrlingsschub ab Mitte September geprägt worden war. Nach einem kurzen Einbruch aufgrund ungünstiger Witterungsbedingungen, ging es aber bald mit einem gewaltigen Hallimasch – Schub und anderer, herbsttypischer Pilzarten weiter. An einigen, uns bekannten Standorten des delikaten Edel – Reizkers gab es so viele wie noch nie.