Pilztagebuch Juli 2014/1

Wetter und Pilzwachstum im Nordwesten Mecklenburgs

Tagebuch zu Wetter und Pilze im Juli 2014/1

Schwefelporlinge (Laetiporus sulphureus gab es in diesem Frühjahr nur realtiv wenige, was auf ein gutes Pilzjahr hoffen läßt. Natürlich ist diese langjährige Beobachtung nur Subjektiv und durch nichts zu Erklären, aber in Jahren zuvor konnten wir diese Erfahrung machen. Wenn sich diese Beobachtung auch in diesem Jahr bestätigen soll, muß es aber ab jetzt kräftig zur Sache gehen. Die Ausgangsbedingungen könnten zur Zeit kaum besser sein. Dieses Foto entstand am 28. Juni auf unserer Pilzwanderung durch die Redentiner Tannen.

Schwefelporlinge (Laetiporus sulphureus) gab es in diesem Frühjahr nur relativ wenige, was auf ein gutes Pilzjahr hoffen lässt. Natürlich ist diese langjährige Beobachtung nur subjektiv und durch nichts zu Erklären, aber in Vorjahren konnten wir diese Erfahrung machen. Wenn sich diese Beobachtung auch in diesem Jahr bestätigen soll, muss es aber ab jetzt kräftig zur Sache gehen. Die Ausgangsbedingungen könnten zur Zeit kaum besser sein. Dieses Foto entstand am 28. Juni auf unserer Pilzwanderung durch die Redentiner Tannen.

Dienstag, 01. Juli – Schauer und Gewitter bestimmten auch heute wieder das Wettergeschehen. Die Temperaturen sind für Juli aber deutlich unterkühlt. Das soll sich in den nächsten Tagen, zumindest vorübergehend, ändern. Es ist eine kleine Hitzewelle im Anmarsch. Wie schon zu Pfingsten, wird sie aber am Wochenende wieder von schweren Gewittern von Westen her verdrängt. Durch Randtiefbildungen an der dafür verantwortlichen Kaltfront, könnte die Wärme bei uns im Nordosten aber möglicherweise noch bis Anfang nächster Woche erhalten bleiben. Diese Entwicklung kann nicht nur zu unwetterartigen Gewittern führen, sondern auch zur Bildung von starken Regengebieten. Es wird also wieder spannend! – Hoffen wir, dass es dadurch auch an der Pilzfront zunehmend spannend wird. Unsere Edelwälder auf besseren, teils kalkhaltigen Böden, sind zur Zeit leider nahezu „tot“. Dort ist kaum ein Frischpilz zu entdecken. In den sandigeren Waldgebieten sieht es hingegen schon etwas besser aus. Hier gibt es neben Pfifferlingen und einzelnen Steinpilzen zunehmend viele Scheidenstreiflinge, Perlpilze und Täublinge. Auch in den Parkanlagen wird das pilzliche Leben immer vielfältiger. Zur Zeit sind auch verschiedene Champignons gut vertreten, leider auch die giftigen Karbol – Champignons! Bereits gestern hatte ich unsere Ausstellung wieder neu bestückt. Es liegen nun 99 Arten auf den Flächen. Erstmals in diesem Jahr mit dabei: Bleigrauer Bovist, Fichtenkoralle, Zerfließende Gallertträne, Ockerrötlicher Resupinatstacheling, Wässriger Milchling, Flattermilchling, Mehlpilz, Schwärzender Saftling, Kegeliger Rißpilz, Brennender Rübling, Karbol – Champignon, Weinroter Heringstäubling und Olivockerfarbener Heringstäubling.

Es ist zur Zeit aber sehr schwierig, solche markellose Pilze zu finden, wie dieser Echte Steinpilz (Boletus edulis), den Andreas Okrent kürzlich bei Graal - Müritz fotografierte. Meist haben große, schwarze Nachtschnecken sich bereits über die Fruchtkörper her gemacht und sie mehr oder weniger stark zerfressen.

Es ist zur Zeit aber sehr schwierig, solch makellose Pilze zu finden, wie dieser Echte Steinpilz (Boletus edulis), den Andreas Okrent kürzlich bei Graal – Müritz fotografierte. Meist haben sich schon große, schwarze Nacktschnecken über die Fruchtkörper hergemacht, sobald sie sich aus dem Waldboden schieben und mehr oder weniger stark zerfressen. Besonders beliebt sind auch bei ihnen die Steinpilze.

Mittwoch, 02. Juli – Meinen heutigen Exkursionstag nutzte ich am Vormittag zunächst, um der Parkanlage am Seeblick einen Besuch abzustatten. Im Vergleich zu Sonntag war hier weniger zu finden. Es kommen zwar immer noch einige Täublinge und Perlpilze, aber mit abnehmender Tendenz. Am Nachmittag setzte ich mit Sohn Jonas meine Waldumrundung bei Warin fort. Sandige Böden mit überwiegendem Fichten- und Kiefernbestand, teils durchsetzt mit einigen Buchen, Eichen und Birken. Zumindest stellenweise sah es sehr vielversprechend aus, aber es gab so gut wie keine Frischpilze. Einzig am Waldrand zu einer Wiese wenige Heu – Düngerlinge oder Halbkugelige Ackerlinge. Hier herrschte Flaute. Ich möchte damit allerdings keinen Pessimismus verbreiten, denn diese Schwächephase zwischen den Pfingstgewittern und den neuerlichen, ergiebigen Niederschlägen ist durchaus normal. Zwischen diesen beiden Ereignissen gab es keine nennenswerten Regenfälle und der kurzzeitige Rückgang ist diesem Umstand geschuldet. Allerdings gibt es nach wie vor Bereiche, wo es deutlich besser aussieht. Der weitere Trend zeigt aber eindeutig nach oben. Immerhin sind in den letzten drei Tagen bei den Schauern in Keez nochmals 16 Liter zusammen gekommen!

Heringstäublinge können sehr verschiedenfarbig sein. Es gibt dem zu folge verschiedene Arten, die auch unterschiedliche Baumpartner benötigen. Hier sehe wir eine Kollektion unter Eichen im Park am Seeblick. Es dürfte sich um den Weinroten Heringstäubling (Russula graveolens) handeln. Allen Vertretern dieser Täublingsgruppe ist das bräunen der Fruchtkörper und der Fischgeruch gemein. Wer sich nicht an ihrem Geruch stößt, darf sie in den Sammelkorb zu den Speisepilzen legen. Standortfoto am 02.07.2014.

Heringstäublinge können sehr verschiedenfarbig sein. Es gibt dem nach verschiedene Arten, die auch unterschiedliche Baumpartner und Bodenbeschaffenheiten benötigen. Hier sehen wir eine Kollektion unter Eichen im Park am Seeblick. Es dürfte sich um den Weinroten Heringstäubling (Russula graveolens) handeln. Allen Vertretern dieser Täublingsgruppe ist das bräunen der Fruchtkörper und der Fischgeruch gemein. Wer sich nicht an ihrem Geruch stößt, darf sie in den Sammelkorb zu den Speisepilzen legen. Standortfoto am 02.07.2014.

Donnerstag, 03. Juli – Heute rief mich unsere Pilzfreundin Angelika Boniakowski aus Hagebök an und konnte meine gestrigen Beobachtungen bestätigen. Es war nichts los an ihren, ebenfalls gestern aufgesuchten Stellen. Andere Pilzfreunde feierten hingegen tüchtig ab. So hatte unser ehemaliger Vereinsfreund und früherer 1 Euro – Jobber im Steinpilz – Wismar, Wolfgang Gast, an einem allgemein bekannten Standort von Birken – Rotkappen immerhin 12 an der Zahl gefunden. Ich kenne die Stelle auch und muss schon sagen, das ist für diesen Standort rekordverdächtig! Am Nachmittag besuchte mich Pilzfreund Jochen in unserem mykologischen Info – Zentrum zum Kaffee und schwärmte von seinen reichlichen Pfifferlings – Funden in den letzten Tagen. Pilzfreundin Monika Leister aus Lübeck war in einem Wald in Schleswig Holstein unterwegs und konnte drei prächtige Eichhasen finden. Also Augen auf halten! Überraschungen sind nach wie vor möglich und es kann mittelfristig nur besser werden. Dafür spricht auch die weitere Wetterentwicklung. Heute stellte sich die Wetterlage um. Die schauerträchtige Kaltluft wurde von einer schwach ausgeprägten Warmfront verdrängt. Sie leitet einen hochsommerlich warmen bis heißen Witterungsabschnitt ein, der bei uns im Nordosten wohl auch einige Tage anhalten kann, während er in der Südwesthälfte Deutschlands bereits ab morgen Abend schon wieder von Gewittern verdrängt wird. Durch Randtiefbildungen über Deutschland kann dann die sehr warme, schwüle und gewitterträchtige Luft bei uns im Nordosten wohl noch bis Dienstag verweilen. Wir befinden uns aber sehr wahrscheinlich im unmittelbaren Grenzbereich zu der etwas kühleren Luft, was kräftige Regenfälle und Gewitter zur Folge haben dürfte. Ich habe heute auch die Ausstellung erneuert. Es liegen 96 Arten auf den Flächen. Erstmals in diesem Jahr mit dabei: Heu – Düngerling und Orangeroter Graustiel – Täubling.

Einer der drei wunderbar frischen Eichhasen (Polyporus umbellatus) die Monika Leister in einem guten Waldgebiet in Schleswig - Holstein dieser Tage fand. Die vielhütigen Fruchtkörperbüschel dieses zarten und leckeren Speisepilzes wachsen scheibar auf der Erde aus Baumwurzeln von Eichen und Buchen heraus und sind typische Sommerpilze. Standortfoto: Monika Leister.

Einer der drei wunderbar frischen Eichhasen (Polyporus umbellatus), die Monika Leister in einem guten Waldgebiet in Schleswig – Holstein dieser Tage fand. Die vielhütigen Fruchtkörperbüschel dieses zarten und leckeren Speisepilzes wachsen scheinbar auf der Erde, aus Baumwurzeln von Eichen und Buchen heraus und sind typische Sommerpilze. Standortfoto: Monika Leister.

Freitag, 04. Juli – Heute gab es einen Hochsommertag wie er im Buche steht. Bei nahezu wolkenlosem Himmel strahlte die Sonne von füh bis spät und heizte die Luft bis nahe 30 Grad auf. Unterdessen nähern sich von Südwesten schon einige Wolkenfelder und im Westen und Süden der Republik ziehen erste Gewitter auf. Diese werden uns morgen erreichen. Zumindest in Mecklenburg ist die Gewittergefahr hoch bei schwül heißen Temperaturen. Dadurch wird eine sehr regenreiche und gewittrige Wetterphase eingeleitet, die uns wahrscheinlich fast die gesamte nächste Woche beschäftigen wird. Grund dafür ist, dass sich die warme Sommerluft nicht von kühlerer Meeresluft aus dem Südwesten verdrängen lassen will und bei uns im Nordosten verweilen dürfte. Dieses wird zu starken Gewittern und teils sehr ergiebigen Regenfällen führen. Das Wetter der nächsten Tage dürfte an die Witterungsbedingungen der tropischen Regenwälder erinnern. Schwüle Wärme und sehr viel Regen, wenn das kein Angebot an unsere Pilzflora ist! Wo genau aber die intensivsten Regengebiete entstehen werden, ist noch nicht ganz sicher. Sicher ist nur, dass unsere Region auf jeden Fall zu den favorisierten Gebieten zählen dürfte.

Inzwischen tauchen auch die ersten selteneren Dickröhrlinge auf, die den Sommer und die Wärme lieben. Eher aus Zufall entdeckte unsere Pilzfreund Christian Ehmke beim Spaziergang mit dem Kinderwagen diesen ungenießbaren Wurzelnden Bitter - Röhrling (Boletus radicans) im Wismarer Stadtgebiet. Er gehört zun den Boleten, die bei Berührung oder im Schnitt mehr oder weniger blauen. Da er bitter schmeckt, kann dieser mastge Dickröhrling leider nicht zu speisezwecken empfohlen werden. Die Bitterstoffe sind aber bei weitem nicht in derartig Konzentration enthalten wie beim Gallen - Röhrling. Foto: Christian Ehmke.

Inzwischen tauchen auch die ersten selteneren Dickröhrlinge auf, die den Sommer und die Wärme lieben. Eher aus Zufall entdeckte unsere Pilzfreund Christian Ehmke beim Spaziergang mit dem Kinderwagen diesen ungenießbaren Wurzelnden Bitter – Röhrling (Boletus radicans) im Wismarer Stadtgebiet. Er gehört zu den Boleten, die bei Berührung oder im Schnitt mehr oder weniger blauen. Die Blauverfärbung sagt nichts über die Genießbarkeit von Pilzen aus, sondern ist nur eine Oxydation in Verbindung mit Luftsauerstoff und bestimmten Inhaltsstoffen des Pilzes. Da er bitter schmeckt, kann dieser mastige Dickröhrling leider nicht zu speisezwecken empfohlen werden. Die Bitterstoffe sind aber bei weitem nicht in derartig hoher Konzentration enthalten wie beim Gallen – Röhrling. Foto: Christian Ehmke.

Sonnabend, 05. Juli – Heute war ich bei dem weiterhin sehr warmen Wetter mit Jonas zum Baden an die Wohlenberger Wieck gefahren. Auf dem dortigen Parkplatz, am Campingplatz Beckerwitz, konnte ich seit langem mal wieder eine kleine Gruppe von Wiesenchampignons bewundern. Sie erinnerten mich an meine Jugendzeit, als wir noch auf den alten und saftigen Weiden viele Pilze sammelten. Heute findet man diese schönen und zarten Champignons bei uns meist nur noch auf Golfplätzen in größerer Zahl, aber hier sollte man vorsichtig mit dem Verspeisen sein, da es von derartigen Standorten schon zu Vergiftungen mit Wiesenchampignons gekommen sein soll. Grund sind Pflanzenbekämpfungsmittel, die dafür sorgen sollen, dass hier nur ganz bestimmte Gräser wachsen. Auch Christian Ehmke aus Wismar hat im Stadtgebiet wieder eine schöne Entdeckung gemacht. Er schickte mir heute Fotos von interessanten Saftlingen. Unterdessen langweilt sich Andreas Okrent in Graal Müritz. Außer jede Menge Echter Steinpilze, die er dauernd für seine Eltern einsammelt, möchte er endlich auch wieder ordentliche Pilze, sprich Raritäten, vor die Fotolinse bekommen. Die Norm dafür ist jedenfalls günstig. Es sollte in den nächsten Wochen auch in dieser Hinsicht deutlich bergauf gehen. Garantie liefert uns die gegenwärtige Wetterlage. Wetter Online titelte heute: „Die Regenzeit beginnt“. Die nächste Woche kann verbreitet mehr als das gesamte Monatsmittel an Regen bringen. Bei uns im Nordosten besteht dabei permanent Unwettergefahr durch intensive Gewitter mit hohen Regenmengen. Der Reigen der Gewitterfronten wurde heute Abend eröffnet. Unser gesamtes Einzugsgebiet ist von einer massiven Gewitterfront überquert worden. Gebietsweise, insbesondere zwischen Wismar und Schwerin, gab es viel Regen zwischen 20 und 30 Liter pro qm. Dabei hat unser Edelwald, der Haushalt Forst bei Lübstorf, wahrscheinlich die volle Dröhnung abbekommen. Vom 18. – 20. Juli haben wir unser diesjähriges  Sommerseminar unter dem Motto „Ein Pilzwochenende in Mecklenburg “ geplant. Beste Voraussetzungen für eine derartige Veranstaltung, leider ist das Interesse, im Gegensatz zum Frühling und Herbst, nur sehr gering. Wir brauchen dringend noch Teilnehmer, sonst müssen wir unser sommerliches Pilzwochenende, wie schon im vergangenen Jahr, ausfallen lassen und das wäre angesichts der guten Wachstumsbedingungen in diesem Jahr sehr schade! Im letzten Jahr gab es durch Trockenheit und Hitze kaum Pilze.

Wiesenchampignon (Agaricus campestris) heute auf dem kurzgrasigen Parklpatz am Campingplatz Beckerwitz fotografiert. Der zarte Pilz hat zunächst leuchtend rosa Lamelle, die bei weiterer Reifung über schokoladenbraun bis nach schwarz umfärben. Die Stielbasis ist verjüngt und der weiße Hut kann mehr oder weniger Schuppig sein. Standortfoto.

Wiesenchampignon (Agaricus campestris) heute auf dem kurzgrasigen Parkplatz am Campingplatz Beckerwitz fotografiert. Der zarte Pilz hat zunächst leuchtend rosa Lamellen, die bei weiterer Reifung über schokoladenbraun bis nach schwarz umfärben. Die Stielbasis ist verjüngt und der weiße Hut kann mehr oder weniger Schuppig sein. Standortfoto.

Sonntag, 06. Juli Hochsommerlich warmes, ja heißes Wetter, prägte den heutigen Wochenendtag an der Küste Mecklenburg – Vorpommerns. Nur ganz vereinzelt gab es am Nachmittag einen Schauer. Zunächst war ich mit Jonas in der Parkanlage am Seeblick. Hier hat sich die Situation gegenüber Mitte der Woche etwas verbessert. Reichlich Täublinge brechen nun wieder aus dem Erdboden hervor. Auch einige Brennreizker, Wiesen – Champignons, Perlpilze und Rotfüßchen waren dabei. In geeigneten Parkanlagen geht ab nun richtig die Post ab, wobei hier nach wie vor die teilsweise unterschiedlichen Niederschlagsmengen der letzten Wochen, genau wie in den Wäldern, zu berücksichtigen sind. Bei der gestrigen Gewitterfront hat Wismar sicherlich um die 20 Liter bekommen. In Keez waren hingegen nur 2 Liter im Messbecher! Am Nachmittag bin ich mit Jonas nach Bad Doberan gefahren. Schon lange habe ich ihm eine Fahrt mit der traditionsreichen Bäderbahn „Molli“ versprochen und heute war es soweit. Natürlich war er besonders von der alten Dampflock beeindruckt. Wir fuhren bis zum Ostseebad Kühlungsborn und genehmigten uns bei 31 Grad im Schatten ein erfrischendes Bad in der Ostsee. Eine sehr schöne Parkanlage in Strandnähe bescherte uns auch einige Frischpilze: Nelkenschwindlinge, Anis – Champignons und Weißstielige Leder – Täublinge. Am Abend stattete ich noch kurz zwei Buchenwald – Kalkstellen im Sternberger Seenland einen Besuch ab. Nahezu Pilz leer, zumindest was die hier gängigen Mykorrhiza – Pilze angeht. Nur viele Lilablättrige Mürblinge deuteten die nächste Wachstumsphase in unseren Wäldern an. Mit etwas Glück startet ab dem kommenden Wochenende der nächste Röhrlingsschub. Neben Sommersteinpilzen, dürfte es zunehmend auch Echte Steinpilze geben, denn in der Rostocker Heide war in den letzten 10 Tagen schon einiges von ihnen zu finden.

Neben zahlreichen Weinroten Heringstäublingen, treten vereinzelt auch immer mal wieder diese besonders roten Heringstäublinge mit dunkler Hutmitte auf. Sie sind etws kleiner und weniger kompakt. Der Fischgeruch und das Bräunen des Fleisches stellt sie eindeutig zu den Heringstäublingen. Standortfoto am 06.07.2014 in der Parkanlage am Seeblick. Essbar.

Neben zahlreichen Weinroten Heringstäublingen, treten vereinzelt auch immer mal diese besonders roten Exemplare mit dunkler Hutmitte in der Wendorfer Parkanlage auf. Sie sind etwas kleiner und weniger kompakt. Der Fischgeruch und das Bräunen des Fleisches stellt sie eindeutig zu den Heringstäublingen. Standortfoto am 06.07.2014 in der Parkanlage am Seeblick. Essbar.

Montag, 07. Juli – Seit gestern Abend, in der vergangenen Nacht, bis zum Vormittag, überquerte Deutschland eine Kaltfront von west nach Ost. Sie hat in der Westhälfte Deutschlands gebietsweise und recht verbreitet zu kräftigen Schauern und Gewittern geführt. Als die Front uns am Morgen überquerte, war die Luft raus und es gab nur noch einige schwache Schauer. Im östlichen Vorpommern kam sie zum Erliegen und hier traten gebietsweise den ganzen Tag über einige Schauer und Gewitter auf. Durch Randtiefbildungen südlich und östlich von uns, wird sie nun wieder als Warmfront rückläufig. Dabei führt sie zu uns, in den Nordosten, wieder die schwülheiße Gewitterluft zurück und im Gegenzug fließt in den Süden Deutschlands für den Hochsommer ungewöhnlich kalte Luft ein. Eine ideale Kombination für besonders intensive Wettererscheinungen! Sturm an der Nordsee, ergiebiger Dauerregen in der Mitte des Landes und starke Gewitter im Nordosten sind dadurch vorprogrammiert. Ab morgen 14.00 Uhr bewarnt die Unwetterzentrale unser Einzugsgebiet mit der höchstmöglichen Warnstufe vor Gewitter (violett). Violett in den Vorwarnungen habe ich bisher noch nie bei Gewitterlagen lesen können! In der Regel wird mit Stufe rot vorgewarnt und bei Bedarf violett, kurz vor Ausbruch des Unwetters, ausgegeben. Wir dürfen uns also auf das schlimmste gefasst machen! Und das ließt sich so: „Schwere, blitzintensive Gewitter, Starkregen, großer Hagel, Orkanböen und Tornados möglich“! Also, liebe Pilzfreunde, morgen bitte nicht in den Wald gehen! Im Juni – Tagebuch ist zu sehen, was bei derartigen Wetterlagen geschehen kann. Heute habe ich unsere Ausstellung wieder mit Frischpilzen bestückt. Es liegen nun 91 Arten auf den Flächen. Erstmals in diesem Jahr mit dabei: Weichlicher Stäubling, Goldgelber Zitterling, Purpurschwarzer Täubling, Brennreizker, Wiesen – Champignon und Mandel – Täubling.

Weißstieliger Leder - Täubling (Russula olivacea) gestern in einer Parkanlage in Kühlungsborn - west. Der große und kompakte Täubling wächst unter Rotbuchen auf Mergel-,Ton-, und Kalkböden. Typisch für die Ledertäublinge sind chremefarbenen - bis dottergelben Lamellen und milder Geschmack. Der Weißstielige Leder - Täubling gilt als hervorragender Speisepilz.

Weißstieliger Leder – Täubling (Russula olivacea) gestern in einer Parkanlage in Kühlungsborn – west. Der große und kompakte Täubling wächst unter Rotbuchen auf Mergel-,Ton-, und Kalkböden. Typisch für die Ledertäublinge sind die bis dottergelbe verfärbenden Lamellen und milder Geschmack. Der Weißstielige Leder – Täubling gilt als hervorragender Speisepilz.

Dienstag, 08. Juli – Am Abend haben die vorhergesagten Gewitter unser gesamtes Bundesland von Südosten her erfasst. Seit etwa 18.00 Uhr (jetzt ist es 20.00 Uhr) gewittert es im Raum Wismar, meist aber in sehr moderater Form. Es regnet vor sich hin und immer wieder rollt der Donner. Aber es gab verbreitet auch sehr heftige Entwicklungen und die Regensummen sind wie üblich höchst unterschiedlich. Der riesige Gewitterkomplex wird nun allmählich zur Ostsee raus ziehen, aber für die Nacht sind weitere Gewitter angekündigt. Anders als bei einer „normalen Gewitterfront“, nach der es in der Regel kühler wird, führt sie für morgen einen neuen Schwall heißer und extrem schwüler Luft heran, in der sich besonders im südlichen Mecklenburg auch wieder heftige Gewitter entladen können. Das Donnerwetter soll bei uns noch bis mindestens Donnerstag anhalten und es bleibt darüber hinaus sommerlich warm, während in der Südhälfte Deutschlands, in sehr kühler Herbstluft, das große bibbern angesagt ist. Am Wochenende soll es dann strahlenden Sonnenschein geben. Das wird die Urlauber freuen. Wir freuen uns aber über das derzeitige Top – Pilzwetter, wie es besser wirklich nicht mehr sein kann. Das allgemeine Pilzaufkommen wird in den nächsten Tagen einen deutlichen Schub bekommen. So rief mich heute ein Tagebuchleser aus Hamburg an und teilte mir mit, dass es in dieser Region nun richtig los geht. Unter anderem sind viele, junge Steinpilze am kommen! Also, zuerst Steinpilze östlich von uns, nun west/südwestlich, dann sollten auch wir bald an der Reihe sein!

Diese herrlichen Fichtensteinpilze (Boletus edulis) hat Andreas Okrent dieser Tage bei Graal - Müritz fotografiert. Der Fichtensteinpilz ist die Typusart der Steinpilz - Gruppe. Wir finden ihn von Juni bis November unter Rotbuchen, Eichen, Kiefern und vor allem Fichten. Weitere, bei uns vorkommende Arten sind der häufige Sommersteinpilz und die selteneren Kiefern- und Schwarzhütigen Steinpilze. Es gibt noch weitere Arten und Formen und auch der hier abgebildete Fichtensteinpilz kann im Aussehen sehr variabel sein.

Diese herrlichen Fichtensteinpilze (Boletus edulis) hat Andreas Okrent dieser Tage bei Graal – Müritz fotografiert. Der Fichtensteinpilz ist die Typusart der Steinpilz – Gruppe. Wir finden ihn von Juni bis November unter Rotbuchen, Eichen, Kiefern und vor allem Fichten. Weitere, bei uns vorkommende Arten, sind der häufige Sommersteinpilz und die selteneren Kiefern- und Schwarzhütigen Steinpilze. Es gibt noch weitere Arten und Formen und auch der hier abgebildete Fichtensteinpilz kann im Aussehen sehr variabel sein.

Mittwoch, 09. Juli – Gestern rief mich ein Pilzfreund aus Hamburg an und teilte mir mit, wie gestern bereits erwähnt, dass es im Hamburger Raum mit dem Pilzaufkommen bergauf ginge. Gleichzeitig fragte er an, ob ich wüsste, wie es in der Region Nossentiner/Schwinzer Heide bei Krakow am See mit den Pilzen derzeit aussehe. Ich konnte nur vermuten, dass hier sicherlich auch schon etwas zu finden sei. Zwar wohl noch keine Maronen, aber beispielsweise Täublinge, Scheidenstreiflinge und Pfifferlinge dürften im Angebot sein. Aber ich wollte es genauer wissen und nutzte meinen heutigen Exkursionstag zu einer großen Info – Tour an die Grenzen unseres weiteren Einzugsgebietes. Bevor ich aber zu dieser großen Runde, bei ebenfalls großer Hitze, startete, besuchte ich nochmals die Parkanlage am Seeblick. Hier gab es jetzt viele Täublinge! Auch Mehlpilze, Champignons und Hexen – Röhrlinge waren vertreten. Dann ging es los, bei starkem Ostwind, in Richtung Süden. Auf der Strecke lag das Heidenholz. Ein Buchenwald auf besseren Böden. Tote Hose, diese Wälder bringen zur Zeit kaum etwas, einzig ein Gallenröhrling konnte ich für die Ausstellung mitnehmen. Danach waren einige Zeigerstellen im Sternberger Seenland dran. Körnchen – Röhrlinge starten durch! Auch Rotfüßchen, einige Sommersteinpilze und vor allem Täublinge. Weiter ging es in Richtung Parchim. Ziel waren die Pfifferlingstannen. Inzwischen hatte ich auch die Wettergrenze, sprich Gewitterzone erreicht. Der starke Ostwind schlief ein und wie mit dem Lineal gezogen, stand ich nun genau an der Grenze zu heftigen Unwettern und strahlendem Sonnenschein. Kleiner Zwischenstopp in Dargelütz. Das Gewitter war gefährlich nahe und erstmal abwarten. Bei der Gelegenheit entdeckte ich eine Gruppe Riesenschirmpilze. Dann ging es in die Pfifferlingstannen. Lange konnte ich hier nicht bleiben, da die nächste Gewitterzelle bereits nahte. Körnchen – Röhrlinge, Täublinge und natürlich einige Pfifferlinge. Das Donnergrollen kommt nun wieder näher und schnell Schutz gesucht in Parchim. Nun war ich voll in der Gewitterfront angelangt. Wie auf einer Perlenkette zogen nun immer wieder Starkregenschauer und heftige Gewitter von ost nach west durch und ich musste auf der Hut sein. Ich nutzte eine Lücke und machte mich in Richtung Goldberg auf. In der Nossentiner/Schwinzer Heide angelangt, war es bereits kurz vor dem dunkel werden. Auch hier inselweise zahlreiche Körnchen – Röhrlinge, Täublinge, Riesenpfifferlinge und auch eine frische Ziegenlippe. Der beste Fund waren allerdings zwei Safrangelbe Saftlinge! Schnell wurde es nun nicht nur wegen der fortgeschrittenen Tageszeit dunkler, nein, mit wuchtigen Donnerschlägen nahte bereits wieder ein Gewitter! Ab nach hause!

In Höhe Parchim wurde es brenzilg. Immer wieder mußte ich auf der Hut sein, um nicht in die heftigen Gewitter zu geraten. Diese Zelle erwischte mich in Parchim aber doch und ich mußte Schutz suchen. Vor allem das südliche Mecklenburg hat heute streckenweise wieder ordentlich Regen abbekommen, im nördlichen bereich drohten die Pilze durch den starken Ostwind schon wieder zu vertrocknen.

In Höhe Parchim wurde es brenzlig. Immer wieder musste ich auf der Hut sein, um nicht in die heftigen Gewitter zu geraten. Diese Zelle erwischte mich in Parchim aber doch noch und ich musste Schutz suchen. Vor allem das südliche Mecklenburg hat heute streckenweise wieder ordentlich Regen abbekommen, im nördlichen Bereich drohten die Pilze durch den starken Ostwind schon wieder zu vertrocknen.

Donnerstag, 10. Juli – Heute besuchten mich Angelika Boniakowski und Christian Ehmke zeitgleich im „Steinpilz“. Angelika berichtete mit gemischten Gefühlen von der Pilzfront unter dem Motto „Mit leerem Korb in den Wald und genau so wieder raus“. Sie ist vom Züsower Forst enttäuscht. „Ein Paar Laubwaldpfifferlinge, sonst nichts“. Der Züsower Forst zählt zu unseren artenreichsten Wäldern auf besseren Böden. Hier ist nach wie vor nichts los, obwohl diese Standorte eigentlich unsere guten Sommerwälder sind. Derartiges haben wir in der Vergangenheit immer wieder erlebt. Wer etwas finden möchte, muss zur Zeit in die Sandwälder gehen. Ganz anders Christian seine Beobachtungen. „Jetzt geht es richtig los“, so seine Worte, wobei er keinesfalls nur unsere guten Speisepilze meint, sondern allgemein wird es besser und immer häufiger sind Pilzarten dabei, die man nicht jeden Tag vor die Fotolinse bekommt. Darauf kommt es ihm an. So hat er an einem alten Eichenstubben auf dem Wismarer Friedhof einen frischen Tropfenden Schillerporling entdeckt. Eine seltene und sehr attraktive Art und ausgewachsen zugleich eines der größten Pilze, die es in Mitteleuropa gibt. – Vom Wetter her haben wir leider nicht die massiven Regenfälle bekommen, wie vor einigen Tagen noch erwartet. Trotzdem haben die Gewitter einiges gebracht. Auf jeden Fall war, ist und soll es bei uns hochsommerlich weitergehen, wobei kein so intensives Regentief bis auf weiteres mehr in Sicht sein soll. Aber auch kein stabiles Sommerhoch! Mittelfristig soll es im großen und ganzen schön bleiben, aber Gewitter werden mal mehr, mal weniger in Deutschland an der Tagesordnung sein, hoffentlich auch in M-V! Unsere Ausstellung habe ich heute mit den gestern gefundenen Pilzen neu bestückt. Es liegen nun 111 Arten auf den Flächen. Zum ersten mal in diesem Jahr mit dabei: Safrangelber Saftling, Camembert – Täubling, Blutroter Täubling, Milder Wachs – Täubling, Großer Camembert – Täubling, Riesenschirmpilz, Gelbbrauner Trichterling, Ziegenlippe und Falscher Rotfußröhrling.

Riesenpfifferlinge gestern Abend in der Nossentiner/Schwintzer Heide. In diesem armen Sandgebiet hätte ich den Blassen Laubwaldpfifferling (Cantharellus pallidus) nicht erwartet. Die Pilze wuchsen am kalkgeschotterten Straßenrand unter Kiefern und Buchen in trauter Eintracht mit ebenfalls ansehlichen Normalpfifferlingen. Das mittlere Exemplar hat einen Hutdurchmesser von exakt 10 cm und ist noch ganz jung, also noch lange nicht ausgewachsen. Die Stielstärke beträgt bei allen Exemplaren ca. 3 cm! Die hier gezeigten Pilze sind schon eine kleine Mahlzeit für sich. Diese große Laubwaldform des Pfifferlings wurde zuerst von Pilat im Jahre 1959 beschrieben. Seit denm streiten sich die Experten, ob es nur eine Form des Pfifferlings ist oder als eigene Art angesehen werden kann. Ich kann dazu nur soviel anmerken, die Evolution ist nicht am Endpunkt angelangt und wenn nicht jetzt, so sicherlich in einigen tausend Jahren, wird daraus bestimmt eine gute Art entstanden sein. Standortfoto 09.07.2014.

Riesenpfifferlinge gestern Abend in der Nossentiner/Schwinzer Heide. In diesem armen Sandgebiet hätte ich den Blassen Laubwaldpfifferling (Cantharellus pallidus) nicht erwartet. Die Pilze wuchsen am kalkgeschotterten Straßenrand unter Kiefern und Buchen in trauter Eintracht mit ebenfalls ansehnlichen Normalpfifferlingen. Das mittlere Exemplar hat einen Hutdurchmesser von exakt 10 cm und ist noch ganz jung, also noch lange nicht ausgewachsen! Die Stielstärke beträgt bei allen Exemplaren ca. 3 cm! Die hier gezeigten Pilze sind schon eine kleine Mahlzeit für sich. Diese große Laubwaldform des Pfifferlings wurde zuerst von Pilat im Jahre 1959 beschrieben. Seit dem streiten sich die Experten, ob es nur eine Form des Pfifferlings ist oder als eigene Art angesehen werden kann. Ich kann dazu nur soviel anmerken, die Evolution ist nicht am Endpunkt angelangt und wenn nicht jetzt, so sicherlich in einigen tausend Jahren, wird sich daraus bestimmt eine gute Art entwickelt haben. Standortfoto 09.07.2014.

Freitag, 11. Juli – Drei Tage starker und zunehmend trockener Ostwind, intensive Sonneneinstrahlung und dazu hohe Temperaturen haben ihre Spuren an der Pilzfront hinterlassen. An wind- und sonnenexponierten Standorten sind die frisch gewachsenen Fruchtkörper dadurch stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Oberschicht der Wälder ist stark abgetrocknet, so dass man zur Zeit schon wieder das Gefühl hat, es hätte wochenlang nicht geregnet. Von idealem Pilzwetter innerhalb kürzester Zeit zu einem Trockenaspekt! Nun hat sich das verantwortliche Tief aber Richtung Südosten verzogen und auch die Luftdruckgegensätze dürften ab morgen Geschichte sein. Die bei diesen Turbulenzen angezapfte trockene Luft kann morgen von Nordosten her schon wieder feuchter werden und auch das Schauer und Gewitterrisiko nimmt dadurch wieder etwas zu. – Gestern Abend war ich noch kurz vor dem dunkel werden zu einer kleinen Runde im kalkhaltigen Radebachtal. Hier beginnt sich nun die hochsommerliche Pilzflora zu entwickeln. Ob dieses auch für unsere anderen Kalkstandorte wie dem Haushalt Forst gilt, werden wir sehen, denn das Radebachtal ist trotz seiner guten Kalkstellen ein eher sandiges Gebiet. Unterdessen hat unser Vereinsfreund Andreas Herchenbach auch schon die ersten Maronen geerntet und auch drei Echte Steinpilze waren dabei.

Dieses wunderschöne Foto von unserem Vereinsmitglied Christian Ehmke möchte ich den Tagebuchlesern nicht vorenthalten. Es zeigt einen kleinen Außschnitt von der Oberfläche des sehr seltenen Tropfenden Schillerporlings (Inonotus dryadeus) der meist am Fuße alter Eichen heraus wächst. Da der Pilz riesig werden kann, aber im Gegensatz zu vielen anderen Porlingen, dafür nur eine Vegetationsperiode zur Verfügung hat, also einjährig ist, muß er sich beeilen, um seinen Fruchtkörper in der relativ kurzen Zeit mit möglichst vielen Nährstoffen zu versorgen. Das geschieht durch einen erhöhten Wassertransport durch den Fruchtkörper, was anschließend zum Teil wieder ausgeschieden wird. Daher ist die Oberfläche permanent mit vielen Gutationströpfchen besetzt, was ihm auch seinen Namen verliehen hat. Der Pilz ist ungenießbar.

Dieses wunderschöne Foto von unserem Vereinsmitglied Christian Ehmke möchte ich den Tagebuchlesern nicht vorenthalten. Es zeigt einen kleinen Ausschnitt von der Oberfläche des seltenen Tropfenden Schillerporlings (Pseudoinonotus dryadeus) der meist am Fuße alter Eichen heraus wächst. Da der Pilz riesig werden kann, aber im Gegensatz zu vielen anderen Porlingen dafür nur eine einzige Vegetationsperiode zur Verfügung hat, also einjährig ist, muss er sich beeilen, um seinen massigen Fruchtkörper in relativ kurzer Zeit mit möglichst vielen Nährstoffen zu versorgen. Das geschieht durch einen erhöhten Wassertransport durch den Fruchtkörper, welches anschließend zum Teil wieder ausgeschieden wird. Daher ist die Oberfläche permanent mit vielen sogenannten Guttationströpfchen besetzt. Der Pilz ist ungenießbar.

Sonnabend, 12. Juli – Heute morgen starteten wir von Wismar aus wieder zu einer öffentlichen Pilzlehrwanderung. Ziel war der Rupensdofer Wald bei Schönberg. Mit vielen alten Rotbuchen, durchsetzt mit ebenfalls altehrwürdigen Douglasien, einzelnen Fichtenbereichen, Sümpfen und Mooren ein sehr vielversprechendes Gebiet, ähnlich wie der Haushalt Forst, der Züsower Forst und u.a. Standorte. Diese Wälder können mitunter im Hochsommer und Herbst eine wahre Fundgrube an teils sehr schönen und nicht alltäglichen Arten darstellen. Wie in anderen Waldgebieten diesen Typs auch und im Vorfeld schon von mir befürchtet, herrschte hier ebenfalls absolute Flaute. Wir hatten es mit 10 Augenpaaren wirklich schwer, überhaut den einen oder anderen Frischpilz zu erspähen. Ich werde nicht müde, zu erwähnen, wer Pilze finden möchte, muss sich derzeit in die Sandwälder oder Parkanlagen begeben. Siehe unter „Pilzleerer Rupensdorfer Wald“. – Beim Wetter war es heute recht gemischt. Über weite Teile unseres Bundeslandes zogen ab den Frühstunden gebietsweise, teils recht kräftige schauerartige und gewittrige Regenfälle. Nordwestmecklenburg hat davon aber kaum etwas abbekommen. Ein ähnliches Wetter wird auch für morgen erwartet.

Massenvorkommen des seltenen Großen Camenbert - Täublings (Russula sororia) in der Wismarer Parkanlage am Seeblick. Schon in Vorjahren vielen mir diese großen und Kompakten Kammtäublinge hier auf. Sie riechen auch nicht so eindeutig nach Camenbert, wie es ihr kleinerer Bruder tut. Der Geruch erinnert eher an die spermatischen Grüche vieler Rißpilze. Ich machte mir nun endlich mal die Mühe, der Sache auf den Grund zu gehen und landete bei dieser seltenen Art. Sie wachsen hier schaarenweise unter Rotbuchen und Eichen. Standortfoto am ß9.07.2014. Ungenießbar.

Massenvorkommen des seltenen Großen Camembert – Täublings (Russula sororia) in der Wismarer Parkanlage am Seeblick. Schon in Vorjahren fielen mir diese großen, stämmigen und kompakten Kammtäublinge hier auf, mit einem Hutdurchmessern bis zu 15 cm. Sie riechen auch nicht so eindeutig nach Camembert, wie es ihr kleinerer Bruder tut. Der Geruch erinnert eher an die spermatischen Gerüche vieler Rißpilze. Ich machte mir nun endlich mal die Mühe, der Sache auf den Grund zu gehen und landete bei dieser seltenen Art. Sie wachsen hier scharenweise unter Rotbuchen und Eichen. Standortfoto am 09.07.2014. Ungenießbar.

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