In den Domsühler Tannen

03. September 2016 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Sie führte durch die Domsühler Tannen

Teils moosreiche Fichten und Kiefernforste auf Sandboden. Eine ansich gute Adresse für Kochtopfmykologen.

Teils moosreiche Fichten und Kiefernforste auf Sandboden. Eine an sich gute Adresse für Kochtopfmykologen.

Am Sonnabend, dem 03. September 2016, waren alle Pilz- und Naturfreunde, die Lust auf eine geführte Pilzwanderung hatten, wieder sehr herzlich eingeladen. Treff war um 08.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz am ZOB, in der Wismarer Wasserstraße, Ecke Kopenhagener Straße. Nach kurzer Begrüßung und Festlegung der Fahrstrecke starteten wir von hier aus mit den vorhandenen Fahrzeugen. Der September ist bei günstigen Wachstumsbedingungen in der Regel der pilzreichste Monat des Jahres. Es wachsen nun viele Großpilzarten aus fast allen Gattungen und natürlich auch die beliebtesten Speisepilze und ihre giftigen Doppelgänger. Heute sah es aufgrund zu langer trockener und teils heißer Witterung in der dritten August – Dekade allerdings ernüchternd aus. Kaum Frischpilze, nur einige Krause Glucken konnten in die Körbe der Sammler gelegt werden. Hier einige Bilder:

Diese bitter schmeckenden und giftigen Grünblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) waren ganz frisch an einem Fichtenstubben gewachsen. Ab Oktober lohnt es sich durchaus nachzuschauen, ob es an Nadelholzstubben nicht doch die vorzüglichen Graublättrigen Schwefelköpfe sein mögen.

Diese bitter schmeckenden und giftigen Grünblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) waren ganz frisch an einem Fichtenstubben gewachsen. Ab Oktober lohnt es sich durchaus genauer nachzuschauen, ob es an Nadelholzstubben nicht doch die vorzüglichen Graublättrigen Schwefelköpfe sein könnten.

Ebenfalls an Fichtenstümpfen wächst der geringwertige Samtfuß - Krempilng (Paxillus atrotomentosus). Sein, wie mit Wildleder ummantelte Stiel ist ein gutes Erkennungszeichen, dieses oft recht groß werdenden Pilzes. Übrigens stehen Kremplinge, trotz Lamellen, den Röhrlingen viel näher!

Ebenfalls an Fichtenstümpfen wächst der geringwertige Samtfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus). Sein, wie mit Wildleder ummantelter Stiel, ist ein gutes Erkennungszeichen, des oft recht groß werdenden Pilzes. Übrigens stehen Kremplinge, trotz Lamellen, den Röhrlingen viel näher als den Blätterpilzen!

Der sehr bitter schmeckende, einjährige Gerbe Saftporling (Oligoporus stypticus) kann Fremdkörper einfach umwachsen und einschließen. Wir finden ihn übrigens ebenfalls wieder an Fichtenholz.

Der sehr bitter schmeckende, einjährige Herbe Saftporling (Oligoporus stypticus) kann Fremdkörper einfach umwachsen und mit einschließen. Wir finden ihn übrigens auch wieder an Fichtenholz.

Dieser junge Baumpilz wird sogar als Fichtenporling (Fomitopsis pinicola) bezeichnet. Er fruktifiziert allerdings keineswegs nur an Fichte. Auch Kiefer, Birke, Buche oder Erle werden häufig von ihm besiedelt. Der hier noch helle Fruchtkörper befindet sich in einer sehr aktiven Wachstumsphase, was seine Guttationströpfchen belegen. Verstärkter Wasserdurchlauf erhöht die Nährstoffzufuhr und wird anschließend wieder ausgeschwitzt..

Dieser junge Baumpilz wird sogar als Fichtenporling (Fomitopsis pinicola) bezeichnet. Er fruktifiziert allerdings keineswegs nur an Fichte. Auch Kiefer, Birke, Buche oder Erle werden häufig von ihm besiedelt. Der hier noch helle Fruchtkörper befindet sich in einer sehr aktiven Wachstumsphase, was seine Guttationströpfchen belegen. Verstärkter Wasserdurchlauf erhöht die Nährstoffzufuhr und das überflüssige Wasser wird anschließend wieder ausgeschwitzt.

Dieser Maronen - Röhrling (Xerocomus badius) war heute der einzige Vertreter seiner Art. In den nächsten Wochen und Monaten wird er sicher wieder zahlreicher zu finden sein.

Dieser Maronen – Röhrling (Xerocomus badius) war heute der einzige Vertreter seiner Art. In den nächsten Wochen und Monaten wird er sicher wieder zahlreicher zu finden sein.

Der giftige Dickschalige Kartoffel - Bovist (Scleroderma citrinum) ist gegen Trockenheit ziemlich resistent und ist auch dann noch zu finden, wenn andere Frischpilze ihr Wachstum aus Feuchtigkeitsmangel eingestellt haben.

Der giftige Dickschalige Kartoffel – Bovist (Scleroderma citrinum) ist gegen Trockenheit ziemlich resistent und ist auch dann noch zu finden, wenn andere Frischpilze ihr Wachstum aus Feuchtigkeitsmangel eingestellt haben.

Gleiches gilt für die Krause Glucke (Sparassis crispa). Sie ist essbar und als sehr würziger und ergiebiger Speisepilz sehr beliebt. Wir finden sie meist am Fuße älterer Kiefern. Gelegentlich aber auch an Fichte oder Lärche.

Gleiches gilt für die Krause Glucke (Sparassis crispa). Sie ist essbar und als würziger und ergiebiger Speisepilz sehr beliebt. Wir finden sie meist am Fuße älterer Kiefern. Gelegentlich aber auch an Fichte oder Lärche.

Der Fleischrote Lacktrichterling (Laccaria laccata) kann genau so wie sein violetter Bruder als Mischpilz im Sammlerkorb landen.

Der Fleischrote Lacktrichterling (Laccaria laccata) kann genau so wie sein violetter Bruder als Mischpilz im Sammlerkorb landen.

Der unter Kiefern wachsende und recht häufige Jodororm - Täubling (Russula turci) ist essbar. Besonders an der Stielbasis ist ein deutlicher Jodoform - Geruch wahrnehmbar. Außerdem zeichnet sich dieser milde Täubling meist durch eine deutlich dunkler abgegrentzten Bereich zur Hutmitte hin aus.

Der unter Kiefern wachsende und recht häufige Jodoform – Täubling (Russula turci) ist essbar. Besonders an der Stielbasis ist ein deutlicher Jodoform – Geruch wahrnehmbar. Außerdem zeichnet sich dieser milde Täubling meist durch einen deutlich dunkler abgegrenzten Bereich zur Hutmitte hin aus.

In den Moospolstern der Kiefernwälder ist dieser markante und leicht kenntliche Trichterling zur Zeit recht häufig. Anders als seine Gattungszugehörigkeit vermuten läßt, ist sein Hut meist nicht getrichtert, eher sogar etwas gebuckelt. Die weit herab laufenden Lamellen gehen in den keulig aufgeblasenen Stiel über. Als Mischpilz kann er Verwendung finden, möglichst ohne Alkohol. Gelegentlich wird auch von Unverträglichkeiten bericht, die einige Autoren veralaßten, ihn als Giftpilz einzustuffen. Ernsthafte Vergiftungen dürften von ihm aber nicht ausgehen!

In den Moospolstern der Kiefernwälder ist dieser markante und leicht kenntliche Trichterling zur Zeit recht häufig. Anders als seine Gattungszugehörigkeit vermuten lässt, ist sein Hut meist nicht getrichtert, eher sogar etwas gebuckelt. Die weit herab laufenden Lamellen gehen in den keulig aufgeblasenen Stiel über. Als Mischpilz kann er Verwendung finden, möglichst ohne Alkohol. Gelegentlich wird auch von Unverträglichkeiten berichtet, die einige Autoren dazu veranlassten, ihn als Giftpilz einzustufen. Ernsthafte Geschehen dürften von ihm aber nicht ausgehen!

Unser Gruppenfoto belegt es, wir waren heute 11 Leute, die auf der Suche nach Frischpilzen mit sehr bescheidenen Erfoilg die Domsühler Tannen durchwanderten, sogar mit Gästen aus Leipzig! 03. September 2016.

Unser Gruppenfoto belegt es, wir waren heute 11 Leute, die auf der Suche nach Frischpilzen mit sehr bescheidenem Erfolg die Domsühler Tannen durchwanderten, sogar mit Gästen aus Leipzig! 03. September 2016.

Wann findet die nächste Pilzwanderung statt? – Siehe unter Termine!