Wetter und Pilze April 2009

Pilzwetter und Pilzwachstum in Westmecklenburg

In dieser Rubrik möchten wir auf das aktuelle Wettergeschehen und den daraus resultierenden, möglichen Konsequenzen auf das Pilzwachstum der nächsten Tage oder Wochen in der Region Westmecklenburg eingehen.

Viele eingefleischte Pilzsucher hängen nach wie vor der Theorie mit den Mondphasen an, ja einige haben sogar schon Langzeitstudien darauf angelegt, um zu beweisen, dass der Mond darauf einen großen Einfluss hat. Meiner Erfahrung nach hat der Mond auf das Pilzwachstum einen ähnlich großen Einfluss wie auf das Wetter – nämlich so gut wie keinen!

Das momentane Wettergeschehen und die mehr oder weniger weit  zurückliegende Witterung der letzten Wochen, Monate und vielleicht sogar Jahre gibt im Zusammenspiel mit den Jahreszeiten sicherlich den entscheidenden Impuls für das Pilzwachstum. Recht gut berechenbar ist der Einfluss bei Wachstumsschüben (viele Pilzarten haben einen oder mehrere Wachstumsschübe innerhalb einer Saison) im Sommer und Frühherbst. Hier besonders gut nach längeren Trockenphasen. Tritt dann plötzlich ein starkes Niederschlagsereignis auf, kann man das Erscheinen einiger beliebter Speisepilze manchmal sogar fast bis auf den Tag genau vorhersagen. Ist der Sommer und Herbst eher verregnet, gibt es ständig Pilze, allerdings unterliegen sie auch hier gewissen Schwankungen. Die einzelnen Schübe sind meist nicht so heftig und auch schwieriger vorhersagbar. Dies ist dann eher wieder ein Fall für die Anhänger der Mondphasen – Theorie. Einfluss auf besonders starke Wachstumsschübe einzelner Arten kann die Temperatur und der Niederschlag der letzten Tage und Wochen haben. Es können aber auch  das Vorjahr oder noch weiter zurückliegende Ereignisse ursächlich sein. Sicherlich spielen auch andere Faktoren eine wichtige Rolle, die wir aber nicht kennen.

Hier soll versucht werden, auf das Wetter und seine Auswirkungen auf das Pilzwachstum in der Saison 2009 (April – November) einzugehen.

Der Winter war relativ kalt aber nicht besonders niederschlagsreich. Im März gab es aber durchaus genügend Niederschläge um die Entwicklung des Vorfrühlingsaspektes zu begünstigen. Einsetzende, deutliche Erwärmung an den ersten Apriltagen wird sich positiv auswirken, so dass wir in den nächsten Tagen mit dem „Frühjahrs – Lorchel – Aspekt“ rechnen können. Vorsicht! Es handelt sich um einen gefährlichen Giftpilz!

01. April 2009 – kühles, neblig-trübes Wetter. Erste Frühlingspilze wurden in den letzten Tagen gefunden: Fichten – Zapfenrüblinge (Strobilurus esculentus) und Scheiben – Lorcheln (Discina perlata).

Frühlingserwachen am 02. April 2009 in Wismar

Frühlingserwachen am 02. April 2009 in Wismar

02. April – erster, sonniger und sehr milder Frühlingstag in diesem Jahr. Es wurde mir eine Scheiben Lorchel (Discina perlata) in die Beratung gebracht.

Schildförmige Scheiben - Lorchel (Discina perlata)

Schildförmige Scheiben – Lorchel (Discina perlata)

3. April – sonniger und warmer Frühlingstag – positiver Einfluss auf die Entwicklung des Vorfrühlingsaspektes.

4. April – erste Pilzwanderung zur Saisoneröffnung bei sonnigem und frühsommerlich warmen Wetter – begünstigend für eine rasante Entwicklung der Natur und des Vorfrühlingsaspektes. Wir fanden die in Mecklenburg sehr seltenen Riesen – Lorcheln (Gyromitra gigas).

Die sehr seltene Riesen - Lorchel (Gyromitra gigas) fanden wir am 04. April 2009 auf unserer ersten Pilzwanderung in diesem Jahr.

Die sehr seltene Riesen – Lorchel (Gyromitra gigas) am 04. April 2009.

5. April – nächtlicher Durchgang einer schwachen Kaltfront ohne Niederschlag. Etwas auffrischender Wind. Tagsüber heiter bis wolkig und trocken. Frühjahrslorchel – Aspekt ist voll im Gange.

Frühjahrs - Lorchel (Gyromitra esculenta). Ist jetzt in sandigen Kiefernwäldern stellenweise reichlich anzutreffen. Gefährlicher Giftpilz!

Frühjahrs – Lorchel (Gyromitra esculenta). Ist jetzt in sandigen Kiefernwäldern stellenweise reichlich anzutreffen. Gefährlicher Giftpilz!

6. April – morgens kühl und stark bewölkt. Ab Mittag heiter bis wolkig bei recht angenehmen Temperaturen. Es könnte mal wieder regnen. Feuchtwarme Gewitterluft ist angesagt für morgen. Regen bei diesen Temperaturen wäre der weiteren Entwicklung sehr förderlich.

Graublättriger Schwefelkopf. Foto: 05.04.2009. Ihm wird es jetzt zu warm. Dieser vorzügliche Speisepilz wird sich nun bis Oktober verabschieden.

7. April – sehr warmer, heiterer, fast sommerlich anmutender Frühlingstag. In feuchter, subtropischer Luft haben sich westlich und südlich von Mecklenburg Schauer und Gewitterzellen gebildet, die langsam vor einer sich aus Westen nähernden Kaltfront, nach Nordosten ziehen. Ich hoffe, dass Westmecklenburg am Abend auch noch etwas davon abbekommt. Es ist nämlich oberflächlich schon recht trocken. Das würde die weitere Entwicklung der Frühlingspilze sehr begünstigen.

08. April – in der Nacht hat es stellenweise etwas geregnet und es hat sich auch etwas abgekühlt. Die Luft kommt aber weiterhin aus südwestlicher Richtung. Optimal für´ s Pilzwachstum, da bei dieser Anströmung fast immer mit Niederschlägen zu rechnen ist. Jetzt am Abend hat es wieder leicht angefangen zu regnen. Ich habe heute Frühjahrs – Lorcheln sowie Schwarzweiße Becherlorcheln im sandigen Kiefernwald gefunden.

Schwarzweiße Becherlorchel (Paxina leucomelaena) Foto: 08. 04. 2009.

Schwarzweiße Becherlorchel (Paxina leucomelaena) Foto: 08. 04. 2009.

09. April (Gründonnerstag) – ca. 1 – 2 mm Regen gestern Abend. Hätte mehr sein können! Heute wieder überwiegend heiter bei angenehmen Temperaturen um die 15 Grad. Schwach windig. Das recht warme Wetter soll auch in den nächsten Tagen anhalten, aber kaum Regen. Positiver Einfluss auf das Pilzwachstum in den nächsten Wochen, falls es zwischenzeitlich stärker regnet.

10. April (Karfreitag) – Sehr sonniger und um 20 Grad warmer Frühlingstag. Hochdruckwetter mit trockener Luft und auflebenden Südostwind. In den momentan interessanten Nadelwäldern mit ihren Lorchelvorkommen ist es teils schon sehr trocken geworden. Es besteht bereits erhöhte Waldbrandgefahr. Die nun schon seit Anfang April andauernde Frühlingswärme führt zu einer sehr schnellen Pflanzenentwicklung. Für das derzeitig eher geringe Pilzwachstum aber ungünstig durch Austrocknung. Für das in kürze bevorstehende Morchelwachstum wohl eher noch positiver Einfluss. Längerfristig geht von dieser Witterung aber ein sehr positiver Effekt hin zu einem sehr frühen Erscheinen erster Sommerpilze, möglicherweise bereits ab Anfang Mai, aus.

Östereichischer Prachtbecherling (Sarcoscypha austriaca) Ungenießbar und selten! Foto:10.04.2009

Österreichischer Prachtbecherling (Sarcoscypha austriaca) Ungenießbar und selten! Foto:10.04.2009

11. April (Karsamstag) – sonniger, trockener und angenehm temperierter Frühlingstag. Es hat sich eine ziemlich stabile Hochdrucklage entwickelt mit trockener Luft und teils kräftigem Ostwind. Dieses Wetter ist zwar für die Osterurlauber und alle anderen Schönwetter – Fans optimal, aber fürs Pilzwachstum alles andere als förderlich. Da es auch in den nächsten Tagen voraussichtlich ähnlich bleibt, mit relativ hohen Temperaturen und intensiver Sonneneinstrahlung, wird in kürze die Löwenzahnblüte einsetzen können und damit verbunden auch das Morchelwachstum. Nächstes Wochenende könnte es soweit sein. Zu mindest in wind- und sonnengeschützen Lagen. Es gilt die Faustregel: Huflattichblüte = Frühjahrslorchelzeit, Löwenzahnblüte = Morchelzeit, Rapsblüte = Maipilzzeit.

12. April (Ostersonntag) – sonniger und angenehmer Frühlingstag. Trockene Luft und Ostwind, aber es sind kaum frische Pilze im Wald zu sehen, die an exponierten Standorten jetzt leicht vertrocknen würden. Es grünt und blüht allerorten.

Ein Teppich von Anemonen am Ufer des Schweriner See`s bei Görslow.

Ein Teppich von Anemonen am Ufer des Schweriner See` s bei Görslow am Ostersonntag.

13. April (Ostermontag) – Kaum Wetteränderung! Sonnig und mäßiger Ostwind bei etwa 18 Grad. Starke Austrocknung an Lorchelstandorten im Kiefernwald. Regen ist vorerst nicht in Sicht.

An geschützter und etwas feuchterer Stelle erfreuen mehrere Büschel Glimmer - Tintlinge (Coprinus micaceus) den Pilzfreund. 13.04.2009.

An geschützter und etwas feuchterer Stelle erfreuen mehrere Büschel Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus) den Pilzfreund. 13.04.2009.

14. April – Ab heute beobachte ich das verstärkt einsetzende Blühen des Löwenzahns – die Morchelzeit beginnt! Gegen 17.00 Uhr ein Anruf: Spitzmorcheln im Rindenmulch eines Vorgarten` s in Wismar. Gegen 17.30 ein 2. Anruf: eine Speisemorchel in einer Parkanlage mitten in Wismar. Die große Löwenzahn – Blüte im Frühling ist untrennbar mit dem Wachstum der Morcheln verbunden. Insbesondere gilt dieses für Speise- und Käppchenmorchel.

Typisches Morchelgebiet am Schweriner See.

Typisches Morchelgebiet am Schweriner See.

15. April – heiterer und frühsommerlich warmer Frühlingstag. Die Natur macht weitere Sprünge nach vorn. Am Abend spürbar auffrischender und zunehmend kalter Nordostwind.

16. April – Wieder strahlender Sonnenschein mit nur wenigen Schleierwolken am Himmel. Starker und unangenehm kühler Nordostwind. Er weht von der Ostsee her, und die ist jetzt noch empfindlich kühl. Sonniges Wetter mit trockener Luft und starkem Ostwind ist für´ s Pilzwachstum an exponierten Standorten oft tödlich!

17. April – Heiterer und recht frischer Frühlingstag durch weiterhin kräftigen Nordostwind. Ein intensives Regentief hat leider nicht den Weg bis zu uns geschaft. Es regnet sich kräftig in der Südhälfte Deutschlands ab. Wie schon im letzten Sommer scheint sich die Wetterlage wieder auf Dauerhoch „Ostseeküste“ einzuspielen und die meisten Schauer und Gewitter sowie Regengebiete von uns fern zu halten. Zur Freude der Urlauber und zum Ärgernis der Pilzfreunde. Auch in den nächsten Tagen soll es sonnig und trocken bleiben! – An etwas geschützteren Stellen fand ich heute aber dennoch einige frische Pilze!

Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) Ausgezeichneter Speisepilz. Standortfoto vom 17. April 2009.

Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) Ausgezeichneter Speisepilz. Standortfoto vom 17. April 2009.

Morchelbecherling (Disciotes venosa) Delikatesse! Aber lieber schonen! Standortaufnahme am 17. April 2009.

Morchelbecherling (Disciotes venosa) Delikatesse! Aber lieber schonen! Standortaufnahme am 17. April 2009.

18. April – Nach kalter Nacht und reichlich Tau wieder sonnig bei nachmittags recht angenehmen Temperaturen. Der Nordostwind hat etwas nachgelassen. Der einzige Vorteil in punkto Feuchtigkeit ist der, dass die derzeit sehr trockene Luft durch die Tageserwärmung einiges an Wasserdampf aufnehmen kann, den sie aber bei starker, nächtlicher Abkühlung schnell wieder verliert und dadurch der Taufall bei gleichzeitig deutlich nachlassendem Wind recht ordentlich ist. In der kommenden Nacht kann es stellenweise sogar leichten Frost geben. Typischen Frühlingspilzen kann dieser aber nichts anhaben, da Fröste zu dieser Jahreszeit durchaus normal sind.

Küstenschutzwald auf der Ostseeinsel Poel am heutigen18. April. Hier war es in den letzten Tagen besonders windig!

Küstenschutzwald auf der Ostseeinsel Poel am heutigen 18. April. Hier war es in den letzten Tagen besonders windig!

Trotzdem wuchsen im dichten Kraut- und Gräsersaum dieses Weges diese Frühlings - Mürblinge (Psathyrella spadiceogrisea) Sie sind essbar.

Trotzdem wuchsen im dichten Kraut- und Gräsersaum dieses Weges die hier fotografierten Frühlings – Mürblinge (Psathyrella spadiceogrisea) Sie sind essbar.

19. AprilSehr frische Nacht mit mäßigem Nordostwind und kaum Taufall. Tagsüber sonnig und vollkommen wolkenloser, tiefblauer Himmel mit sehr guter Fernsicht. Es handelt sich um sehr trockene kontinentale Kaltluft. Der Nordostwind schwächt sich im Laufe des Tages ab. Im Schatten bleibt die Luft empfindlich kühl. Wenn er gänzlich einschlafen sollte gibt es heute Nacht leichten Frost. Sehr ungünstige Wachstumsbedingungen, aber es gibt sowieso nur wenig Pilze. Auf einer Kartierungsexkursion fanden wir nur ganz wenige, teils trockengeschädigte Lorcheln und ein kleines FrühlingsSamthäubchen (Conocybe aporos).

Waldsee im Naturpark Nossentiner/Schwintzer Heide. Foto 19. April 2009.

Waldsee im Frühling. Foto 19. April 2009.

20. AprilNach kalter, leicht frostiger Nacht wieder ein Tag mit pausenlos strahlender Sonne vom tiefblauen Himmel. Tagsüber wieder auflebender, kalter Nordostwind. Schlechte Karten für die wenigen Frischpilze momentan. Morcheln sind jetzt da, aber nur recht spärlich! Die Schlehen blühen jetzt voll und die Rapsfelder werden gelb. Heute Nacht wird es wohl wieder geringen Frost geben.

Graue und Runde Speisemorchel (Morchella esculenta var. vulgaris und rotunda) Wertvolle Speisepilze zur Zeit der Löwenzahnblüte.

Braune und Runde Speisemorchel (Morchella esculenta var. umbrina , var. rotunda) Wertvolle Speisepilze zur Zeit der Löwenzahnblüte. Foto: 19.04.2009.

21. AprilNach wiederum sehr frischer Nacht mit leichtem Frost, zu mindest in Bodennähe, vollkommen wolkenloser und sonniger Tag. Bei nur schwachem Wind, weitaus angenehmer als die letzten Tage. Die Trockenheit verschlimmert sich. Für Morgen ist ein sogenannter „KaltluftTropfen“ angesagt. Das ist ein nur in höheren Luftschichten ausgeprägtes Tief mit sehr kalter Luft in der Höhe. Das führt zu erhöhter Schauer und Gewitterneigung. Bin gespannt, ob Nordwestmecklenburg etwas davon ab bekommt! Aber viel wird es wohl nicht werden. Danach ist wieder sonniges Frühsommerwetter angesagt.

Sandsee im Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide am 19. April 2009.

Sandsee in der Dobbertiner Seelandschaft am 19. April 2009.

22. AprilDas gestern erwähnte Höhentief hat uns heute seit längerer Zeit einen trüben und kühlen Tag gebracht. Schauerartige Regenfälle sind am Nachmittag und Abend über Westmecklenburg südostwärts gezogen, brachten aber nur den so sprichwörtlichen „Tropfen auf den heißen Stein„.

23. AprilWismar hat kaum Regen abbekommen. Weiter südlich und westlich kam etwas mehr, ändert aber an der allgemeinen Trockenheit kaum etwas. Heute wieder den ganzen Tag sonnig mit kaltem Nordwind vom Wasser her.

Heute ist Georgstag - Stichtag für den Georgs - Ritterling oder besser bekannt als Maipilz. Auch der Raps und die Sclehen blühen schon. Rapsblüte = Maipilzzeit. Er kann auch unter Schlehen gefunden werden.

Landschaft bei Blankenberg am 23.04.09. Heute ist Georgstag – Stichtag für den Georgs – Ritterling oder besser bekannt als Maipilz. Auch der Raps und die Schlehen blühen schon. Rapsblüte = Maipilzzeit. Er kann auch unter Schlehen gefunden werden. Es muss dringend ergiebig regnen!

24. April – Durchweg sonnig und wolkenlos. Angenehme Temperaturen und leichter östlicher Wind. Regen ist aus heutiger Sicht erst frühestens am Dienstag (28.04.) zu erwarten. Ob es dann endlich auch bei uns kräftig regnen wird? Warten wir`s ab!

25. AprilWarmer, sonniger, trockener und windiger Tag. Windrichtung südost. Diese Wetterlage ist wieder sehr ungünstig für`s Pilzwachstum. Habe heute die ersten Maipilze gefunden. Wenn es nicht in kürze regnet, werden sie wohl am Standort vertrocknen. Es ist noch nicht sicher, ob wir vom vorhergesagten Regen in der nächsten Woche überhaupt etwas nennenswertes an Niederschlag ab bekommen. Die Hochdruckgebiete sind wie so oft bei uns im Nordosten zu stark. Die Ostsee ist noch recht kalt. Das stabilisiert die Wetterlage zusätzlich.

Die ersten Maipilze (Calocybe gambosa) in diesem Jahr. Habe die abgebildeten Exemplare zur Ausstellung mitgenommen und die estlichen Fruchtköper des "Hexenringes" stehen gelassen, in der Hoffnung, dass sie noch etwas wachsen. Regen muss her.

Die ersten Maipilze (Calocybe gambosa) in diesem Jahr. Foto: 25. April 2009.

26. AprilHeiterer und für April sehr warmer Tag mit Temperaturen bis an die 25 Grad. Nachmittags wieder frischer und böiger Südostwind. Stellenweise sind die Maipilze zahlreich, aber teils noch sehr klein, erschienen. Teilweise aber auch schon mit Trockenschäden. An anderen, guten Stellen ist nichts. Habe mich mit Wasser bewaffnet und an zwei Stellen gewässert, um wenigstens ein Teil zu retten, damit ich welche für die Ausstellung habe. Vielleicht auch noch für eine kleine Mahlzeit. Der Madenbefall hat aber bei diesem trocknen Wetter bereits begonnen.

Abendstimmung am 26.04.09. Die hohen, kaotischen Schleierwolken deuten auf feuchtigkeit und labilität im Westen hin.

Abendstimmung am 26.04.09. Die hohen, chaotischen Schleierwolken deuten auf Feuchtigkeit und Labilität im Westen hin.

27.04. – Ein freundlicher und wiederum sehr warmer Frühlingstag. Die labile Luft ist in Form einer Konvergenzlinie bis Westmecklenburg voran gekommen. Zwischen 15.00 und 16.00 Uhr bildete sich ein unergiebiger Schauer über Wismar und zog zur Ostsee ab. Am Abend aktivierte sich diese Zone kurzzeitig und brachte mehrere Schauer im Nordwestmecklenburger Raum. Es war aber nicht mehr als nur eine kleine oberflächliche Erfrischung.

Schauer am Abend des 27. April über Nordwestmecklenburg.

Regenschauer am Abend des 27. April 2009 über Nordwestmecklenburg.

28.04. – freundlicher und sehr warmer Apriltag. Bei leichter Schwüle wehte tagsüber ein recht lebhafter Südost- bis Ostwind. Habe die Maipilz – Stellen nochmals mit Wasser bedacht. Diese etwas verrückte Idee zeigt aber Wirkung. Die Pilze entwickeln sich den Umständen entsprechend gut. Die gestrigen Schauer brachten höchstens 1 bis 2 mm Niederschlag. Die Trockenheit geht bei uns also weiter. Eine kräftige Schauer- und Gewitterzone südwestlich von Mecklenburg wird uns wohl nicht mehr streifen. Die Rosskastanien fangen an zu blühen.

Der Löwenzahn hat den Höhepunkt seiner Blüte erreicht. Es gibt aber bei uns nur wenige Morcheln.

Der Löwenzahn hat den Höhepunkt seiner Blüte erreicht. Es gibt aber nur wenige Morcheln.

Die Maipilze entwickeln sich Dank bewässerung recht gut.

Diese Maipilze entwickeln sich dank  Bewässerung recht gut. Standortfoto vom 28.04.2009.

29. April – Der Tag startet wolkenverhangen und trübe. Bei heute etwas gedämpften Temperaturen schafte es die Sonne am Mittag die Wolkendecke etwas aufzulockern. Schnell bildeten sich aber Quellwolken die auch einzelne Schauer und Gewitter über Westmecklenburg produzierten. Diese waren aber meist von der schwachen Sorte, so dass wieder keine nennenswerten Regenmengen zusammen kamen.

Der Raps und der Löwenzahn blühen jetzt in Mecklenburg um die Wette. Die Aufnahme entstand heute Mittag zwischen Boiensdorf und Pepelow an der Ostssee.

Der Raps und der Löwenzahn blühen jetzt in Mecklenburg um die Wette. Die Aufnahme entstand heute Mittag zwischen Boiensdorf und Pepelow an der Ostsee.

30.04. – Nach einem nebligen Morgen mit starkem Taufall, ein freundlicher und nur locker bewölkter Tag. Angenehme, nicht zu warme Temperatur, da der zeitweise auffrischende Wind von der Ostsee her wehte. Leider heute wieder kein Tropfen Regen. Habe heute die gegossenen Maipilze geerntet. Genau 215 Stück!.

Der Nebel lichtet sich am Morgen des 30. April 2009.

Der Nebel lichtet sich am Morgen des 30. April 2009.

Die heutige Maipilzernte!

Die heutige Maipilzernte!

Der April 2009 war einer der trockensten Aprilmonate seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Mecklenburg. Und er wird wohl der wärmste überhaupt gewesen sein. Wenn es jetzt bald ergiebig regnen würde, können wir schon die Sommerpilze begrüßen. Warten wir`s ab was der Mai so zu bieten Hat.

Zum Schluss noch einige Bilder des Monats.

In Schwerin öffnete die Bundesgartenschau in märchenhafter Kulisse ihre Pforten.

In Schwerin öffnete die Bundesgartenschau in märchenhafter Kulisse ihre Pforten.

Natürlich mit den zur Jahreszeit passenden Blumen.

Natürlich mit den zur Jahreszeit passenden Blumen.

Ein kleiner Junge bewundert diese Tulpen.

Ein kleiner Junge bewundert diese Tulpen.

Und der Duft betört ihn. Es ist unser Pilzberater - Nachwuchs Jonas!

Und der Duft betört ihn. Es ist unser Pilzberater – Nachwuchs Jonas!

Wenn der Löwenzahn blüht ist Morchelzeit. Aber in diesem Jahr war nicht viel zu holen - zu trocken!

Wenn der Löwenzahn blüht ist Morchelzeit. Aber in diesem Jahr war nicht viel zu holen – zu trocken!

Löwenzahnwiese bei Boiensdorf.

Löwenzahnwiese bei Boiensdorf.

Der Keezer See am Morgen des 30. April 2009.

Der Keezer See am Morgen des 30. April 2009.

Und dieser Stein(Holz)pilz stand in einem Dorf vor der Hausstür.

Und dieser Stein(Holz)pilz stand in einem Dorf vor einer Haustür.

Weiter geht es bei „Wetter und Pilze im Mai“.